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➳ Tag 11

Las Vegas

[8.216 Wörter]


"Mach die Äuglein auf", singsangte Louis und reckte kaltherzig die Lider seines mürrischen Bettnachbarn nach oben, bekam jedoch die Hände weggeschlagen. "Willst du mich erblinden lassen? Das war viel zu grell!" "Curly, jetzt komm schon. Ich möchte, dass du mich begleitest." Louis' Stimme hatte einen weicheren Ton angenommen, vielleicht würde er Harry so herumbekommen, ihm diesen Gefallen zu tun.

Bereits seit ihrem Gewinn im Casino gestern Abend, kreiste ihm eine Idee durch den Kopf, die er nun zur Realität werden lassen wollte. Sie war verrückt und eigentlich gar nicht passend zu Louis' Natur, doch nachdem sie ihn auch die gesamte Nacht nicht in Ruhe gelassen und in seinen Träumen Form und Gestalt angenommen hatte, musste er sie einfach umsetzen. Und Harry würde ihm dabei zur Seite stehen.

"Wohin begleiten?", fragte dieser nun nach, sein linkes Auge einen Spaltbreit geöffnet. Gerade genug, sodass er eine Gestalt mit zerzausten Haaren und tiefen Augenrändern neben sich auf dem Bett entdecken konnte. "Du siehst furchtbar aus." "Danke für das Kompliment, du siehst auch umwerfend aus", rollte Louis mit den Augen, hockte sich kurz darauf jedoch gespannt auf die Knie und grinste dem Lockenkopf mit seinem zähnezeigendsten Lächeln entgegen. "Ich lasse mir ein Tattoo stechen."

"Hier? Heute?" Aufgeregt nickend sprang er aus dem Bett und schnappte sich eine kurze Stoffhose und ein Tanktop aus seinem Koffer, um sich nach einer Dusche anzuziehen. "Ganz genau. Ganz spontan und voller Abenteuerlust." Stirnrunzelnd beobachtete Harry den Kleineren, welcher seine Klamotten voller Aufregung schon zum zweiten Mal in wenigen Sekunden hatte fallen lassen und wieder vom Boden aufsammelte. So kannte er Louis gar nicht.

"Sagte der Typ, der beinahe jeden Tag seines Roadtrips durchgeplant hat. Du bist kein spontaner Mensch, Lou." "Und ob ich der bin, ich bin sehr wohl spontan."

"Bist du nicht." "Nagut, bin ich nicht", lachte er grinsend und verschwand mit der richtigen Anzahl an frischer Kleidungsstücke im Badezimmer, streckte seinen Kopf jedoch noch einmal durch den Rahmen, ehe er die Tür hinter sich schloss. "Aber ich ziehe das heute durch und du kommst mit. Heute wird ein spontaner Tag!"

Und wie spontan dieser Tag wurde. Sogar so spontan, dass sie beim Verlassen des Hotels von dem freundlichen Rezeptionisten, der ihnen die Spa Suite vermittelt hatte, aufgehalten wurden und dieser ihnen mit Bedauern mitteilte, dass sie am Mittag das Hotel verlassen mussten. Scheinbar war das Zimmer zu späterer Stunde bereits anderweitig vermietet und da zuvor vom Reinigungspersonal alles frisch gesäubert werden musste, mussten sie rechtzeitig raus.

Ihr einziger Trost blieb, dass ihnen der sympatische Mann bereits ein vergleichbares Zimmer in einem im Zentrum der Stadt liegenderen Hotel organisiert hatte, in welchem sie direkt im Anschluss einchecken konnten.

"Ich schätze dein Tattoo muss noch ein wenig warten, lass uns erstmal etwas frühstücken. Ich kenne da zufällig ein Café, wo eine nette rothaarige Dame arbeitet", lächelte Harry, wobei seine Grübchen zum Vorschein kamen und Louis kam nicht umher, es mindestens genauso breit zu erwidern. Es wurmte ihn zwar, dass seine - äußerst spontanen - Pläne über den Haufen geworfen wurden, doch er war noch immer beseelt vom gestrigen Abend, sodass er es mit einem einfachen Schulterzucken abtat.

Das war der spontanste aller Tage, alles war möglich.

Im Café angekommen, beschlossen sie direkt vor Ort zu frühstücken, da das hübsche Ambiente des kleinen Lädchens förmlich zum Verbleiben einlud und sie sich viel zu selten die Zeit nahmen, an einem Ort verweilend zu essen. Meist holten sie sich etwas To-Go, aßen unterwegs oder auf ihrem Hotelzimmer. Dabei war es doch viel schöner, ein Essen nicht als Nebentätigkeit abzutun, sondern bewusst zu genießen.

April, welche glücklicherweise an diesem Morgen die Frühschicht hatte, setzte sich, nachdem sie den beiden ihr Frühstück gebracht hatte, für einen Moment zu ihnen und Harry stellte wieder einmal fest, dass er absolut nachvollziehen konnte, warum Niall sich in sie verliebt hatte. Die beiden ergänzten sich in perfektester Weise. Er mit seiner offenen, quirligen und stets fröhlichen Persönlichkeit und sie mit ihrer etwas zurückhaltenderen Art, welche jedoch ein enorm großes Herz beeinhaltete, in dem jeder, der es zuließ, seinen Platz fand.

Als sie sich voneinander verabschiedeten versprachen sie sich, sich auf jeden Fall noch einmal zu sehen, bevor Harry und Louis Las Vegas am nächsten Tag verlassen würden und beschlossen, dass sie über Niall und Louis kommunizieren würden. Winkend verließen sie das kleine Café. Sie schlenderten ein letztes Mal durch die umliegende Umgebung des New York New York, bevor sie zurück auf ihr Hotelzimmer kehrten, um ihre Sachen zusammenzupacken.

"Ich werde dich so vermissen", jammerte Harry und verwundert drehte Louis sich herum, welcher gerade seinen Rucksack randvoll mit Krimskrams vollstopfte, der ihm beim nächsten Öffnen sicherlich um die Ohren flog. Harry stand mit den Armen auf den Wannenrand des Whirlpools gestützt und fuhr das helle Porzellan mit seinen Fingern nach.

Erneut spielte sich der Film ihres gemeinsamen Bads von vorgestern vor seinem inneren Auge ab und eine plötzliche Hitze kroch ihm den Rücken empor. Sich Luft zuwedelnd zuppelte er an seinem Tanktop, um den sich bildenden Schweiß zu trocknen. "Das ist bloß ein Whirlpool, Curly. Du wirst es überleben." Schnell wendete er sich wieder dem Packen zu, da er bereits im nächsten Moment aus seinem Augenwinkel erkannte, wie Harrys Blick auf ihm landete und sich in seinen Hinterkopf brannte.

Und schon erlitt er seinen nächsten Schweißausbruch.

Die Fahrt zum Ceasars Palace war nicht sonderlich weit, doch durch den konstant anhaltenden hohen Verkehr dieser Großstadt, brauchten sie selbst für einen vermeidlichen Katzensprung eine gefühlte Ewigkeit. Die Klimaanlage des Jeeps lief auf Hochtouren, obwohl der Himmel draußen wolkenverhangen war und die Sonne nur vereinzelt ein paar ihrer Strahlen Richtung Erdboden schickte.

Weniger heiß war es dadurch jedoch nicht, eher noch schwüler. Harrys Locken kringelten sich wie kleine Sprungfedern, die förmlich dazu einluden, sie sich um den Fingern zu wickeln, doch Louis beherrschte sich, auch wenn es ihm gefallen hatte, sie neulich zwischen seinen Finger zu spüren und zu flechten.

