41 - goodbye!
Ich wusste gar nicht, wie ich auf all diese neuen Erkenntnisse reagieren sollte, zu viel hatte sich geändert und wurde in ein neues Licht gerückt. So viele neue Fragen geisterten nun in meinem Kopf umher. ,,Das heißt, meine Eltern haben Eleanors Familie gar nicht getötet, sondern Vorfahren und unter dieser Rache müssen wir jetzt immer noch leben? Warum will Eleanor mich dann jetzt schon töten, wo ich doch noch gar keine Kinder habe?" ,,Richtig. Anne und Robin waren wundervolle Menschen, genau wie du es bist und haben nicht verdient gehabt zu sterben. Alles wegen einem Fehler, der vor knapp 250 Jahren passiert ist. Und wir schätzen das Eleanor dich jetzt schon umbringen will, da du so guten Kontakt zu Louis hast, was sie eifersüchtig macht und du zudem schwul bist und so erstmal keine eigenen Kinder in die Welt setzen kannst, wenn wir die heutigen Techniken mal außer Acht lassen."
Brian beantwortete meine Frage einfach und direkt, bei dessen Antwort sich mir der Magen umdrehte. ,,Und wisst ihr wie alt Louis ist? Meint ihr, es tut ihm leid, dass er immer wieder Menschen getötet hat?" Murmelte ich betrübt und hoffte auf eine positive Antwort. ,,Harry es liegt in seiner Natur, Menschen zu töten, wir wissen weder wie alt er ist, noch ob es ihm tatsächlich leid tut. Da müsstest du schon mit ihm selber reden." Antwortete Mary etwas einfühlsamer als Brian und lächelte mir dann aufmunternd zu. ,,Kann ich ihn denn überhaupt noch mögen, nach all dem was er unserer Familie angetan hat?" Fragte ich verzweifelt, wusste nicht was ich tun sollte.
,,Das kannst du nur allein herausfinden, in dem du auf dein Herz hörst. Jetzt wo wir wissen, das Louis dich beschützen möchte, halten wir dich zumindest in diese Richtung nicht mehr zurück. Rede am besten mit ihm und lass dir seine Sicht der Dinge erklären. Und sei auch nicht allzu sauer auf Zayn. Wir wissen, dass du angefressen bist, weil er dir nicht sofort von der Existenz von Vampiren berichtet hat, aber er hat es Liam zu Liebe gemacht. Jetzt überleg du mal, was du Louis zu Liebe machen würdest." Das Mary mich mal ermutigen würde, mit Louis zu sprechen und ihm eine Chance zu geben, anstatt ihn zu verabscheuen hätte ich auch nicht gedacht, aber vielleicht hatte sie Recht und ich sollte mit Louis reden.
,,Wenn du es dir überlegen solltest, Louis ist uns gefolgt und sitzt draußen vor der Haustür", murrte Brian, stand dann auf und ging nach oben. ,,Nimm es ihm nicht übel, für ihn ist das auch nicht leicht. Er muss erstmal verarbeiten das wir dich nicht schützen konnten. Und er hat genau so einen Hass auf Vampire, wie du im Moment, da spielt ihm das mit Louis nicht gerade in die Hände." Damit stand Mary auf und folgte ihrem Mann nach oben, während ich unten zurückgelassen wurde. Den ganzen restlichen Tag verbrachte ich auf dem Sofa. Ab und an schaute ich aus dem Fenster, durch das ich Louis vor der Haustür sitzend erkennen konnte. Immer wieder ging ich in meinem Kopf meine Pro und Contra Liste durch, versuchte zu einem Entschluss zu kommen, doch war das wirklich fair, über Louis zu urteilen, ohne ihm eine Chance zu geben, sich zu erklären?
Er hatte mir meine Zeit gelassen, nun war ich ihm schuldig, ihm Zeit zu geben. Um ein Uhr nachts, als Mary und Brian sich schon lange schlafen gelegt hatten, gab ich mir dann einen Ruck, lief zur Haustür und öffnete sie. Louis saß tatsächlich davor, döste ein wenig vor sich hin, war aber hellwach als ich dann vor ihm stand. ,,Hi", brachte ich hervor, was ihn tatsächlich ein wenig Lächeln ließ. Ich setzte mich neben ihn vor die Haustür und musterte ihn von der Seite. Er war immer so liebenswürdig zu mir gewesen, ich war ihm verfallen, aber auf der anderen Seite herrschte mein Verstand, der meinen Eltern zu Liebe nichts mehr mit Louis zu tun haben wollte.
,,Ich versteh dich Harry, ich versteh dich wirklich. Deine Gedanken sind laut genug. Ich wünschte, ich könnte meine Taten von damals rückgängig machen. Doch ich war noch ein so junger und dummer Vampir. Aber ich hab mich wirklich verändert." ,,Es tut mir leid Louis, dass ich gesagt habe, ich würde dich hassen, das stimmt nicht. Aber ich war so überfordert mit der Situation und mit meinen Gefühlen, ich konnte sie einfach nicht mehr richtig deuten", erwiderte ich stattdessen und eröffnet ihm damit, was mir auf dem Herzen lag. ,,Und was bewegt dich nun dazu, mit mir zu reden?" Ich seufzte ein wenig und atmete tief durch. ,,Deine Geschichte, meine Vorfahren, Mary, die der Meinung ist, dass du tatsächlich ein guter Vampir bist, der mich vor Eleanor beschützen will."
