41 | Gewöhnliches Grillen
Einige Zeit fuhren wir schweigend durch die Nacht. Der Geruch von Sandwiches strömte durch das gesamte Auto. Mein Vater hatte sie in der Tankstelle gekauft. Sicher dachte er, ich hätte Hunger - mir war jedoch jeglicher Appetit vergangen.
Meine Beine hatte ich auf dem Sitz angewinkelt und fest meine Arme um sie gelegt. Mein Blick fiel nach draußen. Diese ganzen Offenbarungen wehten mir durch den Verstand und ich versuchte das alles so gut es ging in alles Ruhe zu verarbeiten.
Ich war aber wütend. Scheiß wütend! Nicht darauf, dass wir anscheinend die Mafia waren - sondern darauf, dass mir nie jemand etwas davon erzählt hatte.
Wieso eigentlich nicht? Dachten sie, ich würde sie aufgrund dessen verurteilen? Das hätte ich niemals getan. Ganz im Gegenteil! Ich fühlte mich endlich normal in meiner Familie und nicht wie das schwarze Schaf. Sonst machte ich mir immer Gedanken darüber, mit meiner dunklen Seite nicht dazu zu gehören. Das hatte sich nun geändert.
Mein Onkel verkaufte also wirklich Waffen! Es war für ihn deswegen auch ganz natürlich, dass auch ich den Umgang damit lernte. Meine ganze Wut - meine Art zu übertreiben... Das alles ergab schlagartig Sinn.
Es lag mir im Blut.
Trotzdem gab es noch Dinge, die Fragen in meinem Kopf aufwarfen.
Warum, wenn alle aus meiner Familie anscheinend kriminell waren, besaß mein Vater nur einen normalen Club? Wenn doch Cecilio Waffen verkaufte und meine Mutter sicher den Posten im Stadtrat hatte, um alles unter Kontrolle zu halten, dann musste doch auch mein Vater eine Rolle dabei spielen.
Nachdenklich sah ich zu ihm herüber. Er hatte in einer Hand sein Handy und lenkte mit der anderen den BMW geschmeidig durch die Straßen. Erst, als er sein Handy wieder in die Mittelkonsole fallen ließ, sah auch er zu mir herüber.
"Alles okay?", wollte er wissen, woraufhin ich zwar nickte, mich jedoch auch skeptisch ein Stück vorlehnte.
"Du hast keinen normalen Club, oder?"
Seine dunklen Augen fixierten meine und er gab mir die Gewissheit darüber, dass ich Recht damit hatte, in dem er kaum merklich seinen Kopf schüttelte.
"Aber was genau ich mache, musst du nicht wissen."
"Ich will es aber wissen", setzte ich ihm entgegen, da bemerkte ich beim flüchtigen Blick durch die Windschutzscheibe, dass wir gerade vor dem Tor unserer Villa standen. "Du kannst es mir sagen! Ich finde es sowieso heraus."
"Küken!", sprach er eindringlich und fuhr dabei die Einfahrt hoch. Er parkte auf dem Platz vor der Haustür und stellte den Wagen aus, um sich mir zuzuwenden. "Ich weiß, wie stark du bist und dass wir beide einander besser verstehen, als jeder andere es je tun könnte. Es gibt aber Situationen aus meiner Vergangenheit, auf die ich alles andere als Stolz bin. Ich habe Dinge getan, die ich mir bis heute nicht verziehen habe und all das spielt sich immer noch jede Nacht in meinen Leben ab."
"Du musst dir nicht verzeihen", erwiderte ich ihm ohne zu zögern und legte dabei meine Hand behutsam auf seine, um direkt in seine Augen zu blicken. "Ich verzeihe dir alles, Padre. Es gibt nichts auf dieser Welt, was mich dazu bringen könnte, dich je anders zu sehen."
Mein Vater lächelte sanft, bis er an mir vorbei sah und ich seinem Blick folgte. Meine Mutter tauchte mit ihrem schwarzen, seidenen Pyjama im Türrahmen auf und musterte uns besorgt.
"Ich würde diese ganze Welt in die tiefste Hölle verfrachten, um deine Mutter glücklich zu machen", hörte ich meinen Vater hinter mir und drehte mich daraufhin zu ihm herum. Er hauchte einen Kuss auf meine Hand und legte zwar ein Lächeln auf, jedoch wirkte es gequält und bereitete mir damit ein unwohles Gefühl. "Doch es gab eine Zeit, da war ich für sie die reinste Hölle und es liegt mir nicht, darüber zu reden."
"Du könntest niemals für sie die Hölle sein", wiedersprach ich ihm, da spürte ich förmlich, wie dankbar er für diese Worte war. Er wollte trotzdem nicht weiter darüber reden und entzog mir seine Hand, um kaum merklich zur Haustür zu nicken.
"Sei lieb zu deiner Mutter. Irgendwann erzähle ich dir all das, was du meinst, wissen zu wollen."
