*Kapitel 12: Young Forever*
Mit 180km/h fahre ich mit einem gestohlenem Auto die Hauptstraße entlang.
„Wenn das schief geht, breche ich dir jeden Knochen." drohe ich und konzentriere mich auf die Straße.
„Du musst jetzt rechts abbiegen und dann nochmal links. Dann triffst du ihn." kommandiert mich die männliche Stimme aus dem kleinen Kopfhörer, welches in meinem Ohr steckt, herum. Die coolen Funkgeräte, die man immer in Filmen sieht. Mit dem weißen Schallschlauch. Super Dinger.
„Wieso kannst du das nicht machen?"
„Weil ich hier vor dem Bildschirm hänge und die Anweisungen gebe."
„Ich hasse dich."
„Und trotzdem machst du es."
„Weil es mein Job ist." murmel ich und gebe auf der Straße, an dem ich das andere Auto treffen werde, nochmal Gas.
„Behalte das Tempo, ihr kollidiert gleich."
Das schwarze Auto fährt gleichzeitig wie ich auf die Kreuzung.
„Bitte lass mich in die Hölle kommen." nuschle ich und schließe die Augen, während ich meine Arme zur Sicherheit auf Kreuz an meinen Körper halte.
Keine Sekunde später hört man einen lauten Krach und ich werde durch den plötzlichen Halt nach vorne gedrückt.
„Lebst du noch?" fragt mich die nervige Stimme im Ohr, weshalb ich seufze.
„Leider."
Mit meinem Rucksack vom Beifahrersitz steige ich aus dem kaputten Auto und gehe zum schwarzen Auto. Qualm kommt aus der Motorhaube und vernebelt mir leicht das Sichtfeld.
Mühsam öffne ich die Fahrertür.
„Scheiße!" fluche ich vor mich hin.
„Helfen Sie mir." haucht der Mann am Fahrer, den ich abschätzig muster.
Mit einem Griff fasse ich an seinen Hals und drücke ihn nach hinten, sodass er keine Luft mehr bekommt.
„Der hatte seine Tochter dabei!" schreie ich wütend und drücke vor Wut noch mehr mit der Hand den Hals des Mannes zu.
„Ignorier die." kommt es kalt aus dem Kopfhörer.
„Ich habe gesagt, dass ich keine Kinder töte."
„Shit happens."
Wütend reiße ich mir den Kopfhörer aus dem Ohr und sehe mein Opfer an.
Ich entferne meine Hand von ihm und nehme einen Eisportionierer aus meinem Rucksack. Ich habe daran eine Klinge angeschweißt, damit ich das Auge problemlos aus der Augenhöhle bekomme.
Das laute Schreien von meinem Komplizen bringt mich aus den Gedanken.
„Was willst du?" frage ich, als ich mir das Funkgerät wieder ins Ohr stecke.
„Du hast noch fünf Minuten, dann kommen die Cops."
„Ich brauch zwei."
Ich setze mich auf den Schoß des Toten und halte mit einer Hand den Kopf fest, um dann mit der anderen, mithilfe des Geräts, das Auge sorgfältig rauszuholen.
„Vom Kind auch?" frage ich und stelle mich wieder hin.
„Was? Nein. Sie ist nur der Kollateralschaden. Jetzt verzieh dich von da und komm wieder in die Halle. Ich will das Auge."
„Jimin, es gibt ein Autounfall auf der Hauptkreuzung im fünften Distrikt." ertönt die Stimme vom Blonden neben meinem Ohr, weshalb ich lächelnd die Augen aufmache.
„Morgen." nuschle ich verschlafen und reibe mir müde die Augen.
„Ich habe sogar Brötchen für die Fahrt mitgebracht." grinst er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Kaffee auch?"
„Selbstverständlich."
„Ich will dich heiraten."
„Bisschen zu früh oder nicht?" fragt er lachend und verlässt das Zimmer.
Langsam setze ich mich auf und strecke mich erstmal.
Dann schleife ich mich zum Kleiderschrank und hole meine Uniform aus diesem, um die anzuziehen.
Nachdem ich alles im Badezimmer erledigt habe, gehe ich in die Küche und werde vom gutgelaunten Jungkook empfangen.
„Was ist heute wieder?" frage ich desinteressiert.
„Neuer Mord, Kaffee und Brötchen, ihr beide und gut geschlafen." antwortet er mir lächelnd. „Ich kann immer noch nicht verstehen, wieso du morgens immer schlechte Laune hast."
„Ich bin einfach nur müde." antworte ich und stehe auf. „Fahren wir?"