Doch diese Gedanken mussten aufhören. Sein Großvater mochte mit bestem Beispiel vorangegangen sein, in fernen Ländern seine große Liebe gefunden zu haben, als er seine Großmutter in Venedig kennenlernte und sofort wusste, dass sie die eine ist. Aber das war nicht der Grund, warum Louis diese Reise machte und erst recht kein Maßstab für sein eigenens Leben.

Das war einer der wenigen Punkte, in denen er seinem Großvater nicht nacheifern wollte. Er hatte sich für diesen Roadtrip entschieden, um sich seinem Opa verbundener zu fühlen, etwas seiner Abenteuerlust auf sich abfärben zu lassen und sein eigenes Abenteuer zu erleben. Es gab so vieles, das er über sich selber herausfinden konnte und so vieles in seinem Leben, über das er nachdenken musste.

Vielleicht sollte er damit endlich anfangen.

Er zwang sich das Lächeln aus dem Gesicht, welches sich erneut heimlich auf seine Lippen geschlichen hatte, als er Harry dabei beobachtete, wie er sich der Humidität geschlagen gab und seine Locken nach oben zu einem Dutt zusammenfasste. Stattdessen drehte er die Musik lauter, die einen Oasis Klassiker durch den Jeep schickte und konzentrierte sich auf das im Takt mitklopfen seiner Finger auf dem Lenkrad, um alle anderen Gedanken von seinem Hirn fernzuhalten.

Der Ceasars Palace war, wie es sein Name bereits veriet, ein wahrer Palast und bei dem Anblick des prunkvollen Gebäudes im antiken Stil, wäre Louis beinahe der Mund aufgeklappt, doch er konnte sich gerade noch beherrschen. Als sie mit ihren Koffern die Rezeption betraten und ihnen von einem der Hotelpagen am Eingang direkt das Gepäck abgenommen wurde, spürte Louis die Schamesröte in sich aufsteigen. Peinlich berührt sah er an sich herunter, betrachtete seinen Körper, der ausgerechnet in einer verdammten Sweatshorts und einem viel zu weiten Tanktop steckte. Am liebsten wäre er umgedreht und hätte sich umgezogen, als er die Mitarbeiter in ihren noblen, gebügelten Anzügen und den kastigen schwarzen Hütchen sah.

"Du bist nicht der Einzige, der leger gekleidet ist, Lou. Komm, lass uns einchecken." Sanft legte sich Harrys Hand an seinen Unterrücken und führte ihn mit sich zum Empfang, wo er dem ebenfalls schick gekleideten Mann hinter dem Tresen ihr Anliegen schilderte. Dieser wusste bereits Bescheid, da der Kollege aus dem New York New York ihn bereits informiert hatte und bat sie für einen Moment in der Lobby zu warten, bis er ihre Unterlagen zusammengestellt hatte.

Harry entschuldigte sich auf die Toilette, ließ Louis daher etwas unwohl und fehl am Platz alleine zurück. Auf der Unterlippe kauend sah er sich um und entdeckte tatsächlich Leute wie ihn, in Straßenkleidung. Touristen mit Rucksäcken, Sandalen, Sommerhüten und Sonnenbrillen. Etwas seines Selbstbewusstseins zurückgewinnend, reckte er den Kopf in die Höhe und lächelte dem Mann an der Rezeption freundlich zu, als sich ihre Blicke trafen.

"Okay Sir, ich habe Ihnen alle Unterlagen fertiggestellt und die Schlüsselkarten herausgesucht. Ihr Zimmer ist im achten Stock mit Blick auf den Strip, großem King Size Bett und Balkon", informierte dieser ihn und hielt Louis die Schlüssel entgegen, doch Louis zögerte, als ihm eine Idee kam.

Schnell blickte er sich um, doch als er den Lockenkopf noch nirgends entdeckte, weihte er den Rezeptionisten mit einem heimlichen Grinsen in sein Vorhaben ein und betete innerlich, dass es klappte und ihnen nicht wie im vorherigen Hotel das letzte freie Zimmer angeboten wurde. "Ehrlich gesagt habe ich mich gerade gefragt, wie teuer ein Upgrade wäre."

"Wow, diese Gänge hier sind endlos", staunte Harry, nachdem sie mit dem Fahrstuhl in den obersten Stock gefahren waren. "Und überall diese Goldverzierungen an den Lampen und der Decke. Ich fühle mich wie die Queen im Buckingham Palace." Demonstrativ erhob er seine rechte Hand und begann, sie in lahmen, langsamen Bewegungen von links nach rechts zu drehen.

"Idiot", lachte Louis und drückte dem Quatschkopf ihre Zimmerkarte in die Hand, um ihm die Ehre zu erweisen, das Zimmer zuerst zu betreten. Außerdem war er auf seine Reaktion gespannt. Noch immer kichernd, zog der Lockenkopf die Karte durch den Schlitz und drückte schließlich die ebenfalls mit Goldornamenten verzierte Holztür auf, ehe er mit starkem britischen Akzent weiter redete. "Verzeihen Sie Sir, so können sie nicht mit Ihrer Majestät... sprechen- was? Wo sind wir hier?"

Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger Raum, fast schon eine kleine Wohnung - Louis war sich sicher, dass sein Wohnheimzimmer in der Uni mindestens viermal hinein passte - von der ein prunkvoller Kronleuchter von der Decke baumelte. Und anstelle einer einfachen Suite mit Bett, Badezimmer und vielleicht noch einem Balkon, wenn man Glück hatte, gab es hier sogar eine kleine Küche, ein zweites Bad und einen Esstisch so groß, dass mindestens acht Personen daran Platz fanden.

"Wow", staunte auch Louis nicht schlecht, als er sich umsah. Als er den Rezeptionisten um ein Upgrade von ihrem Zimmer gebeten hatte, hatte er mit allem gerechnet, aber nicht mit sowas. "Haben wir gerade ein Portal durchschritten und sind wirklich im Buckingham Palace gelandet? Louis, das kann unmöglich unser Zimmer sein! Sieh dich doch mal um." "Ich sehe es, Harry. Ich- damit habe ich auch nicht gerechnet. Ich wollte doch nur ein Zimmer mit Whirlpool haben, weil du so traurig warst, dass wir das Hotel wechseln mussten und dann keinen mehr gehabt hätten."

Überrascht sah Harry zu dem Kleineren, nachdem er seinen Blick von ihren Koffern im Eingangsbereich abwendete, die der Page scheinbar gebracht haben musste und damit sein Misstrauen widerlegte, dass dies nicht ihr Zimmer war. "Du hast uns hinter meinem Rücken ein besseres Zimmer organisiert?", fragte er gerührt und sah die verlegene Röte, die sich augenblicklich auf die gebräunten Wangen des Wuschelkopfs legte. "Überraschung", grinste dieser bloß schief, ehe er seinen Rucksack auf einem der vielen Stühle ablegte, die ihnen zur Verfügung standen.

"Ich dachte durch unseren Casino-Gewinn wäre dieses kleine Upgrade drin." "Klein", schnaubte Harry lachend und sah sich dann die Badezimmer an, in welchen er zu seiner Enttäuschung weder in dem einen, noch in dem anderen die gewünschte sprudelnde Badewanne fand. Leicht schmollend ging er zurück in den Hauptraum - da hatte das Upgrade wohl doch nicht ganz gereicht - um sich aufs Bett zu schmeißen, als ihm etwas ins Auge stach.

Eine Dachteresse so groß wie eins ihrer Motelzimmer der vergangenen Tage grenzte an ihr Schlafzimmer, bescherte ihnen einen fantastischen Blick über ganz Las Vegas mit seinem hektischen Treiben. Mehrere Sonnenliegen standen auf dem mit Holzdielen ausgelegten Boden, ein gestreifter Sonnenschirm und sogar eine kleine Minibar, doch was Harry von allem am meisten freute, war das viereckige Becken, was den gesamten linken Teil der Terrasse umfasste. Der Whirlpool!

