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Mindless

Es war noch dunkel, als Jamie endlich wieder zu sich zurück gefunden hatte. Die Tränen waren längst versiegt, ihr Kopf schmerzte und sie fühlte sich aufgequollen und leer. Sie musste irgendwann erschöpft eingeschlafen sein, denn als sie die Augen wieder öffnete lag sie zusammengerollt und zugedeckt in einem Bett und umarmte ein Kissen.

Nein. Kein Kissen.

Sie blinzelte gegen die Kopfschmerzen und das betäubte Gefühl gegen an und brauchte ein paar Herzschläge um sich ihre Situation wieder zu vergegenwärtigen. Erneut drohte der Schmerz ihr den Atem zu rauben, doch war ihr nicht mehr zum Heulen zu Mute. Dafür hatte sie keine Kraft und keine Tränen mehr. Stattdessen verkrampfte sie sich und hielt die Luft an, als Wellen von Erinnerungen und unterschiedlichsterEmotionen (die Angst, der Schmerz, die Verwirrung, die Hoffnungslosigkeit aber auch die Lust, das Vertrauen und die Zuneigung) über sie hinweg spülten und sie ausgelaugt und abgestumpft zurück ließen. Sie konnte und wollte nicht länger nachdenken. Sorgsam verstaute sie alles was ihr in ihrem Kopf herumschwirrte in einer mentalen Box und kniff die Augen zusammen.

Etwas an ihrer Körpersprache musste sich geändert haben, denn eine Hand legte sich behutsam auf ihre und in Billy, der als ihr Kissen gedient und dessen Brustkorb sich mit gleichmäßigem, beruhigenden Herzschlag unter ihr hob und senkte, kam Bewegung. Sanft strich er ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Blickfeld als er sich sicher war, dass sie wach war.

"Hey", raunte er in die Stille des Zimmers. Seine Stimme war belegt und rauchig. Es war ein bedeutungsschwangeres 'Hey' und Jamie merkte, wie sich alleine bei dem Klang seiner Stimme ihre Härchen auf ihren Armen aufstellten, ihr Bauch sich zusammen zog und ihr Gesicht sich rot färbte. Zu Glück war es so dunkel. Gott, sie hatte in mehr als nur einer Hinsicht zuvor die Kontrolle verloren.

Schnell rappelte sie sich auf, musste jedoch darauf warten, dass Billy das Licht auf dem Nachttisch anstellte, um sich in dem Raum orientieren zu können. Ihr Blick fiel auf den Wecker neben ihm , während sie gegen das blendende Licht anblinzelte und ihr Atem verfing sich in ihrem Hals. Es war kaum Zeit vergangen - gerade einmal halb 10.

Mama muss in einer halben Stunde zur Arbeit!, schoss es ihr in den Kopf. Fast zeitgleich holte sie die Realität ein und sie sackte in sich zusammen. Oh. Nun kamen ihr doch schon wieder die Tränen und sie gefror in ihrer Bewegung. Billy seinerseits war aufgestanden und war dabei sich eine Jeans anzuziehen. Wann hatte er die ausgezogen? Jamie konnte sich nicht daran erinnern seinen Hintern schon einmal ohne das wohlgeformte Kleidungsstück gesehen zu haben. Der Anblick war nicht zu verachten! , war ihr nächster aktiver Gedanke, wofür sie sich augenblicklich schämte. Wie konnte beides in so kurzer Abfolge solch widersprüchliche Gedanken in ihrem Kopf vermischt werden? Sie fand sich selbst widerwertig und respektlos.

Zum Glück blieb ihr nicht lange, in ihrem Selbsthass aufzublühen. Billy hatte ihren leeren und fragenden Blick bemerkt, wie sie in Gedanken versunkenen vor sich hinstarrte und reichte ihr seine Hand. Als wöge sie nichts, zog er sie dann in einer Bewegung auf die Beine, während er ihre unausgesprochene Frage bezüglich seiner fehlenden Hose beantwortete.

"Es war vorhin etwas eng geworden, falls du dich erinnerst. Ich hatte das Gefühl mit meinem Schwanz die Jeans zu sprengen.", er zuckte mit den Schultern als erkläre seine Aussage alles weitere während Jamie über seine rüde Ausdrucksweise stolperte und so aus ihrem Strudel dunkler werdender Gedanken gerissen wurde. Sie stürzte sich ganz auf seine Worte, weg von dem Schmerz und dem Verlust.

