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Kapitel 33

„ Es ist ganz einfach Cinderella, guck! Rechts, links. Und wieder rechts und links."

 Aiden hielt mich an der Hand, während er mich hinter sich herzog. Die kleinen weißen Flocken schwebten durch die Luft, mein Kopf blickte immer noch über meine Schulter, meine Augen auf seinen Rücken fixiert, der sich immer mehr entfernte. 

Ein Ruck brachte mich augenblicklich zum Stehen und riss meinen Kopf wieder nach vorne.

„Cinderella, du brauchst keine Angst haben. Es ist wirklich ganz einfach."

Aidens weiche, dunkelgrüne Augen schauten mich sympathisch an.

Ich versuchte einen klaren Kopf zu bewahren, die Begegnung mit Macaulay zu verdrängen. Ich war hier mit Aiden und nicht mit Macaulay. Ich wusste, dass ich vermutlich nur einen guten Tag erwischt hatte, dass er sich Zuhause wieder in seinem Zimmer einsperren würde, übel gelaunt, wie er immer wahr. 

„Komm, gib mir deine andere Hand." 

Aiden griff nach meiner linken Hand und hielt nun beide meiner Hände in seinen. Das Gefühl seiner Hände war vollkommen anders, als das Gefühl von Macaulays Händen in meinen. Es war nicht unangenehm, aber doch vollkommen anders.

Mein Körper erschauderte, als ein kalter Windzug durch meine Kleidung drang. Es war, als ob ich aus einem beheizten Raum in die Kälte getreten war. Aiden fuhr nun rückwärts über das Eis und zog mich mit sich. Seine Gesichtzüge waren weich, seine dunkelgrünen Augen lagen auf meinen.

„Siehst du es ist ganz einfach",  seine Stimme klang sanft, während er einen kleinen Schlenker auf dem Eis machte. 

„Aiden, eigentlich...",  begann ich nun, um ihn aus seiner Ungewissheit herauszuholen. 

„Ey Aiden!", hörte ich plötzlich die Stimme von Logan über das Eis rufen, mein Blick fiel auf Cailin und ihn, die nun nebeneinander auf uns zugefahren kamen. 

„Funktioniert die Taktik auch bei Ella, wenn sie eigentlich besser Schlittschuh fährt als du?"

Er lachte laut, während ich dabei zusah, wie Aiden mich verwirrt anschaute. Ein etwas schuldbewusster Ausdruck bildete sich nun auf meinem Gesicht.

„Du kannst schon Schlittschuhlaufen?", hörte ich Aiden ungläubig fragen, gleichzeitig biss ich mir auf die Lippen und nickte.

„Ja",  gab ich leise von mir, löste mich von seiner Hand und demonstrierte ihm meine Fahrkünste, in dem ich einmal rückwärts im Kreis fuhr. 

„Aber du sahst doch so unbeholfen aus",  gab Aiden protestierend von sich.

„Ich dachte du bräuchtest meine Hilfe und ich könnte dich mit meinen Können auf der Eisbahn beeindrucken."

Ich sah, wie sich sein Gesicht zusammenzog. 

„Stattdessen kannst du genauso gut, wenn nicht noch besser, als ich fahren." , gab er nun schmollend von sich. 

„Du kannst mich doch immer noch beeindrucken",  sagte ich sanft, legte ihm die Hand auf die Schulter und lächelte ihn mitfühlend an. 

„Ich bin nun mal aus Kanada, da lernt man so etwas von klein auf."

Ich zuckte mit den Schultern und hörte, wie Logan neben mir wieder anfing zu lachen. 

„ Alter, das hättest du dir eigentlich denken können." 

Auf Aidens Gesicht erschien nun ein kleines Grinsen und er schüttelte den Kopf.

„Stimmt",  gab er lachend von sich, während er erneut nach meiner Hand griff. 

„Dann muss ich dich jetzt wohl mit etwas Anderem beeindrucken. Wie wäre es mit meinem guten Aussehen?"

Aiden zog seine Augenbrauen hoch und fuhr sich locker durch die Haare. Ich wusste, dass er ein Lachen von mir erwartete, weshalb ich mich zwang eines auf meinen Lippen zustande zu bringen, obwohl es mir überhaupt nicht nach lachen zumute war. Ich wurde den Ausdruck in Macaulays Augen einfach nicht los, als er auf Aidens und meine verschlungenen Hände geschaut hatte. 

