Larry- Trans boy AU (deut)
Ja, das ist nochmal mit dem Thema Transgender, einfach weil ich im Moment voll damit zu tun habe und ich nochmal eine andere Version davon schreiben wollte. Andere OS sind in Arbeit, ein ganz besonderer kommt bald! Freut euch darauf!
Eure/Euer AOF
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Nervös stand ich vor der neuen Klasse. Neue Schule neues Glück? Bei mir wohl nicht zutreffend. Sie machten sich nicht mal die Mühe, leise zu sein, als ich zu sprechen begann.
"Ich bin Louis..."
Meine zitternde Stimme brach ab. Der Lehrer neben mir schlug mit dem Klassenbuch auf den Tisch. "RUHE!" Nur wenige stellten augenverdrehend ihre Gespräche ein. Ich räusperte mich.
"Ich bin Louis Tomlinson, ich bin 16 J-jahre alt, komme aus Donchaster...", murmelt ich leise, und aus der hintersten Reihe kam lautes Lachen. "Was? Wir verstehen dich nicht! Sprich mal lauter!"
Nachdem ausnahmslos alle Schüler über diesen absolut unwitzigen Spruch gelacht hatten, wurde es endlich leise. All meine Nervosität hatte mich verlassen. Idioten erkannte ich schon auf den ersten Blick und da meine Klasse voll von ebendiesen zu sein schien, gab es keinen Grund mehr, nervös zu sein.
"Ich bin Louis, 16 Jahre alt, und nur damit das von vorne herein schon mal klar ist: ich bin schwul. Wer irgendwelche Witze darüber machen wollt, tut euch keinen Zwang an. Nur eins solltet ihr wissen: ich hab alle schon mal gehört und die wenigsten davon zeugen von irgendeiner Art Intellekt, noch sind sie witzig. Nein, ich will nicht euer schwuler bester Freund sein, und nein, nur weil ich schwul bin, verliebe ich mich nicht automatisch in jeden Jungen der Schule. Außerdem habe ich einen Freund."
Am liebsten hätte ich genau das gesagt. Stattdessen kam nur ein:
"Ich bin Louis, ich bin am Wochenende hergezogen."
aus meinem Mund. Einen Freund hatte ich übrigens auch nicht. Und die Jungs dieser Klasse sahen nicht unbedingt nach meinem Typ aus... also, vom Charakter her. Die begannen nun nämlich irgendetwas zu tuscheln und dann zu lachen. Ich räusperte mich erneut. "Du kannst dich setzen, Louis.", sagte der Lehrer und wies auf einen freien Platz in der vorletzten Reihe. Ich ging langsam dort hin, zog meine Beanie ab und machte mich bereit, im Klassenraum zu verschwinden und nie wieder aufzutauchen. Was für ein Feigling ich doch war... am Liebsten hätte ich die Zeit zurück gedreht und das gesagt, was ich wirklich hätte sagen wollen. Dann hätte ich wirklich neu anfangen können.
In der Pause gelang es mir, den meisten meiner neuen Klasse aus dem Weg zu gehen. Ich suchte die Toilette auf, wie immer mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Zum Glück war gleich eine Kabine frei und ich konnte schnell wieder verschwinden. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit mir. Direkt nach meinen ersten beiden Stunden folgte Sport. Ich ließ mir von einem Mädchen meiner Klasse die Sporthalle zeigen und folgte dann den Jungs.
Es gab eine Umkleide mit angrenzender Gemeinschaftsdusche (Ich ging nicht davon aus, dass diese jemals genutzt wurde), und einer kleinen Toilettenkabine. Ich versuchte, unauffällig mit meinen Umziehsachen zu der Kabine zu gelangen, aber auf dem Weg dort hin, wurde ich aufgehalten. "Es gibt nur den einen Umkleideraum. Da drin sind nur Duschen und so eine kleine Toilette.", sprach mich ein kleinerer, pummeliger Typ an. Ich nickte und lächelte scheinheilig. "Äh, oh. Danke!"
Resigniert ging ich an einen freien Platz mit Kleiderhaken und hängte erstmal langsam meine Jacke auf. "Also Luis, treibst du Sport?", fragte ein anderer. Ich lachte in mich hinein. Nie bekam jemand meinen Namen beim ersten mal richtig hin. "Nur Louis, und ja, in meiner alten Stadt habe ich im Fußballverein gespielt.", antwortete ich und zog langsam die Schuhe aus. Die ersten verließen schon den Raum.
