Das Versprechen [Daniel Ricciardo & Max Verstappen]
Gewünscht: iamscxred
Paar: Daniel & Max
Satz 10: „Wovor hast du denn Angst?"
Geschrieben: 09.01.2021
Wörter: 1824
A/N: Ich möchte Jos Verstappen sicher nichts Unterstellen. Bezüglich seines Wesens/Charakter habe ich des Öfteren gelesen, das er nicht so gut weg kommt in Fanfiktion. Dieses Wissen habe ich mir bezüglich diesem OS angeeignet. Ich weiß nichts über Jos Verstappen. Habe den damals aber tatsächlich noch Fahren gesehen ^^" Hat mir nie wirklich was gegeben. Für den Satz zwischen Daniel und Max passte er perfekt in meine Idee ;)
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Irgendwas stimmte mit seinem Teamkollegen nicht. Und das war Daniel nicht erst heute aufgefallen. Max wirkte unkonzentriert, nicht bei der Sache. Das passte so gar nicht zu dem Niederländer. Auch wenn sie beiden erst knapp ein Jahr zusammen bei Red Bull fuhren, bildete sich Daniel schon ein, den anderen etwas kennengelernt zu haben.
Es machte aber auch unheimlich viel Spaß, etwas mit Max zu unternehmen, auch wenn es meistens nur offizielle Termine für ihr Team oder gemeinsame Drehs waren. Sie hatten immer Spaß und es war so herrlich, den Jüngeren zum Lachen zu bringen. Anfangs hatte Daniel nicht glauben können, dass Max überhaupt dazu in der Lage war, seine Mundwinkel auch zum Lachen zu benutzen. Von dem einstigen Wunderkind hörte man schließlich auch nach zwei Jahren hin und wieder interessante Storys. Außerdem hatte Daniel es live mitverfolgen können, als Max als jüngster Formel-1-Fahrer aller Zeiten zu ihnen gestoßen war.
„Max? Alles in Ordnung?"
Skeptisch musterte er den Jüngeren. Seit Max bei ihm im Apartment war, hatte dieser kaum ein Wort von sich gegeben, dabei war es der Niederländer gewesen, der ihm eine Nachricht hatte zukommen lassen. Natürlich hatte sich Daniel sofort auf den Weg gemacht, um Max von den Straßen von Monaco aufzusammeln. Max wirkte alles andere als normal. Irgendwie hatte Daniel das Gefühl, dass sein Teamkollege verwirrt war und er meinte sogar erkannt zu haben, dass Max geweint hatte. Aber darauf angesprochen hatte er diesen noch nicht.
„Max, du musst schon mit mir reden. Was ist los? Wieso bist du aus deiner Wohnung geflohen? Wieso habe ich dich am Arsch von Monaco eingesammelt? Weißt du eigentlich, wie weit das von deiner Wohnung weg ist?"
Da Daniel das Gefühl nicht los wurde, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, näherte er sich diesem sehr langsam. Fast als würde er sich einem verwundeten Tier nähern, stellte sich Daniel neben den Jüngeren. Max war, kaum dass er in seinen eigenen vier Wänden war, zum Balkon geflüchtet. Okay, er wusste, dass der Niederländer die Aussicht mochte. Immerhin war Max nicht das erste Mal hier. Daniel würde schon sagen, dass Max und er eine Freundschaft aufgebaut hatten, seit sie zusammen fuhren. Es war nicht leicht gewesen, aber mit seinem Charme und seinem Drang, alle zum Lachen zu bringen, hatte er auch Max erreichen können.
„Hey, du kannst immer mit mir reden." Behutsam legte er dem Brünetten eine Hand auf die Schulter, was diesen fast schon erschrocken zusammenzucken ließ. Daniel war nicht minder erschrocken, da Max noch nie bei einer seiner Berührungen zusammengezuckt war. Sie scherzten miteinander, sie kabbelten sich und sie hatten auch oft und viel Körperkontakt. Daniel war sich sicher, dass Max nichts gemerkt hatte. Nichts von seinen Gefühlen, die sich über Wochen hinweg entwickelt hatten.
„Bitte ... nicht ..."
Fast hätte es Daniel für ein Wimmern gehalten. Und wenn er sich Max so ansah, dessen hektischen Blick, die zittrige Haltung und den scheinbaren Drang fliehen zu wollen, fingen seine Alarmglocken lauter an zu schrillen. Das etwas nicht stimmte, war ihm sofort klar gewesen, aber er hatte noch nicht herausgefunden, was Max hatte.
