Fries and Guys
Laut schlug die Autotür, nachdem sie eingestiegen war, hinter ihr zu. Sie zuckte unfreiwillig zusammen, was ihr einen merkwürdigen Seitenblick von Jake einbrachte. Er sah aus, als wollte er etwas sagen, besann sich dann aber eines Besseren und schloss den Mund wieder, auch wenn sein Schweigen beinahe so schwer in der Luft hing, als hätte er sie angeschrien. Seine Augen funkelten gefährlich.
Unmerkbar zog sie die Schultern ein wenig höher und wartete auf das Donnerwetter, doch es blieb ruhig. Eins musste Jamie ihm zu Gute halten. Er hielt lange durch. Länger, als sie ehrlich gesagt erwartet hatte. Noch bevor sie in Billys Haus seine Nummer gewählt hatte, war sie fest davon ausgegangen, über kurz oder lang von Jake in ein Kreuzverhör genommen zu werden, das in einer Schimpftirade enden würde. Oder einem lauten Lachen über ihre Naivität und Dummheit. So oder so ging sie davon aus, sich ihrem irrationalen Verhalten der letzten Tage stellen zu müssen. Denn genau das war sie gewesen. Irrational und naiv.
Hinzu kam: Jake war nicht doof. Wie auch schon Lindsey und ihre Mutter bemerkt hatten, war ihr Verhalten in den letzten Tagen alles andere als typisch gewesen. Sie hatte gelogen (wiederholt und mit steigender Intensität), sich in ihrem Verhalten geändert und nicht zuletzt allem Anschein nach nun auch noch ein wenig Probleme, die Realität von Träumen und ihrer Fantasie zu unterscheiden. Dass sie jetzt aus heiterem Himmel und mit einer quitschigen Stimme bei ihm angerufen hatte, mit der Bitte, sie bei Billy abzuholen, war wahrscheinlich die letzte rote Warnanlage, die das Fass zum Überlaufen brachte.
Dennoch hatte Jake - nachdem er sie durch seine blauen Augen eindringlich gemustert hatte - nicht direkt bedrängt, sondern sie sich erst einmal sortieren lassen. Das rechnete sie ihm hoch an. Irgendwie.
Durch ihre leider nicht ganz so langen Wimpern schielte sie erneut zu ihm hinüber. Er begegnete ihrem Blick eindringlich, doch freundlich mit nur einem Hauch von Neugier und Urteil. Schnell sah sie wieder zur anderen Seite aus dem Fenster. Ihr schwirrte noch immer der Kopf. Kalt lagen ihre klammen Finger auf ihren Oberschenkeln, doch sie spürte es gar nicht. Schwerfällig gingen Jamies Gedanken alles durch, was in den letzten Stunden passiert war.
Ihre Mutter hatte sie zum Arzt geschleppt (worüber sie im Nachhinein wirklich ein wenig erleichtert war. So langsam hatte sie bei sich selbst schon eine Krankheit oder einen Gehirnzellen fressenden Parasiten vermutet).
Der hatte nichts gefunden. Oh Wunder. Doch sie hatte ein starkes Rezept mit Antibiotika bekommen. Was auch immer sie hatte, sie würde es also loswerden. Soweit war alles normal gewesen. Normal, bis ihre Visionen angefangen hatten. Visionen oder Halluzinationen oder einfach der Beginn einer Geisteskrankheit, die bei ihr noch nicht diagnostiziert worden war. Denn ab da wurde es komisch.
Sie hatte Billy gesehen, sich von ihm fahren lassen und war ins Haus gegangen (dumm).
Sie hatte Billys Mutter - halt, Stiefmutter, korrigierte sie sich - getroffen und mit ihr auf Billys Rückkehr von wo auch immer, wahrscheinlich einem anderen Mädchen, gewartet (dümmer).
Sie war mit Billy aufs Zimmer gegangen, hatte ihn zur Rede stellen wollen, wobei er noch nicht einmal zu wissen schien, wer sie war... was ihn nicht daran gehindert hatte, sie zu bedrängen... was sie die letzten Tage viel zu sehr zugelassen hatte (am dümmsten).
Allein der Gedanke war ihr so unangenehm, dass ihre Wangen rot anliefen und sie sich unbeabsichtigt und automatisch mit der flachen Hand laut gegen die Stirn schlug. Anschließend rieb sich Jamie mit ihrem Handrücken über ihre trockenen, brennenden Augen.
