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Countdown

Noch nie hatte sie eine Waffe aus so geringer Entfernung gesehen. Sie glänzte silbern und sah beinahe niedlich aus. Sie war ein kleines Kaliber - klein, aber bei der richtigen Anwendung gewiss genau so tödlich. In der Sekunde, in der ihr Vater seine Waffe zog und diese auf sie richtete, geschahen mehrere Dinge gleichzeitig und Jamie kam es vor als würde die Zeit stehen bleiben, alles geschah in Zeitlupe.

Zum einen war da ihre Mutter. Hysterisch fing sie an Luft zu holen, hyperventilierte beinahe. Mit dem Messer noch immer in der Hand machte sie einen großen Schritt nach vorne.

Zum anderen reagierte sie selbst. Jamie zuckte erschrocken zurück,- eine ganz instinktive Handlung die wohl dem Kampf oder Flucht Impuls zugesprochen werden konnte. Diese Handlung verstand sie. Dann jedoch griff sie kurzerhand nach vorne und schob sich in einer einzigen flüssigen Bewegung vor Billy. Diese Handlung war eher selbstmörderisch und dämlich. Die konnte sie nicht erklären.

Und dann blieb noch Billy. Er war der Waffe so nah, dass er das Schießpulver oder Rußreste würde riechen können müssen, doch er war die Ruhe selbst. Ein Mundwinkel hatte sich hämisch verzogen, als das kalte Metall seine freie Brust beinahe berührte. Billy blühte geradezu auf in der Gegenwart von Gewalt und Waffen. Er senkte den Blick um auf die Waffe sehen zu können und sah im Anschluss mit einem amüsierten Blick in Martin Brenners Gesicht. Dieser grinste ebenfalls, als teilen sie einen exklusiven Witz, der von Jamies Eingreifen unterbrochen wurde. Beide sahen zu ihr. Dann ging alles ganz schnell.

"HAST DU DEN VERSTAND VERLOREN!", schrie ihre Mutter und blieb mitten in ihrer Bewegung stehen als sie realisierte, dass Jamie sich zwischen Billy und die Waffe gestellt hatte. Sie starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an und ließ das Messer fallen. Noch während er scheppernd auf dem Boden aufschlug, packte ihr Vater ihre Mutter am Handgelenk ohne auch nur den Kopf drehen zu müssen. Er hatte sie fest im Griff

"Aus dem Weg Bademädchen!", knurrte Billy und schubste sie mit nicht wenig Kraft zur Seite.

Zu ihrer eigenen Überraschung konnte Jamie gegen halten und blieb weiter zwischen ihm und ihrem Vater als menschliches Schutzschild stehen. Zumindest hoffte sie, dass sie als Schutzschild dienen könnte. Er war schließlich immer noch ihr Vater und würde sie nicht ernsthaft in Gefahr bringen, oder?

Als könne er ihre Gedanken lesen, fing er tatsächlich an zu lachen. "Da ist ja meine Kleine!" Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, jedoch ohne die Waffe zu senken. "Geh aus dem Weg Spätzchen, das hier betrifft dich nicht."

Seine Augen waren beinahe freundlich, doch als er seinen Blick wieder hob um über ihre Schulter zu Billy zu schauen, verschwand der Ausdruck.

"Du wirst dich doch nicht hinter einem kleinen Mädchen verstecken Junge! Sei ein Mann!", höhnte er dann an Billy gerichtet. Das ging Jamie auf so viele verschiedene Arten gegen den Strich, dass sie mit den Zähnen knirschte und drohte vor Wut unüberlegt zu handeln.

Jamie spürte, wie sich Billys Hände von hinten an ihre Hüfte legten. Sie spürte, wie er seitlich an ihrem Kopf vorbei schaute und sein Kinn auf ihre Schulter legte ehe er seinen Kopf ihr zudrehte und seine Nase ihre Wange streifte, sein Bart sie an der empfindlichen Haut kitzelte und sie eine Gänsehaut bekam. Selbst jetzt. Selbst in dieser Situation reagierte sie auf ihn. Es war peinlich wie sehr er sie unter Kontrolle hatte. Doch konnte sie nicht umhin festzustellen, dass sie ihm Dankbar war. Wut war nicht mehr ihre vorrangige Emotion, die gedroht hatte, sie unüberlegt handeln zu lassen.

