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Tag 6731


Drei Tage sind vergangen, drei verschiedene Körper, drei verschiedene Leben sind an mir vorbeigeflossen wie die Landschaft bei einer langen, langweiligen Zugfahrt. Ich kann mich kaum erinnern, was passiert ist, nur meine Belustigung darüber, wie besorgt die Freunde meiner Körper über meine geistige Abwesenheit waren. Trotz allem haben sie sich jedoch stets mit einer gewöhnlichen Ausrede zufriedengegeben: Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Krankheit eines Familienmitgliedes, Müdigkeit.

Drei Tage lang habe ich stetig dem dunklen Flimmern hinterher gebohrt, ihm eine Nachricht nach der anderen geschrieben, und nie eine Antwort erhalten. Ich will schon gar nicht mehr nach meinen Mails sehen, doch zwinge mich dennoch dazu. Wenn ich heute nichts erhalten habe, gebe ich auf. Dann verlasse ich mich darauf, dass mich mein Gefühl doch betrogen hat.

Ich setze mich an den gigantischen Computer meines Körpers, und erfahre abwesend seinen Namen: Jan. Langsam lasse ich meine Finger über die Tastatur kriechen, einen Buchstaben nach dem anderen. Es dauert endlos lange, bis ich meine Mailadresse eingetippt habe. Ich drücke enter, und der Ladebildschirm dreht sich träge.

Endlich flammen die Nachrichten auf, und tatsächlich, verborgen zwischen unzähligen Spams ist meine heiß ersehnte Mail. Gespannt öffne ich sie.

Ich mache beinahe einen Luftsprung, und kann mir nur knapp verkneifen, laut aufzuschreien vor Erleichterung und Triumph. Das mysteriöse Dunkel schlägt ein Treffen vor. Heute Nachmittag, in einem Café in der Stadt. Darunter eine lange und ausschweifende Beschreibung seines Körpers, mitsamt einem Foto von einem kurzhaarigen blonden Mädchen. Ich kann es kaum glauben, so aufgeregt bin ich. Vage erinnere ich mich, dass es nicht mein Körper ist, den ich steuere, und dass ich vielleicht jemandem Bescheid sagen sollte, dass ich bei Jans Basketballtraining nicht erscheinen werde. Doch der Gedanke ertrinkt in meiner Freude. Wen kümmert das Training, wenn ich jemanden finde, der weiß, wie es ist, ich zu sein? Genau so wie ich. Nicht nur vorgibt, mich zu kennen und meine Wünsche und meine Ängste, sondern wirklich versteht, was es bedeutet, nicht zu wissen, wer oder was man wirklich ist. Glücklich beschreibe ich Jans Körper, hefte ein Bild von seinem Gesicht in den Anhang und schicke die Mail ab.

Dann warte ich.

Der Tag zieht sich in die Länge, zäh wie Sirup. Ich bin fast eine Stunde zu früh am vereinbarten Treffpunkt, und blicke nervös und aufgeregt in die Menge, suche die Menschen nach dem blonden Mädchen ab, während ich eine Cola nach der anderen in mich hineinschütte. Wieder und wieder kommt mir der Gedanke, das Dunkel habe mich nur in die Irre geführt, ich könnte mir das alles nur eingebildet haben, oder mich verlässt der Mut, meinem... Artgenossen? Gegenüberzustehen. Ich bin fast versucht, Derek anzurufen, um ihm alles zu erzählen, ihn um Rat fragen, wie ich es früher oft getan habe, bevor ich abhängig von seinem Angebot wurde. Doch nun, da sein Leben beinahe ihm gehört, möchte ich das Dunkel für mich behalten. Fast verboten fühlt es sich an, doch ich schiebe das Gefühl beiseite. Ich bin immer noch ich. Nicht einmal ihm schulde ich jedes Detail über die Leben, die ich erlebe.

So fern man so etwas bei mir behaupten kann.

„Hallo? Bist du... O?"

Ich sehe auf, und sehe in das runde Gesicht einer blonden jungen Frau. Ihre Haare sind streichholzkurz, und in ihren Augen flackert nervöse Unsicherheit. Bereit, um sich zu entschuldigen, und den Rückzug anzutreten.

Ich stehe auf und strecke linkisch die Hand aus, und muss mich zusammenreißen, um nicht zu zittern. „Ja. Ich bin One. Ich... habe dir geschrieben, ja."

Die Frau ergreift meine Hand und schüttelt sie zögerlich. „Ich bin A", stellt sie sich vor. Mit zusammengezogenen Augenbrauen setzt sie flüsternd hinzu: „Dir passiert das gleiche wie mir. Du wachst jeden Tag in einem anderen Körper auf, nicht wahr?"