Ein recht unmännliches Quietschen entfloh seinen Lippen, als er wild draufzeigend nach Draußen deutete, um auch Louis' Aufmerksamkeit darauf zu lenken, ehe er freudigen Schrittes nach draußen rannte, um den Whirlpool aus nächster Nähe zu betrachten.

Das leuchtende Funkeln in Harrys Augen war nicht zu übersehen und selbst bis nach drin durch die Glasscheiben zu erkennen. Und diese Freude, die der Lockenkopf gerade ausstrahlte, reichte Louis, damit sich das Upgrade für ihn gelohnt hatte. Denn er hatte Harry eine Freunde gemacht.

So verbrachten sie den Nachmittag im Hotel. Harry genoss den Whirlpool in vollen Zügen, er hatte sich an der Minibar einen Gin & Tonic gemixt, um ihn mit in das blubbernde Wasser zu nehmen und ließ sich nun von den sprudelnden Düsen die verspannten Muskeln massieren.

Louis hingegen nutzte die Zeit, um auf einer der nebenstehenden Liegen an seinem Reisetagebuch weiterzuarbeiten. Er wollte die Erinnerungen so frisch wie möglich festhalten, damit er kein Detail vergaß. So viele neue Eindrücke, Orte und Gesichter prasselten täglich auf ihn nieder, sodass es schon beinahe eine Schande war, erst jetzt, nach der Hälfte seines Roadtrips, damit zu beginnen, alles aufzuschreiben. Doch besser spät als nie.

Beinahe schon war es verlockend, das Hotel heute gar nicht mehr zu verlassen, jetzt wo sie solch eine exquisiete Suite zur Verfügung hatten, wo nichts zu wünschen übrig ließ. Doch es war ihr letzter richtiger Tag in Las Vegas, den sie nicht verplempern wollten und als ein leises Ping Louis aus seinem Schreibfluss riss und eine neue Nachricht auf seinem Handy ankündigte, kam ihnen das sogar recht gelegen.

"Hey Curly, dein irischer Freund schreibt, heute findet ein Street Food Festival am nördlichsten Rand des Las Vegas Boulevard statt und fragt, ob wir uns dort treffen wollen." Louis schob sich die dunkle Sonnenbrille in die Haare, sodass sie ihm nicht mehr in der Stirn hingen und sah zu dem Lockenkopf, welcher ebenfalls blinzelnd die Augen öffnete, das Glas Gin Tonic leer in seiner Hand. "Klingt gut. Auch wenn das bedeutet, dass ich mich wohl oder übel hier raus bewegen muss." "Du bist doch bestimmt schon ganz schrumpelig, du Opi", lachte Louis, als er Harrys Schmollmund sah und beobachtete, wie er kurz darauf aus dem Wasser stieg.

Sein tropfnasser Körper glitzerte in der Sonne, die ihn augenblicklich zu trocknen begann und die nasse Badehose, die wie eine zweite Haut an seinen Beinen haftete, ließ nicht viel Spielraum für die eigene Vorstellungskraft. Mit hastigen Augenbewegungen scannte Louis Harrys gebräunten Körper ab und bleib wieder einmal an dem Tattoo des Schmetterlings auf seinem Bauch hängen, dessen Konturen er erst vorgestern mit seinen Fingern nachgezeichnet hatte.

Der Schmetterling kam immer näher und näher und erst als Harry komplett an ihm vorbeigegangen war, um im Badezimmer eine schnelle Dusche zu nehmen, realisierte er, was er gerade schon wieder getan hatte. "Fuck! Fuck, fuck, fuck, fuck", fluchte er vor sich her, ehe er Tagebuch und Stift zur Seite schmiss, um an den Rand der Dachterrasse zu treten, wo er sich erst einmal die Jeansshorts richtete, die erschreckend eng geworden war. Das konnte doch nicht wahr sein.

"Wir können los", ertönte plötzlich Harrys Stimme hinter ihm. Louis hatte gar nicht gemerkt, dass er bereits seit einer Viertelstunde ins Nichts starrte und seinen Gedanken nachhing. Das schnelle Treiben auf den Straßen der Großstadt hatte ihm wieder einmal ungeheuerlich bewusst gemacht, wie schnelllebig die Welt war und wie rasant die Zeit an einem vorbeizog.

Wie viel Zeit im Leben an Dinge mit kaum oder niedriger Bedeutung verschwendet wurde, ohne, dass es einem in diesen Momenten bewusst war. Erst wenn ein weiterer Tag verstrich, an welchem man das Gefühl hatte, keine drei Dinge aufzählen zu können, die geschafft oder erlebt wurden, begann man sich zu fragen, welche Ziele man eigentlich verfolgte und was man überhaupt dafür tat, um diese zu erreichen.

Louis wollte einen guten Abschluss erreichen und sein Studium beenden - er musste lernen und durchhalten.

Louis wollte sich ein Tattoo stechen lassen - er musste spontan sein.

Louis wollte nicht mehr alleine sein - er musste Liebe zulassen und lieben.

Louis wollte ein Abenteuer erleben - er musste leben.

"Lou?" Eine Hand legte sich sanft auf seine Schulter und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Harry stand neben ihm und blickte ihm entgegen, die Miene vor Besorgnis verzogen. "Ist alles okay?" "Wir müssen vor dem Street Food Festival noch einen Zwischenstopp machen."

"Bist du dir auch wirklich sicher, dass es das ist was du willst? Du kannst es nicht mehr so einfach rückgängig machen, wenn es einmal da ist." "Curly, beruhige dich", lachte Louis leicht, als er erneut die tiefe Sorgenfalte zwischen Harry Augenbrauen entdeckte. Am liebsten hätte er seinen Finger ausgestreckt und sie ihm geglättet, doch stattdessen griff er nach seiner Hand und drückte sie kurz bekräftigend. "Ich bin mir sicher."

Eigentlich wollte er Harrys Hand wieder loslassen, doch der Lockenkopf behielt sie fest in seinem Griff und ließ sie auch nicht los, als der Tättowierer begann, Louis die schwarze Tinte unter die Haut zu stechen. Sanft streichelte er mit seinem Daumen über Louis' Handrücken und jagten eine Gänsehaut nach der nächsten über Louis' Körper, sodass dieser nicht einmal merkte, als sein Kunstwerk nach wenigen Minuten bereits vollendet war.

"Zeig mal her", bat Harry lächelnd, nachdem das Tattoo desinfiziert, jedoch noch bevor es mit Folie vor möglichen Keimen versiegelt wurde. Vorsichtig legte Louis seine andere Hand in Harrys ausgestreckte Handfläche, überglücklich und zufrieden mit dem Ergebnis und beobachtete, wie auch Harrys Gesicht zu strahlen begann. "Eine schwarze 28", lächelte er und betrachtete die beiden Zahlen, die von nun an Louis' linken Ring- und Mittelfinger zierten.

Ein spontaner Einfall, eine Widmung an einen Glücksmoment und eine bleibende Erinnerung an ein Abendteuer, welches ihn nicht nur für immer an diesen Roadtrip, sondern auch an einen gewissen Lockenkopf erinnern würde.

Die Wege wurden enger, je näher sie dem Las Vegas Boulevard kamen. Menschen sammelten sich in Grüppchen um sie herum, trieben den Geräuschpegel der eh schon lauten Stadt in die Höhe. Ein Foodtruck nach dem nächsten reihte sich aneinander, wehte kulinarische Düfte aller Welten und Kulturen in ihre Richtung und ließ ihnen mal das Wasser im Mund zusammenlaufen und mal angewidert das Gesicht verziehen.

