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➳ Tag 2

Palm Springs, California ➳ Joshua Tree Nationalpark ➳ Skull Rock ➳ Laughlin, Nevada

[3.567 Wörter]


Bereits in den frühen Morgenstunden weckte ihn sein Jetlag und machte es ihm schier unmöglich, nach mehreren Versuchen sich auf die andere Seite zu drehen, erneut in den Schlaf zu finden. Deshalb beschloss Louis den Tag früher als gewohnt mit einer erfrischenden Dusche zu starten, um sich den Stress des vergangenen Tages vom Körper zu waschen.

Danach schlenderte er hinab zur Rezeption, um sich den ersten Kaffee für heute zu genehmigen, welcher wider Erwartungen besser schmeckte, als vermutet. Mit seinem To-Go Becher in der Hand, machte er sich auf den Weg zum Parkplatz. Wenn er schon so früh wach war, konnte er den Morgen auch sinnvoll nutzen, um schon einmal Reiseproviant für die kommenden Tage zu besorgen.

Die Hitze schlug ihm entgegen, sobald er die klimatisierte Hotellobby verließ und presste ihm bereits jetzt bei über 30 Grad die Luft aus den Lungen. Mit dem schönsten Sonnenaufgang über Palm Springs, welcher die Sonne allmählich hinter den Palmen zum Vorschein brachte und sie in einem warmen Orangerot erstrahlen ließ, fuhr er zum nächstgelegenen Walmart. Der Supermarkt, welcher 24h am Tag geöffnet hatte, bot alles was das Herz begehrte. Hier drin wäre es möglich, sich mit einem kompletten Hausstand einzurichten, von Lebensmitteln über Drogerieartikel bis hin zu Klamotten und Möbeln gab es alles.

Louis kaufte sich erst einmal etwas zum Frühstück, ein Sandwich mit Tomate-Mozzarella und seinen zweiten Kaffee. Irgendwie musste er diesen früh angebrochenen Tag schließlich überleben und reichlich Koffein würde sicherlich seinen Beitrag dazu leisten.

Er packte noch etwas Brot, Obst, Getränke und Bier sowie einen Campingteller- und besteck in seinen Einkaufswagen. Schließlich wusste man nie, auf was man zurückgreifen musste, sollte nichts Essbares aufzufinden sein. Außerdem suchte er sich noch eine neue Sonnenbrille aus, da er seine allen Anschein nach tatsächlich im Flugzeug oder auf dem Weg dorthin verloren haben musste. Zumindest hatte er auf der Fahrt eben verzweifelt in seinem Rucksack danach gesucht, als ihm die Sonne blendend ins Gesicht geschienen hatte und ihm nichts anderes übrig blieb, als die Sonnenblende herunterzuklappen und die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenzukneifen.

Um halb 8 waren somit bereits alle Einkäufe erledigt und der Tag hatte offiziell produktiv begonnen. Von daher beschloss er nach dem Frühstück, welches er auf seinem Hotelzimmer zu sich genommen hatte, eine Runde an den Pool zu gehen. Das kühle Nass hatte Louis beim Vorbeigehen bereits einladend angelächelt und war um diese Uhrzeit nur spärlich besucht.

Wohlig seufzend ließ er sich in das angenehm erfrischende Wasser gleiten und schwamm seine Runden. Betrachtete die Umgebung, ließ den Fakt auf sich wirken, dass er gerade tatsächlich in Los Angeles in einem Swimming Pool schwamm, wo er doch gestern morgen erst im kühlen London auf den Zug gewartet hatte.

Kleine bunte Kolibris schwirrten durch den Hotelgarten, die Louis noch nie in freier Wildbahn gesehen hatte und zauberten ihm ein Lächeln auf die Lippen. Sie schlugen mit ihren kleinen Flügelchen so rasant schnell, dass es fast wirkte, als würden sie schweben. Er fühlte sich wie im Traum.

