Kapitel 23
Ich bin positiv überrascht, als ich am folgenden Freitag den Klassenraum meines Leistungskurses betrete. Allerdings liegt es nicht an der Tatsache, dass wie bereits erwähnt Freitag ist, sondern es sind bereits alle Schüler anwesend und als ich meinen Blick durch den Raum schweifen lasse kann ich erkennen, dass tatsächlich jede einzelne Person seinen oder ihren Wochenplan auf dem Tisch liegen hat. Wenn jetzt sogar der gesamte Kurs den Geburtstag von Shakespeare, in unserem Kurs liebevoll William Schüttelspeer getauft können? „Habt ihr was angestellt?", frage ich belustigt als ich meinen Rucksack aufs Pult lege und mich zur Klasse drehe. Es wird mehrfach verneint, weshalb ich meine Augenbraue hebe und alle abwartend ansehe. „Ihr macht mir Angst", witzle ich, wende mich dann aber meinem Rucksack zu und hole die Unterlagen heraus, die ich jetzt gebrauche. Auch den Rest der Stunde über ist die Leistungsbereitschaft überraschend hoch und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass mein Leben sich nach den letzten Monaten ins gute Bessert. Spätestens als ich die Klasse meiner Geschichts Siebener betrete weiß ich, dass es nur der eine Kurs war und nicht mein ganzes Leben. Wäre aber auch zu schön gewesen.
Die Klasse ist unruhiger als je zuvor was wahrscheinlich an den kommenden Osterferien liegt, aber meine Güte, es war fast unmöglich zu unterrichten. Ständig wurde ein unnötiger Kommentar in den Raum geworfen, es wurde ohne Meldung gesprochen und von den ganzen Leuten, die auf ihren Stühlen kippeln will ich gar nicht erst anfangen. Jedes Mal wenn ich es sehe bekomme ich einen Herzinfarkt. Klar, früher habe ich es auch gemacht, aber seit ich einmal mitansehen musste, wie ein Schüler tatsächlich hintenrübergefallen ist...? Nein danke. Dementsprechend ausgelaugt trotte ich ins Lehrerzimmer, mache mir meinen Tee und lasse mich auf meinen Platz plumpsen. Wie oft ich in der letzten Stunde psychisch meine Kündigung eingereicht habe... unzählbar. Zayns Attitüde lässt darauf schließen, dass sein Tag nicht viel besser gelaufen ist. Gut, vielleicht nicht nur die Attitüde, sondern auch die in seine Stirn hängenden Haarsträhnen, die er sich morgens so konzentriert richtet. „So sehr ich die Ferien liebe, hasse ich die Wochen davor", stöhnt er genervt, ehe er seinen Kopf auf die Platte legt und laut ausatmet. Das bringt es auf den Punkt. „So schlimm?", frage ich daher nach, wünsche mir bei dem Blick, den ich erhalte, es nicht getan zu haben. Schmunzelnd nehme ich seine Tasse, bringe etwas Wasser zum Kochen, und werfe einen Teebeutel hinein, ehe ich sie wieder vor seine Nase stelle. „Ich bin übrigens morgen bei meiner Mom, meine Geschwister besuchen, wahrscheinlich übernachte ich dort auch.", erzähle ich ihm, um seine Stimmung zu heben, was anhand dem Zucken seiner Mundwinkel funktionieren zu scheint. „Das sagst du mir weil?" – „Du auch wenn du es versuchst, nicht leise bist beim Sex.", versuche ich möglichst neutral hervorzubringen, Scheitere aber miserabel daran nicht zu grinsen. Auch der schwarzhaarige beginnt zu lachen. Keine Minute später sitzen wir beide uns den Bauch haltend auf unseren Stühlen und schaffen es kaum uns ein zubekommen. Meine Wangen schmerzen schon davon wie breit ich grinse und auch mein Bauch macht sich langsam bemerkbar. Ich bin mir sicher, dass ich mittlerweile einer sterbenden See Robbe ähnle, aber Zayn, welcher tonlos auf den Tisch klopft sieht nicht wirklich besser aus.
