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72 | Rumrutschen

"Malino...", hauchte ich, während mir das dunkle Blut überall an seinen Händen ins Auge stach. Meine Lippen öffneten sich, da ich nur noch schwer zu Atem fand. Langsam wollte ich auf ihn zu, da bemerkte ich jedoch, dass kein Ausdruck mehr in seinen Augen lag. Eine Hülle, die leblos durch mich hindurchstarrte. "Malino, was-"

"Nives", unterbrach mich meine Mutter, die hinter Malino in den Hausflur eintrat. Sie legte ihre Hand auf den Rücken meines Bruders und schob ihn sanft zur Treppe. Er nahm diese nach oben und ich sah ihm aufgebracht nach, bis ich dem Blick meiner Mutter erneut begegnete. "Warte im Wohnzimmer. Ich komme gleich zu euch."

"Aber-"

"Nives! Warte bitte einfach auf mich." Der strenge Unterton ihrer Stimme ließ nicht zu, dass ich ihr widersprach. Ein schlechtes Gewissen überkam mich und sofort lief ich zurück ins Wohnzimmer. Antonio saß immer noch vor dem Fernseher, während Elio mit einem besorgten Ausdruck auf mich zukam.

"Sind sie wieder da? War das Mama?" Er wollte voller Neugier an mir vorbei in den Hausflur, da hielt ich ihn aber an seinem Arm zurück. Irrtiert musterte er mich.

"Er hat es getan ... Er hat es wirklich durchgezogen ... " Meine Stimme - nur noch ein Flüstern. Ich bekam Malinos kalten, leeren Blick nicht mehr aus meinem Kopf verbannt. So wie gerade, hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen. Wer wusste schon, ob er darüber hinweg kommen würde!? Ob er mir auf ewig die Schuld geben würde!? Was, wenn dieses Ereignis meine Familie auseinanderbringen würde?! So viele Fragen, auf die ich mir keine Antworten geben konnte.

"Woher willst du das wissen? Hat er es dir gesagt?" Elio entfernte meine Hand von seinem Arm, um sich zu mir zu drehen. Von oben herab musterte er mich fragend. "Wo ist er denn?"

"Seine Hände waren voller Blut ... und seine Augen, Elio ... Seine Augen ... Da war kein Funken Glück mehr zu erkennen. Er hat -"

"Raus. Sofort!" Meine Mutter kam ins Wohnzimmer und lief schnellen Schrittes an uns vorbei zur Terrassentür. Wir sahen ihr kurz nach, wie sie nach draußen in die Dunkelheit trat, ehe auch wir uns in Bewegung setzten. Mein Herz raste wie verrückt, sodass ich wie automatisch nach Elios Hand griff. Hilfesuchend umfasste ich sie und atmete tief durch. Gemeinsam suchten wir den Garten auf, indem meine Mutter mit dem Rücken zu uns gewandt stand. Elio zog die Tür hinter uns zu. Mein Blick haftete dabei durchgehend auf meiner Mutter, die sich daraufhin zu uns herumdrehte. "Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Malino wollte nicht darüber reden", erklärte sie und kam dabei auf mich zu, um mir etwas zu reichen. Verwundert starrte ich nach unten, wo ich die Waffe von Ayaz in ihrer Hand liegend erkannte. "Ich will gar nicht wissen, woher du sie hast. Mach sie einfach nur sauber und bring sie zurück."

Mit zitternder Hand nahm ich die Pistole an mich, um anschließend wieder auf zu meiner Mutter zu sehen.

"Malino weiß nicht, dass das Baby von ihm war. Er weiß auch nicht bescheid über dich und Ayaz. Das soll auch genau so bleiben. Habt ihr beide das verstanden?"

"Ja, aber-"

"Nichts aber, Elio!", wurde meine Mutter plötzlich lauter und legte dabei einen wütenden Ausdruck auf. So hatte ich sie selten wahrgenommen. Höchstens, wenn sie sich mit Onkel Adamo stritt. "Ihr habt beide gar keine Ahnung, was ihr eurem Bruder angetan habt! Welch Bürde auf seinen Schultern lastet! Er ist euer kleiner Bruder, den ihr vor sowas beschützen müsstet! Ist euch eigentlich bewusst, was ihm alles hätte passieren können!?"

