31 - relaxation
Hektisch stürmte ich auf ihn zu, während Louis das was er gerade noch in seiner Hand gehalten hatte schnell im Mülleimer verschwinden ließ. ,,Deine Augen, das sah nicht gut aus! Hast du Kopfschmerzen? Wir sollten vorsichtshalber zum Arzt", besorgt legte ich wieder meine Hand auf seine Stirn, welche aber schon deutlich abgekühlt schien. Sicherlich immernoch erhöhte Temperatur, aber nicht mehr so glühend heiß wie vorhin. ,,Nein, ich fühle mich schon besser Hazza, das hat wohl der Tee und das Nickerchen gebracht", sagte Louis optimistisch, doch ich schüttelte immernoch skeptisch den Kopf. ,,Bitte leg dich trotzdem nochmal wieder hin", bat ich, führte ihn zum Bett, ignorierte seine Widerworte, was ihn schließlich dazu brachte sich hinzulegen.
Ich legte die, in ein Handtuch gewickelte, Wärmflasche auf seinen Bauch, schob seinen Sweater wieder darüber und deckte ihn zu. ,,Und da bleibst du mir jetzt liegen, verstanden?" ,,Ai Ai Sir", antwortete Louis grinsend, salutierte mit einer Hand, die ich gleich wieder unter die Decke verfrachtete. ,,Du bist so ein Kind, weißt du das?" Fragte ich, konnte mein schmunzeln aber kaum verbergen. ,,Ja, aber solange mein wundervoller Freund bei mir bleibt", erwiderte Louis und hob dann die Decke an. ,,Würdest du dich neben mich legen und mir etwas vorsingen?" Fragte Louis mit großen Augen, denen ich wohl kaum widerstehen konnte. Also legte ich mich wieder neben ihn, nahm ihn in den Arm und stimmte dann das Lied an, welches ich für Louis geschrieben hatte.
Dieser bekam bei meinem Gesang eine Gänsehaut und ich fühlte mich geschmeichelt, hielt mich selbst nicht für einen so großartigen Sänger. ,,Du bist der beste Sänger, den ich kenne", murmelte Louis dann gegen meine Brust, als wolle er gegen meine Gedanken vorgehen und sie beseitigen. Ich konnte nicht anders als ihm einen Kuss auf den Kopf zu geben, denn er fand einfach immer die richtigen Worte um mich aufzumuntern. ,,Danke, auch wenn du lügst", nuschelte ich dann in sein wuscheliges Haar und ließ ihn mit einem breiten Lächeln wieder auf meine Brust sinken. Doch Louis setzte sich sofort wieder auf. ,,Warum sollte ich lügen?" ,,Weil du mich liebst und man dann sowas eben tut", erwiderte ich scherzhaft, was Louis wieder einmal nachdenklich die Augenbrauen zusammen ziehen ließ.
Er ließ meine letzte Aussage unkommentiert, was ich aber vollkommen verstand, da ich selbst noch nicht bereit war, diese drei Worte auszusprechen. Ich war mir zwar meiner Gefühle um Louis ziemlich sicher, wenn man sie allerdings laut aussprach, dann gab man demjenigen sofort die Gelegenheit einen zu verletzen. Es war, als würde man tatsächlich sein Herz in die Hände des anderen geben und dann einfach darauf hoffen, dass er es weder zerquetschte noch fallen ließ. Ich vertraute Louis bedinungslos, doch das kostete nochmal eine extra Portion an Überwindung, die ich jetzt einfach noch nicht hatte.
Eine ganze Zeit blieben wir im Bett liegen, ich dachte schon fast, Louis wäre wieder eingeschlafen, doch seine Augen lagen dauerhaft auf mir, seine Hand spielte nun mit meiner und lächelnd sah ich auf unsere ineinander verschränkten Hände. Ich könnte mir einen Tag schwänzen nicht schöner vorstellen. Doch leider musste ich wieder rechtzeitig in der Schule sein, damit es Brian nicht auffallen würde und das trübte meine Stimmung ziemlich. Ich wollte nicht von Louis weg, denn in seiner Nähe fühlte ich mich immer komplett. ,,Möchtest du was essen Haz?" Fragte Louis nach einer Weile, in der ich vor mich hin döste und beinahe einschlief. ,,Ich esse nachher zu Hause, aber danke Lou. Andernfalls würde ich mir was machen", erwiderte ich und lächelte meinen Freund dankbar an.
,,Du kannst dich gerne bedienen", versuchte Louis es nochmal, doch wieder schüttelte ich den Kopf. ,,Ich hab es gerade so gemütlich und bin wirklich nicht hungrig. Kann ich stattdessen was für dich tun?" Louis überlegte kurz, dann erhellte sich sein Gesicht. ,,Küss mich, dann bin ich sicher schnell wieder gesund." ,,Das Thema hatten wir doch schon", widersprach ich erst, doch dann kam mir eine Idee. Ich setzte mich auf Louis Schoß, küsste seine Stirn, seine Wange, seine Nase, sein Kinn, sogar hinter seinem Ohr, doch seine Lippen ließ ich aus. Louis seufzte immer wieder, streckte mir sein Gesicht entgegen, doch so sehr er es auch wollte, ich wollte mich nicht anstecken.
