76. Lirry (Sidestory zu 74.)
Für liamsdirtygirl Viel Spaß beim Lesen.
Harrys POV
Liam, Liam, Liam.
Seit Tagen kreist dieser Name ständig in meinem Kopf herum. Seit ich ihn kennengelernt habe, kann ich kaum noch an etwas anderes denken. Mein bester Freund Louis ist mit seinem besten Freund Niall zusammen. Die beiden haben sich in der Rehaklinik kennengelernt und ich habe Liam dort getroffen, als wir die Jungs besucht haben.
Mit seinen braunen Haaren und den sanften braunen Augen sieht er aus, wie ein großer Teddybär. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick und ich war ihm gegenüber schüchtern wie ein kleiner Schuljunge. Jedesmal wenn ich mit Zayn hinfahre, um Louis zu besuchen, hoffe ich, Liam zu sehen. Enttäuscht sitze ich mit meinen besten Freunden im Park. Louis und Niall haben nur Augen füreinander. Dachte ich zumindest, denn der kleine Ire stupst mich auf einmal sanft an.
"Liam wird in einer halben Stunde da sein", sagt er lächelnd, als ich ihn anschaue.
"Woher weißt du....?"
"Ich habe Augen im Kopf. Frag ihn doch endlich nach seiner Nummer, dann musst du nicht immer darauf hoffen, ihn hier zu treffen."
Bei seinen Worten wird mir heiß, mein Gesicht brennt und ist bestimmt knallrot. Ich senke den Kopf und atme tief durch. Bei Liam bin ich zurückhaltender als anderen Menschen gegenüber. Ich werde von Louis in eine liebevolle Umarmung gezogen und seufze leise.
"Du bist über beide Ohren in ihn verliebt", stellt Louis leise fest und ich nicke zaghaft.
Genau dieser Umstand macht es mir ja so schwer, auf ihn zuzugehen. Als Schritte näher kommen, löse ich mich aus Louis' Umarmung und streiche mir die Haare aus der Stirn. Liam setzt sich neben mich und lächelt mich an.
"Hey, schön euch zu sehen", sagt er, wendet aber den Blick nicht von mir ab.
"Hallo, Liam", murmle ich.
Zwischen den Jungs entspinnt sich ein Gespräch, während ich nur da sitze und zuhöre. Mir fehlen in der Gegenwart des braunhaarigen Mannes die Worte. Zayn übernimmt es, den Kuchen zu schneiden und reicht mir ein Stück. Immer noch schweigend fange ich an zu essen.
"Geht es dir gut?", fragt Liam mich auf einmal leise.
"Ja, alles in Ordnung. Warum fragst du?"
"Du bist so still heute."
"Harry ist...", platzt Niall heraus, wird jedoch von Lou zum Schweigen gebracht.
Fragend schaut Liam mich an und ich suche in meinem verwirrten Kopf nach einer plausiblen Ausrede. Ich räuspere mich und wende den Blick ab.
"Erkältet. Ich bin total erkältet", krächze ich.
"Dann hoffe ich, dass es dir schnell wieder besser geht."
Oh Gott, jetzt fange ich schon an, ihn anzulügen. Auf dieser Basis kann ich doch weder eine Freundschaft, noch eine Beziehung aufbauen. Tapfer nehme ich meinen Mut zusammen und stehe auf.
"Kann ich kurz mit dir alleine reden?", bitte ich ihn schüchtern.
"Na klar. Lass uns ein Stück gehen."
Ohne einen Blick auf meine Freunde zu werfen, folge ich Liam und wir schlendern den Weg entlang. Ich nage an meiner Unterlippe und überlege, was ich sagen soll.
"Ich...ich bin nicht erkältet, Liam. Das war eine dumme Ausrede. Mir fehlen in deiner Gegenwart schlichtweg die Worte. Eigentlich wollte ich dich nach deiner Telefonnummer fragen, aber ich verstehe, wenn du sie mir nicht geben willst, weil ich dich belogen habe."
Liams POV
Überrascht schaue ich den Lockenkopf an, dann breitet sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. Es geht Harry also wie mir. Ich weiß auch nicht, was ich sagen soll, wenn er in der Nähe ist.
"Versprichst du mir, dich auch wirklich zu melden, wenn ich dir meine Nummer gebe?", frage ich.
"Das verspreche ich dir, Liam. Bist du böse, wegen der kleinen Schwindelei?"
"Nein, ich bin nicht sauer auf dich. Wir sollten zurückgehen, bevor die Jungs uns vermisst melden. Ich würde dich wirklich gerne mal alleine treffen, Harry."