„Sei nicht so arrogant, Alter!" , hörte ich Logan dazwischen rufen, während Aiden erneut anfing zu lachen. 

„Was soll ich machen, wenn es nun mal so ist.",  rief dieser aus, woraufhin er sich auf Logan stürzte und diesen über die Eisbahn jagte. 

Cailin und ich blieben zurück und beobachteten die Jungs.

„Aiden scheint ein sehr netter Kerl zu sein",  bemerkte Cailin, während wir uns ebenfalls in Bewegung setzten.

Inzwischen wurde ein weiterer schottischer Song durch die Band angespielt. 

„Und er scheint dich sehr zu mögen",  fügte sie hinzu.

„Und du ihn ebenfalls"

Ich schluckte und nickte.

„Warum habt ihr dann noch nicht den nächsten Schritt gewagt?"

Ich spürte, wie sich meine Kehle bei ihren fragenden Worten zusammenschnürte und ganz plötzlich sah ich zwei dunkle Augen vor mir. 

„Es ist einfach noch nicht dazu gekommen",  meine Stimme klang kratzig und ich war mir sicher, dass Cailin sofort etwas herausfinden würde.

„Ihr solltet beide auf meine Geburstagsfeier kommen",  sagte sie plötzlich überraschend bestimmend. 

„Sie ist am 10 Dezember und ich veranstalte wie jedes Jahr eine Kostümparty. Aiden und du könnt in einem Partnerkostüm kommen"

Sie zog ihre Augenbrauen andeutend nach oben und ich spürte, wie sich die Anspannung in meiner Kehle ein wenig lockerte. Kostümparties. Eine meiner absoluten Lieblingsparties. Wenn ich wollte könnte ich direkt am nächsten Morgen damit anfangen ein Kostüm zu nähen und .... 

„Erde an Ella" , unterbrach mich eine Stimme, eine Hand wedelte vor meinem Gesicht. 

„ Höh?",  gab ich verwirrt von mir und schaute in ihr hübsches Gesicht. 

„Ich habe gesagt, Aiden hat mir bereits zugesagt und die anderen Mädels aus dem Club kommen auch",  sagte sie noch einmal etwas bestimmter. 

„Ich hoffe du kommst auch."

„Ich schaue, was ich machen kann..",  gab ich vorsichtig von mir, doch just in diesem Moment, bremsten zwei Kufen neben mir und ich hörte die Stimme von Aiden in mein Ohr dringen. 

„Natürlich kommst du Cinderella! Ich hab schon die perfekte Idee. Und Ivy hat mir versichert, dass es das perfekte Kostüm für uns wäre, nicht wahr Ivy?", rief er seiner Schwester über seine Schulter zu und ich sah, wie Ivera, die an Jamies Hand über die Eisbahn lief, nickte.

In der ganzen Zeit, in der wir hier waren hatte ich kein einziges Wort mit ihr geredet und ich sah, wie sie mir zwischendurch merkwürdige Blicke zuwarf. Auch jetzt blieb ihr Blick kurz auf der Hand von Aiden hängen, die er nun auf meiner Schulter abgelegt hatte.

„Und das wäre?",  fragte ich ihn zaghaft, während sich auf seinem Gesicht nun ein Lächeln ausbreitete. 

„Sandy und Danny."

Überrascht riss ich die Augen auf. 

„Du willst, dass wir uns als Charaktere aus „Grease" verkleiden?" 

Meine Stimme klang ungläubig. Aiden lachte.

„Natürlich, Cinderella." 

„I got chills they're multiplying, and i'm losing control, 'cause the power you're supplying, it's electrifying..." , er fing nun lauthals an zu singen, während er rückwärts über das Eis fuhr und auf mich zeigte. 

Ich spürte, dass ich rot anlief, wie eine Tomate, als seine Stimme immer lauter wurde. Die Leute fingen an mich anzustarren und auf mich zu zeigen. Einige kicherten.

„Okay, okay." rief ich laut aus, nur damit er aufhörte zu singen. Er stoppte kurz und rief. 

„Ich kann dich nicht hööören!" 

Ich stieß einen entnervten Seufzer aus. 