Vergessen war der gestrige Tag, welchen er von diesem Moment an beschloss, nicht mehr als Teil dieses Roadtrips zu betrachten, ihn aus seinen Gedanken zu streichen und die Reise einfach mit dem Bild der umher flatternden Kolibris in Palm Springs zu beginnen. Das sah doch gleich viel besser aus.

Gegen 11 Uhr checkte er nach einer weiteren ausgiebigen Dusche, an der Rezeption aus. Wer wusste schon, wann er das nächste Mal in einem 3-Sterne-Hotel übernachtete, schließlich hatte er nicht im Lotto gewonnen und musste seinen Geldbeutel schonen. Und am leichtesten ließ es sich nun mal an den Übernachtungen in weniger noblen Unterkünften sparen.

Die Fahrt zum Joshua Tree Nationalpark war nicht weit, doch trotzdem zog sich der Himmel während der 40-minütigen Fahrt schlagartig zu, die Temperaturen sanken und sobald er auf den großen Parkplatz fuhr, auf welchem bereits mehrere Busse voller Touristen parkten, prasselte der Regen in vollster Wucht auf die Erde nieder.

Frustriert schnaufte Louis auf, murmelte ein genervtes "Natürlich", da es genau jetzt wie aus Eimern schütten musste, wo der Tag doch so gut angefangen hatte. Er kramte nach seiner Regenjacke auf dem Rücksitz des Jeeps, welcher bereits jetzt allen möglichen Krimskrams beherbergte, der irgendwann einmal möglicherweise in Griffbereitschaft notwendig sein könnte.

Nachdem er vergeblich darauf wartete, dass der Himmel sich aufhörte zu ergießen, sprintete er für einen kurzen Abstecher über große Pfützen und einen schlammigen Parkplatz in das angrenzende Restaurant für eine kurze Mittagspause. Er bestellte sich Pasta mit Hühnchen, schließlich hatte er seit dem Sandwich am Morgen und seinem zweiten Kaffee nichts mehr gegessen und stellte, nachdem er aufgegessen hatte, erfreut fest, dass es aufgehört hatte zu regnen und die Sonne hin und wieder ihre Strahlen an den Wolken vorbei streckte.

Sicherheitshalber beließ er es aber bei der Regenjacke, als er endlich mit seiner Besichtigung des Joshua Tree Nationalparks beginnen konnte. Der Hidden Valley Trail führte eine knappe Meile durch den Park, begonnen bei einem Tal, welches früher angeblich von Viehdieben als Versteck für Rinder genutzt wurde. Hier tummelten sich die meisten Touristen.

"Hi, sorry, kannst du ein Bild von uns machen?" "Ehm hey, machst du ein schnelles Foto von uns hier vor dem Schild?" "Hey Mann, würdest du kurz? Danke." Sah Louis etwa aus wie ein Fotograf? Hatte er ein Schild auf dem Rücken kleben, auf welchem stand, dass er heute kostenlose Touristenfotos für jeden Volldepp machte? Er glaubte nicht.

Eilig gab er dem bereits dritten Pärchen sein Handy zurück, bevor er hastig den Touristen-Hotspot verließ - er verstand die Leute sowieso nicht, die nur für ein schnelles Foto hier her kamen und direkt wieder abreisten, ohne sich den Nationalpark und seine Schönheit genau anzusehen - und begann den Rundweg.

Hier auf den Wegen war er fast alleine. Zufrieden lächelnd genoss er die Ruhe und die Wüstenlandschaft soweit das Auge reichte. Er schoss ein paar Erinnerungsfotos für sich und um sie später mit seiner Familie und seiner Nan zu teilen, ehe er den Trail schnelleren Schrittes fortsetze, da bereits die nächsten dunklen Wolken am Himmel aufzogen und nichts gutes verhießen.

Die ersten Regentropfen lösten sich aus den Wolken, als das Ende bereits in Sicht war, doch trotzdem bildeten sich rasch große Pfützen auf den Wegen, da die Erde viel zu sehr ausgetrocknet war, um größere Wassermengen aufnehmen zu können.