Es war nur offensichtlich, dass nichts von dem jungen Mann zu sehen war, den er kannte. Max hatte sich in den zwei Jahren, seit er mit der Formel 1 angefangen hatte, schon sehr verändert. Natürlich konnte Max noch immer sehr hitzig und dickköpfig werden und er teilte sehr gerne verbal mit, wenn ihm etwas nicht passte, gerade wenn es dabei um seinen Boliden ging. Manchmal tat ihm der Funk schon sehr leid, wenn Max wie ein kleiner Rohrspatz meckerte. Aber auch sonst war der Niederländer sehr von sich überzeugt, war selbstbewusst, direkt, offen, stark und wusste, was er für Stärken hatte. Schwächen zeigte Max ungern, weil er diese nicht leiden konnte. Aber jeder hatte Schwächen. Auch Max Verstappen.
„Wovor hast du denn Angst?"
Der Blick wurde fast schon finster. Für Daniel deutlich genug, um zu wissen, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Max hatte Angst. Aber wovor? Warum? Und wieso war die Angst so ausgeprägt, dass der junge Niederländer sogar seine Wohnung verlassen hatte und Monaco quasi fast gleich mit?
„Du hast geschrieben, dass du mich brauchst. Dass ich dich abholen soll. Ich habe dir immer gesagt, du kannst jederzeit mit mir reden. Egal um was es geht. Du kannst mich jederzeit anrufen, mir schreiben. Egal um welche Uhrzeit. Ich bin da, Max. Immer. Jederzeit. Was ist passiert?"
Es tat schon weh, als er sich auf die Unterlippe biss. Unruhig versuchte Max, seinen Blick auf Daniel zu fokussieren. Es gab keinen Grund, vor dem Australier Angst zu haben. Immerhin war dieser über die letzten Wochen und Monate ein wirklich sehr guter Freund geworden. Daniel war im Rennzirkus so etwas wie seine feste Stütze, sein Rückzugsort geworden. Er konnte immer zum quirligen und lebhaften Lockenkopf gehen. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten, dieses Angebot wirklich anzunehmen, war Max nach und nach sicherer geworden, fing an, Daniel mehr zu vertrauen. Irgendwann suchte er immer die Nähe des Älteren, wenn ihn etwas bedrückte, wenn er nicht weiter wusste.
Daniel holte ihn auf den Boden zurück. Schonungslos und manchmal auch mit echt derben Sprüchen. Aber die brauchte er, die brauchte sein großes Ego so manches Mal einfach. Und Daniel wusste wie kein anderer, wie er mit ihm umgehen musste.
„Ich ... ich habe ... meinem Vater erzählt ..., dass ..., dass ich auf Männer stehe ..."
Daniel konnte sofort sehen, wie schwer es Max fiel, sich zusammenzureißen. Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, dass der 19-Jährige seinem Vater wirklich erzählen würde, dass er Männer bevorzugen würde. Jos Verstappen war nicht der Typ Mensch, mit dem sich Daniel gerne umgab. Er mochte den Niederländer nicht wirklich, würde das Max aber natürlich niemals sagen. Immerhin war dieser sein Erzeuger.
„Er hat es nicht gut aufgenommen, nicht wahr?"
Max schüttelte traurig den Kopf. Hektisch wischte er sich mit dem Handrücken über die Augen, als er merkte, dass die Tränen kaum noch zurückzuhalten waren. Es war so schrecklich gewesen. Noch nie hatte Max so viel Ablehnung und Ekel in den Augen seines Vaters gesehen.
„Widerliche Schwuchteln ... haben nichts in der Formel 1 zu suchen ... Es dürfte ... keine Schwuchteln geben ... Schließlich hätte er keine Schwuchtel gezeugt und großgezogen ... Wie ich nur so undankbar sein könnte, wo er alles für mich getan hat ..."
Brodelnde Wut schürte in seinem Inneren und die Abneigung gegenüber Jos Verstappen war gerade explosionsartig angestiegen. Wie konnte man nur so ein verdammtes Arschloch sein? Max war 19 Jahre alt, eigentlich noch in der Pubertät. Dass er nicht unbedingt mit der Homosexualität seines Sohnes klarkam, war ja eine Sache. Aber dass er Max so deutlich und widerlich klarmachen musste, wie sehr er sie verabscheute, war schrecklich. Daniel wusste, wie viel Mut es seinen Teamkollegen gekostet haben musste, es seinem Vater zu sagen. Immerhin hatte es sich Max ihm gegenüber auch nicht einfach gemacht und Daniel hatte ja nun mit dem krassen Gegenteil reagiert.
Max wusste aber auch, dass er bei ihm Rückendeckung hatte, da Daniel mit seiner Bisexualität Männern ja ebenfalls nicht abgeneigt war. Und seinem jungen hübschen Teamkollegen war er gerade mehr als nur zugetan, nur wusste dieser das nicht. Max hatte schon genug Sorgen und Ängste, ohne Wissen zu müssen, dass Daniel auf ihn stand.