„Okay! Ich machs! Ich werde deine Sady sein." 

Aiden bremste mit seinen Kufen und grinste mich an. 

„ Gut. Dann werde ich dein Danny sein."

Er grinste mich verschmitzt an, während mich  ein seltsames Gefühl überkam, dass ich ausgetrickst wurde.

Zwei Stunden später kam ich leicht erschöpft nach Hause. Die Eisbahn hatte eine halbe Stunde nachdem es angefangen hatte zu schneien, die Bahn gesperrt. Schließlich konnte man bei Schnee nicht richtig fahren. 

Inzwischen waren die Straßen von einer weißen Schneeschicht bedeckt, die weißen Flocken fielen, wie Puderzucker vom Himmel. Ich saß auf dem Rücksitz von Aidens Auto. Ivera saß neben mir, der Schnee hatte ihrem Aussehen überhaupt nichts abgetan, ihr langes schwarzes Haar hing ihr glatt über den Schultern. Jamie saß vorne neben Aiden, die beiden hatten sich die ganze Fahrt über unterhalten. 

Als Aiden nun den Wagen vor Macaulays Haus parkte, sah ich aus den Augenwinkeln, wie Ivera mich grimmig von oben bis unten anstarrte. Mein Haar lockte sich inzwischen so stark, wie es das immer tat, wenn es mit Wasser konfrontiert wurde und anschließend trocknete. Die weißen Flocken bedeckten die Außenseite der Autoscheibe. Sie sahen aus wie weiße Kristalle, wie Moleküle, die einen Festkörper gebildet hatten. 

„Soll ich dich noch nach oben bringen, Cinderella?"

Aidens Stimme klang sanft, als seine Augen meine im Windschutzspiegel trafen. Ich schüttelte meinen Kopf und schnallte meinen Gurt ab. 

„Nein, aber danke.",  murmelte ich vor mich hin, während ich mein Tutu ein wenig nach unten zog, weil es hochgerutscht war. 

„ Tschüss, Jamie",  rief ich nach vorne, gleichzeitig wanderte meine Hand zu der Türklinke des Wagens. 

„War schön dich kennenzulernen"

Jamie drehte seinen Kopf um und warf mir ein „ Ciao." über seine Kopfstütze hinweg zu. 

Dann wandte ich mich Ivera zu, ihr Gesicht war zusammengezogen, wie das einer Eiskönigin. Manchmal, wenn ich sie anschaute, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie und Aiden Geschwister waren. Sie hatte etwas an sich, was die Kälte in mir hochkriechen ließ und mich auch jetzt, da sie mich wieder ihrer Musterung durchzog, zum Erschaudern brachte. Ich versuchte mein strahlendstes Lächeln aufzusetzen, das Lächeln von dem mein Vater sagte, dass es immer sein Herz erwärmte, wenn er es sah. Denn ein Lächeln war der Schlüssel, der in das Schloss von jedem Herzen passte. Das war es zumindest, was mein Vater sagte. Doch anscheinend war das Schloss von Ivera ein Undurchdringbares. Zumindest für mich. 

„Es hat mich gefreut, Aidens Schwester endlich mal kennenzulernen, er erzählt so viel von dir", gab ich freundlich von mir, während ich versuchte mein Lächeln auf meinem Gesicht zu halten, obwohl Ivera mich immer weiter mit einem eiskalten Blick anschaute. 

„Aha",  gab Ivera monotonlos von sich, während sie ihren Kopf ein Stück nach unten neigte. 

„Ich hoffe doch, es ist nur Gutes, was er über mich erzählt" 

Ihre Worte klangen fast musisch, wie sie durch Aidens Landrover drangen. Während das schottische „ R" bei Aiden und Macaulay ziemlich hart von der Zunge rollte, klang es bei Ivera eher weich und verlieh ihr fast ein wenig Anmut. 

„Ja er erzählt immer nur Gutes von dir. Ihr scheint euch ziemlich Nahe zu stehen. Das finde ich toll. Mein Bruder Luke und ich stehen uns ebenfalls sehr nah." 

Ich lächelte sie an, während ich die Tür öffnete und nun aus dem Auto stieg. Meine Stiefel kamen in der weißen Schicht Pulverschnee auf, mein silbernes Tutu , glitzerte, wie eine Schneekugel in dem Weiß um uns herum. 

