Larry - something is strange [AU] (Deut.)
Ich sollte mir angewöhnen, in den Titel wieder reinzuschreiben, ob es ein AU (alternative universe) ist oder nicht...
Wie auch immer, dieser OS entstand, weil euch die 'Demon' Reihe so gut gefällt! Ich hoffe, ihr habt Spaß!
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Louis und ich.
Ich und Louis.
So war es nicht immer gewesen.
Zusammen mit unseren beiden besten Freunden hatten wir schon von Anfang an Songs geschrieben, Musik gemacht und schon im Kindergarten miteinander gespielt. Das mit Louis und mir war irgendwie... etwas besonderes geworden.
Vor zwei Jahren hatte er es dann endlich auch bemerkt, als er 18 wurde und ich 17 war. Louis hatte mich noch an demselben Abend zu sich gerufen und mit mir über uns gesprochen, doch dabei war es nicht geblieben. Er küsste mich. Von da an gab es das Wir.
Louis und ich.
Ich und Louis.
Unsere Freunde hatten es nach und nach herausgefunden, da wir es nie wirklich geheim gehalten hatten. Warum etwas normales geheim halten? Sie unterstützten uns. Doch auch ihnen fiel auf, dass etwas passiert war: Louis wurde unruhig.
Es fiel mir ein paar Monate nach unserem Zusammenkommen auf. Louis, der sonst so lebensfroh und aufgedreht war, benahm sich nervös und unsicher. Es war nicht oft so auffallend, dass ich es bemerkte, doch im Laufe der Jahre wurde dieses seltsame Verhalten immer häufiger. Etwas war komisch an der ganzen Sache, und ich war darauf erpicht, es herauszufinden.
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"In the middle of the night... hm... when the... moon? Nein... wolves come out... Also. In the middle of the night, when the wolves come out! Na na na... Ja. So passt es."
Ich schlug die Augen auf und blinzelte ein paar Mal müde. "Lou...?" Ein Rascheln, dann Schritte und das Quietschen des Bettes. Ich spürte, wie die Matratze sich bewegte, als er sich darauf setzte. "Hey, Harry. Hab ich dich geweckt?" Ich blinzelte erneut und konnte nun endlich erkennen wo ich war: ein Hotelzimmer. Es war dunkel und schwaches Licht kam von außen. Louis saß neben mir auf dem Doppelbett, Blätter lagen auf dem ganzen Boden verstreut, manche mit wildem gekritzelt darauf, um misslungene Lyrics zu überdecken.
"Wie viel Uhr haben wir?", fragte ich müde und setzte mich ebenfalls auf, um ihn zu küssen, ehe er antworten konnte. Mir fiel der Knutschfleck von letzter Nacht an seinem Hals auf und ich musste Lächeln. "Etwa 3, halb vier. Du kannst dich nochmal hinlegen und weiterschlafen, Love." Mit einer verschlafen gemurmelten Antwort ließ ich mich wieder auf das Bett fallen und schloss die Augen. Louis küsste meine Stirn und ging dann wieder, es raschelte und ich hörte, wie er sich irgendwo am Ende des Bettes auf den Boden setzte und sich anlehnte.
"In the middle of the night, when the wolves come out, st... h... he... Nein. Oder doch? They head straight... straight for the love... Nein." Ich hörte ihn seufzen und eine Melodie summen und musste Lächeln. "In the middle of the night, when the wolves come out, they head... head... naja, aber straight war schon gut... Ich meine "come out" und "straight"..." er schrieb etwas auf und summte dabei wieder die Melodie. Dann raschelte es wieder.
"I hear them calling for you! U u u u uuu u u u u u... Ja. I feel the waves getting started... It's a rush inside I can't control. Your eyes keep pulling me in, I know, I know, I know... Your friends all talkin' 'bout me, they say I got no chance at all. Your fire is burning deep in my soul, my soul, my soul... Da fehlt eine Bridge... " Für ein paar Minuten wurde es still, man hörte Louis nur summen und irgendetwas auf Papier kritzeln, als plötzlich ein lautes Geräusch aus dem Garten zu hören war, den wir mit unserem Hotelzimmer gemeinsam bekommen hatten. Louis fuhr auf. "Das darf nicht wahr sein..."