Stattdessen dachte sie, dass es verrückt war, dass er sie allein mit Worten wieder so verunsichern und aufwühlen konnte, wenn man bedachte, das sie der Grund für seine nun... unmissliche Lage gewesen war. Und er für ihre. Die Ausdrücke die ihr über die Lippen gekommen waren! Worte. Wünsche. Lust...

Billy, der ihre Lippe zwischen ihren Zähnen mit dunklem Blick hervor zog, holte sie aus ihren Erinnerungen zurück. Hungrig klebte sein Blick geradezu auf ihrem Mund während sein Daumen sanft über die gereizte Unterlippe strich. Kurz dachte sie er würde sie direkt wieder zurück aus Bett werfen und da weiter machen, wo sie zuvor aufgehört hatten, so intensiv brannten seine Augen, doch dann schloss er sie lediglich, grummelte etwas unverständliches und drehte sich schlussendlich um während er ihr Handgelenk packte und sie hinter sich herzog. Sein Griff war bestimmend, doch erstaunlich sanft, wobei sein Daumen über die Innenseite ihres Unterarmes strich. Sie widersprach nicht.

Stattdessen folgte sie ihm blind aus dem Haus, zu seinem Auto. Neben ihm im Auto sitzend, betrachtete sie sein Seitenprofil. Etwas war anders. Er war anders. Entschlossener. Zielstrebiger. Wütender. Oder war das Besorgnis in seinem Blick mit dem er sie durchbohrte. Durchbohrte?

"Himmel Billy, schau auf die Straße!" quiekte sie und er drehte seinen Kopf kommentarlos und ruhig wieder nach vorne während der Camero auf der verlassene Landstraße rasend über ein Schlagloch hüpfte, dass ihr die Zähne klapperten.

"Aus der Sache kommen wir eh nicht heile raus.", sprach er in Rätseln. Seine Stimme spiegelte die gleichen Emotionen wie zuvor sein Blick. Entschlossenheit, Zielstrebigkeit, Wut und Besorgnis. Resigniert seufzte er und nahm dann unerwartet eine von Jamies Händen aus ihrem Schoss und führte ihre Knöchel an seinen Mund um ihr ein Kuss auf den Handrücken zu hauchen. Eine solch vertraute und intime wenn auch gleich unschuldige Geste, dass Jamie der Atem stockte. Sie machte sich Sorgen, doch war sie auch zu erschöpft, zu haltlos, als das sie wusste was sie tun sollte. Sie ließ sich einfach mitnehmen und war froh, das er für sie das denken übernahm.

"Wohin fahren wir."

Sie hatte die Frage schon früher stellen sollen, doch ihr war es schlicht weg nicht in den Sinn gekommen. Ihre Gedanken ließen sich nicht festhalten, flossen eher zähflüssig doch unaufhaltsam dahin wie Honig. Zudem war es ihr eigentlich auch egal. Er hatte ihre Hand genommen und wollte das sie mitkommt. Sie hatte keinen anderen Ort, an dem sie sein wollte, an dem sie sein konnte und wollte nur die Ablenkung die er ihr bot ...

"Drugstore."

Nicht die Antwort die sie erwartet hatte. Tatsächlich hatten sie die ersten Geschäfte des kleinen Ortes erreicht und hielten Ausschau nach einem Parkplatz. Es war spät, es war der 4 Juli und alle waren bei dem Karneval - dementsprechend war viel frei. Geschmeidig parkte er seinen Wagen über zwei freie Parkplätze ehe er ausstieg und den Laden gezielt ansteuerte, während Jamie noch damit beschäftigt war den Gurt zu lösen und ihm hinterher zu hetzen.

"Was, ist etwa dein Haarspray alle?", blaffte sie und überraschte sich selber damit, dass ihr in dieser Situation ein solcher Spruch über die Lippen kam. Kurs stockte Billy, seine Bewegung nicht mehr ganz so geschmeidig wie zuvor. Beinahe meinte sie auch ein leichtes erleichtertes Lächeln auf seinen Lippen wahrzunehmen, als er durch eine zerschlagene Glastür trat was das Glas zu ihren Füßen knirschen ließ. Es war eindeutig abgeschlossen. Noch eindeutiger waren sie gerade dabei einzubrechen. Oder ebenfalls einzubrechen. Sie waren ganz eindeutig nicht die ersten, die einen spontanen Zwischenstopp im Laden eingelegt hatten. Doch legal was sie hier taten war es wohl trotzdem nicht. Dennoch folgte sie ihm.

