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25. Nouis

Nialls POV

Fassungslos schaue ich den jungen Mann an, der vor mir steht. Dieser Schönling soll die nächsten Wochen auf meinem Hof verbringen und mir bei der Arbeit helfen? Er ist in meinem Alter, etwa so groß wie ich, aber sehr schlank, schon fast zierlich. Eine Stupsnase ziert sein Gesicht, blaue Augen strahlen mich fröhlich an, seine Haare sind dunkelblond und stylisch verwuschelt. Hohe Wangenknochen und ein wunderschön geschwungener Mund komplettieren das Bild. Die Kleidung, die er trägt, ist edel und war sicher teuer. An den Füßen hat er weiße Sneaker, die bestimmt bald nicht mehr so sauber sind. Der Kerl passt so gut auf einen Bauernhof in Irland, wie ein Schneemann an einen Strand. Jetzt streckt er mir die Hand hin und ich schüttle sie. Wenigstens hat er einen festen, angenehmen Händedruck.

"Mein Name ist Louis und ich soll in den nächsten Wochen hier aushelfen." Seine Stimme ist melodisch und höher, als ich erwartet habe.

"Niall. Ich bin ja mal gespannt, ob du mir wirklich eine Hilfe sein wirst."

Abschätzend mustere ich ihn erneut. Louis sieht nicht gerade danach aus, als könne er ordentlich zupacken. Wahrscheinlich habe ich mit ihm die doppelte Arbeit am Hals. Da ich die Hilfe aber dringend brauche, kann ich nicht wählerisch sein. Unter meiner strengen Musterung wird Louis immer kleiner und es tut mir schon fast leid, dass ich so schroff war. Trotzdem wird er sich beweisen müssen.

"Komm mit, ich zeig dir dein Zimmer. Dort kannst du dich gleich umziehen und danach in den Stall kommen. Die Boxen misten sich nicht von selber aus."

Louis nickt nur und folgt mir zum Haus. Seinen Koffer zieht er hinter sich her, auf dem Rücken hat er einen vollgepackten Rucksack. Ich verkneife mir einen blöden Spruch, schließlich darf ich ihn nicht gleich vergraulen. Vielleicht ist er mir wenigstens heute eine Hilfe, bevor er morgen wieder in die Stadt verschwindet. Ich zeige ihm das gemütliche Gästezimmer und lasse ihn allein, damit er sich für die Arbeit fertig machen kann. Warum ich derart unfreundlich zu dem jungen Mann bin, kann ich gar nicht sagen. Ich gehe in den Stall, um die Pferde auf die Koppel zu lassen und fange dann an, die Boxen sauber zu machen. Immer wieder huscht mein Blick zur Stalltür, um zu sehen, wenn Louis herein kommt.

Nach einer viertel Stunde taucht er dann tatsächlich auf und überrascht mich zum zweiten Mal an diesem Tag. Jetzt hat er eine blaue Latzhose an, ein schwarzes Shirt dazu und seine Füße stecken in Gummistiefeln. Aufmerksam schaut er sich um, während er den Stall durchquert. Schweigend nimmt er die Mistgabel und fängt an zu arbeiten. Schnell ist er mit der ersten Box fertig und ich kann nur staunen. Alles ist sauber, frisches Stroh liegt auf dem dem Boden und Heu im Futtertrog.

"Bekomme ich jetzt eine richtige Chance?", fragt er und schenkt mir einen herausfordernden Blick.

Ich spüre, wie ich rot werde und senke den Blick. Meine Großmutter hat immer gesagt, dass man ein Buch nie nach dem Einband beurteilen soll. Doch genau das habe ich bei Louis gemacht.

"Entschuldige, ich habe mich unmöglich benommen."