Misstrauisch öffnete ich die Augen, bewegte mich aber nicht. Er ging zum Fenster. "Was?! Das... scheiße." Er kam zum Bett und schnell schloss ich meine Augen wieder. "Harry? Harry, bist du wach?" Für ein paar Sekunden wurde es still und ich beschwor mich innerlich, trotz der Aufregung, die ich spürte, ruhig und tief zu atmen, als würde ich schlafen.
"Okay, zum Glück. Schlaf weiter, bitte, wach nicht auf..." Er legte das Blatt, dass er eben noch bekritzelt hatte, neben mich auf das Bett und verließ dann schnellen Schrittes das Zimmer.
Plötzlich hellwach schlug ich die Decke weg und stand auf. Schnell streckte ich mich. War es so weit? Würde ich endlich herausfinden, warum er oft so nervös und unruhig war? Mein Herz schlug schnell. Vorsichtig verließ ich das Zimmer und ging die Treppe der Suite leise herunter. Unten links ging es zu der Eingangstür, rechts zum Wohnzimmer und dem Garten. Ich hörte Louis' Stimme von rechts. "Nein, ihr... oh Gott, ich hatte doch gesagt... Hey, warte! Nein, ihr müsst mich nicht... Okay, okay raus hier. Na los, raus! Wir reden im Garten! Lass das liegen, das gehört- ach egal. Los, raus mit euch!"
Ich runzelte meine Stirn und lugte um die Ecke. Im ganzen Raum verteilt und im anliegenden Garten strichen etwa 20 Wölfe herum. "Was zum... ?", flüsterte ich, doch das war ein Fehler, denn sofort drehten sich die Köpfe der Wölfe zu mir um. Shit. Auch Louis blickte in meine Richtung. Er sah erschrocken aus. "H-Harry..."
Plötzlich geschah alles auf einmal: Mit einem lauten Kläffen wurde Louis von einem der Wölfe niedergesprungen, eine Gruppe anderer rannte auf mich zu und zerrte mich an meinen Klamotten zu Boden. Ich schrie und versuchte, mich freizukämpfen. "Louis!"
Louis drehte sich zu mir um und versuchte machtlos, den Wolf von sich zu schieben. Ich sah Angst in seinem Blick, dann Traurigkeit, und dann... Sicherheit? Verwirrt von diesem Ausdruck beobachtete ich, wie Louis' Körper auf einmal zusammenschrumpfte, begleitet von lautem Krachen seiner Knochen und einem wütenden Schrei von ihm. Seine blauen Augen schienen zu leuchten. Die Wölfe um uns herum schienen wie eingefroren, als Louis, vollständig in der Gestalt eines Wolfes, den anderen von sich herunterwarf und sich knurrend im Kreis drehte. Dabei zuckten immer wieder verschiedene Bereiche seines Körpers, als würde er dadurch kommunizieren. Und tatsächlich wichen die ganzen Wölfe zurück.
Hektisch stand ich auf und sprang einige Schritte zurück, um Abstand zwischen mich und diese absurde Situation zu bringen. Der Wolf Louis sprang mit der Brust und seinen Vorderbeinen hoch, landete wieder auf dem Boden und versuchte es noch einmal. Dieses Mal richtete er sich langsam wieder zu einem Menschen auf. Seine Ohren verschwanden zuletzt. Vorsichtig streckte er die Arme in beide Richtungen aus.
"... Okay?! Es ist nur ein Knutschfleck! Er hat mich weder angegriffen oder verletzt, noch hält er mich hier gefangen!" Er atmete schwer. "Um genau zu sein... ist er mein fester Freund." Wären es Menschen und keine Wölfe gewesen, wäre nun ein Raunen durch die Menge gegangen, man konnte es irgendwie deutlich sehen.
Louis stellte sich aufrechter hin und sah fest auf die Wölfe vor ihm herunter. Sofort, als hätte er den Befehl "Sitz!" geschrien, setzten sich alle Wölfe vor ihn hin und senkten die Köpfe. Ungläubig beobachtete ich, wie sie alle unterwürfig den Kopf und Blick senkten und keiner sich mehr bewegte. "Lasst den Quatsch...", murmelte Louis und schickte sie mit einer Handbewegung aus dem Raum.