Eiligen Schrittes lief Louis zurück zum Ausgangspunkt, welchen er bereits von Weitem an den vielen Touristen ausmachen konnte, die sich im Tal tummelten. Gesenkten Blickes eilte er an ihnen vorbei, versuchte die größten der Wasseransammlungen auf dem Boden zu meiden, damit seine Sneaker nicht durchweichten (er hatte nur noch ein anderes Paar Schuhe dabei) und außerdem keinen Blickkontakt mit anderen Menschen aufzunehmen. Er war kein Touri-Fotograf!

Zurück am Jeep angekommen, warf er einen kurzen Blick in das Reisetagebuch seines Großvaters. Lächelnd strich er mit dem Finger über ein Foto seines Opas, welches vor rund 50 Jahren am gleichen Ort im Joshua Tree Nationalpark aufgenommen wurde. Damals schien es noch kein Touristenspot gewesen zu sein, denn der Mann auf dem Bild schien sich nicht mit anderen Reisenden herumgeschlagen haben zu müssen, die sein Foto mit ihrer Aufdringlichkeit bombardierten. Mit dem Finger folgte Louis der Route auf einer kleinen Karte weiter nach Osten, zu seinem nächsten Besichtigungspunkt, keine 30 Meilen vom Nationalpark entfernt. Dem Skull Rock.

Der Himmel klarte wieder auf, je östlicher Louis fuhr, sodass er spontan beschloss einen Zwischenstopp beim Keys View zu machen, dessen Hinweisschild er soeben passiert hatte. Von diesem Aussichtspunkt ließ es sich über das komplette Coachella Valley gucken, wo das traditionelle Musikfestival jedes Jahr stattfand. Irgendwann würde Louis auch dort einmal teilnehmen, das hatte er sich fest vorgenommen und als Punkt bereits mit auf seine Bucket-List gesetzt.

Genauso wie Surfen lernen, sein Studium erfolgreich abschließen und - wer hätte es gedacht - ein Roadtrip durch Amerika. Diesen Punkt konnte er in 3 Wochen hoffentlich abhaken.

Außer dem Gelände des Coachella-Festivals gab es vom Keys View "nur noch" die zwei höchsten Berge Südkaliforniens zu sehen, welche Louis auf einem Erinnerungsfoto festhielt, bevor er seine Fahrt zu dem totenkopfähnlichen Felsen fortsetzte. Sein Magen drehte sich bereits herum, als er den überfüllten Parkplatz sah, doch wenn er gedacht hatte, dass sich beim Nationalpark schon die Touristen tummelten, dann war hier die absolute Hölle los.

So eine Menschenansammlung hatte er zuletzt beim Kings of Leon Konzert gesehen, zu welchem er seine jüngere Schwester Lottie letzten Monat gegen ihren Willen mitgeschleift hatte. Er hatte nicht alleine gehen wollen und im Gegenzug ließ er sie ein paar ihrer neuen Make-Up Produkte an ihm ausprobieren - was soll's. Musste ja keiner erfahren.

Zugunsten des Sightseeings, kämpfte er sich trotz seines unruhigen Magens aufgrund der Menschenmassen, zum Skull Rock durch und wartete geduldig, bis die 100 Fotografen vor ihm ihr Erinnerungsbild geschossen hatten. Die Sonne brutzelte ihm auf den Kopf, doch weit und breit war kein Fleckchen Schatten zu sehen, was ihn vor einem möglichen Hitzschlag würde bewahren können, wenn er noch weiter völlig ausgeliefert unter dem glühenden Gasball stand.

Endlich tat sich ein freigewordenes Zeitfenster von 5 Sekunden auf, Louis drückte dem am freundlich aussehendsten Touristen sein Handy in die Hand und setzte sich für ein schnelles Erinnerungsbild vor den Felsen, welcher seinen Namen durch die Ähnlichkeit zu einem Totenkopf verliehen bekam. Er dankte dem Mann, welcher seiner stummen Aufforderung gefolgt war, bevor er auch schon wieder von etlichen Menschen umringt wurde, die sich darum kloppten, wer als nächster sein Foto bekam.