Louis' POV

Natürlich habe ich Nialls abfällige Blicke bemerkt. Ja, ich wohne in der Stadt, aber ich kann durchaus anpacken. Ich habe mich nicht umsonst auf die Stelle hier beworben. Wahrscheinlich hat Niall gedacht, ich würde schreiend wegrennen, aber das habe ich nicht vor. Er wird schon noch merken, dass mehr in mir steckt, als er glaubt. Jeder, der mich sieht, denkt reiches, verwöhntes Söhnchen. Das meine Eltern Geld haben interessiert mich nicht. Ich habe mir meine Lorbeeren allein verdient.

Nachdem wir zusammen den Stall fertig ausgemistet haben, gehen wir zum Haus zurück. Niall schweigt und auch ich sage nichts mehr. Die Stimmung zwischen uns ist nicht sehr gut. Ich weiß nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Vor der Haustür sitzt eine graue Katze und sofort gehe ich in die Hocke, um sie zu streicheln. Schnurrend reibt sie den Kopf an meiner Hand und zum ersten Mal seit Nialls abschätzigen Blicken findet ein Lächeln seinen Weg auf meine Lippen.

"Möchtest du etwas trinken?", fragt er und ich schaue zu ihm auf.

"Ein Glas Wasser wäre gut."

Mein Arbeitgeber sperrt die Tür auf und geht ins Haus. Kurz darauf kommt er mit Getränken wieder und stellt die Sachen auf den kleinen Tisch, der neben der Tür steht.

"Komm setz dich", sagt er freundlich.

Ich lasse mich auf den Stuhl sinken, trinke einen Schluck Wasser und sehe mich um. "Es ist wirklich schön hier. Lebst du alleine?"

Niall hat einen traurigen Ausdruck in den Augen und sofort bereue ich meine Frage. Wie sollen wir so einen Draht zueinander finden? Er steht auf und verschwindet im Haus. Verdammt. Ich sollte ihm lieber aus dem Weg gehen und in Zukunft meine große Klappe halten. Langsam schlendere ich zu der Koppel hinüber, auf der die sieben Pferde friedlich grasen. Eine große braune Stute kommt an den Zaun und drückt ihre Nase an meine Brust. Sanft kraule ich sie am Hals und genieße die Ruhe um mich herum.

Wahrscheinlich bin ich meinen Job schon los, bevor ich überhaupt richtig angefangen habe. Dann muss ich zurück in die laute, hektische Stadt, der ich gerade erst entflohen bin. Seufzend streiche ich mir durch die Haare und schließe die Augen. Lange stehe ich da und lausche den sanften Geräuschen der Pferde, bevor ich höre, das sich Schritte nähern. Ich drehe mich zu Niall, der sich neben mir an den Zaun gelehnt hat.

"Verzeih mir, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Wenn du willst, dass ich gehe, dann sag es", beginne ich das Gespräch.

"Louis, ich möchte nicht, dass du gehst. Ich weiß, ich bin schwierig, aber ich hoffe, du gibst mir eine Chance dir zu beweisen, dass ich auch nett sein kann."

"Neuanfang?"

Niall streckt mir die Hand hin und nickt. "Neuanfang. Mein Name ist Niall und ich bin dein neuer Arbeitgeber."

"Ich bin Louis und freue mich sehr, dass ich hier sein darf. Es ist wirklich schön und ich genieße die Ruhe, die hier herrscht."

"Ich bin wirklich froh, dass du bleibst."

Er lächelt mich an und ich hoffe, wir können Freunde werden. Gemeinsam gehen wir wieder zum Haus hinüber und setzen uns gemütlich zusammen. Schweigend lasse ich den Blick schweifen, sauge die Eindrücke in mich auf. Schon lange habe ich mich nicht so wohl gefühlt und das, obwohl Niall und ich keinen guten Start hatten.

"Sollen wir was zu Essen kochen?" Mit seiner Frage reißt Niall mich aus der Betrachtung der Landschaft.

Ich lache leise und schüttle den Kopf. "Sorry, ich kann leider nicht kochen."

"Dann schau mir halt zu, vielleicht lernst du ja noch was."

"Das bezweifle ich zwar, aber ich schaue gerne zu."