"Billy!" zischte sie und bemühte sich, so leise wie möglich zu sein. "Dir kann deine dämliche Frisur doch ehrlich nicht so wichtig sein, dass du dafür Diebstahl und Einbruch riskieren würdest."

Sie lief um die Ecke, folgte dem Schatten, der vor ihr zwischen den Regalen verschwunden war und drehte sich dabei in alle Richtungen um, aus Angst, bei dem was sie taten erwischt zu werden. Billy lief unbeirrt weiter während er ihr trocken antwortete.

"Zunächst einmal, bist du für den Zustand meiner 'dämlichen Frisur' zuständig. Du hast sie mit deinen Händen komplett zerwühlt!" Seine Worte beschworen die dazu gehörigen Erinnerungen herauf und Bilder von Billy, wie er mit glühendem Blick auf ihr lag und sie beobachtete während sie unter seinen fähigen Händen zerfloss, kamen ihr in den Sinn. Sie lief in einen harter Rücken welcher sich vor ihr wie eine Wand aufgebaut hatte, als sie nicht länger auf die Regale vor ihr achtete und die Ecke mit zu viel Schwung nahm. Billy drehte sich bei ihrem Erscheinen mit einem dieser breiten Grinsen um, die sie so hasste und gleichzeitig so liebte während er eine verdächtige bekannte Packung in der Hand hielt und schüttelte. "Und zweitens bin ich auch hier für die Kondome!"

Sprachlos sah sie ihn an. War das sein Ernst?!

"Wer weiß, wann du das nächste Mal so über mich herfällst. Das nächste Mal will ich vorbereitet sein."

Sie öffnete den Mund. Sah sein Grinsen. Schloss ihn wieder. Bekam rote Ohren. Öffnete ihn wieder. Merkte das sie nichts zu sagen hatte, da er schlussendlich nicht im Unrecht war. Schloss ihn wieder. Er nickte zufrieden.

"Wie romantisch.", grummelte sie. Er schnaubte.

"Ich werde nicht romantisch sein.", er spuckte das Wort beinahe aus, als würde er sich sonst daran verbrennen.

"Und ich nicht mit dir schlafen!", stellte sie erneut fest, wusste jedoch nicht länger, ob die Worte der Wahrheit entsprechen würden. In ihrem Gehirn herrschte das reinste Chaos und doch kamen immer wieder Bild hoch, was sie zuvor geteilt hatten. Und das war erst der mögliche Anfang gewesen, Junge Junge. Sie schluckte trocken. Schüttelte den Kopf.

"Nun wollen wir mit unseren Entscheidungen mal nichts überstürzen.", ruderte er gespielt schnell zurück als er ihr Kopfschütteln falsch interpretierte, steckte aber dennoch die kleine Packung in seine Hosentasche bevor er sich weiter in Bewegung setzt. Sein Blick war herausfordernd, geradezu als wartete er darauf, dass sie ihn noch einmal zurechtweisen würde. Als sie es nicht tat, wirkte er beinahe etwas überrascht. Stattdessen ging sie einfach an ihm vorbei den Gang entlang, wobei sie spürte, dass auch er sich hinter ihr wieder in Bewegung setzte. Es war merkwürdig. Fast, als seien alle ihre Nervenenden auf ihn ausgerichtet. Sie hörte ihn, roch ihn, spürte ihn in ihrem Nacken, wo sich ihre Härchen aufrichteten als sein Atem dicht hinter ihr ihren Nacken entlang strich. Es war so ablenkend, dass sie erst registrierte was um sie herum los war, als sie bereits mitten im Chaos stand.

"Was zur-". Blut. Überall auf dem Boden war Blut. Außerdem aufgerissene Verbandspäcken und Mullbinden. Erschrocken stolperte sie zurück gegen Billy, der sich seinerseits hinkniete und den Boden mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht betrachtete.

"Das ist nicht viel Blut, es geht ihr gut.", murmelte er.

"Was? Wieso sie? Wie meinst du das?"

Billy streckte seine Hand aus, berührte den dunklen Fleck.

Verwirrt sah sie von ihm zum Boden und wieder zurück. Was tat er da?