Ich nicke und versuche, nicht allzu aufgeregt zu wirken.

„Kann ich dir glauben? Mir sind schon Menschen begegnet, die mich mit diesem Vorwand angelockt haben. Sie wollten mir etwas böses. Gehörst du auch zu diesen Menschen?" Misstrauisch umklammert A den Henkel der bunten Handtasche, die sie über der Schulter trägt.

Ich nicke erneut. „Du kannst mir glauben. Ehrlich. Ich kann es nicht beweisen, aber ich bin wie du. Gestern war ich Marius. Davor Lena. Als ich dir zum ersten Mal geschrieben habe, war ich Alexandra."

A scheint mir zu vertrauen, oder zumindest sinkt ihr Misstrauen, und sie setzt sich mir gegenüber. Bei einer vorbeigehenden Kellnerin bestellt sie sich etwas zu trinken, dann wendet sie sich wieder mir zu. „Wie hast du mich bemerkt? Wie hast du... in Alexandras Körper gewusst, dass ich ebenfalls dort war?"

Ich sehe zur Seite, so idiotisch erscheint mir plötzlich mein Gefühl. Ich atme tief durch. „Von einem Tag auf den anderen war Alexandra... anders. Ich habe gemerkt, dass sie von einem Tag auf den anderen wie ausgewechselt schien... und ich habe gemerkt, dass sie nicht sie selbst zu sein schien. Also habe ich in ihren Erinnerungen nachgeforscht. Und dich gefunden."

A nickt bedächtig, ganz in Gedanken versunken, und schweigt. Es ist ein unangenehmes Schweigen, und ich kann es förmlich sehen, wie sie sich entscheiden will, ob sie mir glauben kann oder nicht.

Ich sehe mich unbehaglich um. Es ist voll im Café, überall Männer in Anzügen und Aktentaschen, die gestresst ihre Kaffee hinunterstürzen, Frauen, die sich mit ihren Freundinnen austauschen, die Kellnerinnen, die fröhlich und hektisch wie Vögel Bestellungen aufnehmen und durch die engen Gänge zwischen den Tischen umherflattern.

Ich und A, wir sind nur zwei weitere Menschen, ein Mann und eine Frau, niemand, dem man Beachtung schenkt. Niemand würde jemals auf die Idee kommen, wir wären anders. Sind wir überhaupt Menschen? Wir haben nicht einmal Körper, die wir unser Eigen nennen können. Sie sind nur geliehen.

A sieht schließlich auf, ein paar verirrte Haarsträhnen fallen ihr in die Stirn. Sie lächelt scheu. „Ich kann es kaum glauben, dass es noch andere gibt wie mich. Ich habe Geschichten gehört, über Menschen, die sich daran erinnern, wie... jemand wie wir in ihren Köpfen war. Trotzdem, ich habe es nie so ganz glauben können. Ich dachte immer, ich wäre einzigartig."

„Wäre es denn schlimm, wenn du nicht mehr einzigartig wärst?", frage ich, mein scherzhafter Tonfall klingt flach und unbemüht.

Sie zuckt mit den Schultern. „Es ändert nichts. Früher habe ich geglaubt, dass alles sich ändern würde, wenn jemand meine Existenz anerkennt. Meine, nicht die meines Körpers. Ich wäre endlich ein echtes Lebewesen. Aber so ist es nicht. Wenn der Körper sich jeden Tag ändert... Dann ist es schwer, darüber hinwegzusehen."

Der schwer verhohlene Schmerz in ihrer Stimme lässt mich aufhorchen. „Was ist passiert?", frage ich vorsichtig.

Sie wischt die Frage beiseite. „Ich habe jemanden kennengelernt... Und musste sie schließlich verlassen, weil ich sonst ihr Leben ruiniert hätte. Und das jeden einzelnen Körpers, den ich bewohnt hätte." Sie starrt in ihr Getränk, die Eiswürfel glänzen in der Sonne.

Ich weiß genau, wenn ich mein Herz an jemanden verloren hätte, hätte ich nicht gezögert, alles zu tun, um mein Ziel zu erreichen. Nach all den Entbehrungen, die das Halbleben mit sich bringt, hätte ich mein Ziel über das Leben meines Körpers gestellt. Denn was kümmert es mich? Ich werde den Körper niemals wieder sehen. Doch ich spreche meine Gedanken nicht aus. Gerade jetzt, da A gerade um ihr Vertrauen zu mir kämpft, will ich ihr nicht widersprechen.