Ich folge Niall ins Haus und in die Küche. Man merkt, dass er oft und gerne kocht. Frische Kräuter stehen auf der Fensterbank, neben dem Herd steht ein Gefäß mit Rührlöffeln, in einer Schale liegen verschiedene Früchte. Selten habe ich mich in einer Küche so wohl gefühlt, wie hier. Entschlossen legt Niall mir ein Brett, ein Messer und zwei Paprikaschoten hin.

"Denkst du, du kannst die schneiden?", fragt er mit einem verschmitzten Lächeln.

"Ich versuche es."

Zuhause habe ich ja nicht wirklich Spaß am Kochen, aber mit Niall zusammen habe ich sogar Freude daran.

Nialls POV

Louis hat zwar gesagt, dass er nicht kochen kann, aber er macht seine Sache ganz gut. Wir unterhalten uns und ich merke, dass er viel sympathischer ist, als ich gedacht habe. Unser Gespräch bleibt oberflächlich, aber ich bin froh, dass ich überhaupt mal wieder jemand zum Reden habe. Seit mein Exfreund fort ist, habe ich mich auch von meinen besten Freunden zurückgezogen. Ich bin einsam und diese Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag.

Auch Louis ist nur vorübergehend bei mir auf dem Hof, deshalb sollte ich gar nicht erst versuchen, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Dann tut es nicht so weh, wenn er seine Koffer packt und von hier verschwindet. Sofort merke ich, wie ich mich erneut vor ihm verschließe. Natürlich spürt Louis, das die Stimmung gekippt ist.

"Ist alles in Ordnung mit dir?", fragt er besorgt.

Ich kenne ihn erst ein paar Stunden und habe das Bedürfnis, ihm alles zu erzählen, was mir auf dem Herzen liegt. Seufzend zucke ich die Schultern und wende mich ab. Mein Gast soll nicht sehen, dass ich Tränen in den Augen habe. Eine sanfte Berührung am Arm, lässt mich zusammenzucken. Louis steht neben mir und wirft mir einen sorgenvollen Blick zu. Was muss der Mann nur von mir denken? Ich bin ein wandelnder Widerspruch, seit er aufgetaucht ist.

"Setz dich, ich mache dir einen Tee."

Mit sanfter Gewalt schiebt er mich zum Tisch und drückt mich auf einen Stuhl. Wie in Trance schaue ich ihm zu, wie er in den Schränken nach Tassen, Teebeuteln, Zucker und Löffeln sucht. Der Wasserkocher ist schnell fertig und eine Tasse mit dampfendem Inhalt steht vor mir. Ich rühre zwei Löffel Zucker hinein und trinke einen Schluck. Erst dann wage ich es, den Blick zu heben und Louis anzuschauen.

"Du musst denken, dass ich in die Klapsmühle gehöre", flüstere ich.

"Ich gebe zu, dass ich mir vorkomme, als säße ich in einer Achterbahn, die gerade auf den nächsten Looping zusteuert", erwidert er mit einem Lächeln auf den Lippen, "aber in die Irrenanstalt gehörst du deswegen noch lange nicht. Willst du mir erklären, was los ist?"

Soll ich Louis wirklich alles erzählen? Naja, eine schlimmere Meinung als jetzt, kann er ja danach auch nicht von mir haben. Aber ich habe mich ja nicht mal Liam und Harry anvertraut und die zwei sind seit der Schulzeit meine besten Freunde. Hin und hergerissen sitze ich da und wäge das Für und Wider ab.

"Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll", sage ich verzweifelt.

"Fang einfach am Anfang an. Wir haben Zeit, du musst nicht hetzen."

Das Louis so verständnisvoll ist, tut mir unglaublich gut. Eigentlich wollte ich ja kochen, aber das ist für den Moment in den Hintergrund getreten. Ich trinke noch einen Schluck Tee und verschränke meine Finger ineinander.

