Bye Banff und hello East Coast
Ein Lebenszeichen von mir!
Keine Sorge, ich bin noch am Leben und wurde weder entführt, noch bin ich von dem Skihill gefallen oder von einem zu früh aus dem Winterschlaf aufgewachten Bären gefressen worden!
Es war einfach so viel in letzter Zeit los, dass ich kaum Zeit für Wattpad und Schreiben gefunden habe.
Da gerade aber ein Schneesturm vor unseren Türen sein Unwesen treibt und mich keine zehn Pferde nach draußen bewegen können, wollte ich mir jetzt endlich mal die Zeit nehmen, um euch auf den neusten Stand zu bringen.
Ich habe Banff verlassen.
Und das mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Banff war für die letzten sechs Monate meine Traum-Zweite-Heimat und als ich dann letzte Woche meine Koffer gepackt (was außerdem auch etwas schwieriger war, als ich gedacht hatte), mein Zimmer leer geräumt und meine letzte Schicht im Restaurant gearbeitet habe, fühlte es sich unglaublich komisch an.
Ich habe versucht jeden einzelnen Moment zu genießen und so viel zu erleben, wie es noch ging. So waren meine Tage verplant mit Skifahren, mich mit Freunden zu treffen und anderen Ausflügen.
Ein Freund, mit dem ich zeitgleich in Banff damals angekommen bin, ist nur kurz vor mir abgereist, sodass wir auch mit ihm noch einen kleinen Roadtrip gemacht haben. Eines meiner Highlights war aber definitiv das Hundeschlittenfahren.
Oh Gott.
Ihr wisst gar nicht, wie sehr wir uns darauf gefreut haben und es war definitiv das Geld wert, das wir dafür bezahlt haben.
Wir sind den Schlitten auch selbst gefahren und unsere Route führte über einen zugefrorenen See in den Rockies. Nicht zu vergessen, dass ich endlich die Möglichkeit wieder hatte Hunde zu knuddeln. ;) Seitdem vermisse ich meinen Hund jedoch noch viel mehr...
Leider kann ich hier auf Wattpad keine Videos hochladen, aber ich habe eins von dem Ausflug auf Instagram, falls ihr Interesse habt, es euch anzuschauen. (:
So waren wir auch noch mit Snowshoes unterwegs und sind den Sulphur Mountain mit Ice-Spikes hochgewandert. Da habe ich dann doch etwas gemerkt, dass ich nicht mehr ganz so fit bin, wie damals in Deutschland ;) Aber hey! Wir sind oben angekommen und wurden trotz Cougar-Warnung nicht gefressen. Zudem hat es sich definitiv gelohnt, oben auf dem Berg für den Ausblick zu erfrieren. Wir sind extra erst Nachmittags losgehiket, sodass wir pünktlich zum Sonnenuntergang oben waren. Und es war unglaublich schön. Für den Rückweg haben wir dann aber die Gondel genommen ;)
Auch waren wir noch in dem Wolfsdog Sanctuary und haben dort mehr über Wolfshunde gelernt. Wenn sie von selbst gekommen sind, durften wir sie auch füttern und berühren. Da die meisten aber durch ihre Instinkte sehr scheu waren, war dies eher selten und daher noch besonderer, wenn sie dann tatsächlich zu einem gekommen sind. Für alle Game of Thrones Fans: Ein Cousin von Ghost hat dort auch sein neues Zuhause gefunden ;)
Ende Januar wurden wir dann auch von der Kältewelle getroffen, die vorher auch schon durch die USA gerollt ist. Minus 30 Grad waren dann normal, Skifahren nicht einmal vorstellbar und nach nur wenigen Minuten in der Kälte waren Haare und Wimpern eingefroren.
Nur einmal sind wir freiwillig rausgegangen und das war, als wir kochendes Wasser in die Luft geworfen haben:
Und ja, es wird wirklich innerhalb einer Millisekunde zu Schnee gefroren.