A sieht wieder zu mir. „Hat dir einmal jemand geglaubt? Dass du..."

Ich zögere. Kann ich es wagen, ihr von Derek zu erzählen? Und von dem, was er angeblich vermag? Er hat mir nie gesagt, dass ich unseren Handel geheim halten sollte, doch ich zögere. Ich beobachte sie abschätzend, sehe das Spiegelbild meines eigenen plötzlichen Misstrauens, und schüttele meine Bedenken schließlich ab. Ich werde A nie wieder sehen. Was kann mir schon passieren? „Ja. Ein Mann. Er hat es mir geglaubt, kaum, dass ich es ihm gesagt hatte. Und er hat mir angeboten, mich zu einem echten Menschen zu machen."

A schnaubt beinahe verächtlich. „Wie möchte er das anstellen? Es funktioniert nicht. Niemand kann das."

„Ich weiß es nicht", antworte ich, und verfluche die Unsicherheit in meiner Stimme. So lange schon vertraue ich Dereks Macht, und ich werde nun nicht den Glauben verlieren. „Aber er behauptet, er könne mich an einem Körper festhalten. Ich wäre ein normaler Mensch. Ich könnte ein eigenes Leben führen, ohne jede Einschränkung. Ich wäre frei."

A zieht die Augenbrauen zusammen. „Und was wäre mit dem Besitzer des Körpers?"

Ich zucke mit den Schultern.

A starrt mich fast entsetzt an. „Du würdest jemanden töten, und dann seinen Platz einnehmen, nur damit du... was bekommst? Ein normales Leben?"

„Es wäre kein Töten", verteidige ich mich, und weiß selbst nicht genau, warum ich es tue. Vielleicht, weil ich trotz allem will, dass A mich mag. Es macht mich wütend, aber ich kann es nicht unterdrücken. „Der Körper würde nicht sterben. Nur..." Ich verstumme ratlos.

„Niemand weiß, was dann mit der Seele, oder wie auch immer man das Bewusstsein des Menschen nennen soll, passieren würde. Vielleicht würde es deinen Platz einnehmen, und für jeden Tag in einem anderen Körper aufwachen. Würdest du das jemandem wünschen?"

„Besser jemand anders als ich", sage ich, doch ich weiß nicht, ob ich es wirklich ernst meine. Ich hasse mein ruheloses Wandeln so sehr, dass ich ihm nur entkommen will, egal auf welche Weise. Doch wenn jemand an meine Stelle tritt... das wünsche ich niemandem.

A starrt mich entgeistert an und stemmt die Füße in den Boden, als würde sie gehen wollen. Doch sie bleibt, eine Mischung aus Entsetzen und Bedauern in den Augen. „Du würdest also ein Leben beenden, nur damit du ein eigenes bekommst. Und es ist noch nicht einmal klar, dass es funktionieren würde, geschweige denn, ob du überhaupt glücklich wärst. Denn ein eigenes Leben bedeutet weder Freiheit noch Glück. Das würdest du tun."

„Willst du kein eigenes Leben?", gehe ich in die Offensive. „Willst du nicht ein richtiges Leben mit richtigen Beziehungen, so wie ein echter Mensch, statt immer die Liebe eines Fremden zu übernehmen, obwohl du nichts für dessen Partner empfindest? Eine echte Familie, die dich liebt und nicht den, den du darstellst?"

A sieht mich mitleidig an. „Glaubst du wirklich, es würde etwas ändern? Was würdest du tun, wenn du für immer in diesem Körper feststecken würdest? Seine Familie, seine Freunde, sie würden nicht dich mögen. Sie würden deinen Körper mögen. Den echten Menschen, der er einmal war. Seine Familie würde ihn immer noch als den ansehen, der er war, bevor du in seinen Körper geschlüpft bist. Wenn du dich anders verhalten würdest als er es früher tat, würden sie sich wundern, doch dich immer noch nicht als einen anderen Menschen sehen. Wenn du anfangen würdest, dich anders zu verhalten, dann würden Psychotherapeuten, Ärzte und andere folgen, denn es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass es solche wie uns gibt. Wenn du schließlich deinen Namen als One feststellen würdest, würden sie es vielleicht akzeptieren... Vorerst. Vielleicht würden deine Freunde dich so nennen. Aber deine Eltern würden sicher zurück zu deinem... richtigen Namen fallen. Du wärst der, der du jetzt bist. Du wärst dein Körper. Nicht One. Dein Leben würde sich nicht ändern. Du wärst immer noch nichts als ein Gast. Nur, dass sich die Körper nicht ändern."