„Ach was du nicht sagst",  gab Ivera gespielt freundlich von sich. 

„Hat dein Bruder auch so einen originellen Kleidungsstil, wie du ?" 

Ihre Stimme klang freundlich, aber in ihrem Unterton konnte ich das Gift wahrnehmen, das sich nun, wie die Zähne einer Kobra langsam in mich bohrte. Das Gift, das mich davon abhalten sollte, sich ihrem Bruder zu nähern. 

„ Ivera!" 

Aidens mahnende Stimme, ließ Ivera, den Kiefer zusammenpressen, ihr Gesichtsausdruck glich dem eines Kindes, das zu Gehorsam gezügelt wurde. 

„ Sorry Cinderella",  rief Aiden nun über seine Kopfstütze hinweg. 

„Ivera meint es nicht so."

Ich nickte nur und schenkte ihm ein halbherziges Lächeln. 

„Ella ist halt nicht, wie die Anderen. Deshalb trägt sie auch nicht das, was jeder Andere trägt." 

Seine dunkelgrünen Augen waren auf mich gerichtet, obwohl er eigentlich mit Ivera sprach. 

„Und außerdem tragen echte Prinzessinnen immer Silber."

Er zwinkerte mir locker zu und ich spürte, wie sich mein Herz, das in den letzten Minuten ziemlich schwer geworden war, anhob. Ein richtiges Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich sah, wie Aidens Grübchen sich noch vertieften. 

„Danke.",  formte ich lautlos mit meinen Lippen, während Schneeflocken auf meinen Kopf hinabrieselten. 

Er zwinkerte mir noch einmal kurz zu, bevor er den ersten Gang in seinem Wagen einlegte. 

„Machs gut Cinderella." 

Seine Stimme klang weich, während seine warmen Augen mich anblickten. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, während sich mein Lächeln noch vertiefte. 

„Stell keinen Unsinn an und grüß Macaulay von mir",  gab er noch zum Schluss von sich, bevor ich die Tür schloss und ihm zum Abschied winkte.

Meine Füße hinterließen weiße Schneespuren auf den Stufen, als ich die Treppen zur Wohnung von Macaulay hinauflief. Meine Haare klebten inzwischen halb nass an meinem Kopf, meine Finger waren eingefroren, als ich mit dem Schlüssel im Schlüsseloch herumfummelte. Ein warmer Schwall Luft kam mir entgegen, als die Tür endlich aufsprang und ließ für einen kurzen Moment einen angenehmen Schauer über meinen Körper fahren. Ein Blick durch die Wohnung verriet mir, dass Macaulay nicht da war.

Ich klopfte meine Schuhe auf der Fußmatte ab und wanderte mit meiner Hand über meinen Mantel, damit der größte Teil des Schnees vor der Tür landete und nicht in der Wohnung. Als ich die Tür hinter mir zugezogen hatte, zog ich meine Schuhe von den Füßen und stellte sie ordentlich in eine Reihe neben die Jordans von Macaulay. Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich meinen Mantel föhnen sollte, entschied mich dann aber doch dazu ihn einfach über die Heizung zu legen. 

Mein Handy piepste und ich warf einen raschen Blick auf den Bildschirm. Mein Herz sackte für einen kurzen Moment zusammen, eine Welle von Sehnsucht erfüllte mich, als ich auf das Bild von meinem Dad und meiner Mom blickte, das mir meine Mutter gerade geschickt hatte. 

„Fröhlichen ersten Dezember, Baby. Ich hoffe du denkst an uns."

Meine Mutter lachte auf dem Bild, während sie einen Teigschaber auf dem rotfarbener Zuckerguss klebte, im Mund stecken hatte. Mein Dad stand neben ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, obwohl mein Herz mit ein wenig Wehmut gefüllt war. Es musste gerade erst einmal 10 Uhr morgens in Toronto sein und meine Eltern fingen schon an zu backen. Mein Vater musste sich frei genommen haben, so wie an jedem ersten Dezember des Jahres. Manchmal fragte ich mich, ob es seinen Chef nicht wunderte, dass er jeden 1. Dezember auf der Arbeit fehlte, um stattdessen Zuhause mit seiner Familie die Weihnachtszeit einzuläuten. Dad hatte einmal früher zu mir gesagt, dass er als Kind die Weihnachtszeit mit seinen Eltern am Meisten geliebt hatte. Und das dies die Zeit aus seiner Kindheit war, an die er sich immer wieder zurück erinnerte. Ich hatte die Großeltern auf der Seite meines Dads nie kennengelernt. Sie waren bei einem Autounfall gestorben, als mein Dad 16 war.