Lautes Stimmengewirr umgab ihn, Schultern streiften ihn, Ellenbogen rammten sich in seine Seite und bevor er schnell genug reagieren konnte, um einen Schritt zur Seite zu gehen, schlug ihm jemand beim Herumdrehen mit voller Wucht seinen vollbepackten Fotorucksack gegen die Seite.

Mit einem kleinen Aufschrei, der ihm vor Schreck über die Lippen kam, verlor er mit seinen Sneakern, die offensichtlich nicht für solch ein Abenteuer geeignet waren, den Boden unter den Füßen und rutschte auf dem lockeren Kiesboden den Felsen ein Stück nach unten. Sein linkes Knie schrammte an dem harten Stein entlang und sofort entstand ein brennender Schmerz auf seiner Haut.

"Shit", zischte Louis, als er sich schnell am Felsen festhielt, um nicht noch mehr auszurutschen und betrachtete sein Knie, welches mit Blut und Dreck beschmiert war. "Verdammter Idiot. Wie kann man nur so rücksichtslos sein. Hauptsache das Foto und dann schnell wieder weg. Ist ja scheißegal, wenn sich andere dadurch verletzen", murmelte er frustriert vor sich her und erntete von einzelnen umherstehenden Beobachtern des Spektakels bloß glotzende Blicke, anstatt dass ihm mal jemand half. Fantastisch. Die Besichtigung des Skull Rock wäre damit also auch abgeschlossen. Sein Souvenir? Eine blutige Schürfwunde.

Mit vor Wut brodelndem Magen, setzte er seine Route zurück nach Twentynine Palms fort, wo er einen kurzen Tankstop und eine Rast beim nächstgelegenen McDonalds machte, um sich einen Eiskaffee zu genehmigen. Die Hitze machte ihm zu schaffen, langsam setzte auch die Müdigkeit ein und sein Knie schmerzte. Die gereizte Haut um die Wunde spannte bei jeder noch so kleinen Bewegung.

Twentynine Palms war ein kurioser Ort. Wenn nicht ab und an vereinzelte Menschen auf den Straßen zu sehen wären, könnte man meinen, diese Stadt mit ihren verfallenen Hütten und heruntergekommenen Barracken, wäre völlig verlassen. Scheinbar wurde das Land vor einiger Zeit an Siedler verschenkt, die willig waren dort zu wohnen. Jedem das seine. Louis konnte sich nicht vorstellen, in dieser Einöde mitten in der Wüste zu wohnen. Künstlerszene hin oder her.

Die Müdigkeit setzte ihm zu, als er weiterfuhr. Außer einer trägen Wüstenlandschaft war weit und breit nichts zu sehen, selbst andere Autos kamen ihm nur selten entgegen. Die 50 Meilen zogen sich, langsam senkte sich die Sonne am Horizont, wie auch seine Augenlider, die immer schwerer wurden. Louis musste sich konzentrieren, dass er nicht hinterm Steuer einschlief.

Plötzlich lichteten sich die Berge und Bäume entlang des Highways und offenbarten einen atemberaubenden Blick auf ein Tal, welches von der untergehenden Sonne mit der Kraft ihrer letzten Strahlen in ein warmes Orange getaucht wurde. Voller Faszination klebte Louis' Blick auf der wunderschönen Landschaft, bis ihn ein ohrenbetäubendes Hupen aus seiner Schwärmerei riss.

Erschrocken schoss sein Blick zurück zur Straße, doch anstelle des Highways erkannte er nur noch zwei grelle Scheinwerfer, die direkt auf ihn zu rasten. Völlig paralysiert und mit weit aufgerissenen Augen umklammerte er krampfartig das Lenkrad, bis sein Gegenüber in letzter Sekunde das Steuer herumriss und ihn um Haaresbreite verfehlte. Mit einer Vollbremsung brachte er seinen Wagen zum Stehen und schnallte sich mit zittrigen Fingern ab. Erst dann ließ er die Luft aus seinen Lungen entweichen, die er automatisch angehalten hatte.

