37. Zarry
Achtung: Sad End
Zayns POV
"Ich kann das nicht mehr, nicht so. Immer muss ich darauf achten, dir nicht zu nahe zu kommen. Ich darf nur ein guter Freund sein, aber nie das, was ich wirklich bin. Nämlich dein Partner, der Mann an deiner Seite. Ich bin es leid, Zayn. So geht es nicht mehr weiter. Warum denkst du, dass deine Eltern gegen unsere Verbindung sein werden?"
Seufzend streiche ich mir durch die Haare. Diese Diskussion haben wir schon oft geführt und kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Meine streng gläubigen Eltern würde der Schlag treffen, wenn ich ihnen sagen würde, dass ich mit Harry in einer Beziehung bin. Leider versteht mein Freund das nicht und deshalb kommt es immer wieder zum Streit zwischen uns.
"Wirklich Harry? Schon wieder diese sinnlose Diskussion?", will ich genervt wissen.
Unsere Beziehung leidet unter dem ständigen Streit und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Er bedenkt mich mit einem wütenden Blick und schüttelt den Kopf.
"Für dich ist das also alles sinnlos? Gut, dann kann ich ja auch gehen."
Er nimmt seine Schlüssel und das Handy, schlüpft in die Schuhe und geht zur Tür. "Lebwohl Zayn. Werde glücklich ohne mich. Ich kann nicht mehr."
Seine Stimme bricht, die grünen Augen glitzern verdächtig. Wortlos stehe ich im Flur und sehe zu, wie mein geliebter Harry aus meinem Leben verschwindet. In mir tobt ein Kampf, aber ich kann ihn nicht aufhalten. Ich würde meine Familie verlieren und das kann ich auf keinen Fall riskieren, nicht mal für ihn.
Zwei Monate später bringe ich zum ersten Mal meine neue Freundin mit zu meinen Eltern. Gigi ist ein Model, ich habe sie auf einer Party kennengelernt. Wir verstehen uns gut, Liebe ist es von meiner Seite aus nicht. Ich vermisse Harry, aber er blockt jeden Kontaktversuch ab. Das Essen mit der Familie verläuft verkrampft, ich kann mich einfach nicht entspannen und wenn Gigi meine Hand nimmt, würde ich sie am liebsten wegziehen. Zum Glück können wir nach zwei Stunden endlich gehen und ich setze sie an ihrer Wohnung ab.
Zuhause will ich mich einfach nur verkriechen, aber ein Anruf meiner Mutter durchkreuzt meine Pläne.
"Hallo Mum, was gibt's? Ich bin doch grade erst gefahren."
"Ich muss dringend mit dir reden. Warum hast du diese Frau mitgebracht?"
"Gigi ist meine Freundin. Ich dachte, ihr freut euch, wenn ich sie mitbringe."
"Dir ist aber schon klar, dass dein Vater und ich weder blind noch dumm sind."
Sprachlos klappt mein Mund auf. Ich brauche einen Moment, ehe ich antworten kann. "Was meinst du damit?"
"Warum verleugnest du, wer du wirklich bist?", stellt sie die Gegenfrage.
"Mum, ich...", stottere ich.
"Denkst du ernsthaft, wir wissen nicht, dass du mit Harry zusammen warst? So wie du gestrahlt hast, wenn die Sprache auf ihn kam, das war kaum zu übersehen. Warum hast du ihn vor uns versteckt?"
"Ihr wusstet es? Was sagt Papa dazu?"
"Ich sage, du bist ein Dummkopf, weil du ihn hast gehen lassen."
Mir wird schlecht, ich lasse mich auf mein Bett fallen und unterdrücke ein Schluchzen. Ich habe meine große Liebe vergrault, weil ich nicht mit meinen Eltern über alles geredet habe. Wie blöd kann man eigentlich noch sein?
"Und jetzt?"
"Jetzt überlegen wir uns was, wie du ihn zurück bekommst."
Harrys POV
Immer wieder versucht Zayn, Kontakt zu mir aufzunehmen, aber ich antworte ihm einfach nicht, auch wenn ihn ihn noch so sehr vermisse. Dieses Versteckspiel hat mich zermürbt und vieles kaputt gemacht. Ein paar Wochen nach unserer Trennung tauchen Bilder von ihm mit einer Frau an seiner Seite auf. Auf den ersten Blick wirken sie glücklich, aber ich kenne Zayn gut genug, um zu wissen, dass er es nicht ist. Mir ist klar, dass er nur für seine Familie mit Gigi zusammen ist.
Heute habe ich im Studio zu tun, aber ich kann mich kaum auf die Arbeit konzentrieren. Immer wieder spuken diese Bilder in meinem Kopf herum, ich schreibe nur Mist zusammen und werfe schließlich frustriert den Stift auf den Tisch.
"Verdammter Mist", fluche ich ungehalten.
Wieso kann ich nicht endlich damit abschließen? Zayn hat mich doch längst abgeschrieben, auch wenn er versucht hat, mit mir zu reden. Ich ernte verwunderte Blicke von den anderen, ich bin normalerweise die Ruhe in Person. Dann geht die Tür auf und meine persönliche Heimsuchung steht vor mir.
"Was willst du hier?"
"Können wir bitte miteinander reden?", fragt er leise.
"Wozu?"
Zayn senkt den Kopf, er ist schmaler, als ich ihn in Erinnerung habe und er sieht blass aus. "Ich habe einen großen Fehler gemacht, Harry. Bitte lass mich erklären, warum ich mich so verhalten habe."