Wie sie jedoch hier auf diesen unübersichtlichen Straßen Harrys besten Freund und seine Freundin ausfindig machen sollten, stellte sich als eine Aufgabe, so schwer wie das Finden der Nadel im Heuhaufen heraus. "Das Netz ist absolut überlastet, es klingelt nicht mal in der Leitung", beschwerte sich Louis, als er den dritten Versuch aufgab, Niall telefonisch zu erreichen und sein Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ. "Lass uns einfach schon mal die Stände ablaufen, wir werden sie schon irgendwann finden... hoffentlich."

Herzhaftes, Süßes, Deftiges, Fritiertes. Alles was das Herz oder eher der Magen begehrte, wurde hier angeboten und es war schwer sich auf ein Gericht festzulegen, bei welchem sie starten wollten. Sie würden sicherlich Verschiedenes probieren, doch irgendwo mussten sie anfangen. Schließlich entschieden sie sich für einen Truck, dessen Burgerbrötchen in den unterschiedlichsten Farben erhältlich waren und welcher damit warb, all seine Produkte aus natürlichen und regionalen Rohstoffen herzustellen.

Louis' Magen grummelte alleine schon bei dem Gedanken, gleich einen saftigen Burger in den Händen zu halten und er freute sich auf den Moment, in dem er den ersten herzhaften Bissen nahm. Doch bevor sie bei dem Grill ankamen, blieb er aprupt stehen und drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der er seinen Namen zu hören geglaubt hatte. Sich auf Zehenspitzen stellend versuchte er über die Menschen hinweg zu sehen, doch er war entweder immer noch zu klein oder aber er hatte es sich eingebildet, denn weder Niall noch April waren zu sehen.

"Hast du auch deinen Namen gehört?", fragte Harry, der sich ebenfalls umzusehen schien, jedoch mindestens genauso verwirrt wirkte wie er. "Dachte ich zumindest, aber es gibt mit Sicherheit noch andere Harrys und Louis' in der Umgebung." Schulterzuckend setzten sie sich wieder in Bewegung und stellten sich hinter an der Warteschlange des Burger Trucks an, die sich in der Zwischenzeit ihres kurzen Stopps bereits um mindestens zwei Personen verlängert hatte.

Schmollend schob Louis die Unterlippe hervor, als sein Magen protestierend zu knurren begann. Harry hingegen blickte sich noch immer suchend auf der Straße um. Er glaubte schon zu halluzinieren, bis schließlich ein Name seine Aufmerksamkeit erregte, mit welchem nur er gemeint sein konnte, denn niemand anderes wurde so genannt.

"Capper!" Sofort drehte er sich in besagte Richtung, aus der er die Stimme seines besten Freundes vermutete, rief ein "Cap!" als Antwort zurück und begann zu winken, auch wenn er den Blondschopf noch nicht sah. Doch es dauerte nicht lange, da tauchten Niall und April vor ihnen auf und der Ire begann direkt, nachdem sie sich kurz begrüßt hatten, einen Monolog darüber zu halten, welche Delikatessen er unbedingt testen und in welcher Reihenfolge er diese probieren wollte.

"Wieso nennt ihr euch eigentlich Cap und Capper?", stellte Louis schließlich die Frage, die ihm bereits seit gestern auf der Zunge brannte, da er sich keinen Reim darauf machen konnte, warum sich die beiden Freunde ausgerechnet nach diesen Disneyfiguren benannten. Sie hatten sich alle einen Burger geholt, jeder von ihnen in einer anderen Farbe - rot (Rote Beete), orange (Karotte), grün (Spinat) und schwarz (Sepia) - und sich damit etwas abseits des Menschengedränges an einen der Stehtische gestellt, der zum Glück kurz zuvor frei geworden war.

Niall begann zu lachen. "Das ist eigentlich ziemlich witzig. Früher, als ich bei Harry zu Besuch war, hat seine Nanny uns immer Cap und Capper angemacht, damit wir zumindest für 90 Minuten am Tag mal unsere hyperaktiven Füße stillhielten und irgendwann haben wir begonnen uns so zu nennen. So etwas wie unsere eigenen geheimen Decknamen. Dabei war natürlich sofort klar, dass Harry Capper ist, wo er aus gehobenerem Hause kommt und allem." Niall gestikulierte schmunzelnd zu seinem besten Freund, welcher bloß mit den Augen rollte, doch viel mehr überraschte Louis der Fakt, dass Harrys Familie wohlhabend sein sollte.

"Was für eine Lüge! Niall wollte nur nicht Capper sein, weil ein Fuchs ja so viel cooler ist als ein gewöhnlicher Hund", protestierte der Lockenkopf. "Dabei ist Capper nicht einfach nur ein Hund." "Das stimmt überhaupt nicht... aber der Fuchs ist schon das bessere Tier dieses Duos, oder?" Niall und Harry erzählten, wie sie damals bereits gemeinsam in den Kindergarten gingen und trotz der unterschiedlichen Verhältnisse, aus denen sie stammten, schon bald unzertrennlich wurden. Wie Pech und Schwefel.

Als sie sich dann nach der 10. Klasse aus den Augen verloren, da Harry von seiner Mutter auf ein Gymnasium am anderen Ende der Stadt geschickt wurde, wurde der Kontakt vorerst weniger. Schule und Freizeit unter einen Hut zu bekommen war nicht immer einfach und wenn dann auch noch außerschulische Aktivitäten dazukamen, die einem mehr oder weniger freiwillig von den Eltern in den Zeitplan gequetscht wurden, grenzte es beinahe an ein Ding der Unmöglichkeit, noch Zeit für Freunde zu finden.

Doch auch Cap und Capper hatten ihre schweren Zeiten gehabt. Getrennt durch ihre Herrchen und verdammt durch den Lauf der Natur, brach ihre Freundschaft entzwei, wenn auch nicht freiwillig. Gegen den Strom der Masse zu schwimmen war noch nie einfach, doch wenn etwas oder jemand zusammengehörte, dann fand er auch wieder zusammen.

Und so kam es, dass Harry und Niall sich unabhängig voneinander an der gleichen Universität einschrieben und sich dort inmitten des riesigen Campus das erste Mal wieder in den Armen lagen. Von diesem Moment an wieder gemeinsam gegen den Rest der Welt, als Duo zweier bester Freunde oder auch als Cap und Capper.

"Wow, das... das ist eine wirklich rührende Geschichte", meinte Louis, der nicht damit gerechnet hatte, welch emotionale Geschichte hinter diesen Spitznamen steckte, doch ihre tiefe und wichtige Bedeutung nun allemal verstand. Auch April neben ihm hörte er leise schniefen und er strich ihr kurz unbemerkt über den Rücken, wodurch er ein Lächeln von ihr erntete. "Von da an haben wir uns geschworen, dass wir uns nie wieder von jemandem unfreiwillig trennen lassen. Deswegen sind wir auch gemeinsam nach Amerika."

"Jetzt aber genug davon", räusperte sich Harry, dem das Thema langsam unangenehm zu werden schien, denn auch in seinen Augen konnte Louis Tränen glitzern sehen, wenn er genau hinsah. Er schenkte ihm ein schiefes, freundlich gemeintes Lächeln, was dieser schüchtern erwiderte, ehe sie fast zeitgleich gen Himmel sahen, der begonnen hatte einzelne Regentropfen in ihre Richtung zu schicken. Auch der Himmel weinte vor Rührung.

Tatsächlich hatten sich einige dicke Wolken vor die Sonne geschoben, die ihr ihre Strahlenkraft klauten und die Welt in eine graue Tristheit tauchten, die auch die neonblinkenden Leuchreklamen der Stadt nicht gänzlich ausgleichen konnten. Immer mehr nasse Tropfen fielen zu Boden, hinterließen dunkle Flecken auf dem Zement überall dort, wie sie aufkamen. Die ersten Truckbesitzer begannen bereits ihre Sachen zusammenzuräumen, da die dunklen Wolken und auch der Wind, welcher stetig zuzunehmen schien, nicht darauf hinwiesen, dass das, was auch immer sich dort am Horizont gerade zusammenbraute, innerhalb einer halben Stunde vorbei sein würde.