"Ich lebe seit über einem Jahr allein auf dem Hof. Vorher hat mein Ex mit mir hier gewohnt, aber er hat mich für einen anderen Mann verlassen. Er hat mich gedrängt, den Hof zu verkaufen und mit ihm in die Stadt zu ziehen. Das kam für mich nicht in Frage, deshalb hat er sich jemand anders gesucht. Ich bin in ein Loch gefallen, habe mich von allen abgekapselt. Nicht mal mit meinen besten Freunden habe ich darüber gesprochen. Sie wissen nur, dass Frederic mich verlassen hat. Die ganze Zeit habe ich versucht, allein klar zu kommen, aber ich schaffe es nicht mehr, den Tieren alleine gerecht zu werden. Sie brauchen mehr Zuwendung und das ist als Einzelperson nicht zu stemmen."

Louis greift nach meiner Hand und ich spüre die zarte Wärme, die von ihm ausgeht. Sein verständnisvoller Blick ruht auf mir. Er drängt mich nicht dazu, weiterzusprechen, sondern lässt mir alle Zeit der Welt.

"Darum habe ich mich entschieden, eine Anzeige zu schalten und mir Hilfe zu holen. Deine Bewerbung war die einzige, die ich bekommen habe. Niemand will mit Tieren arbeiten und in dieser Einöde leben. Das ist vielen zu einsam. Du wirst auch irgendwann gehen und ich bin wieder alleine. Das ist mir vorhin erst so richtig bewußt geworden. Ich bin einsam, Louis, aber ich schaffe es nicht, jemand an mich heran zu lassen."

Louis' POV

"Du hast Angst und das kann ich sehr gut verstehen, aber denkst du nicht, dass deine Freunde für dich da sind, wenn du sie darum bittest?"

"Ich glaube schon, aber..."

Niall bricht ab und schüttelt den Kopf. Ich kann mir gut vorstellen, was in seinem Hirn vor sich geht. Er will niemandem zur Last fallen, deswegen zieht er sich zurück. Das er jetzt so offen mit mir spricht, grenzt darum schon an ein Wunder.

"Ruf sie an und bitte sie, zu kommen. Ich kümmere mich um die Pferde, während du alles mit ihnen klärst."

Überrascht schaut er mich an. Sein Mund klappt auf, wahrscheinlich, um mir zu widersprechen, aber ich hebe abwehrend die Hand. Er schiebt das schon viel zu lange vor sich her.

"Na gut", seufzt er und greift nach seinem Telefon.

Zwei Gespräche später, legt er es weg und lehnt sich mit geschlossenen Augen zurück. Es hat ihn unglaublich viel Überwindung gekostet, Liam und Harry anzurufen und zu bitten, herzukommen. Ich nicke zufrieden und stehe auf, um zu den Pferden zu gehen.

"Warte Louis, du solltest erst was essen. Wir machen das dann alle zusammen. Die Bande freut sich, wenn sie noch auf der Koppel bleiben kann."

"Na gut, dann lass uns fertig kochen."

Gemeinsam bereiten wir die Gemüsepfanne mit Hähnchen und Reis zu und ich bin erstaunt, wie leicht es mir fällt. Vielleicht brauche ich ja nur einen Ansporn, um in der Küche zu stehen. Für Niall würde ich über meinen Schatten springen und mich jeden Tag an den Herd stellen.

'Steiger dich in nichts rein, Lou. Niall braucht nur vorübergehend Hilfe. Du bist wahrscheinlich schneller wieder in der stinkenden Stadt, als du glaubst.'

Gerade als wir uns zum Essen hinsetzen, klingelt es an der Tür. Niall geht hin, öffnet sie und ich höre ihn mit jemand reden. Schritte kommen näher und zwei junge Männer betreten hinter Niall die Küche. Der Kleinere bleibt wie angewurzelt stehen, als er mich sitzen sieht und verursacht damit einen Stau. Entschlossen schiebt mein Gastgeber die beiden herein und bietet ihnen an, sich zu setzen.

"Wer bist du denn?", platzt der Lockenkopf neugierig heraus.