Ich wich ihrem Blick überfordert aus, doch sofort schnippste sie mit ihren Fingern vor meinem Gesicht, um meine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. "Du wirst nie wieder solche Alleingänge durchführen! Dazu wirst du auch nie wieder deine Brüder dazu benutzen, deinen Willen durchzusetzen! Es reicht entgültig! Die Grenzen sind überschritten! Und du-", wandte sie sich an Elio. "Wenn du das nächste Mal in solch einer Situation bist, dann verlange ich, dass du uns das erklärst! Madrisa hätte mit diesen Fotos alles vernichten können, wofür euer Opa sein Leben lang gekämpft hat!"

"Entschuldige", hauchte Elio und als ich ganz genau das Zittern in seiner Stimme bemerkte, sah ich mitfühlend zu ihm. Mir fielen die Tränen in seinen Augen auf. Sofort strich ich sanft mit meinem Daumen über seinen Handrücken, doch er entzog mir seine Hand und lief auf unsere Mutter zu. Ich konnte nur beobachten, wie er sie fest in seine Arme schloss, während ich ganz alleine da stand. "Ich habe keinen Ausweg mehr gesehen! Es war alles zu viel!"

Sie zog ihn fest an sich und streichelte beruhigend über seinen Rücken. Keiner der beiden beachtete mich noch. Meine Mutter wusste, wie stark ich war. Wusste auch, dass ich nie Trost wollte. An diesem Tag zehrte ich aber innerlich nach ihrer Nähe. Ich wollte auch jemanden, der mir sagen würde, dass ich meinen Bruder nicht zerstört hatte. Ich hoffte zu hören, dass man mich verstehen würde. Jemanden bei mir haben, der mich nicht verurteilte ... Als mein Blick dabei herunter zu der Waffe fiel, ging ich einige, langsame Schritte rückwärts, bis ich die Fensterfront an meinem Rücken spürte.

"Nives?", hörte ich die besorgte Stimme meine Mutter vor mir, doch ich legte ein gespieltes Lächeln auf und versteckte all den Schmerz im tiefsten meines Inneren.

"Alles gut. Ich brauche nur kurz Zeit zum nachdenken. Alles ist gut", erklärte ich ihr und in dem Moment, als sie sich von Elio löste und auf mich zu lief, drehte ich mich hektisch zur Terassentür.

"Warte doch!", rief sie mir nach, doch ich rannte an Antonio vorbei durchs Wohnzimmer direkt zur Haustür. Unter schneller Atmung riss ich diese auf, um an einigen Wachmännern vorbei die Einfahrt herunter zu eilen. Der Pförtner öffnete mir das Tor, sodass ich nicht einmal kurz ins Stoppen kam. Immer weiter setzte ich in der Dunkelheit einen Fuß vor den anderen, um dem Mann immer näher zu kommen, der der Einzige war, der mir Trost spenden konnte.

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Vollkommen außer Puste erreichte ich nach einer Ewigkeit endlich den Parkplatz des Clubs meines Vaters. Überall standen teure Autos, durch die ich hindurch lief. Ich hatte vergessen, dass ich die Pistole immer noch in meiner Hand trug, sodass jeder sie erkennen konnte. Es war mir egal, denn kein Gedanke schien mehr sortiert werden zu können. Geister in meinem Verstand, die mich durch die Nacht jagten. Hass und Wut begannen mein schlechtes Gewissen zu überschatten. Hass auf Madrisa, die das Glück meiner Brüder auf dem Gewissen hatte. Wut auf mich selbst, da ich dazu beitrug, alles zu vernichten.

"Stop!" Einer der breiten Türsteher stellte sich mir in den Weg, als ich genau vor der Doppeltür ankam. Mein Wahnsinn war mir sicher anzusehen. Genau deswegen blickte ich mit einem finsteren Grinsen zu ihm auf.

"Stop?!", zischte ich und ging einen Schritt auf ihn zu, um gleichzeitig die Waffe in meiner Hand fester zu umfassen. "Denkst du ernsthaft, du könntest mich aufhalten?! Weißt du überhaupt, dass nur ein Finger dazu in der Lage ist, dein scheiß Leben zu beenden?!"

Er schien vollkommen überfordert davon, wie irre ich mit ihm sprach. Natürlich wusste er, wer mein Vater war. Genau deswegen konnte er auch nichts gegen mich ausrichten. Mein Vater würde ihn bei der kleinsten Drohung oder Beleidigung töten.