Und ja, es ist wirklich so cool, wie man es sich vorstellt. ;)
Ich habe euch ja bereits im letzten Blogbeitrag erzählt, dass ich eine Winterreise mit einem Reiseunternehmen gebucht habe, die am 8.2 bis zum 14.2 stattfinden sollte. Ende Januar, sage und schreibe eine Woche bevor es losgehen sollte, bekam ich dann die Email, dass die Tour gecancelt wird: Aus unvorhersehbaren Gründen...
Ich denke einfach, dass nicht die Mindestteilnehmeranzahl erreicht wurde. Da ich aber bereits Flug und Unterkünfte für meinen Trip davor und danach geplant und gebucht hatte, musste ich nun selbst kurzfristig für diese acht Tage Unterkunft und Reiseziele buchen, sodass ich mir selbst nochmal eine kleine Tour zusammengebastelt habe.
Das Unverschämte an der Email war jedoch, dass sie mich um Verständnis baten, dass eine Rückerstattung des Geldes ca. 2 Monate dauern würde.
Zwei.
Monate.
Bitte?
Warum zur Hölle dauert es so lange, Geld zurück zu überweisen für einen Service, den sie nicht erfüllt haben?
Besonders da ich ja nun zusätzliche Ausgaben habe, um mir selbst Hostels für diese acht Tage zu buchen, da ich ansonsten keine Unterkunft hätte.
Und wir reden hier nicht von einem kleinen Betrag, sondern über verdammt viel Geld, dass ich mir die letzten sechs Monate erarbeitet habe, um nun die Möglichkeit zu haben, die letzten drei Wochen nur zu reisen. Das habe ich ihnen auch mehrmals geschrieben und sie bemühen sich, so schnell wie möglich den Refund einzuleiten... Nun ja, bisher habe ich immer noch nicht mein Geld zurück und ich hoffe, dass sie es bald geregelt bekommen...
Am 2.2. war mein letzter Arbeitstag.
Und auch der letzte Tag, an dem ich Ski gefahren bin.
Da an diesem Tag auch noch unsere Waschmaschine kaputt gegangen ist, musste ich mit meiner gesamten Dreckswäsche zu einer Freundin, um sie dort waschen zu können, bevor ich auf Reisen ging. Und glaubt mir, ich hatte echt befürchtet, dass meine nasse Wäsche auf dem Nachhauseweg bei diesen Minusgraden einfrieren würde. Zum Glück war dies aber nicht der Fall.
Am Abend des 4. Februars habe ich dann den Aiportshuttle zum Flughafen in Calgary mit all meinem Hab und Gut genommen. All mein Hab und Gut umfasst 2 Check-In-Koffer und ein Carry on. Beide zu schwer und beide zu voll. Ups. Das passiert, wenn man all seine Winter- und Skisachen in Kanada kaufen muss und sie auch nach Hause mitnehmen möchte. Das bedeutete für mich aber, dass ich am Flughafen all meine Koffer nochmal umpacken musste, um kein Übergepäck zu haben. Bei den Temperaturen von minus 35 Grad, die an diesem Tag herrschten, wurde aber man zumindest nicht komisch angesehen, wenn man vortäuschte, dass man wirklich drei Pullover übereinander tragen würde ;)
Leider wäre es auch zu einfach, wenn alles glatt laufen würde. Schon im Shuttle bekam ich die Email, dass mein Mitternachtsflug nach Toronto um eine Stunde verschoben wurde. Damit konnte ich noch leben, aber als ich dann am Flughafen ankam, sollte mein Flieger auf einmal erst um drei Uhr nachts starten. Kaum war ich durch den Sicherheitscheck durch, wurde er wieder auf die normal geplante Mitternachtszeit verlegt, als ich dann um 23 Uhr am Gate saß, kam die Durchsage und die Email, dass mein Flug gecancelt wurde.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich musste dann knappe zwei Stunden in der Schlange warten, um in ein Flughafenhotel eingebucht zu werden, musste brav meine bereits eingecheckten Koffer abholen und konnte dann für knappe 4 Stunden in dem Hotel schlafen, bevor ich um 7 Uhr morgens wieder am Flughafen sein musste, da alle Fluggäste für den neun Uhr Flug eingebucht wurden.