Dafür erhält er einen Schlag auf den Arm und verzieht das Gesicht. Ich grinse nur, stehe auf und halte ihm die Hand hin. Er nimmt sie und wir schütteln uns die Hände.

"Mein Name ist Louis. Ich bin seit heute Nialls Aushilfskraft auf dem Hof."

Zwei Köpfe drehen sich synchron zu Niall um. "Warum hast du uns nicht gesagt, dass du Hilfe brauchst?", will jetzt der andere Mann wissen.

"Wir haben seit einem Jahr keinen Kontakt und wäre Louis nicht hier, hätten wir immer noch keinen. Denkst du, es fällt mir leicht, um Hilfe zu bitten?"

"Ihn hast du auch gebeten. Wir sind immer noch deine Freunde, Ni. Oder etwa nicht?" Anklagend deutet er auf mich und ich mache mich so klein wie möglich.

Geknickt senkt Niall den Blick. "Natürlich seid ihr meine Freunde, die besten die man sich wünschen kann."

"Trotzdem schließt du uns die ganze Zeit aus."

Dieses Gespräch ist nicht für fremde Ohren gedacht, deshalb schlüpfe ich aus der Küche und gehe wieder zur Koppel, wo die Pferde friedlich grasen. Die braune Stute kommt an den Zaun und wühlt in meiner Tasche nach einem Leckerchen.

"Sorry Süße, ich habe nichts für dich dabei."

Nachdem ich ihr den Hals getätschelt habe, trollt sie sich zu den anderen und ich schaue im Stall nochmal nach dem rechten, bevor ich die Tiere herein hole. Die Tränken sind sauber, die Futtertröge gut gefüllt und es liegt genug Stroh auf dem Boden. Ich sauge den herrlichen Duft in die Nase und setze mich einen Moment auf einen Heuballen, um die Stille zu genießen.

"Wir wollten dich nicht vertreiben."

Erschrocken springe ich auf, als mich jemand anspricht. Der Lockenkopf kommt auf mich zu und setzt sich auf das Heu. Ich lasse mich neben ihn sinken und schaue zu Boden.

"Habt ihr nicht. Es gehört sich nicht, private Gespräche zu belauschen. Ich kenne weder Niall noch euch, darum bin ich lieber gegangen."

"Ich habe mich gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Harry. Weisst du, so wie ich das verstanden habe, haben Liam und ich es dir zu verdanken, dass Niall uns endlich angerufen hat. Danke Louis, das bedeutet mir sehr viel. Ich, wir haben uns Sorgen um unseren kleinen Iren gemacht. Er hat niemand mehr an sich heran gelassen, egal was wir versucht haben."

"Du musst mir nicht danken, Harry. Ist schon in Ordnung. Niall ist ein lieber Kerl, auch wenn er mich am liebsten gleich wieder weggeschickt hätte." Ich muss lachen als ich an seinen Blick denke, mit dem er mich angesehen hat. "Er dachte wohl, ich wolle in Designerklamotten in den Stall."

Jetzt lacht auch Harry und bin sicher, dass wir uns anfreunden werden. Ich bin noch nicht mal einen Tag hier und kann mir schon nicht mehr vorstellen, wieder zu gehen. Auch Niall und Liam, der mir auch die Hand gibt und sich vorstellt, kommen in den Stall.

"Habt ihr Lust auf einen Ausritt?", fragt Niall und wir nicken eifrig.

Ich saß schon so lange nicht auf einem Pferd und freue mich unbändig, dass ich hier Gelegenheit dazu habe. Ni holt die Tiere herein und schon hängt die braune Stute wieder an meiner Tasche.

"Wie ich sehe, hast du bereits eine besondere Freundin gefunden. Ihr werdet sicher ein gutes Team beim Ausritt."

Wir satteln die Pferde, sitzen auf und verlassen den Hof in Richtung der nahegelegenen Felder. Dort gebe ich Belle, so heißt meine neue Freundin, mehr Zügel und sie trabt gehorsam an. Ich habe ein breites Grinsen auf dem Gesicht und Glück pulsiert in meinen Adern.