Das ergab doch alles keinen Sinn. Ihr Plan war es gewesen, ihn zur Rede zu stellen und sich Antworten zu verschaffen, die sie eindeutig nicht bekommen hatte. Stattdessen hatte das Treffen ihr nur mehr Fragen aufgeworfen. Fragen, zittrige Hände und einen Knoten im Hals, der sich einfach nicht runterschlucken lassen wollte.
Genau genommen war nichts passiert. Nicht wirklich. Nichts Fassbares, und dennoch fühlte sie sich alles andere als wohl in ihrer eigenen Haut. Was geschehen war, hatte sie sich schwach und ohnmächtig fühlen lassen. Ihr wurde vor Augen geführt, dass sie, egal wie tough und stark sie sich auch geben mochte, körperlich vielen unterlegen war. Das allein war schon schlimm. Noch schlimmer war jedoch, dass sie durch sein Verhalten emotional verletzt worden war. Nicht nur, weil er sich ihr aufgedrängt hatte, sondern auch - und das war ihr eigentlich zu peinlich, um es auch nur in Gedanken zuzugeben - weil er sie durch die gleiche Tat zurückgewiesen hatte. Es war eindeutig, dass er sie nicht nur missachtete. Er schien sich nicht einmal an sie zu erinnern, während Jamie sich wegen ihm den Kopf zerbrach. Wütend unterdrückte Jamie das Gefühl der Zurückweisung, das in ihr aufkam und wie ein übergewichtiger Elefant auf ihrer Brust lag.
Geräuschvoll atmete sie ein - allem Anschein nach ein Signal für Jake, dass sie bereit war zu reden, denn dieser holte im gleichen Augenblick geradezu pfeifend Luft.
„Also...", durchbrach Jake die Stille im Wagen und sorgte dafür, dass Jamie in ihrem Sitz einen kleinen Satz nach oben machte, so sehr erschrak sie. Geräuschvoll knallte ihr Kopf gegen die Decke. Ihr war nicht nach Reden zumute, doch Jake schien ihr Schweigen nun unterbrechen zu wollen.
Widerwillig wandte sie sich Jake zu, der eine scharfe Kurve, ihrem Geschmack nach etwas zu eng, nahm. Die Reifen quietschten, doch das Auto war so tiefgelegt, dass ihr Kippen im Wagen sich in Grenzen hielt.
„Ja?"
Jake verdrehte die Augen über ihr eindeutiges Dummstellen. Dennoch wurde er mit seiner Frage konkre„Also ...", durchbrach Jake die Stille im Wagen und sorgte dafür, dass Jamie in ihrem Sitz einen kleinen Satz nach oben machte, so sehr erschrak sie. Geräuschvoll knallte ihr Kopf gegen die Decke. Ihr war nicht nach Reden zumute, doch Jake schien ihr Schweigen nun unterbrechen zu wollen.
Widerwillig wandte sie sich Jake zu, der eine scharfe Kurve, ihrem Geschmack nach etwas zu eng, nahm. Die Reifen quietschten, doch das Auto war so tiefgelegt, dass ihr Kippen im Wagen sich in Grenzen hielt.
„Ja?"
Jake verdrehte die Augen über ihr eindeutiges Dummstellen. Dennoch wurde er mit seiner Frage konkreter und sah sie neugierig, wenn auch etwas urteilend, über die Mittelkonsole an.
„Das war Billy.", stellte er zu ihrer Überraschung ohne große Umschweife fest. Sie hatte auf ein wenig Geschwafel gehofft, das ihr die Zeit verschafft hätte, sich eine plausible Ausrede auszudenken. Vielleicht hatte sie auch gehofft, dass Jake nicht mitbekommen hatte, von wo er sie abgeholt hatte. Billys Ruf eilte ihm um Längen voraus. Es würde sie nicht wundern, wenn selbst die nächsten drei Kaffs in ihrer Umgebung wüssten, wer Billy Hargrove war. Seufzend lehnte sie sich tiefer in den Sitz, wobei das schwarze Leder sie zu verschlucken drohte.
„Sieht so aus."
Sie wollte nicht darüber reden, insbesondere da sie selbst nicht so ganz wusste, was sie hätte erzählen können. Er wartete kurz, hielt inne, um auf weitere Erklärungen zu warten. Als keine kam, bohrte er weiter.
„Und du warst bei Billy, weil ...?"