"Oh cool! Hier gibt es auch einen Verein, der ist aber ziemlich schlecht. Wir treffen uns manchmal nach der Schule und kicken so ein bisschen.", meinte der erste, der pummelige, und zog seine Hose aus. Ich drehte mich um und tat es ihm gleich. Mein Herz klopfte viel zu schnell. Tief durchatmen, Louis. Es geht ganz schnell! "Was machst du sonst so?", fragte ein anderer. Er war mir bisher nicht aufgefallen, aber jetzt, als er mich ansprach, fragte ich mich, warum. Er hatte Locken und grüne Augen. Seine Stimme war um einiges tiefer als meine und er strahlte Ruhe aus. Mein Blick fiel zufällig auf sein Handgelenk, an dem ein Armband hing, ein Festival- Bändchen in den Farben der LGBTQ+ Flagge.
Er bemerkte den Blick und lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Dann bemerkte ich, dass er mich ja etwas gefragt hatte, und alle auf eine Antwort warteten. "Also, ich habe 4 Schwestern, deshalb bleibt mir nicht so viel Freizeit außerhalb der Schule. Aber ähm, ich spiele in einer Band- also, ich habe in einer Band gespielt, bevor wir umgezogen sind." Bevor meine Eltern sich getrennt haben. Wegen mir.
Ich drehte mich zur Wand und hörte, wie erneut einige den Raum verließen. Ich zog meine Sportschuhe an. Nun waren noch ein Fremder, Pummelchen und der mit den Locken im Raum. "Cool! Welche Position? Wir suchen gerade jemanden!", meinte der mit der Locken aufgeregt. Er kam mir vor wie ein kleiner Junge an Weihnachten. "Äh, ihr?", fragte ich. "Ich nicht!", lachte Pummelchen und hob abwehrend die Hände. Er verließ den Raum. "Niall und ich.", meinte der mit den Locken und zeigte auf den anderen, einen Typ mit blond gefärbten Haaren. "Ich bin übrigens Harry.", stellte er sich vor. Ich band meinen zweiten Sportschuh und verzweifelte im Inneren. Was musste ich tun, um die beiden aus dem Raum zu bekommen?
"Äh, ihr könnt gerne schon mal vor. Ihr müsst nicht warten!", sagte Ich lächelnd. "Und wie findest du dann die richtige Halle? Nein, wir warten! Beeil dich halt!", lachte Niall und Harry schien mich zu beobachten. "Außer natürlich, du willst, dass wir gehen.", sagte er und hob eine Augenbraue. Ich war mir nicht sicher, ob das ein Scherz war, aber am liebsten hätte ich laut "Ja bitte!" gerufen. "N-nein, nein. Schon okay, ich wollte nur nicht, dass ihr Ärger bekommt...", stotterte ich und zog mein T-shirt aus der Sporttasche. Ich sah es einen Moment lang an. Was jetzt? Niall und Harry, die Typen mit der Band, waren verstummt und sahen mich an, rätselnd, was mein Problem war. Was könnte so schwer daran sein, ein Oberteil auszuziehen und ein anderes anzuziehen?
In diesem Moment kam mir das Schicksal das erste Mal an diesem Tag zur Hilfe. Ein Lehrer platzte in die Umkleide. "Styles, Horan! Ab in die Halle! Und du da, beeil dich, wir haben nicht ewig Zeit!" Augenverdrehend murmelte der Blonde: "Ja, Coach..." und verließ mit dem Lockenkopf den Raum. Ich blieb allein zurück.
Höhere Existenz, falls es dich gibt, danke!
Während dem Sportunterricht fiel es mir schwer, die neugierigen Blicke von Harry, dem Lockenkopf, zu ignorieren. Ich begann, diese Blicke provokant zu erwidern und bemerkte ein Mal, dass er rot wurde. Süß.