Scheiße. Scheiße. Scheiße. Er sprang aus dem Jeep und rannte auf das andere Auto zu, welches, wie Louis mit Schrecken feststellte, im Graben neben der Fahrbahn gelandet war. Sein Innerstes brodelte. Einerseits vor Aufregung und des Schocks wohlmöglich nur knapp dem Tod entkommen zu sein, andererseits aber auch vor Frustration, da diese Reise bisher mehr Katastrophen als schöne Momente mit sich brachte. Was tauchte dieser Idiot auch mitten aus dem Nichts vor ihm auf und dann auch noch widrig der Verkehrsregeln!

Bevor er zu dem anderen Wagen herunterklettern konnte, um sich zumindest zu vergewissern, ob mit der Fahrerin oder dem Fahrer alles in Ordnung war, ertönte auch schon eine Stimme, die alles andere als freundlich klang. „Scheiße, spinnst du?! Du hättest uns umbringen können, bist du lebensmüde?" Ein tobender Kerl ungefähr in seinem Alter und mit einem Kopf voller schulterlanger schokobrauner Locken kam wutentbrannt auf Louis zugestürmt. Eine kleine dunkle Staubwolke wirbelte hinter ihm auf, bei der rasanten Geschwindigkeit, mit der er den Graben emporkletterte.

Louis schnaubte. Als würde er die Schuld an diesem Unfall tragen. „Mach mal halblang, Curly. Du hast mir die Fahrbahn abgeschnitten und bist wie ein Geisteskranker mitten auf mich zugerast!" „Wir sind hier in Amerika, du Vollidiot! Hier fährt man nicht auf der linken Seite!"

Verdammter Mist! Curly hatte recht. Und sein starker britischer Akzent schien ihn scheinbar bereits nach zwei Sätzen verraten zu haben.

„Jetzt hat es dir die Sprache verschlagen was?" Der junge Mann kam vor Louis zum Stehen und klopfte sich den Staub von der schwarzen eng anliegenden Hose. Dass er darin nicht schon längst eines Hitzetodes gestorben war, wunderte Louis. Er selber schwitze schon in seiner kurzen Jeansshorts und in seinem Tanktop, welches wahrscheinlich bereits jetzt, zehn Minuten außerhalb seines klimatisierten Wagens, wie eine zweite Haut an ihm klebte.

„Warte mal! Das ist jetzt nicht wahr oder?" Curly schob sich die getönte Pilotenbrille, die auf seiner Nase thronte, nach oben in die Locken und musterte Louis mit leicht aufgerissenen Augen. Je länger er sein Gesicht studierte, desto größer wurden seine Augen und geschockter sein Blick. „Das kann jetzt nicht dein fucking Ernst sein, wie hoch ist bitte die Wahrscheinlichkeit", nuschelte er unverständlich und Louis musste sich wirklich anstrengen, um seine Worte zu verstehen, doch den Sinn dahinter kapierte er noch lange nicht.

„Was? Hast du dir etwa doch härter den Kopf gestoßen, als du gedacht hast?" Er nickte mit dem Kopf Richtung Curlys Stirn, wo eine kleine Platzwunde seine Haut zierte und für einen Moment fühlte er sich tatsächlich schlecht, dass er schuld daran war.

„Louis? Louis Tomlinson, richtig? Ich fasse es nicht, dass ich ausgerechnet mit dir in einen Unfall verwickelt werde! Und dann auch noch ausgerechnet in fucking Amerika." Curly schnaubte und fasste sich keine Sekunde später an die verletzte Stelle seiner Stirn, zuckte zischend zusammen und zog seine mit Blut bedeckten Finger zurück. „Shit."

„Sollten wir uns etwa kennen, Curly?" Angesprochener rollte mit den Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Tust du nur so oder bist du wirklich so ignorant? Einführungskurs in Psychologie bei Professor Howard, erstes Semester, klingelt's?" Nachdenklich schürzte Louis die Lippen und ging gedanklich alle Kommilitonen durch, mit denen er in seiner bisherigen Studienlaufbahn zu tun gehabt hatte. Liam, Emma, Jess und Gregg. Er konnte die Leute, mit denen er sich gut verstanden hatte, an einer Hand abzählen, doch Curly war eindeutig nicht dabei gewesen.