"Mir gefällt es hier ganz gut.", raunte Billy und sie konnte geradezu spüren, wie seine Lippen sich zu einem selbstgerechten Grinsen verzogen. Seine Lippen legten sich auf ihren Hals, spürten mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr schnell schlagendes Herz. Sie war sicher, das er während der ganzen Prozedur zu ihrem Vater schaute, um zu sehen wie seine Taten ihn reizten, während Jamie ihren Eltern nicht ins Gesicht schauen konnte aus Angst, was aus ihren Augen sprach. Als Billy schließlich aufhörte und sie doch den Blick hob, sah ihr Vater angewidert aus. Enttäuscht. Er schnalzte mit der Zunge, dann verdrehte er die Augen und taxierte sie wieder.

"Er ist mir egal Jamie.", stellte er an sie gerichtet fest. "Es geht um dich."

Er senkte die Waffe genug um nicht länger Jamies Herz zu treffen, sollte sie los gehen. Stattdessen würde ein Schuss nun direkt ihr Knie treffen. Ein Zeichen, dass er auf ihrer Seite stand sollte es wohl sein. Bittend streckte er eine Hand nach ihr aus.

"Er hat mich nur genervt. Aber wenn es dir so viel bedeutet.", er lächelte aufmunternd. "Kann er meinetwegen auch Leben." Er zuckte die Schultern, als habe er ihr ein großzügiges Angebot unterbreitet. „Können wir dann los? Lass uns reden!"

Jamie konnte nur blinzeln, versuchte den Mann vor ihr zu verstehen, der ihr so fremd war. Wer war ihr Vater? Sie spürte, wie sie den Kopf schüttelte. Sie wollte nirgendwo mit ihm hingehen. Doch ihr Widerstand begann zu bröckeln. Jamie biss auf ihre Unterlippe, ein Zeichen, dass sie ihm Zwiespalt war, als ein Blick auf ihre Mutter, die sie mit weit aufgerissenen Augen ansah und panisch den Kopf schüttelte, wieder verunsicherte. Es war eindeutig, dass ihr entscheidende Informationen fehlten. Informationen zu der Beziehung ihrer Eltern, ihrer Vergangenheit und sich selbst.

Ihr Vater seufzte und drehte seinen Kopf zur Seite als hätte er einen steifen Nacken. "Warst du schon immer so schwierig? Ich meine mich zu erinnern, dass du früher gefolgsamer warst.", grummelte er und schlug ihrer Mutter mit der Waffe gegen die Stirn. Sie schrie erschrocken auf und begann zu schluchzen, ehe sie auf die Knie fiel. „Ich geb deiner Mutter die Schuld."

Erschrocken schnappte Jamie nach Luft. Sie hatte ihn noch nie gewalttätig erlebt. Konnte sich nicht erinnern, dass er gewalttätig gewesen war. Nicht so direkt. Jamie war drauf und dran nach vorne zu springen, als Billys Hände sie an Ort und Stelle festhielt. "Nicht!", zischte er ihr ins Ohr. "Vertrau mir."

Es kostete sie alles, was sie aufbringen konnte, doch etwas an Billys Stimme brachte sie dazu, ihm das gebetene Vertrauen zu schenken und stehen zu bleiben. Sie sah ihm ins Gesicht und da war er wieder. Der verbissene, hasserfüllte doch aufrechte ehrliche Blick, der ihr zwar Angst machte, aber ihr auch Gewissheit gab. Die einzige Stütze, auf die sie sich in dem Moment zu lehnen traute, wo ihre gesamte Welt weiter und weiter aus den Fugen zu kippen schien. Sie blieb an Ort und Stelle stehen und behielt ihren Vater ruhig im Blick.

"Du würdest nicht auf mich schießen!"