„Fuck, Louis", bringt er hervor als ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel wische und auf meine Unterlippe beiße, um weiteres Lachen zu unterdrücken. „Ich hasse dich", murmelt er, aber ich weiß, dass er lügt. Jeder liebt mich. „Komm, mach dein Scheiß fertig und trink deinen Tee, du hast nur noch Zehn Minuten bis du wieder kleine Kinder Quälen kannst", murmle ich nach einem Flüchtigen Blick auf die Uhr. Er nickt, sortiert seine Unterlagen und trinkt seinen Tee zur Hälfte aus, bis er los muss und ich wieder alleine an unserem Tisch sitze. Ich nutze meine Freistunde, um das zu planen, was ich Mittwoch nicht geschafft habe und beginne damit meine Unterlagen zu sortieren, bis ich los muss. Wie auch die Siebener, sind meine sechser kaum auszuhalten. Meine Fresse freue ich mich jetzt darauf nach Hause zu kommen und auszuschlafen, ehe es morgen Vormittag zu meiner Familie geht. Ich freue mich so sehr meine Geschwister, denn auch wenn ich mein Leben ohne den Ständigen Lärm um mich herum mag, vermisse ich sie ständig. Und mit denen die bereits alt genug sind via WhatsApp zu schreiben reicht auch nicht wirklich. Die kleinen sind mittlerweile bereits fünf, da ist jede Sekunde, die ich nicht bei ihnen bin, verpasst. Sie werden bestimmt mal tolle Onkels und Tanten für meine Kinder- „Ah fuck!" Ich war so in Gedanken versunken, dass ich in jemanden reingelaufen bin und wieder einmal ein Getränk über meinem Shirt verschüttet wurde. Beim Aufsehen erkenne ich, dass es Herr Brüning, ein Mathelehrer, ist. Warum läuft der auch in mich rein?! Den Typen konnte ich noch nie leiden. „Verzeihen sie, Herr Tomlinson!", entschuldigt er sich eilig, „Ich habe sie vollkommen übersehen." Weil ich keine Schülerin mit großem Ausschnitt bin, wahrscheinlich. Angepisst wringe ich das Shirt so gut wie es angezogen geht aus, schüttle die Tropfen von meinen Fingern und verziehe mein Gesicht. Kein Wasser, sondern irgendein zuckerhaltiger Mist. „Schon gut", schnaube ich, wische mir die Hände an der Hose ab und rümpfe meine Nase.
Ekelhaft, wie meine Finger bereits jetzt kleben. Nicht wirklich willend mich länger mit ihm zu unterhalten, mache ich mich auf den Weg ins Lehrerzimmer, wo ich mit Zayn verabredet bin, um gemeinsam nach Hause zu fahren. „Nicht ein Wort", zische ich ihm genervt zu, als er mich sichtlich belustigt mustert, während ich an ihm vorbei zum Waschbecken gehe. Mit zusammengezogenen Augenbrauen wasche ich mir meine Hände, bis ich mir sicher bin, dass sie nicht mehr kleben wie scheiße, wenn ich irgendwas anfasse. Zu meiner Freude hält Zayn sich daran und sagt nichts, während ich mich im Auto über den Brüning beschwere, immer wieder das klebrige Shirt von meiner Brust zupfe und dabei angewidert die Nase rümpfe. Es ist nicht so, als würde ich nie mal Cola oder Eistee trinken, aber auf der Brust muss ich den Mist nun wirklich nicht haben. Angekommen springe ich bloß schnell unter die Dusche und kuschle mich dann in einen meiner Hoodies. Liam, dessen Ankunft ich nicht vernommen habe, ruft mich nur, als die Pizza da ist, welche ich dann wieder allein in meinem Bett verspeise.
In die Decke gekuschelt und mit Suits auf meinem Laptop erscheint mir das Bett, in dem ich sitze, noch immer zu riesig. Kurzerhand schnappe ich mir das zweite Kissen und platziere es so in meinem Rücken, dass ich mich daran kuscheln kann als wäre es ein anderer Körper. Ein größerer Körper, der sich von hinten an mich schmiegt und mich so hält, wie ich es brauche. Einer, der lebt und in meinen Nacken atmet und leise brummt, wenn ich mich bewege. Das Kissen allerdings hält mich nicht, also ziehe ich die Decke enger um mich währen dich auf der Pizza herumkaue. Sie schmeckt salzig, als hätte jemand extra viel Salz in den Teig gegeben, damit ich noch schlechtere Laune bekomme, als so schon.
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hi, Freunde der Sonne,
Dieses Mal ist der LK besser. Was haltet ihr von dem anderen Lehrer? Und wärt ihr angepisst and Louis' Stelle?
Und Lou hat Probleme mit seinem Bett.. oder ist es doch was anderes?
love, j x
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