Das tappen der Pfoten auf dem Laminat ebbte ab und schließlich blieben nur noch Louis und ich übrig. Er sah mich an und ging dann langsam zu mir. "Ich... wollte nicht, dass du das siehst." Ich runzelte die Stirn und kam ihm ein Stück entgegen. "Wieso nicht? Es ist doch... es bist schließlich du. Ich liebe dich, Louis. Ich will dich bis zum Ende meines Lebens an meiner Seite haben, und zwar alles von dir. Und wenn das auch eine... seltsame... tierische Seite bedeutet, dann... gib mir etwas Zeit, mich daran zu gewöhnen. Aber alles in einem... Macht es dich nur noch interessanter und besonderer. Glaub mir." Louis lächelte.
Dann küsste er mich liebevoll und nahm meine Hand. "Danke. Nicht jeder würde so reagieren, wie du." Ich lächelte und atmete tief durch. "Naja, ich bin zu müde, um meine Nerven zu verliern, also... " Wir lachten leise. Sanft fuhr sein Daumen über meinen Handrücken. Ich sah an ihm vorbei nach draußen. "Wer sind die? Sind sie auch... wie du?" Er schüttelte den Kopf und wir gingen gemeinsam Richtung Garten. Alle Augen richteten sich auf uns. Ich fühlte mich wie in der 5. Klasse.
"Tatsächlich bin ich der einzige meiner Art. Es gibt Menschen wie mich für jede Tierart, wir sind sowas wie... Verbindungen. Zwischen der Menschenwelt und der Tierwelt. Für unsere tierischen Artgenossen sind wir Wächter oder Hüter, für die Menschen... sind wir meist nicht zu sehen. Früher wurden wir als Götter verehrt... und dann als Hexen verbrannt." Unpassenderweise stieß ich ein Lachen aus und fühlte mich sofort schlecht. "Sorry.", quetschte ich hervor. Louis trat mit mir in den Garten. "Unsere Gemeinschaft ist die Lucis Pacis, das bedeutet Friedenslichter, aber unsere Art wird Custos genannt, also Wächter." Mein Kopf drehte sich vor lauter Latein, doch trotzdem bemerkte ich deutlich, wie ich Louis bewunderte. Er schien auf einmal so sicher und glücklich... als wäre alle Last der Welt von ihm abgefallen.
"Also... sind das hier ganz normale Wölfe?" Er nickte und ging vor ihnen in die Hocke. "Sie sind meine Familie... Mein Rudel. Ich bin halb bei ihnen aufgewachsen. Deshalb folgend sie mir über all hin, wohin sie können oder schicken andere Rudel zum Schutz zu mir." Einer der Wölfe trottete zu ihm und ließ sich von ihm streicheln, als wäre er ein Schoßhund. "Das ist meine Ziehmutter." Er nahm meine Hand und zog mich neben sich auf den Boden. Langsam und zögerlich näherte die Wölfin sich mir an und stupst meine Hand mit der Shnauze an. Als wäre das ein Fehler gewesen sprang sie sofort wieder einen Schritt zurück, knurrte und sah unsicher zwischen mir und Louis hin und her. Er lächelte, worauf sie sich mir langsam wieder annäherte und ihren Kopf schließlich an meine Hand schmiegte. Überwältigt fuhr ich durch ihr weiches Fell. "Wow."
Louis stellte sich aufrecht hin. "Wow?" Ich sah zu ihm auf und nickte langsam. "Ja, wow. Du überrascht mich immer wieder mit deinem Charakter, Louis Tomlinson. Ich liebe dich." Louis beugte sich zu mir hinunter und küsste mich. "Ich liebe dich, Haz. Danke."
Ich setzte mich auf den Boden und war auf einmal umzingelt von Wölfen. "Sing dein neues Lied für uns, Lou.", bat ich ihn und gähnte. Als ich meine Augen schloss und irgendwann auf dem Gras einschlief, hörte ich nur noch Louis wunderschöne Stimme und das vereinzelte Schnaufen der Wölfe oder das Rascheln ihres Fells. Und irgendwann bekam ich im Halbschlaf mit, wie sich etwas warmes, flauschiges, direkt in meinen Schoß legte, und ich wusste, dass es Louis war.
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