Die Strecke ins fünfte Distrikt dauert eine Stunde, weshalb ich die Fahrt lang geschlafen habe und es somit erträglich war.
„Guten Morgen meine Herren, das Opfer ist Kwon Jihyung. Er kandidierte für das Amt des Premierminister und war dementsprechend bekannt. Um 2 Uhr morgens ist er mit seinem Auto in diese Kreuzung gefahren, wahrscheinlich um nach Hause zu fahren. In der Zwischenzeit kam das Auto, welches gestern Abend als gestohlen gemeldet wurde, ebenfalls auf die Kreuzung und sie sind zusammengestoßen. Im Auto saß seine 8-jährige Tochter Kwon Jaehwa, sie ist wie ihr Vater gestorben." erzählt der Officer bedrückt, als wir vor dem schwarzen Auto stehen. „Das Auge von Kwon Jihyung fehlt, ansonsten sieht es aus wie ein Autounfall mit Fahrerflucht."
„Sind hier Verkehrskameras?" fragt Jungkook mitgenommen, als er seinen Blick aus dem Auto nimmt.
„Ja, aber die Wichtigste ist aus irgendeinem Grund ausgeschaltet worden. Entweder war sie defekt oder wurde gehackt." antwortet der Officer.
Ich atme tief durch und lasse meinen Blick in das Fahrzeug wandern.
Das kleine Kind hat eine Blutspur an ihrer Schläfe und ihr halber Körper scheint mit dem Auto verschmolzen zu sein.
Ohne einen Blick auf den Mann zu werfen, beiße ich mir auf die Lippen und gehe mit schnellen Schritten vom Tatort weg.
„Geht's dir gut?" fragt mich Yoongi, der mir hinterhergelaufen ist und streichelt mir vorsichtig den Rücken.
„Es ist ein Kind. One-Eye hat einfach ein Kind getötet, i-ich..." stotter ich und starre vor mich hin, während meine Sicht immer verschwommener wird.
Wortlos legt Yoongi seine Arme um mich, sodass ich mein Kopf auf seine Schulter legen kann.
„S-sie hat so eine Ähnlichkeit mit meiner Schwester, als sie so alt war."
„Was macht sie jetzt?"
„Sie macht gerade ihren Abschluss. Dann möchte sie Medizin studieren." antworte ich und lächel leicht.
„Dann stell dir nicht vor, dass es deine Schwester ist, die im Auto sitzt. Sie sitzt gerade in der Schule, lernt und will dich stolz machen, okay?" fragt er mich, während er mein Gesicht in seine Hände genommen hat und mich ernst ansieht.
„Okay." hauche ich und wische mir die Tränen weg.
Gemeinsam gehen wir wieder zu Jungkook, der mich leicht anlächelt. „Alles in Ordnung?"
„Geht wieder." antworte ich.
Ich warte, bis die Gerichtsmediziner die Leiche des Mannes aus dem Wagen gezogen haben. Die Feuerwehr muss das Dach aufschneiden, um an das Mädchen heran zu kommen.
„Was hat er nur getan?" murmel ich vor mich hin und sehe ihn mir an. „Warum war er überhaupt so spät mit seiner Tochter unterwegs?"
„Sie hatte gestern Abend von 18 Uhr bis 19:30 Uhr Balletttraining. Eine Frau hat sie abgeholt, anscheinend die Babysitterin. Um 23 Uhr hat Kwon seine Tochter dann abgeholt und dann ist es unklar, wo sie waren." erklärt Jungkook, der ein Notizblock in der Hand hält.
„Ich kann mir eine Verbindung zwischen Kwon und Lee vorstellen, sie waren beide in dem Politikbusiness beschäftigt, aber Mallore und die anderen Opfer passen dort nicht rein." murmel ich und sehe mich um. „Hätte nicht irgendeiner den Crash sehen können? Das ist die Hauptkreuzung."
„Ja, aber nachts fahren wenige hier herum." antwortet Yoongi.
„Wie wusste One-Eye überhaupt, dass Kwon hier lang fährt?"
„Keine Ahnung."
„Man kann auf diese scheiß Akte 'Keine Ahnung' schreiben. Wir haben nichts. Wir hängen seit Monaten dran und was haben wir? Nichts. Nada. Amugeosdo." seufze ich genervt und schmeiße die Akte auf meinen Schreibtisch.
„Wir werden es hinbekommen." sagt Jungkook, während er meine Schultern massiert. „Wenn nicht wir, wer sonst?"
„Wir?" antwortet Hoseok und grinst uns an.
„Träum weiter." lache ich.
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Falls jemand das nicht versteht, das Kursive ist von jemand anderem die Sicht :D
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