"Danke, Padre", hauchte ich und stieg anschließend aus dem Wagen aus. Ich vertraute ihm und wusste, er würde seine Worte mir gegenüber halten.
Der BMW verschwand kurz darauf die Einfahrt herunter und ich sah ihm noch kurz nach, um mich dann meiner Mutter zuzuwenden.
"Wie war es bei deiner Freundin?", wollte sie gleich wissen und machte mir so Platz, dass ich an ihr vorbei in den Hausflur eintreten konnte.
"Es war ganz anders, als ich gedacht hätte", gab ich ihr zurück und lächelte dabei, was sie ebenfalls zum Lächeln brachte.
"Dann hattet ihr ja anscheinend Spaß."
"Ich auf jeden Fall."
Ich sah zu ihr, während sie die Haustür schloss und wusste nicht, ob ich sie auf all das was Papa mir offenbart hatte, ansprechen sollte. Bevor ich allerdings die richtigen Worte finden konnte, kam mein kleiner Bruder Antonio die Treppe herunter.
"Mama! Ich glaube da ist ein Monster in meinem Zimmer."
"Oh, und jetzt willst du das ich nachsehe?", hakte meine Mutter mit sanfter Stimme bei ihm nach, da schüttelte er aber den Kopf und zeigte an mir vorbei zur Küche.
"Ich wollte ein Messer holen."
Meine Mutter machte große Augen und sah zu mir, woraufhin ich nur grinsend die Schultern anhob. Von mir hatte er das definitiv nicht, denn ich hatte noch nie Angst vor etwas. Erst Recht nicht vor Monstern, die sowieso nicht existierten.
"Am besten nimmst du das größte, dass du findest kannst. Das macht den Monstern Angst", sprach ich ihm grinsend zu, da legte meine Mutter ihren typisch mahnenden Ausdruck auf. Ich wirbelte meinem Bruder einmal durch seine Haare und lief an ihm vorbei die Treppe hinauf. "Gute Nacht euch", rief ich mit zuckersüßer Stimme herab und verschwand im Flur, um direkt mein Zimmer aufzusuchen.
Kaum war die Tür geschlossen, ging ich gedanklich noch einmal den gesamten Abend durch. Mein Messer in meine Schublade legend sah ich erneut Madrisa. Diese Angst in ihren Augen machte mich stolz, obwohl ich innerlich wusste, dass es krank war so zu denken. Doch ich zehrte davon. Zehrte von der Vorstellung Macht darüber zu haben, ob mein Bruder verletzt werden würde oder nicht. Ich war kein Engel der ihn beschützen würde - ich war ein Dämon, der all das Böse mit sich ziehen würde, sodass er befreit davon wäre.
Ich drückte die Schublade zu und zog mich um, um auch gleich in den Schlaf zu finden.
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"Guten Morgen."
Müde öffnete ich meine Augen und sah direkt in die von Elio, der mich mit einem nicht definierbaren Ausdruck musterte. Ich runzelte meine Stirn und setzte mich gähnend auf, um ihn neugierig zu betrachten.
"Was ist los? Ist was passiert?"
Er lächelte und ließ sich auf meinem Schreibtischstuhl nieder, um mich weiterhin zu betrachten. Irgendwie machte er mir gerade ein unwohles Gefühl und ich dachte schon, er würde das von Madrisa wissen, doch dem war nicht so. Er hatte etwas anderes gehört.
"Du und Papa, ihr hattet wohl gestern ein Gespräch."
"Dio Mio", hauchte ich sofort und stand auf, um ihn fassungslos ins Visier zu nehmen. "Wusstest du, wer wir sind? Wusstest du das alles?"
"Nein!", wehrte er sich sofort, da ich immer lauter wurde. "Papa hat gestern Nacht nur kurz mit mir darüber gesprochen. Er wollte wohl nicht, dass ich mich ausgeschlossen fühle."
"Elio, sie haben uns 18 Jahre ausgeschlossen!", erwiderte ich ihm und auch, wenn mein Vater und ich alles offene geklärt hatten, war ich immer noch enttäuscht von allen.
"Jetzt aber nicht mehr. Jetzt halten wir alle zusammen. Immer - egal was passiert", kam es von Elio, der aufstand und sich direkt vor mich stellte. Er nahm eine Strähne meiner Haare und sah mich eindringlich an. "Oder?"
"Natürlich!", gab ich ihm ohne zu Zögern zurück. "Ich halte immer zu dir, egal was passiert! Das steht außer Frage, Elio. Du bist meine bessere Hälfte."
Ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und er nahm mich fest in seine Arme, was ich auch gleich erwiderte. Es tat unglaublich gut, seinen vertrauten Geruch zu inhalieren und ich hätte ihn am liebsten so schnell nicht los gelassen. Er tat es aber.