Nialls POV

Louis reitet wie der Teufel und ich zolle ihm Respekt. Ich habe mich gründlich in ihm getäuscht. Außerdem habe ich in seiner Nähe ein seltsames Kribbeln im Bauch und fühle mich zum ersten Mal seit langem richtig wohl. Dass er mich dazu gebracht hat, mit Liam und Harry zu sprechen, rechne ich ihm hoch an. Liam und Harry bleiben hinter uns zurück und ich lenke mein Pferd neben ihn. Sofort zügelt er Belle und wird langsamer.

"Wo hast du so reiten gelernt?"

"In einer Reitschule. Meine Eltern haben darauf bestanden. Sie dachten, damit könnten sie gut machen, dass ich die meiste Zeit von Nannys betreut wurde."

"Du bist reich?", entkommt mir, ehe ich mich stoppen kann.

Louis lacht und wirft dabei den Kopf in den Nacken. Verwundert schaue ich zu ihm. "Meine Eltern sind reich und haben ein wenig Geld für mich angelegt. Ich habe es noch nicht angerührt, weil ich mein Geld lieber selber verdiene."

"Auf einem Bauernhof in Irland?"

"Na klar, warum denn nicht? Es ist schön hier und ich fühle mich rundum wohl. Ich hatte lange keine Gelegenheit um zu reiten und freue mich sehr darüber, jetzt durch die Landschaft zu galoppieren. Mehr oder weniger."

Er spielt darauf an, das wir im Schritt nebeneinander herreiten. "Lou, ich bin wirklich froh, dass du da bist."

Erst als der Satz heraus ist, merke ich, dass ich einen Kosenamen verwendet habe. Da die zwei anderen zu uns aufgeholt haben, verschiebe ich eine Entschuldigung auf später. Wir unterhalten uns, während wir zum Hof zurück reiten. Dort versorgen wir die Pferde und gehen zum Haus. Harry und Liam verabschieden sich bald und Louis entschuldigt sich, um unter die Dusche zu gehen. Auch ich verschwinde ins Bad und setze mich danach noch ein wenig vor den Fernseher. Louis streckt nur noch kurz den Kopf herein, um mir eine gute Nacht zu wünschen.

Zwei Wochen später sind Louis und ich ein eingespieltes Team. Wir verstehen uns blendend und ich würde ihn am liebsten nie wieder gehen lassen. Ich muss mir wohl oder übel eingestehen, dass ich mich in Louis verliebt habe. Gerade stehe ich in der Küche und mache Mittagessen, Lou ist noch im Stall. Heute haben wir später mit der Arbeit angefangen, weil es morgens so geregnet hat, dass die Pferde nicht auf die Koppel wollten.

"Hier riecht es aber gut."

Ich war so in Gedanken, dass ich Louis gar nicht hereinkommen gehört habe. Er kommt zu mir, schnappt sich einen Löffel und probiert die Soße. Genießerisch schließt er die Augen und ich lasse meinen Blick über ihn gleiten. Louis zieht mich magisch an, aber ich traue mich nicht, ihm von meinen Gefühlen zu erzählen. Als er die Augen öffnet, versinke ich in den blauen Seen vor mir. Wir sind uns plötzlich so nah, die Luft zwischen uns knistert und ich kann den Blick nicht mehr abwenden. Louis kommt einen halben Schritt näher, hebt die Hand und legt sie an meine Wange. Sanft streicht er mit dem Daumen über die Haut.

"Lou..."

"Shhh, denk nicht soviel nach, Ni."

Ganz langsam neigt er sich zu mir, ich spüre seinen warmen Atem und haucht mir einen zarten Kuss auf den Mund. Danach will er sich von mir entfernen, aber ich greife blitzschnell nach seiner Hand.

"Küss mich nochmal", wispere ich.

Sofort liegen seine Lippen wieder auf meinen und er küsst mich voller Zärtlichkeit. Mein Herz platzt fast vor Glück. Unser Kuss bleibt sanft und ich strahle danach übers ganze Gesicht.