Natürlich war dies alles nicht schon stressig genug, sodass ich beim Frühstücken auf einmal eine Email entdeckte, die mich über meine neue Flugzeiten informierte. Statt neun Uhr war dort 8:20 Uhr vermerkt...
Das Flughafenpersonal hat einen Fehler gemacht und allen Passagieren die falsche Uhrzeit gegeben, sodass wirklich alle zu spät am Flughafen angekommen sind und wir zur Boardingzeit auch noch in der – natürlich – unendlich langen Securityschlange standen. Allgemein hasse ich Zeitdruck, aber dann noch unter Stress zu stehen, wenn man sein Handgepäck auseinander nehmen muss, dass man so oder so nur mit Müh und Not zubekommen hat und nicht weiß, ob man es jemals wieder schließen kann, ist der Horror.
Aber oh well, ich hab's überlebt und gerade so noch in den Flieger geschafft.
Da ich mit drei Koffern in dem Schneetreiben und den öffentlichen Verkehrsmitteln verloren gegangen wäre, habe ich mir den Luxus gegönnt, ein Taxi zu meinem Hostel zu nehmen. Leider hatte ich nicht den freundlichsten Taxifahrer.
Um es zu verdeutlichen, kann ich euch ja einmal unsere Konversation wiedergeben:
Ich: Hi, Ich muss zum HI-Hostel in der Churchstreet 79 (sogar mit Angabe der Postleizahl).
Er: Kenne das Hostel nicht, welche Churchstreet?
Ich: Äh...
Er: Toronto ist groß, es gibt tausende Churchstreets.
Ich: (schaue auf Gogglemaps nach und wiederhole die Postleitzahl)
Er: Ist das downtown? (man bemerkt, dass er einfach schon losgefahren ist)
Ich: (bin mir nicht 100% sicher) Google maps sagt, das wäre in Old Toronto.
Er: Weißt du etwa nicht, ob du Downtown gebucht hast, oder was? Was ist dort in der Nähe?
Ich: Ich denke schon, dass es noch Downtown ist. Da ist eine Uni mit dem Namen xy.
Er: Also willst du zu deiner Uni und weißt nicht einmal wo die ist?
Ich: Nein, ich habe doch nur gesagt, dass sie dort in der Nähe ist!
Er: (gibt mir während des Fahrens sein Handy): Gib die Adresse ein.
Ich habe die Adresse eingegeben und der richtige Standort kam sofort. Wäre es also so schwierig gewesen, wenn er sie eingegeben hätte, bevor er losgefahren wäre? Immerhin habe ich ihm alle notwendigen Daten gegeben. Nun ja, danach hat er versucht etwas Smalltalk zu führen, aber durch seinen vorherigen rotzigen Ton war ich nicht sonderlich angetan, mich mit ihm zu unterhalten.
Ich hatte in Toronto knapp zwei Tage, bevor ich weiterreisen würde und mein absolutes Highlight war, dass ich das Office von Wattpad besuchen durfte. Wie es dazu kam ist eine etwas längere Geschichte, aber als ich die Einladung bekommen habe, habe ich mich gefreut wie ein kleines Kind und ich bin vor Aufregung beinahe geplatzt, als ich schließlich dort war. Die Atmosphäre, die dort herrscht ist einfach einzigartig und ich denke, es ist für jeden, der dort arbeitet ein kleiner Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Für mich persönlich ist dies bereits einer meiner Highlights meines Kanadas Trips, einfach weil Wattpad seit fünf Jahren ein Teil meines Lebens ist und mir so viel gegeben hat: Von Erfahrung zu Fortschritt und Freundschaften. Auch wenn Wattpad sich in den Jahren etwas verändert hat, kann ich mir nicht vorstellen, euch alle hier zu missen.