Ein Ausdruck der Überraschung huschte über seine Züge. "Aber vielleicht habe ich auch vorschnell geurteilt.", nickte er und führte seine Rede von zuvor fort als habe er Jamies Einwand gar nicht registriert. Mit der Waffe in der Hand strich er über die Wange ihrer Mutter. "Sie ist nicht länger so impulsiv wie früher, denkt nach..."

„Weil ich sie deinem kranken Einfluss entrissen habe du Schwein." Ihr Mutter spuckte vor ihm auf den Boden, Blut ran ihr die Seite an der Stirb hinunter. An Jamie gerichtet spie sie "Vertrau nicht auf seine Gefühle Kleines, er hat keine!"

Dann stöhnte sie vor Schmerz auf als ihr Vater ihr den Arm weiter auf den Rücken drehte und sie näher an sich zog.

"Schade eigentlich, damit hast du dir immer selbst ein Bein gestellt", sinnierte er weiter an Jamie gerichtet und nahm die Waffe schlussendlich runter. Erleichterung durchströmte Jamie - für gerade einmal eine Sekunde ehe sie sah, wie er die Spitze des Revolvers ihrer Mutter an die Schläfe setzte. "Also erhöhen wir einfach die Motivation. Komm mit oder deine Mutter stirbt."

Einen Vorschlaghammer vor den Kopf zu bekommen, hätte nicht weniger Eindruck hinterlassen. „Nein.", keuchte sie.

Ihr Vater löste die Sicherung. "Doch. Ganz einfach. Ich zähle bis drei!"

Jamie wand sich und zappelte in Billys Griff, riss sich nach vorne. Trat nach ihm und versuchte seine Hände von sich zu schieben. Er hielt sie fest, sie konnte nicht entkommen. "Lass mich los Billy, lass mich!", schluchzte sie.

"Eins..."

Sie drehte sich in seinen Armen um, sah ihn flehend an, bettelte während die Tränen ihr über die Wangen liefen. Panik, vollkommene alles einnehmende Panik überfielen sie als sie den Blick in den Augen ihres Vaters erkannte, den sie schon so oft gesehen hatte. Er meinte es ernst. "Billy. Bitte. Nein, lass mich los-" dann an ihren Vater gerichtet "mir passiert nichts, ich mache alles was du willst."

„Ey, Halbstarker. Lass meine Tochter zu ihren Vater, wärst du so lieb?", grollte er und fuchtelte wieder mit dem gefährlichen Ding zwischen ihnen rum, als sei es ein Spielzeug. Bei jedem einzelnen Wort die auf dem Mund ihres Vaters kamen, wabberten heiße Wellen des Ekels über Jamie hinweg, die jedoch untergingen im Wirbel ihrer Gefühle.

Ihre Mutter schluchzte noch immer, begann aber zu sprechen als Jamie sich umdrehte und panisch zu ihr sah, nicht wissend, was sie tun solle. "Jamie Schatz. Es ist nicht dein Fehler. Ich habe Fehler gemacht, die mich jetzt einholen, lange vor deiner Zeit."

"Zwei..."

Jamies Wimmern wurde lauter. Zeit. Sie brauchte Zeit. Musste dafür Sorgen, das sie mehr Zeit bekam, ihn ablenken. Ihr Mutter sah über sie hinweg zu Billy, wandte sich direkt an ihn.„SCHAFF SIE HIER RAUS! JETZT!"

Stumm nickte dieser und packte Jamie kurzerhand an der Taille und rannte geradezu mit ihr zappelnd, fluchend und schreiend über der Schulter aus dem Raum. Sie konnte den Blick nicht von ihrer Mutter abwenden.„Maaaa, nein! Lass mich los Arschloch. Mom, nicht!"

Noch nie hatte Jamie so reine Angst gespürt. Machtlosigkeit. Hass.

Der Ausdruck ihrer Mutter auf ihren tränendurchsetztem Gesicht war voller Zuneigung als Billy sie mit aller Kraft nach draußen schleifte und zu rennen begann während ihre Mutter ihr hinterher rief. „Ich liebe dich mein Schatz!"

„Drei."

Jamie schrie.
Dann hörte sie die Knall und ihre Mutter sackte leblos auf dem Küchenboden zusammen.

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