Für ihren Geschmack klang seine Stimme beinahe ein wenig zu schnippisch, zu urteilend, doch auf ihren warnenden Blick hin war nichts weiter als aufrichtiges Interesse und höfliche Besorgnis in seinen Augen zu sehen. Erst später in ihrem Bett fiel ihr auf, dass sie in diesem Moment Billy in Schutz genommen hatte und nicht sich selbst verteidigen wollte (wobei er sich das wirklich nicht verdient hatte).
„Es gibt ja nicht so viel, was man von Billy wollen kann. Nun, ich war bei Billy, weil ...?", ließ sie seine Frage von zuvor in der Luft hängen. Eigentlich hatte sie Jake nur weiter aufziehen wollen, doch sobald ihre Worte sie verlassen hatten, stutzte Jamie. Sie wusste es tatsächlich nicht. Was tat sie bloß?
Jake öffnete den Mund, sah zu ihr hinüber, als er die Doppeldeutigkeit aus ihrer Stimme hörte, runzelte die Stirn und schloss ihn wieder. Allem Anschein nach las er in ihrem Gesicht eine ähnlich große Verwirrtheit, die nicht zu ihrer frechen Antwort zu passen schien. Das Ganze wiederholte er ungefähr drei Mal und zuckte dann wieder mit den Schultern. Ein leichtes Schmunzeln breitete sich über Jamies Gesicht aus, und Jake spiegelte ihre Mimik, sodass sich seine niedlichen Grübchen bildeten, auf die so viele Mädchen hereinfielen.
„Ganz ehrlich, Jam, ich habe keine Ahnung. Bei jedem anderen Mädchen hätte ich gesagt, er hätte dich zum Frühstück vernascht."
Als er ihre hochgezogene Augenbraue sah, beeilte er sich, sich zu korrigieren.
„Nicht, dass du nicht wie andere Mädchen wärst. Oder bist."
Sondern? Jake machte die Situation nicht gerade besser. Irritiert sah Jamie ihn an, und er brabbelte weiter. "Also, du bist jetzt keine Kartoffel oder so ..."
„Kartoffel?!", ihre Stimme überschlug sich. „Ich bin eine Kartoffel? Was soll das überhaupt bedeuten?"
„Nein, ich habe gesagt, du bist KEINE Kartoffel!"
„Warum bin ich keine Kartoffel? Ist das gut?"
Sie sah an sich hinunter und öffnete die Sonnenschutzblende, um in den Spiegel zu sehen. Sie fand sich jetzt nicht besonders kartoffelig ... oder unförmig oder gelblich oder voller Hühneraugen oder was auch immer er damit hatte ausdrücken wollen.
„Verdammt, Jam, jetzt lenk nicht wieder ab.", grummelte Jake und schlug ihre Sonnenschutzblende zurück nach oben. Dann nahm er unerwartet ihre Hand, mit der sie zuvor allem Anschein nach unbemerkt die Fingernägel in ihr Fleisch vergraben hatte, sodass kleine rote Spuren zu sehen waren. Dank seiner Berührung hielt sie inne, und er sah sie an.
„Jamie, ich mache mir einfach Sorgen, okay?" Jeglicher Sarkasmus oder Spaß von zuvor war aus seiner Stimme verschwunden.
Was er sagte, sagte er eindringlich, und er sah sie erneut über die Mittelkonsole hin an, was seine Worte in ihrer Wichtigkeit unterstrich. Ein Teil von ihr wollte ihn darum bitten, lieber auf die Straße zu sehen, doch ihr Kloß in ihrem Hals wurde plötzlich größer, als Jake fürsorglich ihre Hand drückte - außerdem traute sie ihrer Stimme nicht. Noch weniger, als er hinzufügte: „Irgendwas an dem Kerl gefällt mir nicht."
Jamie schluckte schwer, als ihr sein Verhalten von zuvor wieder durch den Kopf ging. Wie er sie unter sich festgeklemmt hatte, der Blick dunkel, zornig und kalt.
„Und als du mich dann angerufen hast, deine Stimme so hoch und piepsig..." Er ließ den Satz in der Luft hängen, doch sie wusste trotzdem, was er hatte sagen wollen. Als er sie dann angerufen hatte, hatte er sich Sorgen gemacht. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben. Außerdem umklammerte er das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel sich weiß abzeichneten.
Der Knoten in ihrem Hals begann sich zu lösen. Nicht gut. Ganz und gar nicht gut. Jamie weinte nicht oft, doch wenn sie einmal anfing, gab es kein Halten mehr. Sie schluckte schwer. Einmal. Zweimal. Riss die Augen weiter auf und atmete flach.