„Nope, da klingelt nichts." Für einen Moment musterte er das Gesicht des Lockenkopfs erneut, bewunderte die markanten Gesichtszüge und die vollen Lippen seines Gegenübers. An so ein Gesicht würde er sich doch erinnern. Oder?

„Dein Ernst? Harry Styles. Ich saß immer mit meinem Kumpel Niall. Kleiner als ich, blond gefärbte Haare, irisch." „Ahh, der Ire! Natürlich, ich erinnere mich." Harrys Kehle entwich ein grummelnder Laut und genervt kickte er ein Steinchen vor seinen Füßen weg, welches mit einem dumpfen Aufprall ein paar Meter weiter wieder auf der Straße aufkam. „Fantastisch."

„Kein Grund zum schmollen, Curly. Du scheinst wohl einfach keinen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben." Wütend ballte Harry die Hände zu Fäusten und biss knirschend die Zähne zusammen, sodass seine Kieferknochen deutlich hervorstachen. „Arsch!" „Können wir jetzt lieber mal klären, was wir mit unserer Situation hier machen, anstatt dass du dir hier wegen so einem Kinderkram die Zähne ausbeißt?" Louis umfasste ihre beiden Autos in einer ausladenden Geste.

Sein eigenes Auto, welches wie angeschwemmt quer auf dem Seitenstreifen stand und tiefe Furchen in dem lockeren Boden hinter sich hinterlassen hatte sowie Harrys Auto, welches anderthalb Meter tiefer in einem Graben steckte. Die Beifahrerseite total verbeult und die Windschutzscheibe mit einem langen Riss versehen und spinnennetzartig in viele Einzelteile zersplittert.

„Ich hab hier wohl eindeutig die Arschkarte von uns beiden gezogen." Harrys Blick schweifte kurz zu seinem demolierten Auto, bevor er seufzte und sich frustriert mit der flachen Hand übers Gesicht fuhr. „Ich rufe den Pannendienst an, dass sie es abschleppen. Wenn ich Glück habe, sind sie hier, bevor es komplett dunkel ist."

Automatisch hoben sich beide ihrer Köpfe Richtung Himmel, wo die Sonne bereits vollständig hinter den Bäumen am Horizont verschwunden war. Louis nickte. Er beobachtete den Lockenkopf, wie er sich zum telefonieren abwandte und keine fünf Sekunden später mit jemanden am anderen Ende der Leitung zu sprechen begann.

Louis selber nutzte den Moment, um kurz durchzuatmen. Er konnte nicht fassen, dass er am ersten offiziellen Tag seines Roadtrips, bereits in einen Unfall verwickelt war, an welchem er - auch, wenn er es vor Curly niemals zugeben würde - ganz offensichtlich die Schuld trug. Verdammtes Amerika mit seinem Rechtsverkehr.

„Heute schicken sie niemanden mehr raus. Bis der Abschleppdienst hier ist, ist es stockdunkel und hier in der Wüste sieht in der Dunkelheit alles gleich aus. Sie holen den Wagen direkt morgen früh." Louis brummte nachdenklich und bevor er sich Gedanken darüber machen konnte, was das nun bedeutete, sah er den Lockenkopf auch schon einen großen Koffer und einen Rucksack aus seinem demolierten Wagen holen und damit auf Louis' Jeep zusteuern.