"Ich bin dazu verpflichtet, deinen Vater-"

"Geh mir aus dem Weg, oder du wirst der erste Mensch sein, dem ich direkt eine Kugel zwischen die Augen verpasse!", wurde ich lauter und krümmte mich aber im nächsten Moment voller Schmerzen nach vorn. Mein Schädel begann heftig zu dröhnen. Ein Gefühl, als würden Blitze durch meinen Verstand jagen. Kaum auszuhalten, welch Schmerzen mich einnahmen. Die Waffe glitt aus meinen Fingern und fiel vor mir zu Boden, woraufhin ich meine Hände fest auf meine Schläfen drückte.

Bring sie in den Wald...

Lass sie da...

Ich würde alles für dich tun! Du bist doch meine Schwester...

Riziero wollte zu dir. Er hatte einen Unfall...

Sie hat mich die ganze Zeit erpresst!

Da sind auch Fotos von dir und deinem Bodyguard...

Lass uns Erinnerungen schaffen...

"Was ist los hier?!" Ich hörte plötzlich Ayaz Stimme, die mir weit entfernt und nicht real vorkam. Ich hob mein vor Schmerz verzerrtes Gesicht an, woraufhin der breite Türsteher zur Seite trat.

"Ayaz...", flüsterte ich, als ich genau in seine dunklen Augen sah. Das Gefühl von Sicherheit überkam mich, jedoch zog sich daraufhin mein Brustkorb so stark zusammen, dass ich nach Atem ringen musste. Meine zitternden Hände fühlten sich schwer wie Blei an und fielen reglos herab, während meine Sicht immer mehr verschwamm und ein lautes Piepen meine gesamte Wahrnehmung einnahm.

"Nives!" Ich schloss kraftlos meine Augen. Kippte zur Seite und war schon darauf gefasst, die Schmerzen des Sturzes ertragen zu müssen. Doch sie blieben aus. Stattdessen fingen mich zwei Armen auf, die mich vorsichtig anhoben. "Ruft sofort Signor Mancini an!"

Ayaz Stimme hallte durch meinen vernebelten Verstand, ehe ich langsam weg driftete.

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"Was soll das heißen?! Willst du, dass ich dir sofort hier eine verfickte Kugel verpasse!"

Nur langsam öffnete ich meine Augen, um direkt zur Decke über mir zu starren. Der Geruch von Alkohol wehte mir in die Nase. Dazu hörte ich Musik, die mir aber weiter entfernt vorkam. Mein Gesicht zur Seite drehend, erkannte ich das düstere Büro meines Vaters. Einzig eine rote Lampe erhellte den Raum.

"Ich weiß es wirklich nicht!"

Ayaz Stimme brachte mich dazu, mich zu erheben. Ich drückte mich mit den Händen seitlich von der Couch hoch und spähte duch den Raum. Mein Kopf dröhnte immer noch, bis mir mein Vater ins Auge stach. Er umfasste Ayaz Kragen und donnerte ihn gegen eine Wand. Adamo und Yavuz standen daneben, gingen aber nicht dazwischen. 

"Padre!", entkam es mir erschrocken, als er seine Faust mehrere Male genau neben Ayaz in die Wand schlagen ließ. Sofort ließ er von ihm ab und drehte sich zu mir.

"Ai! Dio Mio, Nives! Willst du, dass ich einen verdammten Herzinfarkt bekomme?!" Ich erhob mich von der Couch und stellte mich auf, woraufhin mein Vater eilig auf mich zukam. Sein Oberkörper war so angespannt, dass ich selbst durch das schwarze Hemd seine schnelle Atmung erkannte. Flüchtig sah ich zu Ayaz, doch mein Vater nahm mein Gesicht in seine Hände, um mich eindringlich zu mustern. "Du hast mir einen riesen Schreck eingejagt! Was zum Teufel ist passiert?!"

"Ich weiß nicht. Ich war einfach nur erschöpft", erklärte ich, woraufhin er mich noch eine Zeit lang schweigend betrachtete, ehe er mir mehrere Küsse auf meine Stirn hauchte. Er zog mich fest in seine Arme, wodurch ich über seine Schulter hinweg zu Ayaz blicken konnte. Er starrte zu Boden und sah schuldbewusst aus.

Was ging hier nur vor?