,,Ich denke, ich muss jetzt langsam gehen", hauchte ich zwischen zwei Küssen auf seine Stirn und sah Louis dann in die Augen, welche er noch geschlossen hielt. ,,Mhm", machte er nur, griff blind nach meinem Kopf, um jeweils eine Hand an meine Wangen zu legen und zog mich so wieder zu sich herunter. Ich schmunzelte, setzte dann aber tatsächlich kurz mit den Küssen fort, bevor die Zeit zu rennen schien. Es war einfach noch eine weitere halbe Stunde vergangen, ohne das einer von uns es gemerkt hatte und seufzend richtete ich mich auf, um von Louis Schoß und aus dem Bett zu steigen. Er war schon nicht mehr so blass wie heute Morgen, allerdings hatte ich das Gefühl, das es ihm noch immer schlecht ging, weshalb ich ihn gar nicht verlassen wollte.
Louis quälte sich allein wegen mir auch aus dem Bett, ging mit mir die Treppe runter in den Flur. Dort zog ich mir meine, Louis alte, Jacke über und schulterte meinen Rucksack, bevor ich mich zu meinem müde und kaputt aussehenden Freund umdrehte. ,,Versprich mir, dass du dich gleich wieder hinlegst." Murmelte ich dann, stellte mich vor ihn und nahm ihn in den Arm. ,,Wird schwer ohne meine menschliche Wärmflasche", erwiderte Louis mit einem leichten Lächeln, umarmte mich ebenfalls und drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz. ,,Ich würde auch gern hier bleiben", nuschelte ich an seine Brust, erhielt dafür noch einen kleinen Kuss auf den Kopf.
,,Morgen bin ich sicher schon wieder gesund, also sorge dich nicht zu sehr, okay? Das musst du mir versprechen." ,,Das kann ich nicht und das weißt du auch", antwortete ich kopfschüttelnd, dennoch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. ,,Bis morgen", flüsterte ich dann gegen seine Wange, hauchte noch einen letzten Kuss darauf, bevor ich zur Haltestelle ging und wieder zur Schule fuhr. Pünktlich zum Klingeln, welches das Ende der letzten Stunde ankündigte, betrat ich den Schulhof und erblickte auch gleich Liam und Zayn auf welche ich schleunigst zu lief. ,,Hey! Und wie war es bei Louis? Wie geht es ihm?" Fragte Liam sofort besorgt nach und auch Zayn schaute mich neugierig an.
,,Ihm geht es schon besser als heute morgen, aber du solltest ihn vorsichtshalber trotzdem noch beobachten. Er sagt zwar das es ihm gut geht, aber man kann ihm ansehen, dass dies nicht so ist", erzählte ich kurz, was Liam nicken ließ. ,,Und wie war Schule? Hab ich was verpasst?" ,,Wir haben in Geschichte einen Vertrerungslehrer bekommen, der wohl für ein paar Wochen oder Monate bleiben wird, aber sonst hast du nichts verpasst, war halt öde wie immer." Erklärte Zayn, was ich einfach so abtat und auch nicht weiter mit dem Gedanken spielte, wer der neue Vertretungslehrer sein könnte. Es war klar, dass wir bald einen bekommen würden, da unsere normale Geschichtslehrerin schwanger ist und nun wohl deshalb freigestellt ist.
,,Ich muss dann auch, Brian wartete sicher schon. Grüß Louis von mir", verabschiedete ich mich von Liam, umarmte Zayn noch und lief dann zum Parkplatz, wo mein Onkel tatsächlich schon wartete. Als ich einstieg durfte ich mir wieder anhören, dass ich nicht so trödeln sollte, doch das war mir herzlich egal. Schließlich hatten sie auch damit getrödelt, mir die Wahrheit über den Tod meiner Eltern zu berichten. Zuhause ging ich dann gleich auf mein Zimmer und schrieb, nachdem ich meine Hausaufgaben für morgen gemacht hatte, den restlichen Tag mit Louis, dem es zum Glück mit jeder Stunde wieder besser ging.
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Ein kleines Überbrückungskapitel, um die nächsten Ereignisse aufzubauen😽
Könnte es was mit dem Vertretungslehrer auf sich haben?🌝
Ich bin enttäuscht das wir aus der WM geflogen sind, aber haben auch alles andere als Weltmeisterhaft gespielt😹 Für welche(s) Team(s) seid ihr (gewesen)?🏳🌈
All the love xx
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