Ich drückte auf „Antworten" und sendete einen Text an meine Mutter. 

„Ich wünsche euch auch einen schönen 1. Dezember. Drück Dad von mir." 

Dann legte ich mein Handy zur Seite und fragte mich was ich nun tun sollte. Es war erst später Nachmittag, der Fernseher schien mich nicht wirklich anzuziehen und die Nähmaschine auch nicht. Ich hatte noch nie in meinem ganzen Leben einen 1.Dezember nicht damit verbracht Kekse zu backen. 

Ein melancholisches Gefühl durchzuckte mich, ließ mich meine Eltern vermissen. Ich schüttelte meinen Kopf, versuchte das Gefühl zu ignorieren, was in mir hochstieg. Mein Blick wanderte wieder durch das Wohnzimmer und blieb schließlich an der Tür zur Küche stehen. 

Wer hatte eigentlich gesagt, dass ich keine Kekse backen konnte?

Klar ich war alleine, aber es würde doch trotzdem Spaß machen oder?

Ein kleines, freudiges Gefühl breitete sich in meiner Brust aus, gab mir einen Schub, um meine Füße in Bewegung zu setzen und mich wenig später in der Küche wiederzufinden. Ich bezweifelte, dass Macaulay irgendwelche Zutaten zum Backen da hatte und ein Blick in seine Schränke bestätigte mir meine Vermutung. Das Einzige, dass er besaß waren Eier, was mich nicht wirklich wunderte, bei den Unmengen an Sport, die er trieb. Auf dem Weg zurück durch das Wohnzimmer, griff ich nach meinem Handy und notierte mir schnell die Zutaten, die ich für meine Kekse benötigte.

Eine Stunde später fand ich mich in der Küche wieder. Die sanfte Melodie, die aus meinem Handy drang erinnerte mich an meine Eltern, während ich die Butter mit dem braunen Zucker verrührte. 

„Frosty the Snowman, was a jolly happy soul, with a corncob pipe and a button nose, and two eyes made out of coal..."

Ich summte vor mich hin, während ich die Eier hinzugab und Mehl unterrührte. Meine Haare hatte ich zu einem Dutt hochgesteckt, inzwischen trug ich ein altes Karo Hemd meines Dads, dass ich über meiner Strumpfhose trug. Es ging mir fast bis zu den Knien. Ich öffnete die Packung Nüsse und Mandeln und hob sie mit einem Teigheber sanft unter, bevor ich die Schokolade öffnete. Ich hielt kurz inne, stellte mich auf meine Zehenspitzen und öffnete den obersten Hängeschrank, auf der Suche nach einem geeigneten Gerät für die Mikrowelle, damit ich die Schokolade schmelzen konnte. Ich schielte angestrengt in das Fach des Schrankes, entdeckte ganz hinten eine Schüssel und streckte meinen Arm aus. Leider bekam ich die Schüssel nicht zu fassen, weshalb ich mit meinen Knien auf die Küchentheke klettern musste und mich am Schrank hochzog, damit ich die Schüssel greifen konnte. Erleichtert seufzte ich auf, als ich die Schüssel erfasste, kletterte von der Theke runter und schloss den Schrank. 

„He sees you when you're sleeping, and he knows when you're awake, he knows if you've been bad or good, so be good for goodness sake."

Ich sang lauthals mit Justin mit, als ich Schokoladenstücke in die Schüssel legte. 

„Ein bisschen viel Schokolade, findest du nicht?" 

Ich zuckte erschrocken zusammen und warf die Schüssel fast von der Theke, als ich seine Stimme hörte. Ich atmete hörbar aus und versuchte meinen Puls zu beruhigen, als ich meinen Kopf hob und in seine dunklen Augen blickte. Sein Körper lehnte im Türrahmen seine Arme waren über seiner Brust verschränkt. Ich hatte ihn überhaupt gar nicht wahrgenommen, so sehr war ich in meiner Backorgie vertieft. Ich biss mir auf die Lippen und schüttelte mit dem Kopf.