Nach Sport behielt ich das T-Shirt einfach unter meinem Pulli an und vermied so eine erneute komische Situation. Als ich die Sporthalle verließ, hörte ich laute Schritte hinter mir und drehte mich verwundert um. "Louis, oder? Warte mal!", rief Harry und rannte mir, gefolgt von Niall nach. Ich blieb stehen und umklammerte den Träger meines Sportbeutels. "Nur, damit du das weißt: wie haben das ernst gemeint mit der Band.", keuchte Niall und legte eine Hand auf seine Brust, die sich immer schneller hob und senkte. "Niall, atmen.", riet Harry ihm und legte ihm eine Hand auf den Rücken. Ich lachte und entspannte meinen verkrampften Griff. "Heißt also, dass ihr mich... vorspielen lassen wollt?", fragte ich. Harry nickte, und fügte hinzu: "Wenn du uns endlich verrätst, was du spielst, dann gerne."
Nachmittags konnte ich es kaum erwarten, bis mein Vater von der Arbeit kam. Als er endlich kam war es schon halb vier und ich schrieb Harry schnell, dass ich nun kommen würde und ließ mich fahren. Dank dem Navi fanden wir die Adresse, nur 10 Minuten Fußweg von meinem Haus entfernt, wie ich feststellte, schnell und aufgeregt klingelte ich. Ein Mädchen, älter als ich, öffnete. "Wer bist du?", fragte sie, nicht besonders abwertend, aber auch nicht begeistert. "Äh, Louis. Ein-" Ja, was denn? "- Schulkamerad von Harry." Das Mädchen nickte und bat mich herein. "Harry ist im Musikraum. Niall ist auch da. Zweite Tür rechts im Obergeschoss.", lotste sie mich und ich beeilte mich, meine Schuhe und Jacke auszuziehen.
Das Haus kam mir übermäßig groß vor. Ich fühlte mich wie ein Playmobil-Männchen in einem Barbie- Haus. Schon auf der dunklen Holztreppe konnte ich Harry und Niall reden hören. Neugierig trat ich an die Tür heran, die einen Spalt offen stand.
"Schwachsinn! Du willst ihn nur dabei haben, weil du ihn heiß findest!"
"Nichts da! Wir brauchen noch Leute, und wenn er schon mal in einer Band gespielt hat-"
"Klar, als ob du daran gedacht hast. Du hast ihn voll abgecheckt in Sport!"
"Hör endlich auf! Später bekommt er das noch mit... Außerdem, woher soll ich denn wissen, ob er schwul ist?"
"Redest du nicht immer von deinem ach so tollen Gay-Radar? Dass du Homos schon in 100 Meter Entfernung erkennst?"
"Man, das funktioniert aber halt nicht immer... ich weiß nicht. Ich kann ihn nicht einschätzen. Meine letzte Beziehung ist zwei Jahre her, Niall! Ich wüsste nicht mal, wie ich ihn ansprechen soll..."
"... also hast du ihn einfach in die Band eingeladen, um ihn öfter zu sehen! Ist ja nicht so, als hätten wir schon zwei Gitarren."
Ich öffnete die Tür. "Ich kann auch Schlagzeug." Erschrocken fuhren Harry und Niall hoch. "W-was?", fragte Harry und ich lächelte. "Ich kann auch Schlagzeug. Und Klavier. Ich muss keine Gitarre spielen, wenn ihr davon schon zwei habt." Mit einem triumphierenden Lächel drehte Harry sich zu Niall um.
Dieses Vorspielen entpuppte sich als eine vollständige Probe. In Harrys Keller fanden wir ein Schlagzeug, dass seiner Schwester Gemma einmal gehört hatte, und ich konnte auch mit kleineren Gesangseinlagen überzeugen. Am Schluss des Tages gingen wir alle mit einem Grinsen auseinander. Unsere Band war gegründet! Und unsere Freundschaft damit auch.
An der Tür, als Harry Niall und mich verabschiedete, nahm ich meinen Mut zusammen. "Übrigens, ich bins." Die beiden, die gerade mitten in ihrem Handschlag steckten, sahen mich verwirrt an. "Schwul.", erklärte ich dann und sah Harry mit einem leichten Lächeln an. "Ich bins." Damit drehte ich mit mit rasendem Herzen um und ging.
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Okay, okay. Von dem Trans Thema kam jetzt noch nicht so viel vor, aber das hier ist definitiv eine neue Reihe!
Und wie schon am Anfang gesagt wartet ein ganz spezieller OS für euch, den ihr nicht verpassen dürft! Der kommt gaaaaaaanz bald :)
Meinungen und Ideen wie immer in die Kommentare!
AOF
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