Sie fasste ihn an den Schulter und augenblicklich rauschte ihr Blut zunehmend lauter werdend in ihren Ohren. Sie wollte nun wirklich nur noch weg von hier, doch er reagierte nicht auf sie, sah sich nur weiter über dem Chaos hockend in der kleinen Reihe zwischen den Regalen um. Also tat sie es ihm gleich. Er musste recht haben. Zwar sah es dramatisch aus, aber das lag wohl in erster Linie daran, dass sich die dunkle zähflüssige Flüssigkeit tröpfchenweise überall auf dem Boden verteilt hatte und nicht wie bei ihrer Mutter in einer schweren Lache-

Sie unterbrach sich und ihre Gedanken in dem Augenblick selbst und riss geradezu lachhaft weit die Augen auf und starrte auf die Situation zu ihren Füßen mit einer Intensität als ließe sich dadurch das Gesehene rekonstruieren. Sie schluckte schwer, unterdrückte ihre aufkommende Übelkeit und hoffte Billy würde wieder irgendetwas sagen, dass ihre Gedanken zum Schweigen bringen würde. Doch er schien selber kaum anwesend zu sein. Ihr Herz schlug schneller. Langsam aber sicher merkte sie, wie ihr die Kontrolle wieder zu entgleiten drohte, jetzt wo Billy nicht länger auf sie einging. Erneut suchte sie den Kontakt zu ihm, registrierte widerwillig wie sehr er ihr bereits als Stütze diente, was sie erschreckte, wovon sie sich in diesem Moment jedoch nicht abwenden konnte. Sie brauchte ihn. Ihn und seine Art sie vergessen zu lassen. Ganz zu bleiben. Den Boden unter den Füßen zu behalten.

Als sie sich erneut umsah, war Billy verschwunden. Ihr Herz schlug schneller. In ihrem Kopf summte es, ihr Blick drohte zu verschwimmen. Bleib im Jetzt, bleib im Jetzt, bleib im Jetzt. Sie folgte der Spur auf dem Boden, versuchte nicht in Panik zu verfallen und sah dass sich auch am Eingang durch den sie gestolpert waren schon Bluttropfen befunden hatten, die sich schlichtweg übersehen hatte. Das Summen in ihrem Kopf wurde lauter. Wie ein Bienenschwarm klang es jetzt, brummte und schwirrte dass sie dabei war, die Orientierung zu verlieren. In der Tür entdeckte sie Billy, streckte ihre Hand aus, berührte ihn, Erleichterung durchströmte sie und dann plötzlich, als sie sich berührten - Stille.



Sie saß wieder neben Billy im Auto, spürte noch den Nachdruck seiner Finger, die sich erneut um ihre Hand geschlossen hatten, während er mit gehetztem starren Blick durch die zerbrochene Windschutzscheibe starrte und im Stehen den Motor aufheulen ließ. Schweiß rann seitlich sein Gesicht entlang, tropfte auf sein Shirt. Sie blinzelte. Wie war sie hierher gekommen? Was um alles in der Welt war passiert?

Erst langsam nahm sie die Situation um sich herum wieder war. Das Kribbeln von ihrer Hand arbeitete sich ihren Arm hinauf, breitete sich in ihrem Brustkorb aus, wo ihr Herz schmerzvoll schlug und klärte dann ihre verhangene Sicht. Es war, als würde sie versuchen sich aus Watte zu schälen, doch die Erinnerungen, wie sie vom Store zur Mall gekommen waren, wollten sich noch immer nicht wieder zurück holen lassen. Als wäre ihr Gehirn eine Videokassette. Einfach überspielt. Ihre Gedanken und Erinnerungen? Verloren im Nichts. Sie geriet in Panik.

Mit kräftig schlagendem Herzen sah sie zu ihrer Konstanten, sah zu Billy und folgte seinem Blick. Kurz drehte er sich ihr zu, in seinen grün-blauen Augen ein Blick des Bedauerns, der Zuneigung. Dann wurde sein Blick wieder kalt.

Sein Camero machte einen Satz und sie schossen geradezu auf einen kleinen Wagen zu, in den panisch eine Gruppe von Kindern einstieg. Hinter dem Lenkrad meinte sie ein bekanntes Gesicht zu erkennen, hatte aber keine Zeit länger darüber nachzudenken, zu wem das Gesicht gehören könnte. Stattdessen war sie damit beschäftigt, Billy zu ihrer linken anzuschreien, während dieser den Wagen mit einer Geschwindigkeit die eigentlich für Highways erfunden waren war, auf Kollisionskurs auf die kleine Gruppe vor der Starmall zuschoss - ihrem und deren sicherem Tod entgegen!

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