Auch die Menschen offenbarten ihren natürlichen Fluchtinstinkt und scherten sich vom Boulevard, bis nur noch ein paar einzelne, tapfere Kämpfer zurückblieben. Unter ihnen auch Niall, Harry, April und Louis, da der Ire darauf pochte, das Festival nicht verlassen zu können, ohne einen der weltberühmten Cronuts probiert zu haben, die hier anscheinend angeboten wurden.

Ihre Körper bereits mit klammer Nässe bedeckt, flüchtete auch sie - nachdem Niall es geschafft hatte seine Box mit verschiedenen Exemplaren des süßen Gebäcks zu ergattern, bevor der Truck schloss - in eine nahegelegene Bar, die bereits durch andere Festivalbesucher gut gefüllt war.

Während draußen also der Abend anbrach und mit ihm alles an Regen herunterkam, den Las Vegas sonst nicht mal in zwei Monaten sah, hatten sie es drinnen schön gemütlich in einer Booth mit Tisch und Eckbank, guter Musik und leckerem Bier.

Louis hatte versucht Zayn zu kontaktieren, mit dem er gestern im Casino noch Nummern getauscht hatte, da auch er und seine Freundin noch ein paar Tage in der Stadt verweilen würden, bevor sie die Wanderlust weitertrieb, doch vergeblich. Er reagierte im Laufe des Abends nicht auf eine seiner Nachrichten und als sie schließlich die Bar verließen, da die Nacht bereits eingebrochen war und sie am nächsten Tag noch packen und den nächsten Stopp ihrer Reise planen mussten, wussten sie auch warum.

Im strömenden Regen, der noch immer nicht weniger geworden war und bereits tiefe Löcher in der kaputten Straße mit Wasser gefüllt hatte, hüpften sie unter Vordächern und Markisen von einem Laden zum nächsten, um möglichst trocken im Hotel anzukommen. Niall und April hatten sich bereits vor der Bar von ihnen verabschiedet. Sie wussten nicht, ob sie sich am morgigen Tage noch einmal sehen würden, weswegen sie sich mit ausgiebigen Umarmungen und Verabschiedungen voneinander getrennt hatten. Doch Louis versprach, dass Harry über sein Handy weiterhin mit Niall Kontakt halten würde und auch sie sich spätestens zum neuen Semster in der Uni wiedersahen.

Gerade schlängelten sie sich an der Hauswand einer Kapelle vorbei, die von außen aufgrund ihrer leuchtetenden Schilder und Schriftzüge eher einem Casino glich und wahrscheinlich auch genau das war, als plötzlich die Eingangstür neben ihnen von innen aufgedrückt wurde und Louis beinahe die Nase platt drückte. "Woah", gab er erschrocken von sich, als er einen Schritt zurücktaumelte, seine Rückseite nun flach gegen Harrys Vorderseite gedrückt, als er dem Pärchen hinterher sah, welches soeben aus dem Gebäude gerannt kam.

Sie waren schick gekleidet, in Anzug und weißem Kleid und irgendwie kamen sie ihm erschreckend bekannt vor. "Warte, waren das- Zayn und Gigi?... ZAYN?" Augenblicklich wirbelte das Pärchen auf der Stelle herum, welches sich bei den Händen hielt und seine Rufe gehört zu haben schien und tatsächlich, es waren Zayn und Gigi. "Louis, Harry, Gott sei Dank. Euch schickt der Himmel!" Sie kamen zurückgerannt, nur leicht durchnässt vom Regen, doch das schien ihnen nichts auszumachen, als sie bereits begannen die völlig perplex aussehenden Männer mit ins Innere des Gebäudes zu zerren.

"Wir brauchen jemanden als Zeugen-" "Warte, trägst du ein Brautkleid?!", platzte es plötzlich aus Harry heraus, welcher die letzten Minuten über ungewöhnlich still gewesen war, Gigi jetzt jedoch mit großen Augen ansah, welche verlegen den Kopf senkte und leicht zu nicken begann. "Wenn ihr mich ja mal ausreden lassen würdet", beschwerte sich Zayn und schob sie weiter vor sich her, vorbei an einem Bereich, der tatsächlich ein Casino war und weiter in einen angrenzenden großen Raum, der dem einer Kirche schon ziemlich nahe kam.

"Oh... oh!" Plötzlich von der Erkenntniss getroffen, sahen sich Louis und Harry überrascht an, ehe sich ihre Verwunderung allerdings schnell in ein Grinsen wandelte. "Ihr wollt heiraten!" "Das wollte ich ja gerade sagen", stöhnte Zayn, als sie vor dem Altar zum Stehen kamen, vor welchem bereits ein Standesbeamter in schwarzem Anzug - zu Louis' Erleichterung keiner dieser typischen Elvis-Verschnitte - stand und auf sie zu warten schien.

"Wir brauchen euch als Trauzeugen. Gigi ist schwanger und da es weder von meiner noch von ihrer Familie gut geheißen wird, unverheiratet Eltern zu werden, heiraten wir jetzt. Hier, spontan, bevor wir wieder nach Hause müssen und wir die Schwangerschaft nicht mehr länger verstecken können. So, das war die Kurzfassung und jetzt bitte Beeilung, wir haben den Standesbeamten nur noch für eine Viertelstunde gebucht, bevor die nächsten kommen."

Sowohl Harry als auch Louis klappte die Kinnlade bis zum Boden, beide überwältigt von dieser Flut an neuen Information, jedoch berappelten sie sich schnell wieder, als Zayn sie mit einem ungeduldigen, jedoch flehenden Gesichtsausdruck bedachte, der ihre Herzen schmolz. Natürlich würden sie diesem jungen Familienglück nicht im Wege stehen und alles in ihrer Macht stehende tun, um ihnen zu helfen. Und wenn es sich dabei um eine einfache Unterschrift auf einem Hochzeitszertifikat aus Las Vegas handelte, dann war das so.

"Hiermit erkläre ich Sie offiziell zu Mann und Frau, Sie dürfen einander nun küssen." Stürmisch besiegelte das frisch vermähle Paar ihr Eheversprechen mit einem gefühlvollen Kuss, welcher den Startschuss für ihre neue kleine Familie einläutete. Auch wenn sie aus formellen Gründen heirateten, heirateten sie trotzdem aus Liebe, das erkannte Louis an ihrem fürsorglichen Umgang miteinander. Den Berührungen, mit denen sie sich bedachten, den funklenden verliebten Augen, mit denen sie sich gegenseitig bis auf die tiefsten Gründe ihrer Seelen zu blicken schienen und dem überglücklichen Lachen, das aus ihren Gesichtern gar nicht mehr verschwinden wollten.

Louis kam nicht umher, den kleinen Stich in seinem Herzen wahrzunehmen, der er beim Anblick dieses Szenarios verspürte, doch bevor er sich länger darauf konzentrieren konnte, spürte er eine Hand die seine streifte. Finger, die nach seinen tasteten und sie sanft, fast schon zaghaft umschlossen, sobald sie sie gefunden hatten. Er sah hinab auf seine Hand, die nun von einer, die so viel größer war als seine, verschlungen wurde und eine Welle an Stromschlägen durch seinen Körper schickte. Angefangen bei seinen Fingerspitzen bis hinab zu seinen Füßen, wo sich seine Zehen aufgrund des starken Kribbelns, in seinen ausgetretenen Sneakern krümmten.

