27. Kapitel
Irgendwie bin ich heute lauter Zufällen begegnet (sagt man das so?😅) Jedenfalls trifft sich das ganz gut, dass heute dieses Kapitel dran ist, da es eben Samstag Abend ist🙈
Übrigens: Das Warten hat ein Ende, loveshawniboy , denn hier ist das Kapitel! ;D
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Gelangweilt sitze ich auf der Couch, die Mom und ich in den Keller gestellt haben, und blicke immer wieder auf die Uhr. Wo bleibt Shawn denn? Der Abschlussball in der Schule hat schon längst begonnen. Hat er sich jetzt doch umentschieden? Aber dann hätte er mir ruhig schreiben können.
Dann wird mein Gedankengang unterbrochen, indem die Haustür klingelt. Das muss er sein! Schnell - na ja, so schnell es eben geht mit einem bodenlangen Kleid - laufe ich die Treppen hoch und lege meine Hand auf den Türgriff. Da wir eine Glastür besitzen, kann ich durch sie hindurch einen Anzug erkennen.
Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so aufgeregt. Zwar habe ich mich mittlerweile an die Tatsache gewöhnt, dass Shawn Mendes mit mir befreundet ist, aber heute ist er meine Begleitung zum Abschlussball, und das ist etwas ganz anderes. Bevor ich ihm schließlich Einlass gebe, atme ich noch einmal tief durch. Ruhig bleiben, Becca.
„Hey", sage ich, als ich endlich sein Gesicht erblicke. An seinen Augen kann ich ganz genau sehen, dass er mich von oben bis unten betrachtet. Deshalb kommt es zu keiner Begrüßung seinerseits, doch dafür ein Satz, der mich sofort zum Grinsen bringt. „Wow, du siehst umwerfend aus!" „Du siehst aber auch nicht schlecht aus", erwidere ich, worauf er verlegen zu Boden schaut.
Wo ist der Shawn, wie ich ihn kennengelernt habe? In einem Interview hat er einmal gesagt, dass er sehr selbstbewusst wäre und hat die Frage, wie heiß er sich bei einer Skala von 1 bis 10 findet, mit einer 8 beantwortet. Und jetzt wird er verlegen, wenn ein Mädchen ihm ein Kompliment macht.
„Wo ist denn dein Kapuzenpulli?", wundere ich mich. Vielleicht hat er deshalb länger gebraucht. „Na ja", erklärt er. „Ich mochte meine Frisur nicht ruinieren." Darauf müssen wir beide lachen.
„Ähm, willst du reinkommen?", frage ich nun. Im nächsten Moment wird mir klar, dass das eine doofe Frage war. Doch Shawn meint nur lächelnd: „Das fände ich gut." Also mache ich ihm Platz, um einzutreten, und mache die Tür zu, sobald er sich in unserem Haus befindet. „Danke."
„Oh", macht sich Mom auf einmal bemerkbar. „Hallo Shawn!" Nett wie immer grüßt mein bester Freund zurück. Ich gehe noch schnell zu ihr und flüstere ihr ins Ohr, dass wir ungestört sein wollen. Ja, jetzt weiß sie zwar, wie meine Gefühle für Shawn aussehen, aber ich gebe es ja zu; ich erhoffe mir etwas von diesem Abend. Und da will ich nicht, dass Mom einfach dazwischenfunkt. Verständlich, oder?
Danach gehe ich wieder zu dem Jungen und wir schlendern zusammen in den Keller. „Hast dir's aber gemütlich gemacht hier", bemerkt er, als er den Raum mit der Couch, den Getränken und Chips und der Musikanlage sieht. Natürlich haben Mom und ich auch noch Lichterketten aufgehängt. „Es soll ja auch ein schöner Abend werden und ich glaube nicht, dass das klappen würde, wenn wir auf den Boden sitzen müssten", erkläre ich ihm. „Da ist was dran", schmunzelt Shawn und schaut erneut zu Boden. Was ist los mit ihm?
Wir setzen uns auf die Couch und reden ein bisschen. Was heißt, ein bisschen? Um genau zu sein, quatschen wir fast zwei Stunden. Na ja, wenn man Spaß hat, vergeht die Zeit halt wie im Fluge. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass er überall hingesehen hat außer zu mir. Da stimmt doch irgendwas nicht. Vielleicht bekomme ich es irgendwie aus ihm heraus.