In Toronto habe ich in dem Office meiner Partnerorganisation auch zwei meiner Koffer unterstellen lassen, damit ich nur mit einem meine Reise antreten muss. Bevor ich nach Hause fliege, bin ich für einige Tage ja wieder in Toronto, sodass ich mir sie dann wieder abholen kann.
Letzte Woche Donnerstag ging es für mich dann weiter nach Ottawa, die Hauptstadt Kanadas. Dort war ich für zwei Tage und die haben mir auch vollkommen gereicht. Sonderlich fiel kann man dort nämlich nicht im Winter machen, sodass ich nach einer Tour im Parlament, einem Besuch in der Nationalen Kunstaustellung, dem Rideau Kanals und dem Winterfestes schon alles gesehen habe, was ich sehen wollte. Deswegen habe ich mich auch darauf gefreut weiter nach Montreal zu ziehen.
Hier in Montreal bin ich nun seit drei Tagen. Es gefällt mir hier besser als in Ottawa, aber wenn ich ehrlich bin, gefällt mir der Westen Kanadas doch etwas mehr. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich es gewohnt war, Berge zu sehen, dort im Sommer war (und Sommer definitiv die bessere Reisezeit ist, ich spiele hier regelmäßig mit meinen Koffern den Winterdienst, weil hier anscheinend keiner jemals etwas von Schneefegen gehört hat und selbst in den größeren Cities die Gehwege einzige Eisflächen sind) und so langsam keine Lust mehr auf den kanadischen Winter habe.
Ich befinde mich somit aber auch in der kanadischen Provinz Quebec, der Teil Kanadas, der französisch und englisch ist.
Und sie hier bevorzugt französisch sprechen, sodass ich mit meinen Latein wortwörtlich am Ende bin ;)
Morgen geht es für mich für eine Nacht zurück nach Toronto, bevor ich dann für drei Tage in Niagara Falls bin, dann für drei Tage zurück nach Toronto fahre und von dort aus nächste Woche für fünf Tage nach New York City fliege. Drückt mir die Daumen, dass sich der Schneesturm bis dahin etwas gelegt hat und ich ohne Probleme reisen kann. J
Dies war mal wieder nur die Kurzfassung der letzten zwei Monate, aber alles andere wäre einfach viel zu lang geworden. (:
Ganz liebe Grüße aus dem kalten Kanada und bis bald!
Ich melde mich spätestens wenn ich wieder in Deutschland bin.
Ich hoffe, euch geht es allen gut!
Und wie immer noch ein paar Bilder:
Die Hundeschlittentour:
Ich verspreche euch: Auch wenn es nicht so aussieht, der Hund hat es auch genossen, von mir geknuddelt zu werden, haha
Wenn ich die Bilder sehe, bekomme ich jetzt schon wieder Sehnsucht danach Ski zufahren.
Unsere Ausflug durch den Tiefschnee mit Schneeschuhen :)
Hike des Sulphur Mountains:
Unser kleiner Tages-Roadtrips zu verschiedenen Seen: Wie man sieht, alle eingefroren :')
Wolfsdog Sanctuary:
Toronto:
Es war ein ganz komisches Gefühl, wieder in einer Großstadt zu sein, nachdem man ein halbes Jahr lang in den Bergen in einem Touristenstädtchen gelebt hat :')
Ottawa: Das Parlament
In Montreal:
Notre Dame de Montreal.
Von Innen ist sie sehr beeindruckend, leider kann ich nur 20 Fotos mit euch teilen, deswegen müssen weitere bis zum nächsten Mal warten (:
Ps: Lasst euch nicht von diesem sonnigen, nicht so schneereichem Bild täuschen. Kanada ist tückisch. Seeehr. Nur wenige Meter entfernt von mir waren die altbekannten Zentimeter dicken Eisflächen, wo ich mich echt frage, wie es ältere Personen oder Personen, die z.B. im Rollstuhl sitzen, es hier überleben können.
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