Langsam ließ Louis seinen Blick von ihren ineinander verschränkten Händen nach oben gleiten und begegnete einem glasigem Grün, welches ihm mit einer Mischung aus Unsicherheit, Zuneigung und einem Hauch von etwas anderem, was er nicht recht entziffern konnte, entgegenblickte. "Harry", hauchte er fast unhörbar, unsicher, ob der Lockenkopf ihn überhaupt verstehen konnte, doch Harrys Blick haftete auf seinen Lippen, hätte seinen Namen sicher von ihnen ablesen können.

Louis schluckte. Harrys intensiver Blick und das Prickeln seiner Haut, welches noch immer von dessen Fingern ausgelöst wurde, vernebelte ihm die Sinne und löschte jegliche sinnvollen Sätze aus seinem Hirn, die zu dieser Situation gepasst hätten. "Sag mal, weinst du?" Harrys Hand löste sich aus seiner. Verlegen begann der Lockenkopf sich die wenigen Tränen von den Wangen zu wischen, die sich aus seinen Augen gelöst und sich aufgrund der ihnen eben gebotenen, rührenden Zeremonie überhaupt erst gebildet hatten.

Louis wurde von einer weiteren kribbelnden Welle erfasst, die nun jedoch nichts anderes außer fröstelnder Kälte und hohler Leere in seinem Körper zurückließ. Er wollte wieder nach Harrys Hand greifen, erneut die Wärme spüren, die von ihr ausging, doch er konnte nicht. Der Moment war vorbei, die unsichtbare Spannung zwischen ihnen zerrissen, wie ein seidener Faden und wieder einmal war Louis selber daran schuld, als er mit ansehen musste, wie Harry sich von ihm abwendete und stattdessen begann, Zayn und Gigi mit Glückwünschen zu überhäufen.

Unangenehmens Schweigen umhüllte sie, als sie aus der Kapelle wieder hinaus auf die Straßen Las Vegas traten, die noch immer von prasselndem Regen und stürmischen Winden erschüttert wurden. Nachdem auch Louis dem Brautpaar gratuliert hatte, hatten sich die beiden von ihnen verabschiedet, aber nicht ohne sich noch mehrfach für diese spontane Aktion und ihre Unterstützung bei ihnen zu bedanken. Danach waren sie Hand in Hand lächelnd aus ihrem Sichtfeld verschwunden, bereit ihr neues Glück gebührend zu feiern.

Mit ihnen verließ sie auch das letzte Lachen und hinterließ eine so laute Stille, die beinahe die Geräusche der vorbeifahrenden Autos und das Plätschern des Regens übertönte. Tiefe Schlaglöcher hatten sich bereits randvoll mit Wasser gefüllt, die Straßen glichen einem über die Ufer getretenen Bach.

Die Knoten in Louis' Magen zogen sich immer enger zusammen, krampfthaft suchte er nach einem Gesprächsthema, um die Stimmung zwischen ihnen wieder aufzulockern, doch ihm wollte ums Verrecken nichts einfallen. Ihr sonst unbeschwerter Gesprächsfluss erwieß sich plötzlich als ein Ding der Unmöglichkeit.

Gerade wollte er den morgigen Tag ansprechen und Harry erzählen, was er sich für ihre Weiterfahrt vorgestellt hatte, als ein Auto mit viel zu hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbeischnellte, mit den Reifen durch eine mit Wasser gefüllte Vertiefung der Straße fuhr und einen Schwall an Wasser, der beinahe einer Flutwelle glich, in Louis' Richtung schickte.

Mit einem spitzen Schrei quiekte Louis auf, als ihn das kalte Nass traf und ihn von Kopf bis Fuß bis auf die Knochen durchnässte. "Heilige Scheiße, was ist hier gerade passiert?" Wie ein begossener Pudel stand er inmitten des Gehwegs, die Arme weit von sich gestreckt, der Mund vor Schock geöffnet und die Haut im dimmen Licht der Straßenlaternen von Wassertropfen schimmernd.

Alles in ihm brodelte, als sein Hirn das eben Geschehene zu verarbeiten begann und da Louis niemand war, der sein Mundwerk zügeln konnte, wenn ihn etwas störte, musste er seinem Frust Luft machen. "Verfluchter Depp, wie kann man so rücksichtslos fahren und nicht darauf achten, wenn andere Menschen bei eh schon strömendem Regen unterwegs sind. Hat der keine Augen im Kopf oder was? Fucking Idiot, ich könnte ihn-"

Schallendes Gelächter unterbrach seine Schimpftirade und ließ Louis' Wut mit einem Mal zu Staub verpuffen. Quälend langsam drehte er seinen Kopf zu Harry, welcher sich den Bauch haltend neben ihm stand, sein Körper erschüttert von mehreren Lachanfällen. "Machst du dich über mich lustig?", fragte Louis empört, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, doch seine Lippen verzogen sich allmählich zu einem diabolischen Grinsen.

Es war erfrischend, Harry derart losgelöst Lachen zu sehen, nachdem die Stimmung zuvor so angespannt gewesen war, doch er wollte seinen Spaß noch ein wenig ausnutzen. "Lachst du mich etwa aus?" Mit ausgereckten Armen ging er auf den Lockenkopf zu, schüttelte seine Haare aus, um dem nassen Pudel alle Ehre zu machen und ließ einige Wassertropfen in Harrys Richtung fliegen.

"Du sollstest dich mal sehen", lachte Harry und deutete auf Louis' Haare, die ihm platt an der Stirn klebten und ihm eine schicke Topffrisur verpassten, wie er sie das letzte Mal als Kleinkind getragen hatte. "Du solltest dich gleich mal sehen", konterte Louis und rannte grinsend auf ihn zu, um ihn in eine Umarmung zu schließen und etwas seiner Nässe an Harry zu übertragen, doch der Jüngere rannte schreiend vor ihm weg.

Es begann ein Katze und Maus Spiel durch die Straßen Las Vegas' zurück zu ihrem Hotel, bei dem sie sich irgendwann nicht mehr gegenseitig jagten, sondern gemeinsam in die tiefsten Pfützen sprangen. Sie waren sowieso bis auf die Unterste Hautschicht durchnässt, worauf also noch Rücksicht nehmen.

Kichernd kamen sie in ihrer Suite an, wo ihr Lachen langsam abebbte und sie sich beide in verschiedene Ecken des Raumes verzogen. Harry, um in seinem Rucksack etwas trockenes zum Anziehen zu finden und Louis, um sich das Handtuch zu schnappen, welches über einem der Stühle am Esstisch hing und mit welchem sich Harry heute Nachmittag nach seinem Besuch im Whirpool abgetrocknet hatte.

Er hasste es, dass die Stille zurück war und langsam beschlich ihn das Gefühl, dass Harry seine Anwesenheit nicht mehr ertrug. Vielleicht hatte er nach anderthalb Wochen gemerkt, dass es eine doofe Idee war, sich diesem Roadtrip anzuschließen, doch war zu höflich, um es Louis direkt ins Gesicht zu sagen. Vielleicht wartete er nur darauf, bis er das Thema von sich aus ansprach, um ihn nicht kränken zu müssen und wäre erleichtert, wenn sich ihre Wege endlich wieder trennten.

"Harry, du weißt, dass du morgen nicht mit mir weiterfahren musst und auch bei Niall in Vegas bleiben könntest, oder?", stellte Louis die Frage, die ihm den Kopf zermalmte. Er wollte sie nicht stellen, da er Angst vor der Antwort hatte, doch er wollte Harry diese Option auch nicht verwehren, sollte er wirklich zögern, dieses Thema von sich aus zu eröffnen. Er wäre mehr als nachvollziehbar, wenn der Lockenkopf sich dazu entschied, lieber bei seinem besten Freund zu bleiben, anstatt mit einem Typen mitzufahren, den er gerade mal ein paar Tage kannte.