„Man kann nie zu viel Schokolade benutzen.",  gab ich von mir, während ich noch ein weiteres Schokoladenstück hinzulegte.

Warum zitterten meine Hände auf einmal so? 

Ich griff nach der Schüssel und stellte sie ohne mich zu Macaulay umzudrehen in die Mikrowelle und stellte diese an. Die Mikrowelle ging mit einem surrenden Geräusch an und ich beobachtete, wie der kleine Teller anfing sich zu drehen. 

„Was backst du denn?" 


Seine tiefe Stimme klang nun näher und als ich meinen Kopf hob, sah ich wie er einen Schritt in die Küche gemacht hatte, seine braunen Augen lagen nun interessiert auf meinen. Er trug immer noch das schwarze Shirt, wie heute Mittag. Es verschmolz fast mit seinem Halstattoo, so dunkel war es. 

„Die Taylorschern Weihnachtskekse. Speziell nach Geheimrezept",  gab ich lächelnd von mir, als ich mit dem Teigheber ein weiteres Mal durch den Teig fuhr. 

„Weißt du Taylor..",  begann er plötzlich, seine tiefe Stimme vibrierte durch meinen Körper und auf einmal hatte ich wieder dieses Gefühl, als ob mein Körper in einen heißen Ofen gelegt wurde. 

„Ich finde du solltest ein paar schottische Kekse backen. Schließlich lebst du nicht mehr in Kanada." 

Hatte ich mich nur versehen, oder blitzte etwas in seinen Augen auf? 

„Und welche wären das nach deiner Meinung?",  fragte ich ihn feixend, während das Piepen der Mikrowelle mir nun signalisierte, dass die Schokolade fertig geschmolzen war.

Ich lief zu ihr hin, holte die Schüssel mit dem flüssigen Braun heraus und goss es über meinen Teig. Dann hob ich die Schokolade unter. 

„Eigentlich kannst du den Teig so lassen. Es fehlt nur eine Zutat."

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen, als er einen Schritt nach vorne machte und einen unteren Küchenschrank öffnete. Er streckte seinen tättoowierten Arm heraus und holte eine große Flasche mit rotem Verschluss und Ettikett heraus. 

„Glenfiddisch. Eine der besten Whiskies aus ganz Schottland."

***

Ich kicherte, als Macaulay das Fenster öffnete. Der Schnee fiel immer noch in weißen Flocken vom Himmel. Mein Körper fühlte sich berauschend warm an, was nicht nur an den Whiskeykeksen lag, die ich verdrückt hatte, sondern an Macaulays Gegenwart. Ich wusste nicht, ob es der Alkohol war, der mir den Mut dazu gab, aber ich sah mir plötzlich dabei zu, wie ich den Arm austreckte und mit meinen Fingern die Haut an seinem Nacken berührte. Sie fuhren an den schwarzen Linien seines Nackens entlang. 

Ich spürte, wie Macaulay zusammenzuckte, so als ob ihn etwas verbrannt hatte. Ich zog meine Hand zurück und beobachtete, wie Macaulay kurz innehielt. Es war still draußen, einzig und allein das leise Geräusch des fallenden Schnees. Der Himmel hatte sich inzwischen dunkel über uns gefärbt. Macaulay stieg nun aus dem Fenster und kaum auf der viereckigen Plattform, die aus Gitterstäben befand auf. Ich holte einmal tief Luft, bevor ich es ihm nachtat.

Mein Kopf drehte sich ein wenig von dem Whiskey, ich schmeckte noch ein bisschen Schokolade auf meinen Lippen. Mein Blick fiel zurück auf das Fenster, ich riss plötzlich meine Augen auf. 

„Macaulay wir können nicht weg gehen. Was ist wenn ein Eisbär in deine Wohnung einbricht?" 

Meine Stimme klang todernst. Macaulay lachte leise auf. 

„Taylor, wie viele von diesen Keksen, hast du eigentlich gegessen?" 

„ Mhhmm...",  nuschelte ich vor mich hin, während ich meine Hände austreckte und begann an meinen Fingern zu zählen. 