Diese Worte treffen mich, und ich weiß um ihre Wahrheit. Niemand würde bemerken, dass ich jemand anders wäre. Ich wäre immer noch Jan. Vielleicht Jan mit neuem Verhalten, und mit einem anderen Namen, doch für Jans Umfeld, das schließlich das Meine wäre, wäre ich niemand anders. Dennoch habe ich das Gefühl, ich muss ihr etwas entgegensetzen. „Ich könnte die Stadt verlassen. An einen anderen Ort gehen."

„Das könntest du. Du könntest alle Verbindungen zu dem Leben deines Körpers kappen und neu anfangen. Aber dann hättest du weder eine Familie, noch ein echtes Leben. Denn auf dem Papier wärst du niemals One." A sieht mich eindringlich an. „Was auch immer dieser Mann dir angeboten hat, schlage es aus. Es wird dir nichts bringen, nichts wird sich ändern. Am Ende wärst du immer noch nicht anerkannt als der, der du wirklich bist."

Ich sehe sie wütend an. All meine Aufwände umsonst... „Du verlangst von mir, dass ich mein einziges Ziel aufgebe. Weil es angeblich nicht existiert. Ich soll dem einzigen Mann, dem ich vertraue, den Rücken kehren." Kaum habe ich es ausgesprochen, weiß ich, dass ich Derek nie gänzlich vertraut habe. Dass ich schon immer wusste, was A mir nun sagt. Doch einen Zweifel zu haben, ihn zu denken und schnell wieder in die Ecke der verbotenen Gedanken zu verbannen, und ihn ausgesprochen zu hören, das sind zwei gänzlich andere Dinge. Etwas aussprechen trennt das Gedachte, Ungreifbare von den Dingen, die real sind. Und so sind auch nun meine Zweifel vor mir ausgebreitet, und das hätte ich niemals gedacht. All die Zeit habe ich geglaubt, dass Derek die Macht hätte es zu tun, und dass ein eigener Körper ein eigenes Leben bedeuten würde. Doch nun weiß ich auch, dass meine Zweifel stets berechtigt waren.

A scheint meinen inneren Kampf zu spüren. Sie streckt die Hand aus und will sie auf meine Schulter legen, doch überlegt es sich anders. Schnell legt sie die Hand zurück in ihren Schoß. „One, ich weiß, es ist nun schlimm, immer gedacht zu haben, dass es einen Ausweg gibt, und diese Hoffnungen nun zerstört zu sehen... Aber bitte, glaube mir, es ist besser so. Besser für denjenigen, dessen Leben du übernehmen willst. Besser, als doch deinen Handel einzugehen und dann bitter enttäuscht zu werden. Denn kein Leben ist perfekt. Jedes Leben hat Makel, die uns, Gästen für einen Tag, verborgen bleiben. Nicht, dass du dir später doch wünschst, weiter einer wie wir zubleiben."

„Nichts ist schlimmer als ein Leben wie unseres", sage ich schwach.

A schnaubt humorlos. „Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Wir haben beide Leben gesehen, bei denen wir glücklich waren, es nur einen Tag ertragen zu müssen, und am nächsten Tag an einem anderen Ort aufzuwachen."

Ich lächle kurz, meine Gedanken aufgewühlt wie die See bei Sturm.

A sieht mich seltsam an. „Was wirst du nun tun?"

Ich starre in mein Getränk und zucke schicksalsergeben mit den Schultern. „Mich damit abfinden. Den Mann anrufen und sagen, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will." Ich weiß, dass ich mich niemals ganz von Derek lösen kann. Zu vertraut sind mir unsere Gespräche. Doch seinen Handel... den kann und werde ich ablehnen. Warum auch sollte ich ihn eingehen? Er wird mehr zerstören als verbessern. „Und dann... Weiterleben. Jeden Tag von neuem."

A lächelt mich an. „Einen anderen Plan gibt es für uns kaum." Kurz sitzen wir schweigend beieinander. Dann steht sie auf und legt ein paar Münzen auf den Tisch. „Du weißt, wie du mich erreichen kannst, falls du doch noch etwas brauchst. Wenn du reden willst." Sie lächelt scheu.

Ich lächle zurück. Mit As Hilfe... Vielleicht brauche ich Derek wirklich nicht mehr. Für nichts. „Man sieht sich, A."

Sie nickt mir zu, dann verschwindet sie in der flatternden Menge. Kurz sehe ich ihr sinnierend nach, dann greife ich zum Telefon. Der Wahlton erklingt, dann meldet sich Dereks gelangweilte Stimme.

„Hallo?"

„Hier ist One."

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