Jetzt strahlt er übers ganze Gesicht, dabei werden zwei süße Grübchen sichtbar und die grünen Augen funkeln vor Freude. Langsam gehen wir zu unseren Freunden zurück und setzen uns wieder zu ihnen.
"Bekomme ich noch ein Stück Kuchen? Der ist wirklich sehr gut. Wo hast du den gekauft?", will ich von Harry wissen.
Dass er fast immer Gebäck mitbringt, wenn er zu Besuch kommt, hat Niall mir verraten. Seine Wangen färben sich rosa, während er mir noch ein Stück der süßen Nascherei reicht.
"Der Kuchen ist selbstgebacken", antwortet er.
"Wow, du kannst backen? Das ist ja toll. Ich kann zwar ganz passabel kochen, ans backen habe ich mich bis jetzt noch nicht gewagt."
"Wir...wir könnten ja mal...zusammen backen", stammelt Harry und wird schon wieder so bezaubernd rot.
"Das würde ich wirklich gerne", sage ich und schenke ihm ein sanftes Lächeln.
Mir gefällt seine schüchterne Art. Mit Draufgängern kann ich nichts anfangen. Der süße Lockenkopf hat es mir schon angetan, als wir uns das erste Mal begegnet sind. Als Zayn sich verabschiedet, kann ich ihn überreden, noch zu bleiben.
"Ich bringe dich nach Hause", sage ich. "Dann können wir uns noch ein wenig unterhalten."
"Danke, Liam."
Im Auto schweigt er zuerst und schaut aus dem Fenster. Es sieht so aus, als müsse ich ein Gespräch beginnen.
"Wie kommt es, dass du so gut backen kannst?"
Harry dreht sich zu mir. "Meine Mum hat mich immer helfen lassen und seitdem mache ich es leidenschaftlich gerne. Wir backen auch oft zusammen und probieren neue Sachen aus. Es geht auch mal was schief, aber die meisten Experimente gelingen ganz gut."
"Das ist Klasse. Ich kann zwar kochen, aber backen war bis jetzt nie mein Ding."
"Meine Kollegen freuen sich, wenn ich Kuchen ins Büro mitbringe."
"Das kann ich gut verstehen. Deine Kuchen sind köstlich."
Seine Wangen färben sich rosa und er schenkt mir ein scheues Lächeln. In der Stadt angekommen, beschreibt er mir den Weg zu seiner Wohnung. Ich lenke den Wagen durch den Verkehr und stelle ihn dann vor dem Haus ab, in dem er wohnt. Unsicher schauen wir uns an und Harry wird erneut rot.
"Rufst du mich an, wann du Zeit zum Essen gehen hast?", frage ich.
"Ja, das mache ich. Liam, ich..." Harry stockt und senkt den Blick.
"Hör zu, ich werde dich zu nichts drängen. Du entscheidest, wann und ob wir uns treffen. Ich würde mich sehr freuen, dich wiederzusehen, aber ich werde Geduld haben, bis du soweit bist. Es ist schön, dass du so zurückhaltend bist."
"Danke, Liam."
Harrys POV
Ich rechne es Liam hoch an, dass er so verständnisvoll ist. Er umarmt mich sanft zum Abschied und ich schaue ihm hinterher, während er wegfährt. In meiner Wohnung lasse ich mich aufs Sofa fallen und grinse übers ganze Gesicht. Dann hole ich mein Handy heraus und rufe Louis an.
"Hi, Hazza", ruft er.
"Hi, Lou. Ich...ich bin so aufgeregt."
"Was ist passiert? Habt ihr euch geküsst?"
"Was? Nein, haben wir nicht. Soweit bin ich noch lange nicht. Liam ist so sanft und gibt mir Zeit."
"Harry, tust du mir einen Gefallen?"
"Welchen?"
"Lass ihn nicht zu lange zappeln, bitte."
"Das habe ich nicht vor, Lou. Ich werde ihn morgen anrufen, weil ich ihn wirklich gerne wiedersehen will."
"Hört sich gut an, Haz. Hab einen schönen Abend und halt mich auf dem laufenden."
"Schönen Abend dir und Niall."
Ich schaue mir noch einen Film an und gehe dann ins Bett. In der Nacht träume ich von Liam und wache mit einem Lächeln auf. Der Mann geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb will ich ihn heute anrufen und mich mit ihm verabreden. Nach dem Frühstück wähle ich mit zitternden Fingern seine Nummer.
"Payne", meldet er sich und ich fange an zu Lächeln.
"Guten Morgen, Liam. Hier ist Harry."
"Harry, wie schön, dass du anrufst. Wie geht es dir?"