,,Das will ich ja auch Harry, ich liebe dich wirklich und bin nicht so ein Monster wie du vielleicht denken magst. Ich erzähle dir alles über mich, was du wissen willst, wenn du versprichst, zu versuchen, meine Persönlichkeit von meinem Wesen zu unterscheiden." Louis sah mich flehend an, seine blauen Augen sahen alles andere als bedrohlich aus. ,,Ich weiß nicht, ob ich das versprechen kann, aber ich werde es versuchen." Entgegnete ich, denn das war ich Louis schuldig. ,,Wie alt bis du wirklich?" Lautete dann meine erste Frage, was Louis schmunzeln ließ. ,,Genau das hast du mich vor ein paar Monaten auch zuerst gefragt. Ich bin neunzehn, seit 309 Jahren, das heißt, mittlerweile bin ich 328."
Das mein Mund bei dieser Antwort aufklappte, wurde mir gar nicht richtig bewusst. ,,Wow. Und warum wurdest du verwandelt? Wer hat dich verwandelt?" Louis Lächeln wurde traurig. ,,Damals war ich mit Liam und einigen anderen Freunden in einer alten Absteige um ein wenig was zu trinken, als Eleanor und Rosie reinkamen. Eleanor hat sich mir vorgeknöpft und Rosie Liam. Wir dachten am Anfang noch, sie wären ganz normale Mädchen, bis sie uns dann nur wenige Wochen später verwandelt hatten. Wir könnten ihnen noch nützlich werden, hatten sie damals gesagt. Weder Liam noch ich wollten verwandelt werden, denn die ersten Jahrzehnte waren wir tatsächlich sowas wie die Schoßhündchen von den beiden, bis wir es geschafft hatten, uns davon loszureißen, nur hatten wir zu diesem Zeitpunkt leider schon einige deiner Vorfahren umgebracht."
Louis schloss die Augen und wimmerte einmal auf, weshalb ich aus Reflex meine Arme um ihn legte. ,,Es tut mir so unendlich leid. Ich weiß dass das unverzeihlich ist." Schluchzte Louis nun, mir tat es im Herzen weh, ihn weinen zu sehen, weshalb ich ihn noch enger an meine Brust drückte. Mein Herz schlug schneller bei dieser Nähe zu Louis, während er mir gerade wieder einmal bewies, dass er wohl doch ein Herz hatte. ,,Ich hätte es dir auch gerne so viel eher gesagt, aber genau vor dieser Ablehnung von dir hatte ich solche Angst." ,,Es tut mir leid Louis, aber das ist alles nicht so einfach für mich zu verarbeiten. Ich mein du hast gewusst, wer meine Eltern getötet hat und mich so oft angelogen. Du hast zusammen mit Liam Niall verletzt und auch das abgestritten, dabei hab ich dir vertraut."
,,Ich weiß und ich kann nicht mehr sagen, als das es mir unendlich leid tut, ich es am liebsten rückgängig machen würde und das ich es eigentlich nur dir zur Liebe gemacht habe. Und weil ich dich so sehr liebe, werde ich auch gehen müssen. Ich hab heute gemerkt, was für eine Gefahr ich für dich bin, so lange ich meinen Durst nicht kontrollieren kann. Ich hätte schon damals gehen sollen. Zudem hab ich eigentlich keine andere Wahl, Eleanor und Rosie werden immer mehr zum Problem, um das sich gekümmert werden muss. Ich habe Chris gebeten, dass er auf dich aufpasst. Liam wird bleiben, er möchte Zayn nicht verlassen. Aber ich muss gehen."
,,Was? Nein!" So sehr mein Verstand Louis auch verabscheute, mein Herz verzerrte sich nach ihm und kämpfte sich gerade wieder an die Oberfläche. ,,Du kannst nicht gehen. Du hast heute wieder gesehen, was passiert, wenn man mich alleine lässt. Wenn es wegen dem ist, was ich dir gesagt habe, ich hasse dich wirklich nicht. Bitte Louis, ich möchte noch so viel wissen, ich möchte dir verzeihen können. Du weißt doch ganz genau, was ich denke und fühle." ,,Es ist zu deiner eigenen Sicherheit, ich möchte dir nicht weh tun und so ist es am besten", Louis drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ,,Leb wohl."
Und dann war er innerhalb von einem Augenzwinkern einfach verschwunden, als hätte er nie neben mir gesessen. Doch als ich meine Handfläche öffnete, da befand sich das Armband darin, Louis Geschenk an mich, was ich noch letzte Woche niemals wiedersehen wollte. Doch nun sah das alles ganz anders aus, die ersten Tränen tropften auf den Schmuck, während ich mir die Hand auf den Mund presste, um das Schluchzen zu unterdrücken. Manchmal weiß man erst, wie wichtig einem eine Person ist, wenn man sie verloren hat.
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Wohin ist Louis wohl unterwegs? Und meint ihr er kommt zurück? :(
Was wird Harry jetzt wohl machen?
All the love xx
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