Dann drehte Jake seinen Kopf wieder nach vorne, und der Bann war gebrochen.
Ihr Magen fühlte sich merkwürdig nach der ganzen Geschichte an, und sie musste einpaar Mal tief durchatmen, um wieder runterzukommen. Was war das denn bitte gerade? Sie musste sich räuspern, bevor sie weiter sprach.
„Danke, dass du mich abgeholt hast, Jake." Trotz ihres Räusperns war ihre Stimme vor Rührung etwas belegt.
Jake grummelte etwas vor sich hin und nickte dann. Jamie nahm seine Hand, die auf der Gangschaltung lag, und drückte sie sanft. Jakes Blick wurde sanfter, und er seufzte.
„Nun gut. Genug geredet."
Er legte einen höheren Gang ein und trat das Gaspedal noch etwas stärker durch, sodass der Wagen noch schneller über die schlecht gepflasterte Straße davonrauschte. „Wir gehen jetzt was essen. Ich lade dich auf einen Milchshake ein."
Es war erstaunlich wie sehr ein Erdbeermilchshake und eine Portion Pommes es schafften, ihre Stimmung zu heben. Sie wischte sich gerade eine Träne aus dem Augenwinkel, welche sie vor lachen nicht mehr zurück halten konnte.
"Komm schon, stell dich nicht so an!", kicherte sie und wedelte erneut mit der labbrigen Pommes, welche sie in ihren Milchshake gedippt hatte, vor seiner Nase rum. Jakes Mund war fest verschlossen und er schüttelte den Kopf, den Oberkörper zurück gelehnt.
"Auf keinen Fall. Unter keinen Umständen!", protestierte er und sah Jamie entgeistert an. "Das ist doch pervers!"
Schulterzuckend nahm Jamie die Pommes-Milchshake Kombi in den Mund und grinste erneut breit über Jakes angeekeltes Gesicht. Dann stöhnte sie. "Schmeckt wie Donut!"
Misstrauisch beäugte Jake ihren Teller und zeigte dann zur Theke, wo eine ältere Frau in Uniform genervt zu ihnen beiden hinüber sah und die Augen verdrehte. "Wenn ich Donuts will, dann hole ich mir da vorne einen. Was du da zusammen mischt, gehört einfach nicht zusammen. Das ist wie..."
"Marmelade und Käse?", schlug Jamie vor. Jake kräuselte die Nase.
"Ja. Sag nicht, dass du den Quatsch auch isst."
Jamie grinste breit. "Klar!"
Jake schüttelte sich. "Ugh. Okay, es ist offiziell. Irgendwas stimmt bei dir ganz und gar nicht."
Jamie lachte wieder und Jake zeigte mit der Hand auf sie, Augen weit aufgerissen und den Kopf grinsend schüttelnd. "Siehst du! Ich beleidige dich und du lachst."
Da waren sie wieder. Die Grübchen. Jamies lachen erstarb, doch ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen ließ sich nicht gänzlich vertreiben. Ihr ging es gut. Zum ersten Mal seit den letzten paar Tagen fühlte sie sich nicht aufgekratzt, verwirrt, verärgert oder wütend sondern einfach glücklich. An ihr nagte ein wenig das schlechte Gewissen und sie hatte versucht sich verschiedene Ausreden einfallen zu lassen nicht mit Jake was essen zu gehen, weil sie bei der ganzen Geschichte zwischen Jake und Lindsey niemandem auf die Füße treten wollte, doch als bei der Erwähnung von Pommes in Jakes Auto ihr Magen auch noch angefangen hatte bestätigend zu knurren, war jegliche Diskussion beendet und Jake hatte den schicken Sportwagen seines Vaters in einer fließenden Bewegung vor dem Diner geparkt.
Es war, wie so oft wenn Jake etwas durchsetzte, eine gute Idee gewesen. Sie sah ihn über den Tisch hinweg dankbar für die Ablenkung an, als ihr Herz sich unerwartet einen Herzschlag lang verkrampfte und stärker weiter schlug. Verwirrt zog Jamie ihre Augenbrauen zusammen, lehnte sich in ihrer Bank zurück und legte eine Hand auf ihren Brustkorb. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie sich vorgelehnt hatte. Leichte Röte stieg ihr in die Wangen.
"Alles okay bei dir?", fragte Jake irritiert und musterte sie. "Dein Gesicht hat eine komische Farbe."