"Ich möchte nicht in Vegas bleiben." Louis entwich der Atem, von dem er nicht einmal gemerkt hatte, ihn angehalten zu haben und nickte verstehend. Er war erleichtert, dass ihre gemeinsame Reise an diesem Punkt noch nicht beendet war und versuchte das aufsteigende Blubbern in seinem Magen zu ignorieren. Doch das war gar nicht so einfach. Erst recht nicht, als Harry noch einen Satz hinterher schob. "Und ich möchte auch nicht bei Niall bleiben."

Schlagartig schien die Zeit stillzustehen, Louis hielt in seiner Bewegung inne, in der er gerade mit einem Ärmel aus seinem nassen Shirt geklettert war und starrte den Lockenkopf nun halb bekleidet und mit großen Augen an. "Nicht?" Ein Kopfschütteln von Harry, ein Biss auf die Unterlippe und das verlegene Senken seines Blickes, doch lange ließ er den Kopf nicht nach unten gerichtet, ehe er durch seine dichten Wimpern wieder nach oben blinzelte und Louis quer durch den Raum anstarrte.

Das Licht im Zimmer war gedimmt, doch selbst in dieser schwachen Beleuchtung konnte Louis erkennen, wie dunkel Harrys Augen waren und wie Großteile seiner Pupillen das Grün seiner Iris verschluckten. "Ich bin recht zufrieden mit der Gesellschaft, die ich gerade habe."

Während draußen in Las Vegas das Unwetter weitertobte, entfachte in diesem Augenblick im Inneren des Hotelzimmers ein ganz anderer Sturm. Einer, der sich aus Endorphinen, Verlangen und Lust zusammebraute, über sie wütete, als hätten sie die Kontrolle über ihren eigenen Verstand verloren und sie wie vom Wind geleitet zueinanderbrachte, ohne dass sie die Bewegung ihrer Beine bewusst wahrnahmen.

Doch plötzlich spürte Louis Harrys durchtränkte Klamotten unter seinen Händen, seine Finger schoben sich wie von selbst unter das nasse Shirt, welches die definierten Bauchmuskeln des Jüngern stark abzeichnete und Louis verrückt machte. Ein Teil nach dem anderen verlor sich zwischen ihnen, bis sie sich beide nur noch mit triefend nassen Haaren und in Unterwäsche gekleidet gegenüberstanden.

Die Hände stets den Körper des jeweils anderen berührend, streichelnd, tastend und erkundend, die Augen fixiert wie zwei Magnete, deren Anziehungskraft so stark war, dass sie sie mit eigener Willenskraft nicht voneinander lösen konnten.

"Lou", wimmerte Harry, der mit seinen Händen über Louis' Brust strich, die weiche Haut entlangfuhr, die jetzt jedoch von einer erregten Gänsehaut überzogen war, die all die feinen Härchen aufstellte, die sein Körper zu bieten hatte. "Ja?" Der Wuschelkopf sprach mit ähnlich leiser Stimme, aus Angst, die Stimmung zwischen ihnen zu zerstören, die immer noch zum Zerreißen gespannt war. Nun zusätzlich gespickt mit einer unsichtbaren Anziehungskraft, die Magnete, die nicht nur ihre Augen miteinander fixierten, sondern auch ihre kompletten Körper.

"Du hast mich neulich etwas gefragt und ich habe dir nie darauf geantwortet. Ich... ich hatte noch nie einen Freund oder eine Freundin." Harrys geflüsterter Satz, den er Louis gegen den Hals, knapp unter sein Ohr hauchte, traf diesen völlig unvorbereitet und sogleich hielt er mit seinen Streicheleinheiten inne, mit denen er gerade Harrys Wirbelsäule hinauf zu seinen Schulterblättern fuhr.

Doch dann verstand er, dass der Lockenkopf auf ihr Gespräch von vor ein paar Tagen anspielte und nun die Frage beantwortete, die damals am Horshoe Bend unbeantwortet zwischen ihnen in der Luft schweben geblieben war. "Das- das ist völlig okay", antwortete er nach einem kurzen Räuspern und schlang die Arme um den Größeren, drückte ihn für einen Moment gegen sich und genoss den Kontakt von Harrys nacktem Oberkörper gegen seinem eigenen.

"Es ist mir peinlich." "Das muss dir nicht peinlich sein." Louis drückte ihm einen beruhigenden Kuss in die Kuhle zwischen seinem Schlüsselbein und seinem Hals und bekam sogleich mehrere kleine Küsschen gegen seinen Hals zurück. "Hast du- also bist du noch...?" Harry zögerte, doch dann begann er kaum merklich mit dem Kopf zu nicken. Seine Locken kitzelten Louis' Hals und er könnte schwören, dass er die Hitze seiner Wangen gegen seiner Haut spüren konnte.

Louis drückte ihm einen weiteren Kuss gegen sein Schlüsselbein, um ihm zu versichern, dass es nicht schlimm war und er sich nicht dafür schämen musste und scheinbar erfüllten diese Worten ihren Zweck, denn Harry begann mit seiner Nase seine Haut bis hoch zu seinem Ohr entlangzufahren, wo er Louis ein weiteres Küsschen vor sein Ohr hauchte, bis er mit ihr weiter über seine Wange zu seiner Nase wanderte. Dort angekommen streifte er sie an Louis' und begann sie aneinander zu reiben, während sie sich mit schielendem Blick in die Augen sahen.

"Wir sollten das nicht tun, Harry." "Ich würde aber gerne." Ihre Worte waren kaum mehr als ein Hauchen, als sie sich so dicht gegenüber standen, ihr Atem miteinander verschmicht, die Nasenspitzen noch immer gegeneinander gepresst. "Du solltest das mit jemandem tun, der dir viel bedeutet." "Du- also, wir... wir müssen nicht- es gibt auch andere Wege..." Harrys Satz blieb unbeendet in der dünnen Luft zwischen ihnen schweben, entlockte Louis ein Brummen tief in seiner Brust, welches er vergeblich zurückzuhalten versuchte.

"Fuck Curly, du machst es mir verdammt schwer." Seine Augen schnellten hinab zu den plumpen roten Lippen, die verführerisch glänzten, als Harrys Zunge aus seinem Mund schnellte und sie damit befeuchteten. Wie paralysiert starrte er auf diese herzförmig geschwungenen Lippen, die sich direkt von ihm befanden, doch diesen Schritt würde er nicht gehen.

Sein kompletter Körper stand unter Strom, als Harry ihn erneut begann auf so viele Weisen gleichzeitig zu berühren, sodass er nicht lokalisieren konnte, wo das Kribbeln herkam. Vergleichbar mit einer Horde Ameisen, die einmal komplett über seine Haut wanderte oder einem Schwarm Schmetterlinge, die mit aller Kraft versuchten aus ihrem Käfig in seinem Bauch auszubrechen.

Doch als Harrys Hand, die soeben noch auf seiner Brust gelegen hatte, hinauf zu seinem Gesicht wanderte, um dort seinen Kiefer zu umfassen und er mit seinem Daumen einmal über seine Unterlippe strich, erwachte er in letzter Sekunde aus seiner Starre und drehte seinen Kopf zur Seite, ehe ihre Lippen aufeinandertreffen konnten. Stattdessen streiften Harrys Lippen seine Wange, von der er sich jedoch schnell wieder löste und erschrocken einen Schritt Abstand zwischen sie brachte. Die Kälte in Louis kehrte zurück. "Oh- ich... ich dachte..."

"Shh", Louis legte ihm seinen Zeigefinger gegen die Lippen und schob ihn stattdessen leicht an, sodass er sich rückwärts bewegte, bis er mit den Kniekehlen die Bettkante berührte und sich darauf fallen ließ. Louis kletterte über ihn und musterte den Mann unter ihm für einen Moment. Seine zerzausten Locken standen ihm feucht in alle Richtungen vom Kopf ab, seine Wangen in ein Tiefrot gefärbt, die Augen dunkel und Louis fixierend.