"Mir geht's gut. Sag mal, hast du heute Zeit?", will ich schüchtern wissen.
"Für dich habe ich immer Zeit. Was willst du denn machen?"
"Wie wäre es, wenn wir eine Torte backen und später zusammen Essen gehen?"
"Das hört sich toll an. Wann soll ich vorbeikommen?"
"In einer Stunde wäre gut, ich will noch unter die Dusche."
"Das passt mir gut. Bis nachher."
"Bis dann."
Ich springe unter die Dusche, ziehe mich an und bereite in der Küche alles vor, was wir für die Torte brauchen werden. Das lenkt mich ab und hindert mich daran, vor Nervosität die Wände hochzugehen. Endlich klingelt es und ich eile in den Flur, um die Tür zu öffnen. Schritte kommen die Treppe herauf und ich erblicke gleich darauf Liam.
Er begrüßt mich mit einer Umarmung und ich lasse mich gerne von ihm festhalten. Dann bitte ich ihn herein und er schaut sich neugierig in der Wohnung um.
"Darf ich dir was zu trinken anbieten? Kaffee? Tee? Wasser? Saft?"
"Ein Kaffee und ein Glas Wasser wäre toll, danke."
Ich stelle beide Sachen auf den Tisch und wir setzen uns hin. Nervös knete ich meine Hände und kann Liam kaum anschauen. Er schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln und greift nach meiner Hand.
"Was wollen wir den backen?"
"Eine Kirschtorte", antworte ich und taue langsam auf.
"Lass uns loslegen."
Motiviert steht Liam auf und ich grinse. Das wird sicher ein Erlebnis. Ich sage ihm, was er machen soll und er stürzt sich mit Feuereifer auf die Zubereitung der Creme zum Füllen.
Liams POV
Mit Harry in der Küche zu stehen und Vanillecreme zu rühren, macht mehr Spaß als gedacht. Er bereitet den Teig zu, gibt ihn in die Form und schiebt sie anschließend in den Ofen. Während wir darauf warten, dass der Boden fertig ist, sitzen wir am Tisch und trinken noch einen Kaffee. Ich bin froh, dass mein Gastgeber endlich aufgetaut und etwas lockerer ist. Wir unterhalten uns und lachen viel.
Der Lockenkopf schleicht sich mit jeder Sekunde mehr in mein Herz. Eine Stunde später ist der Boden fertig gebacken und muss noch abkühlen.
"Machen wir einen Spaziergang, bis wir weitermachen können?", fragt er.
"Sehr gerne."
Seite an Seite schlendern wir durch den Park. Mein Blick huscht immer wieder zu Harry, ab und zu berühren sich unsere Hände. Als ich meine Hand wegziehen will, hält er sie sanft fest und verschränkt unsere Finger miteinander. Ansehen kann er mich dabei allerdings nicht, dazu ist er viel zu schüchtern.
Zurück in der Wohnung, machen wir die Torte fertig. Auch jetzt berühren sich unsere Finger immer wieder. Das Ergebnis kann sich am Ende echt sehen lassen. Die Torte ist richtig schön geworden und Harry schneidet sie auch gleich an. Er sticht ein Stückchen ab und hält es mir hin. Ich lasse mich gerne von ihm füttern und das süße Gebäck zergeht mir auf der Zunge.
"Wow, das schmeckt ja wunderbar", schwärme ich.
Wieder wird Harry rot. "Danke. Du bist zu gleichen Teilen daran beteiligt."
Er kommt mir immer näher, ich kann seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Ich bewege mich keinen Millimeter, will Harry entscheiden lassen, ob er mich küsst oder nicht. Hauchzart streifen seine Lippen über meine und entfernen sich schnell wieder.
"Harry", wispere ich und lege sanft die Arme um ihn.
"Küss mich bitte, Liam", flüstert er.
Liebevoll lege ich meine Lippen wieder auf seine, er kommt mir entgegen und vertieft den Kuss zärtlich. In mir prickelt es, ich bekomme Gänsehaut und mein Herz schlägt einen Salto. Es tut gut, Harry im Arm zu halten und zu küssen. Atemlos lösen wir uns voneinander und er lehnt seine Stirn an meine.
"Das war wunderschön", murmelt er.
"Finde ich auch. Harry, ich habe mich in dich verliebt."
"Ich bin auch in dich verliebt."
Glücklich kuschle ich mich an ihn und er hält mich liebevoll fest. Ich schwebe auf Wolke 7 und möchte nie wieder von Harry getrennt sein. Abends gehen wir zum Italiener und lassen uns Pizza, Pasta und Salat schmecken. Seit wir uns geküsst haben, ist Harry etwas lockerer und ich beobachte ihn fasziniert.