"Niall, ich habe mich in dich verliebt."

Dieser eine Satz stellt meine kleine Welt völlig auf den Kopf und macht mich zum glücklichsten Mann der Welt.

"Ich bin auch in dich verliebt, Lou."

"Darf ich bei dir bleiben? Ich will nicht zurück in die Stadt."

Wie könnte ich ihm diese Bitte abschlagen? Es mag schnell gehen mit uns, aber ich bin mir absolut sicher, dass Lou und ich zusammen gehören. Vom ersten Tag an hat er mich fasziniert und mein Herz hat sich für ihn geöffnet. Liebe ist immer ein Risiko, aber ein Leben ohne Liebe ist leer und einsam. Glücklich umarme ich Louis, er schmiegt sich an mich und unsere Herzen schlagen in gleichen Takt.

"Ich lasse dich sowieso nicht mehr gehen", sage ich lächelnd und verbinde unsere Lippen erneut zu einem süßen Kuss.

Louis' POV

Drei Jahre später sind wir immer noch ein glückliches Paar. Mein bester Freund Zayn hat mich am Anfang für verrückt erklärt, aber mittlerweile kommt er oft zu uns und  verbringt die Wochenenden hier. Ich glaube, das liegt vor allem an Harry.

Zu den Pferden sind inzwischen Hühner, Enten und zwei Schafe hinzugekommen. Nach langem Hin und Her, das sogar zu einem handfesten Streit geführt hat, haben wir auch einen Hund aus dem Tierheim geholt. Niall wollte eigentlich keinen Hund, weil er dachte, unsere Katze Molly würde sich nicht mit ihm vertragen. Weit gefehlt, die beiden sind ein Herz und eine Seele, genau wie Niall und ich.

Heute haben wir unseren Jahrestag und ich habe etwas besonderes geplant. Liam, Harry und Zayn helfen mir bei der Planung und ich schaffe es tatsächlich, Niall zu einem Ausritt zu überreden, damit ich den Stall dekorieren und herrichten kann. Eine Stunde später bin ich fertig. Keine Sekunde zu früh, denn ich höre Hufgeklapper, dann geht die Stalltür auf und Niall kommt herein. Wie angewurzelt bleibt er stehen, als er die Überraschung sieht.

In der Mitte der Stallgasse habe ich eine Picknickdecke ausgebreitet. Verschiedene Leckereien stehen darauf, eine Flasche Sekt steckt im Kühler. Laternen mit LED Lämpchen verbreiten sanftes Licht. Ich sitze auf der Decke und knete aufgeregt meine Hände.

"Lou, das ist ja wunderschön."

Mein Freund kommt langsam zu mir, kniet sich neben mich und zieht mich in seine Arme. Sanft küssen wir uns und ich bin unendlich glücklich.

"Alles Liebe zum Jahrestag, Babe", murmele ich zwischen zwei Küssen.

"Alles Liebe zum Jahrestag, mein Engel. Ich bin so glücklich, dich an meiner Seite zu haben. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."

Oft denke ich an unsere erste Begegnung zurück, wie schnell sich alles zwischen uns entwickelt hat und wie glücklich ich war, als Niall mir gesagt hat, dass er auch in mich verliebt ist. Ich bin mir sicher, dass wir noch viele wunderbare Jahre zusammen haben werden. Es ist nicht immer alles perfekt, aber das muss es auch nicht sein. Hauptsache unsere Liebe ist echt.

Meine Eltern waren am Anfang genauso skeptisch wie Zayn, aber jetzt verstehen sie sich super mit Niall und darüber bin ich sehr froh. Manchmal muss man hinter die Fassade der Menschen schauen, die einem begegnen. Dort können sich tolle Leute verstecken, die sich einem mit etwas Geduld öffnen. Ich bin froh, dass ich das bei Niall geschafft habe. Erneut küsse ich ihn, bevor wir auf unsere gemeinsame Zukunft anstoßen.

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