„Na komm mal her. Honey Badger kümmert sich um dich." Normalerweise war Daniel impulsiv in seinen Aktionen, doch diesmal legte er die Arme ganz behutsam um Max, ließ diesem so die Chance, Abstand zu nehmen, wenn es zu viel wurde. Aber Max schmiegte sich geradezu in seine Arme, drückte sein Gesicht an die Brust und schien den Kampf gegen die Tränen nun doch verloren zu haben.
„Du bist nicht allein, Max. Gib deinem Vater Zeit. Vielleicht kann er sich damit abfinden, dass du auf Männer stehst. Und wenn nicht, hat er Pech. Du bist nicht auf ihn angewiesen. Immerhin bist du volljährig, wohnst nicht mehr zu Hause. Somit bist du ihm auch keine Rechenschaft oder sonst was schuldig."
Leise schniefend krallte sich Max in das Hemd des Älteren, ließ es zu, dass Daniel ihn in diesem erbärmlichen Zustand sah. Niemand anderes würde ihn so sehen. Nur bei dem Australier ließ er sich komplett fallen. Daniel war unglaublich wichtig für ihn. Manchmal konnte er sein Glück kaum fassen, dass dieser Mann sein Teamkollege geworden war. Dass Daniel die Geduld gehabt hatte, eine Freundschaft mit ihm aufzubauen.
„Aber ... aber ich verdanke ihm doch alles ... Meine Karriere ... Meinen Sitz ..."
„Das mag zum Teil vielleicht stimmen. Du bist der Sohn eines Fahrers. Es wurde dir in die Wiege gelegt. Und ich bin mir sicher, dass Jos alles daran gesetzt hat, damit du in seine Fußstapfen treten wirst. Du hast selbst erzählt, was für einen Druck dein Vater dir seit deiner Kindheit macht. Und wir wissen ja alle, was für ein Arschloch du warst, als du angefangen hast. Ganz ehrlich? Das ist die Schuld deines Vaters gewesen. Nur pushen, Druck ausüben und drillen ist nicht das, was ein Kind erleben sollte." Sanft fuhr Daniel über den Rücken, bemerkte, wie sich Max unter den Worten versteifte. Aber es war eben die Wahrheit und Daniel wollte nichts schönreden, auch wenn es sicher wehtat, es so zu hören.
„Du hast dich verändert, Max. Und das hast du allein geschafft. Natürlich willst du auf das Podium. Wollen wir alle. Du willst Weltmeister werden. Wer will das nicht?" Glucksend drückte er den anderen etwas von sich, hob dessen Kopf vorsichtig an und wischte lächelnd die Tränen mit den Fingern vom Gesicht.
„Aber du bist keine Maschine, Max. Du bist ein Mensch wie wir alle. Lebe dein Leben, wie du es möchtest, wie du es für richtig hältst. Nicht wie dein Vater es will. Und wenn zu deinem Leben Männer dazu gehören, dann ist das so. Entweder kommt er damit zurecht oder nicht." Eindringlich sah er Max in die Augen, während er nicht damit aufhörte, dessen Gesicht zärtlich zu liebkosen.
„Du ... du bleibst bei mir? Du ... lässt mich nicht allein?"
„Nein, Max. Ich bin immer da. Und nun lass uns reingehen. Wir kuscheln ein bisschen auf der Couch. Und nachher machen wir uns was Leckeres zu essen." Es war nicht neu, dass er die Hand von Max hielt. Sanft kreiste er mit den Fingern über die warme Haut, als er Hand in Hand mit Max wieder ins Innere des Apartments ging, wo sie der Weg zur Couch führte.
„Danke, Daniel. Für alles." Vertraut schmiegte er sich an den Älteren. Daniel hatte sich auf die Couch gelegt und Max quasi zwischen seine Beine auf sich gezogen. Wenn sein Vater das Sehen würde, wären die nächsten Wutausbruch sicher. Aber Max fühlte sich nicht unwohl dabei, so mit dem anderen da zu liegen und zu kuscheln. Daniel gab ihm so viel mehr als seine Familie. Der Australier gab ihm Selbstbewusstsein, Stärke. Doch vor allem gab er ihm Freundschaft.
ENDE.
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Liebe iamscxred...ich hoffe ich konnte dir einen guten OS Schreiben, einer der dir gefallen haben könnte ^-^
Mein Wunsch wäre, das du nicht zu sehr enttäuscht bist, weil du dir was ganz anderes gewünscht hast.
LG
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