Immer wieder streicht er sich die langen Haare aus dem Gesicht, lacht und seine Augen blitzen vor Freude. Am liebsten würde ich ihn an mich ziehen, festhalten und küssen. Er grinst mich schelmisch an und ich weiß, er hat meine Gedanken gelesen. Nun ist es an mir, rot zu werden. Er nimmt meine Hand, haucht einen Kuss darauf und verschränkt unsere Finger miteinander. Nach dem Essen bringe ich ihn nach Hause und verabschiede mich mit einem innigen Kuss von ihm.
Harrys POV
Seit drei Wochen treffen Liam und ich uns regelmäßig. Nicht nur, wenn wir Niall und Louis besuchen, sondern auch alleine. Er tut mir gut und ich bin unglaublich glücklich, wenn wir zusammen sind. Unsere Freunde freuen sich für uns. Ich bin froh, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und mich mit ihm getroffen habe. Mir ist klar, dass wir uns lieben, gesagt haben wir uns das allerdings noch nicht.
Heute treffen wir uns mit Louis, Niall und Zayn, um zu grillen. Da Niall einen Garten hat, sind wir alle bei ihm. Er muss sich noch schonen, da er vor ein paar Tagen erst aus der Reha entlassen worden ist. Deshalb übernehmen wir anderen alles, während er neben dem Grill sitzt und auf Fleisch und Würstchen aufpasst.
Während wir am Tisch sitzen und uns die tollen Sachen schmecken lassen, kommt die Sprache, wie fast immer, auf die Liebe. Zayn grinst mich an und ich stelle mich schon darauf ein, dass er eine komische Frage stellen wird.
"Wann habt ihr euch das erste Mal gesagt, dass ihr euch liebt?"
Meine Gabel bleibt auf halbem Weg zum Mund wie eingefroren hängen. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich meinen besten Freund an, dann drehe ich mich zu Liam. Er lächelt mich an, nimmt meine Hand, zieht mich an sich und küsst mich zärtlich.
"Ich liebe dich, Harry", sagt er leise.
Ich schlucke schwer und atme tief durch. "Ich liebe dich auch, Liam."
Mein Freund schaut Zayn an und zwinkert ihm zu. "Gerade eben", beantwortet er seine Frage.
Die Jungs schnappen erschrocken nach Luft, Zayn wird rot und senkt den Kopf. "Verzeiht mir, ich wollte nicht unhöflich sein."
"Kein Problem, Zee", sage ich. "Es wurde ohnehin Zeit, es Liam endlich zu sagen."
Wir verbringen einen lustigen, schönen Abend zusammen und ich fahre danach mit zu Liam. Aneinander gekuschelt liegen wir im Bett und ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen. Fragend schaut mein Freund mich an.
"Die Blicke der Jungs, nach unseren Liebesgeständnissen, waren Gold wert", gluckse ich.
"Damit hat Zayn nicht gerechnet", sagt er grinsend.
"Ich hätte aber auch nicht gedacht, dass er eine solche Frage stellen würde. Weißt du, ich wollte dir schon vor ein paar Tagen sagen, was ich empfinde, aber ich habe mich nicht getraut. Manchmal liege ich im Bett und kann kaum glauben, dass das alles Wirklichkeit ist. Ich habe solange darauf gewartet, einen Mann zu treffen, der mich so nimmt, wie ich bin."
"Ich liebe dich, Harry. Du hast mich mit deiner sanften, schüchternen Art total verzaubert und mein Herz erobert. Du bist der beste Mann, den ich mir an meiner Seite wünschen könnte. Ich hoffe, wir haben eine lange, glückliche, gemeinsame Zukunft vor uns. Bevor ich dich getroffen habe, hatte ich immer nur Pech mit den Männern, aber bei dir hatte ich sofort ein gutes Gefühl."
"Ich liebe dich auch, Li", flüstere ich.
Dann küsse ich ihn sanft und spüre, dass sein Herz genauso schnell schlägt wie meins. Wir haben uns vielleicht nicht gesucht, aber am Ende doch gefunden. Liam ist ein Engel, der mich so liebt wie ich bin und darüber bin ich unendlich froh.
Ein wenig Werbung in eigener Sache. Ich habe ein zweites OS Buch angefangen. Es ist auch BoyxBoy, allerdings wird es dort nicht um 1D gehen. In das Buch kommen alle OS die mir sonst noch so einfallen. Vielleicht schaut ihr ja auch da mal vorbei, ich würde mich freuen.
Hugs and kisses xx
Nicky
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