Auch Yavuz und Adamo nahm ich kurz ins Visier. Sie unterhielten sich aber leise, während mein Vater wieder von mir abließ. Fragend starrte ich zu ihm auf.

"Was ist hier los?" Er atmete tief durch und lief neben uns zu seinem Schreibtisch. Neugierig folgte ich ihm mit meinen Blicken, bis ich erkannte, was er zur Hand nahm.

"Willst du mir erklären, wieso du die Waffe von Ayaz dabei hattest?"

Darum ging es ihm also. Vermutlich bedrohte er Ayaz, weil er der Meinung war, dieser hätte mir seine Waffe freiwillig gegeben. Ich musste ihn definitiv schützen, musste aber auch aufpassen, dass nichts darauf schließen ließ, dass es etwas mit Madrisa zu tun hatte.

"Ich hab sie ihm geklaut. Er war kurz nicht im Auto, da habe ich sie aus seinem Handschuhfach genommen."

Die dunklen Augen meines Vaters blickten zu Ayaz, der in diesem Moment nickte. Mir entging nicht, dass er mich nicht eine Sekunde ansah. Ich hatte echt scheiße gebaut, doch das würde ich nicht offen zugeben.

"Und wieso verfickt nochmal klaust du eine Waffe?" Mein Vater lief vor mir zu Ayaz, um ihm seine Waffe zurückzureichen. Anschließend wandte er sich wieder zu mir. "Antworte!"

"Weil ich-" Ich stockte, da mir keine Erklärung dafür einfiel. Zögern bedeutete jedoch, dass man sich schuldig fühlte oder Ausreden suchte. Ich legte also ein sanftes Lächeln auf und tat so, als würde ich alles total locker nehmen. "Ich fühle mich irgendwie stark, wenn ich eine Waffe dabei habe. Das ist alles."

"Du fühlst dich stark?"

"Jaaaa", erklärte ich und legte einen zuckersüßen Ausdruck auf. Immerhin stand mein Vater vor mir. Der stärkste Mann den ich kannte und doch gleichzeitig auch der, den ich am leichtesten um meinen Finger wickeln konnte. "Padre ... Ich hab so viel erfahren in den letzten Wochen. Ich wollte doch nur so sein wie du. Verstehst du das?" Ich sprach mit liebevoller Stimme, um daraufhin auf ihn zuzulaufen. Von unten herab sah ich zu ihm auf, wobei mir auffiel, wie stolz er wirkte. Sein düsterer Ausdruck verschwand. Zurück blieb nur Stolz.

"Ai", meinte er und legte seinen Arm um meine Schulter, um sich mit mir zu Yavuz und Adamo zu drehen. "Seht ihr, was für eine wundervolle Tochter ich habe!"

"Total ...", gab Adamo trocken von sich und nickte dabei zur Tür. "Kann ich jetzt endlich wieder runter?"

"Kannst du auch Mal an etwas anderes denken als ficken und blasen?"

"Nein! Nicht wenn ich mittendrin unterbrochen wurde! Soll ich das mal bei dir machen?!"

"Ai, mach doch! Wäre etwas mit deiner Tochter, würde mich bestimmt nichts anderes mehr interessieren!"

"Du würdest doch sogar noch auf deiner Ente rumrutschen, wenn hier ein scheiß Amoklauf stattfinden würde!"

"Du kleiner Pisser!"

Mein Vater löste seinen Arm von mir, um wütend auf Adamo zuzulaufen. Angewidert verzog ich mein Gesicht, da ich wieder mal Dinge hörte, die sicher nicht für meine Ohren bestimmt waren. Als ich dann dabei zusehen musste, wie mein Vater Adamo in den Schwitzkasten nahm, verdrehte ich meine Augen. Mein Blick fiel anschließend zu Ayaz. Er sah mir genau in meine Augen und ich nickte kaum merklich zur Tür. Er verstand, was ich meinte und wandte sich an meinen Vater.

"Soll ich Nives nach Hause fahren?"

Mein Vater schlug Adamo in den Magen, der sich daraufhin krümmte. Erst dann sah er zu Ayaz.

"Ja! Aber pass auf, dass sowas nicht noch mal vorkommt! Verstanden!?"

Ayaz nickte und verließ als erster das Büro. Ich wollte ihm gerade hinterher, da hörte ich meinen Vater.

"Es geht dir wirklich gut?"

"Si. Ich will nur nach Hause schlafen."

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