„Vielleicht zehn...",  kicherte ich los

„Oder sogar 20!",  gab ich hysterisch von mir.

 „ NEIN, NEIN WARTE! Ich habs! 100! Ich hab 100 Kekse gegessen!", sagte ich ehrfürchtig, während ich ein klein wenig taumelte.

Macaulay schüttelte den Kopf und lachte erneut auf. 

„Nein, Taylor du hast vielleicht höchstens zehn gegessen."

Er stellte sich an den Rand der ersten Feuerleiter, auf den Stufen lag weißer Schnee. Mein Körper fühlte sich lustig an, als ich einen Schritt auf der Feuerleiter nach vorne machte. Auf den Weg zum Fenster hatte Macaulay sich einen schwarzen Longsleeve angezogen, der nun bis zu seinen Knien ging, darüber trug er eine schwarze Kaputzenjacke, die er vorne offen gelassen hatte. Inmitten des weißen Schnees sah er aus, wie ein dunkler Rächer. Ich zitterte, als ich ebenfalls einen Schritt nach vorne machte. 

„Hier.",  hörte ich plötzlich Macaulays Stimme, er hatte seine Hand ausgestreckt und hielt mir eine schwarze, von innen gefütterte Bomberjacke entgegen. 

Ich kicherte. 

„Die sieht aber lustig aus." , gab ich von mir grabschte mit meiner Hand danach und zog sie mir über. 

Sie war überdimensional groß und ging mir noch über das Hemd meines Vaters. 

„Hallo",  sagte ich mit einer tiefen Stimme 

„Ich bin Macaulay"

Ich kicherte, taumelte ein Stück zurück hielt mich aber noch am Geländer fest. 

" Immer ruhig, Mädchen",  hörte ich Macaulays tiefe Stimme vom unteren Ende der ersten Feuerleiter dringen.

Seine Stimme klang fest, obwohl er mindestens genauso viele Kekse wie ich gegessen hatte.

Ich machte einen Schritt nach vorne und kletterte die erste Feuerleiter ebenfalls herunter. Als ich am Ende angekommen war, streckte ich meine Hand aus und ergriff, die von Macaulay. Er zuckte zusammen und ich sah, wie sich sein Gesicht verzog. Er schluckte, während sein Körper sich in eine Schockstarre zu versetzen schien. Ich sah, wie die Gefühle durch seine Augen zogen, wie der Wind, der sich langsam im Meer aufzutürmen schien. Die Wolke von Alkohol, die mich umgab, schien zu verfliegen, als ich sah, wie er innerlich mit sich kämpfte. Ich wusste nicht, was in seinem Inneren vor sich ging. Wusste nicht, was für ein Wall von Gefühlen sich in ihm aufzutürmen schien. Ich hob meine Hand langsam und wollte sie ihm entziehen, doch der Druck von Macaulays Hand ließ mich innehalten. Ich sah, wie er schmerzerfüllt seinen Kopf schüttelte, sein Atem kam in unregelmäßigen Stößen aus seinem Mund. 

„Nein .. lass mich.. ich will... ich will es versuchen.." , seine Worte waren abgehackt, das Schottische war nun so dominant, dass ich Probleme dabei hatte ihn zu verstehen. 

Sein Blick lag in weiter Ferne, seine Augen überschattet von Etwas, dass ich nicht ausmachen konnte. Die weißen Flocken rieselten auf uns hinab, fielen auf sein kurzgeschorenes Haar, verfingen sich in seinen Wimpern. Zum ersten Mal fiel mir auf, dass seine Wimpern lang waren.

„Weißt du, dass du fast so lange Wimpern, wie ein Mädchen hast.",  hörte ich meine Stimme plötzlich durch die Dunkelheit fragen, mein Atem bildete Rauchwolken vor mir. 

Ich wusste nicht, wie ich in meinem angetrunkenen Gehirn, noch so eine Frage aufbringen konnte. Macaulays Körper zitterte immer noch, die Schatten tanzten über seine Augen. Er gab mir keine Antwort, war in vollkommener Ferne. Ich blickte intensiv in seine Augen, war mir nicht sicher, ob er mich sah, und fuhr mit meinen Fingern sanft über seinen Handrücken. 

„Hey, Macaulay",  gab ich von mir und drückte sanft seine Hand, er schien mich aber überhaupt nicht zu hören, er war meilenweit weg. 