Er zeigte auf ihren Milchshake und die Pommes. "Hat dich die komische Kombi vergiftet?", zog er sie auf.
Jamie schüttelte das komische Gefühl ab, tunkte eine weitere Pommes ins Glas und hielt sie ihm herausfordernd unter die Nase "Finde es heraus wenn du dich traust."
So ernst wie es ihr möglich war funkelte sie ihn über den kleinen Tisch hinweg an, versuchte ihn aus seiner Deckung zu locken. Jakes Blick intensivierte sich, seine blauen Augen leuchteten, ja sprühten geradezu funken, als er auf ihr Spiel mit einstieg.
„Na gut Fräulein." Schnell nahm griff er sich die Pommes auf ihrer Hand und warf sie in seinen Mund, seine Augen vor Überraschung und Erwartung weit aufgerissen. Jamie spiegelte seinen Ausdruck, gespannt auf seine Reaktion. Jake kniff die Augen zusammen und Jamies Verbindung zu ihm war gekappt. Er schüttelte sich. Jamie lachte.
"Ach komm schon, so schlimm ist das nicht."
Jake schüttelte sich erneut. „Ugh. Ba. Doch. Ist es. Brrr."
Jake nahm einen großen Schluck seines Vanillemilchshakes, um die Reste runterzuspülen.
„Na gut, dann bleib bei deinem Vanille, mein Freund", zog Jamie ihn auf und vernichtete den Rest ihres Shakes geräuschvoll mit dem Strohhalm. „Und komm erst wieder, wenn du dich mal was traust."
So ging das zwischen den beiden noch eine Weile weiter. Einer ärgerte den anderen, forderte ihn heraus, und Pommes, Burger und Milchshakes wurden vernichtet, bis draußen die Dämmerung einsetzte und Jamie bereits zum zweiten Mal lauthals gähnte.
„Ich glaube, mir ist sämtliches Blut vom Gehirn in den Bauch gerutscht", gähnte sie ein drittes Mal und überlegte, ob es angebracht wäre, im Diner den Hosenknopf zu öffnen, um ihrem Bauch Platz zu machen. Jake zog sein Portemonnaie aus der Hosentasche und warf den offenen Betrag inklusive eines großzügigen Trinkgeldes auf den Tisch und machte sich daran, aus ihrer Ecke aufzustehen und ihr die Hand zu reichen. Gerne hätte Jamie sich an der Rechnung beteiligt, doch in ihrem schnellen Aufbruch am Morgen von zu Hause, hatte sie vergessen Geld einzustecken.
„Komm, bringen wir dich nach Hause. Du siehst fertig aus!"
„Danke Jake, lieb von dir.", grummelte Jamie sarkastisch. „Dass ich so fertig aussehe ist alles deine Schuld."
Eigentlich hatte sie sich wirklich bei ihm bedanken wollen, aber irgendwie war ihre Stimme ganz gepresst und sarkastisch hervor gekommen. Außerdem hatte sie das Gefühl, wenn sie ihm aufrichtig danken würde, die Grenze zu einem Date zu überschreiten. Es war merkwürdig genug, dass sich über Jakes Augen plötzlich ein dunkler Schleiher legte und er schief zu grinsen begann.
„Jam, du legst mir hier eine Steilvorlage nach der nächsten, dich aufzuziehen.", dann beugte er sich vor und flüsterte ihr ins Ohr. „In dem Fall könnte ich zum Beispiel sagen, wenns ichs wirklich drauf anlegen würde, würdest du noch viel fertiger aussehen..."
Die Art, wie Jake die Worte in ihr Ohr geflüstert hatte, die Stimme tief, kratzig und belegt während sein heißer Atem sie kitzelte, beschwor plötzlich ein Bild in Jamies Kopf, wo sie und Jake sich in einer ganz anderen Situation befanden, als mitten im Diner stehend. Jamies Mund war plötzlich trocken und sie schluckte schwer, die Augen weit aufgerissen auf Jake gerichtet, der sich leise glucksend zurück zog und Jamie dann an der Hand griff um sie aus dem Diner zu ziehen.
„Mach den Mund zu, sonst fängst du fliegen.", rief er ihr über seine Schulter zu und lachte auf, als ihr die Röte ins Gesicht stieg, insbesondere als sich ein paar Köpfe in ihrer Umgebung neugierig zu ihr umdrehten. Geplättet hatte er sie im Diner stehen gelassen und war bereits nach draußen gegangen, sodass Jamie ihm hinterher hechten musste.
"Verdammt, Jake!"
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