Harrys Oberkörper, der noch vor wenigen Tagen krebsrot gewesen war, hatte ihm nun eine bronzefarbene Tönung verpasst, die die Struktur seiner Brust- und Bauchmuskulatur noch stärker betonte und die dunklen Tattoos in Szene setzte. Der mittig auf seinem Bauch prangende Schmetterling zog erneut Louis' Aufmerksamkeit auf sich und langsam streckte er seine Hand nach ihm aus und fuhr seine Konturen mit seinem Finger nach, die er mittlerweile sicherlich blind finden würde, ehe er sich zu ihm herunter beugte und einen Kuss direkt zwischen seinen Fühlern platzierte.

Er hörte den scharfen Lufteinzug von Harry und sah in dem gedimmten Licht zu ihm nach oben. "Wenn du etwas nicht möchtest, dann sag es mir. Aber bitte sag es mir jetzt, ehe ich mich nicht mehr beherrschen kann." Die Augen des Lockenkopfs weiteten sich noch ein Stück mehr, doch schnell schüttelte er den Kopf und streckte seine Finger nach Louis' Haaren aus, um sie ihm aus der Stirn zu streichen. "Nein, mach bitte weiter."

Das ließ Louis sich nicht zweimal sagen. Er war bereits jetzt unglaublich erregt von diesem Anblick, der sich ihm bot, sodass er mit Garantie sagen konnte, dass er kurz im Bad hätte verschwinden müssen, wenn Harry seine Berührungen doch zu viel gewesen wären. Er wollte ihn zu nichts drängen, was er nicht wollte, gerade jetzt wo er die Bestätigung bekommen hatte, dass er noch nicht häufig von jemandem berührt worden war. Doch genau das verlieh der ganzen Sache einen gewissen Reiz, der Louis' sexuelle Frustration zum Überlaufen brachte und ihn wahnsinnig machte.

Er schob sich die Zunge zwischen die Lippen, beugte sich mit dem Oberkörper hinab und begann mit ihr die Konturen des Schmetterling-Tattoos entlang zu fahren, bis er ihn einmal komplett umrundet hatte. Die kleinen Erhebungen von Harrys Gänsehaut waren prominent unter seiner Zunge, als er seine Spur mit ihr nach unten fortsetzte, hinab zu dem Bund von Harrys Boxershorts. "Louis." Die Mischung aus Seufzen und Wimmern, mit der Harry seinen Namen aussprach, stellte ihm die Nackenhaare auf und schickte ihm einen weiteren wohligen Schauer über den Rücken.

"Was willst du, Harry?" Ein gequälter Laut verließ Harrys Lippen und als Louis erneut zu ihm nach oben sah, hatte er sie fest zusammengepresst und mit seiner Nase nach oben gekräuselt. "Das weißt du ganz genau." "Sag es mir. Ich mache nichts, was du nicht möchtest." "Louis..." Jammernd zog er seinen Namen in die Länge, griff dann mit seinen Fingern in Louis' Nacken und zog ihn wieder zu sich nach oben. Ihre Gesichter durch einen einzigen Wimpernschlag voneinander getrennt, bereit dazu, diese Lücke zwischen ihnen zu schließen, doch bevor es dazu kam, hefteten sich Louis' Lippen an Harrys Hals und begannen an der leicht kratzigen Haut seines markanten Kieferknochen zu saugen.

Er hinterließ eine Spur heißer Küsse, die sich bis hinab zu den feinen Härchen unter Harrys Bauchnabel zog, ihm dabei süßliche Töne entlockte und Louis symolisierte, dass er alles richtig machte. Er wusste, dass er Harry auf bittersüße Art quälte, doch er wollte diesen Moment in vollen Zügen auskosten. Nicht nur, weil Harry sich bei seiner ersten Berührung dieser Art wohlfühlen sollte, sondern auch weil Louis es viel zu sehr genoss, den Lockenkopf unter ihm auf himmlischste Weise zerfallen zu sehen.

"Ich will mal nicht so sein", sagte er verschmitzt grinsend, blickte zur Bestätigung noch ein letztes Mal zu dem Jüngeren nach oben - welcher sich inzwischen auf die Ellenbogen gestützt hatte, um keine seiner Bewegung zu verpassen - und erntete ein bestätigendes Nicken für sein Vorhaben. Fast schon quälend langsam zog er das schwarze Stück Stoff nach unten, das die beachtliche Beule, die sich deutlich unter ihm abzeichnete, als letzte Zwischeninstanz von ihm trennte.

Harrys erregtes Glied ruhte schwer auf seinem Bauch, sobald er völlig entblößt vor ihm lag und Louis konnte nicht anders, als die Luft zischend durch seine Zähne zu ziehen und bei dem Anblick der ersten Lusttropfen, die sich bereits aus seiner Spitze lösten, kehlig zu stöhnen. "Fuck, Curly." Die Wangen des Lockenkopfs wandelten sich in ein verlegenes Rosa, als er sich die Unterlippe zwischen die Zähne zog und daraufbeißend, den Blick abwendete.  "So schön, so unschuldig."

Und was sich dann zwischen ihnen abspielte, verschwamm in Louis' Kopf zu einem Strudel verschiendenster Formen der Ekstase, der die Grenze zwischen Traum und Realität schier unkenntlich erscheinen ließ.

Harrys Stöhnen die perfekte Melodie in seinen Ohren, als Louis das erste Mal die Lippen um ihn schloss, er die lieblichen Tropfen auf seiner Zunge schmeckte und ihn tiefer in sich aufnahm.

Harrys Finger, die sich haltsuchend in seine Haare krallen und mit ihren Nägeln über seine Kopfhaut kratzten, der perfekte Ansporn, um ihn tiefer und tiefer in sich gleiten zu lassen, ihn zu verwöhnen und all seine Hemmungen über Board zu werfen.

Und das Stöhnen seines Namens, als er Harry zu seinem Höhepunkt brachte, der letzte entrinnende Funken Selbstbeherrschung, der auch ihn über die Klippe stieß und sich in seiner Boxershorts ergießen ließ.

Erschöpfung übermannte ihre Körper, deren Sinne noch immer von Glückshormonen berauscht waren. Louis schaffte es nur noch, sich die dreckige Unterhose von den Beinen zu streifen, Harry einen Kuss gegen die Schläfe zu drücken, als er sich neben ihn legte und ihm die Bettdecke überzuziehen, eher auch er sich zudeckte.

"Das nenne ich mal einen spontanen Tag", seufzte er wohlig, als er sich in die weichen Kissen kuschelte, die Augen fielen ihm von ganz alleine zu. "Einen ziemlich spontanen Tag", flüsterte Harry, der sie, die gedimmte Lampe ausknipsend, in eine angenehme Dunkelheit tauchte, die nicht lange brauchte, bis sie sie beide ins Land der Träume entführte.

Hello, ihr Lieben! Da ist wieder einiges passiert 👀 Die beiden mussten ihr Hotel wechseln, Louis wollte einen spontanen Tag und hat sich ein Tattoo stechen lassen (Seid ihr spontane Menschen?), sie waren mit Niall und April auf dem Streetfood Festival, Zayn und Gigi haben geheiratet und dann wurde es noch ein bisschen stickig im Hotel 🤭

Ich hoffe, der 11. Tag hat euch gefallen - wo ist bitte die Zeit hin?? Ihr überwältigt mich wirklich immer wieder mit eurer aktiven Teilnahme an dieser Geschichte 😭 ich komme teilweise gar nicht mit dem Kommentare beantworten hinterher, but I love that 🥺♥️ ihr seid toll!

Fühlt euch gedrückt, mit Liebe überschüttet und lasst vielleicht ein kleines Sternchen da, wenn es euch gefallen hat -Sarah

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