„Was glaubst du, tust du da?", fragte Louis mit erhobener Stimme und folgte Harry schnellen Schrittes, welcher nun mit vor der Brust verschränkten Armen vor dem Kofferraum des Jeeps stehen geblieben war. „Meine Sachen in dein Auto laden, wonach siehts denn aus?" „Auf keinen Fall!" „Was?" „Niemals! Ich kann dich nicht mitnehmen", sagte Louis bockig und schüttelte wiederholt mit dem Kopf. „Du hast mir diese ganze Situation erst eingebrockt! Was willst du machen? Mich hier ganz alleine mitten in der Nacht auf der Straße stehen lassen? Ich kann auch die Polizei rufen, wenn dir das lieber ist, dann nimmt dieser Abend eben ein ganz anderes Ende und-"

„Fuuuck!", schrie Louis den Frust der letzten beiden Tagen in die Wildnis hinaus, der sich wie ein fester Strick um sein Herz gewickelt hatte. So fest er konnte trat er mit seinem Fuß gegen den Reifen des Wagens und stöhnte schmerzverzerrt auf, als seine Zehen zu schmerzen begannen und die langsam zu heilen begonnene Haut um seine Wunde am Knie neue kleine Risse bekam.

„Wenn du dann fertig wärst, würde ich gerne meine Tasche im Auto verstauen", meldete sich Harry zu Wort und seufzend öffnete Louis den Kofferraum, bevor er auf dem Fahrersitz Platz nahm und sich die müden Augen rieb. Er hatte keine Kraft mehr. Konnte dieser Tag nicht endlich ein Ende nehmen?

Kurz darauf stieg Harry zu und stumm setzte Louis den Jeep in Bewegung, lenkte ihn zurück auf die richtige Fahrbahn und schließlich auf die Route 66. „Wo fahren wir eigentlich hin?", unterbrach der Lockenkopf nach einer Weile die erdrückende Stille im Auto und bewahrte Louis mit seiner Stimme tatsächlich vor dem Sekundenschlaf. „Laughlin", antwortete er knapp, nicht in der Stimmung jetzt Small Talk mit einer ihm fremden Person zu führen.

„Okay", sagte Harry und Louis dachte tatsächlich, dass dies das Ende ihres Gesprächs war, doch seine Erleichterung blieb aus, als der Lockenkopf weitersprach. „Am besten du fährst hier weiter gerade aus, denn die Ausfahrt ist-" „Können wir dieses Geplauder auf ein anderes Mal verschieben? Dafür bin nicht jetzt echt nicht in der Stimmung", unterbrach Louis ihn und lehnte sich zurück gegen die Kopfstütze des Sitzes, um seinen verkrampften Nacken etwas zu entlasten. „Aber-" „Danke."

Endlich kam die Ausfahrt in Sicht, die sie nach Nevada führen würde, doch mit einem großen roten Baustellenschild, welches die Straße an genau dieser Stelle blockierte und ihm das Abbiegen verwehrte, hatte er nicht gerechnet. Genervt schnaufend ließ er die Luft durch seine Nase entweichen, als er abbremsen musste und für einen kurzen Moment kreuzte sein Blick den von Harry.

Louis sah ganz genau, dass ihm die Worte „Ich habe versucht dich zu warnen", auf der Zunge brannten, doch glücklicherweise verkniff er es sich, sie laut auszusprechen und begnügte sich stattdessen mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen. Louis rollte mit den Augen, folgte der ausgeschilderten Umleitung bis zur nächsten Ausfahrt und fuhr nach weiteren 40 Minuten endlich über die Stadtgrenzen von Laughlin, wo ihn - und nun scheinbar auch Harry - das Hotel für diese Nacht erwartete.

Da ist ja schon wieder einiges schiefgegangen bei Louis. Erst der kleine Unfall, bei der er eine Knieverletzung davontragen musste und dann der beinahe Zusammencrash mit einem anderen Auto. Und Huch, wen hat die staubige Landschaft Amerikas denn da herbeigeweht 🤭

Lasst doch gerne ein Sternchen und/oder einen Kommentar da, wenn euch der zweite Tag gefallen hat und vielleicht habt ihr schon Vermutungen, wie es jetzt weitergehen könnte? Louis schien ja alles andere als begeistert gewesen zu sein, Harry mitzunehmen...

Bis zum nächsten Mal und ganz viel Liebe an euch ♥️ -Sarah

P.S.: Was war das gestern bitte für eine Flut an neuem Harry und Louis Content und Informationen 😭 I can't deal with that!

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