„Hast du Lust zu tanzen?", erkundige ich mich deshalb. Möglicherweise fallen so seine Hemmungen ab und er erzählt mir von seinen Problemen. Also falls es überhaupt welche gibt. „Klar", antwortet er, worauf wir aufstehen und ich die Anlage anmache, um dann die Stellung einzunehmen. Ich hoffe, ich trete ihm nicht auf die Füße, denn das wäre echt peinlich. Ich habe immerhin extra für diesen Abend Unterricht genommen.
Und tatsächlich ergreift Shawn irgendwann das Wort: „Es tut mir übrigens echt leid, dass ich zu spät gekommen bin." Ich mache eine halbe Umdrehung und winke dann ab: „Das macht nichts. Schon vergessen. Darf ich fragen, was der Grund dafür war?" „Klar, du darfst mich alles fragen", zwinkert er mir zu und wirbelt mich eine Sekunde später im Kreis. Ab diesem Augenblick kann man das, was wir machen, gar kein Tanzen mehr nennen. Wir bewegen uns nur hin und her.
„Also", fängt der Braunhaarige an. „Ich wurde aufgehalten. Andrew musste mich dringend sprechen. Er meinte, dass wir zu oft miteinander abhängen. Die Fans denken, wir wären zusammen. Ich habe ihm zwar gesagt, dass es nicht so ist, wie es aussieht. Aber er hat nicht locker gelassen. Er hat mir verboten, eine Freundin zu haben, weil meine Fans eben größtenteils aus Mädchen bestehen würden und das irgendwie meinen Ruf zerstören würde. Ich muss zugeben, dass ich gar nicht genau zugehört habe, weil ich mich sowieso nicht daran halten werde." Sein Gesichtsausdruck sieht so aus, als würde er sich erst in diesem Moment bewusst werden, was er gerade gesagt hat, und er wird leicht rot.
Mir stellt sich da sofort eine Frage, doch ich habe etwas Angst, sie auszusprechen. Dann fallen mir allerdings Shawn's Worte wieder ein, und ich stelle sie letztendlich: „Heißt das... na ja, du weißt schon... dass es da ein Mädchen gibt, auf das du stehst?" „Oh ja", meint er, wobei sich seine Augen weiten und er seine Stirn in Falten zieht. „Und wie." Ich spüre, wie mein Herzschlag sich beschleunigt. Deswegen bringe ich meine nächste Frage kaum heraus. „Und darf ich wissen, wer dieses Mädchen ist?"
Shawn scheint, wie ich vorhin, tief durchzuatmen und schaut mir das erste Mal an diesem Abend richtig in die Augen. Nach ein paar Sekunden, in denen keiner von uns beiden irgendetwas tut, legt er plötzlich seine Lippen auf meine. Ich schließe zwar meine Augen, das geht irgendwie automatisch, doch ich bin so überrascht, dass ich den Kuss nicht erwidere.
Als er wieder von mir ablässt, schaue ich ihn etwas geschockt an, weil ich es einfach nicht erwartet habe. Er jedoch sieht bereits weg. „Sorry, ich bin so blöd", entschuldigt er sich schnell. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Mist, ich hab's verbockt!" „Nein, ganz und gar nicht", will ich ihn beruhigen. Vergebens. „Doch, jetzt hab ich wahrscheinlich unsere Freundschaft zerstört", meint er. Ich möchte ihn dazu bringen, nicht mehr so zu reden, aber er lässt sich nicht ruhig kriegen. Schließlich sehe ich keine andere Möglichkeit. Also schlinge ich meine Hände um seinen Nacken und presse meinen Mund auf seinen.
Mein Herz setzt einen Moment aus, nur um darauf doppelt, nein, hundertmal so schnell zu schlagen. In mir explodiert ein Feuerwerk der Gefühle. Früher dachte ich immer, was das denn heißen soll. Jetzt verstehe ich es. Und es ist echt unglaublich. Ich kann dieses Gefühl nicht wirklich beschreiben, doch es ist das beste Gefühl, das ich je in meinem Leben gespürt habe.
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Die Idee zu dem Kapitel ist mir an einem Abend gekommen und ich habe es gleich am nächsten Tag geschrieben. Eigentlich dachte ich, dass das nur eine kleine Szene wird, aber dann ist es doch ein ganzes Kapitel geworden. Und ehrlich gesagt bin ich richtig stolz darauf :D
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