Hilflos stehe ich vor ihm und habe keine Ahnung, was ich machen soll. Bittend schaut er mich an und mein dummes Herz schmilzt bei seinem Blick. Er kommt hierher und obwohl ich wütend und enttäuscht bin, bringt mich ein Blick von ihm dazu, dass ich ihm verzeihen möchte.
"Aber nicht hier. Lass uns woanders hin gehen."
Ich schnappe mir meine Sachen, lege ihm die Hand auf dem Arm und wir verlassen zusammen das Studio. Automatisch schlage ich den Weg zu meiner Wohnung ein, ich will nicht in der Öffentlichkeit unsere Probleme diskutieren. Zögernd folgt Zayn mir, unsicher schaut er sich in der Wohnung um. Dann erscheint ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht.
"Du hast das Bild nicht weggeworfen."
Es zeigt uns beide in inniger Umarmung, glücklich verliebt. "Ich konnte nicht, es erinnert mich an die schönen Zeiten, die wir zusammen hatten." Ich kann nicht verhindern, dass ich verbittert und enttäuscht klinge. "Du wolltest reden, also rede."
Er setzt sich auf einen Stuhl und deutet auf den daneben. Ihm zuliebe setze ich mich und suche seinen Blick. Schmerz spiegelt sich in den braunen Augen. Mit zitternden Fingern greift er nach meiner Hand, aber ich entziehe sie ihm. Zayn soll nicht denken, das mit einem schmerzvollen Blick und einer kleinen Entschuldigung alles vergessen ist, was er mir angetan hat.
Zaghaft nickt er. "Das habe ich verdient. Harry, ich habe dir unendlich weh getan und mir gleich dazu. Dich nicht mehr an meiner Seite zu haben, ist die Hölle für mich."
Ein bitteres Lachen entkommt ihm, er schüttelt den Kopf. "Ja, es muss die Hölle sein, dieses gutaussehende Model als Freundin zu haben", sagt er sarkastisch.
Zayns POV
Seine Worte treffen mich tiefer, als er ahnt. Alles was ich je wollte, ist Harry, aber ich habe alles kaputt gemacht.
"Sie ist nicht meine Freundin", sage ich leise, eigentlich nur zu mir selber, aber er hört es trotzdem.
"Was ist mit den Bildern, die es von euch gibt?"
Seufzend wische ich mir übers Gesicht. "Ich wünschte, es gäbe sie nicht. Gigi und ich haben ein paar Mal was zusammen unternommen und ich habe sie..." Wenn ich ihm sage, dass sie mit mir bei meiner Familie war, wirft er mich sofort raus.
"Du hast sie was? Geküsst? Oder noch mehr?" Angewidert gleitet sein Blick über mich.
"Nein, ich bin ihr körperlich nicht nahe gekommen, das schwöre ich dir. Sie war mit mir bei meiner Familie."
Harry wird kreidebleich, dann steht er auf und rennt aus dem Zimmer. Eine Tür fällt krachend ins Schloss, danach ist einen Moment Stille, bevor ich ihn weinen höre. Dieses laute Schluchzen zerreißt mir das Herz. Ich bin ein verdammter Idiot. Langsam folge ich ihm und finde ihn im Schlafzimmer. Er liegt auf dem Bett, ein Kissen im Arm und weint bitterlich. Da ich weiß, das Worte hier nichts ausrichten würden, lege ich mich hinter ihn und umarme ihn so fest ich kann. Lange liegen wir auf dem Bett, bis Harry ruhiger wird. Jetzt wird er mir wieder zuhören, so gut kenne ich ihn.
"Das Essen mit ihr und meiner Familie war ein einziger Krampf. Sie hat dauernd versucht, mir nahe zu sein, aber ich konnte es nicht. Als der Spuk endlich vorbei war, wollte ich mich Zuhause verkriechen, aber meine Mutter hat angerufen und mich aufgebracht zur Rede gestellt. Meine Eltern haben nicht verstanden, warum ich Gigi mitgebracht habe. Die beiden wussten längst, dass ich mit dir zusammen war und sie akzeptieren unsere Liebe. Hätte ich mit ihnen gesprochen, dann hätte ich dir und auch mir viel Leid ersparen können. Es tut mir unendlich leid, Harry."
"Es gibt kein uns mehr, Zayn. Die Beziehung ist vorbei, ich kann dir nicht mehr vertrauen. Du hast alles zerstört, was zwischen uns war." Harry windet sich auch meiner Umarmung und setzt sich auf. Mit tränennassen Augen schaut er mich an. "Bitte geh jetzt."
"Gib mir nur noch eine einzige Chance, bitte. Ich liebe dich, Hazza."
"Nenn mich nicht so. Lass mich allein, Zayn."
Ich steige aus dem Bett, gehe langsam zur Tür und werfe einen Blick zurück. Mit gesenktem Kopf steht er vor dem Bett, Tränen fallen auf den Boden vor ihm. Was habe ich ihm nur angetan? So gerne würde ich ihn trösten, in den Arm nehmen und sagen, dass am Ende alles gut wird, aber die Chance habe ich verspielt. Mein Sturkopf hat mich dazu gebracht, den Mann zu verleugnen, den ich liebe. Das ist jetzt die Quittung dafür. Für diesen Fehler muss ich wirklich teuer bezahlen. Nach einem letzten Blick auf Harry verlasse ich die Wohnung. Er wird mir nie verzeihen, was ich gemacht habe und irgendwie kann ich ihn sogar verstehen.
"Ich liebe dich", flüstere ich, bevor ich die Tür hinter mir schließe und mir damit zum zweiten Mal das Herz herausreiße. Es ist vorbei, ich habe Harry für immer verloren.
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