Ich löste meine Hand aus seinem Griff und streckte meine Hand nach seinem Gesicht aus und umfasste es. Er schien es nicht zu bemerken, denn er zuckte noch nicht einmal zusammen, sowie er es immer tat.

Ich schaute in seine Augen, die so voller Schmerz waren, dass es mir die Luft nahm. Ich schluckte und streichelte sanft über sein Gesicht. 

„Finlay",  sein Name drang sanft über meine Lippen durch die dunkle Nacht. 

Ich sah, wie sich etwas in seinen Augen bewegte, ich wanderte mit meinen Fingern nach oben durch sein Haar und schaute ihm weiter in die Augen.

 "Hey, red mit mir",  sagte ich sanft, während ich durch seine Haare fuhr.

„Was ist deine Lieblingsfarbe?", fuhr ich fort, wusste beim Entferntesten nicht, was ich da gerade tat. 

„Meine ist türkis oder rosa." 

Sein Atem kam nun in unregelmäßigeren Stößen. 

„Hey." , rief ich erneut und schüttelte ihn. 

„ Red mit mir." 

„Schwarz.",  hörte ich ihn zwischen gepressten Lippen ausstoßen.

Ich lachte, obwohl es mir in der Seele weh tat, Macaulay so zu sehen.

„Das war ja klar.",  gab ich von mir.

„Und dein Lieblingsessen?"

„Steak." 

Seine Stimme klang zittrig, ich sah förmlich seinen inneren Kampf. Wie er versuchte sich gegen das was sich in ihm aufbaute zu wehren. 

„Gut. Meins ist Schokolade. Und was ist dein Lieblingsgetränk?" 

„Whiskey.",  kam seine leicht atemlose Antwort. 

Ich schluckte, versuchte mich von seiner Antwort aber nicht zu sehr beunruhigen zu lassen. 

„Heiße Schokolade.",  gab ich von mir, nur um unser Spiel zu vervollständigen. 

Ich fuhr mit meiner Hand nun von seinem kurzgeschorenen Haar zu seinem Nacken herunter und hielt ihn dort fest. Meine Augen waren auf sein Gesicht gesenkt.

„Okay und jetzt sprech mir nach: Schwarz, Steak, Whiskey. Schwarz, Steak, Whiskey. Schwarz, Steak, Whiskey."

Meine Stimme hörte sich an, wie ein Mantra, als es in einer lauten Singsongstimme meinen Mund verließ. Macaulay holte zitternd Luft, bevor die Worte aus seinem Mund drangen. 

„Schwarz, Steak, Whiskey. Schwarz, Steak, Whiskey."

Es war still auf den Straßen um uns herum, die Schneeflocken fielen immer noch herab, einzig und allein seine tiefe, heisere Stimme, die durch die Nacht drang.

Es war, wie die Flut, die langsam Stück für Stück verschwand und der Ebbe Platz machte. Seine Augen schienen wieder ihren Fokus zu bekommen, sein Körper hörte auf unter meinen Fingern zu beben, sein Atem wurde flacher. Als sich seine dunklen Augen in meine senkten, wusste ich, dass er wieder vor mir stand. Es war, als ob ein Stück Dunkelheit Platz für die Sonne gemacht hatte. Als ob die Sonnenstrahlen jedes einzelne Lebewesen aufweckten. Doch was sie nicht wussten, war, dass die Dunkelheit nur hinter der nächsten Ecke hockte, darauf wartend wann sie wieder zuschlagen konnte.



Ich werde mich jetzt mal gegen den Wattpadalgorithmus hier wehren und mehrere Kapitel updaten, denn ich hab bereits so viele Kapitel geschrieben und es macht mich einfach glücklich sie noch einmal zu lesen und hier zu veröffentlichen<3 Ich muss sagen, ich bin schon ein bisscehn stolz auf mich... Macht mich das bekloppt ? 

Außerdem hab ich wieder gemerkt, wie sehr ich eigentlich an Ellas Eltern hänge<3 Also wenn ihr die Geschichte auch lesen wollt, ich lade sie ebenfalls momentan hoch :)

 Also hier ist das Erste von den Kapiteln, die ich veröffentliche :) Ich hoffe es gefällt euch!<3


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