"Bevor wir später wieder grillen, muss ich noch mal in die Stadt. Wir sehen uns dann."
"Was machst du in der Stadt?"
"Nur noch paar Dinge besorgen", gab er mir lächelnd zurück und ich hatte bei seinem Anblick das Gefühl, es würde wieder bergauf gehen. Madrisa hatte also endlich auf mich gehört und ihm über Nacht klar gemacht, dass Schluss wäre. Er würde darüber hinweg kommen - mit mir an seiner Seite.
Ich sah ihm nach, wie er zu meiner Zimmertür lief und holte tief Luft.
"Du und ich - wir schaffen alles und ich bin immer für dich da", entkam es mir und er drehte sich zu mir um, wobei ich immer noch sein wunderschönes Lächeln betrachten konnte.
"Ich weiß."
Er schloss die Tür und ich freute mich unglaublich darüber, dass er endlich wieder normal zu werden schien. Nicht das Trauerbild, dass er die letzten Wochen abgab.
Mit dieser Freude im Herzen, nahm ich mir eine Jeans, ein schwarzes Shirt und neue Unterwäsche, um damit im Badezimmer zu verschwinden. Ich duschte ausgiebig, dachte dabei auch an die Rückkehr von Ayaz und wusste einfach, es wurde ein perfekter Sonntag werden. Nicht mal das Familienessen, auf das ich sonst nie wirklich Lust hätte, konnte meine Laune verderben.
Aus der Dusche raus zog ich mich an, putzte anschließend meine Zähne und legte noch leichtes Make Up auf. Meine Haare föhnte ich nur kurz und band sie zu einem hohen Zopf, um auch gleich das Erdgeschoss aufzusuchen. Meine Mutter war bereits mit Enzo in der Küche und sie bereiteten die Salate für das Mittagessen zu.
"Guten Morgen ihr beiden", trällerte ich viel zu fröhlich, sodass beide mich irritiert musterten.
"Äh, guten Morgen", erwiderte mein Opa mir, der anschließend Blicke mit meiner Mutter austauschte. Sie schien glücklich darüber zu sein, dass ein breites Lächeln auf meinen Lippen lag.
"Guten Morgen mein Schatz", sprach sie und schnitt dabei weiterhin die Tomaten klein. "Worüber lächelst du denn so?"
"Vielleicht ist sie verliebt?"
Mein Onkel Cecilio kam die Terrassentür rein und sofort warf ich ihm einen mahnenden Blick zu.
"Ich bin nicht verliebt! In wen sollte ich schon verliebt sein?!", gab ich ihm warnend zurück, woraufhin er herausfordernd eine Augenbraue hoch zog.
"Soll ich meinen Verdacht wirklich laut aussprechen?"
"No!", erwiderte ich ihm patzig und bemerkte dabei, wie Enzo und meine Mutter uns neugierig zuhörten. Sie sollten keinesfalls Verdacht schöpfen, also lenkte ich schnell ab. Was käme dabei besser, als die Wahrheit zu offenbaren. "Ihr wollt wissen, wieso ich so gut drauf bin?", hakte ich also nach und hob dabei mein Kinn stolz an. "Ich weiß endlich die Wahrheit und bin mehr als nur stolz, Teil der Mafia zu sein!"
Ein klirrendes Geräusch lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich und meine Mutter stand mit geweiteten Augen da. Sie hatte ihr Messer fallen gelassen und auch mein Opa schien überrascht. Einzig Cecilio stellte sich nah neben mich und legte seinen Arm um meine Schulter.
"Endlich! Ich habe deinen Eltern so oft vorgeschlagen, dir die Wahrheit zu sagen. Immerhin brauche ich einen Nachfolger."
"Nives wird nicht deine Nachfolgerin", mischte sich meine Mutter sofort ein. "Dieses Kapitel endet mit dir."
"Das wird es nicht", wiedersprach mein Onkel. "Du kannst nicht einfach all das, was wir aufgebaut haben, aufgeben. Außerdem ist Elio zu weich und Malino zu dumm. Ich wähle Nives."
"Cei! Ich warne dich", zischte meine Mutter und hob anschließend ihr Messer wieder auf, um es demonstrativ zwischen ihren Fingern zu drehen. "Meine Tochter wird nicht-"
"Hört auf!", unterbrach ich die beiden, denn ich hasste es, wenn andere über mich bestimmen wollten. Erst Recht, wenn es um meine Zukunft ging. Alle drei starrten mich neugierig an und es tat mir zwar leid, meine Mutter zu enttäuschen, doch ich wusste, was ich wollte. Ich sah also auf zu Cecilio und nickte zustimmend. "Ich will unbedingt alles von dir lernen. Egal was es ist, ich werde bereit sein."
"Bravo!", hörte ich plötzlich meinen Vater, der mit schwarzem Hemd und Jeans das Wohnzimmer aufsuchte und mich sofort fest in seine Arme nahm. "Ich wusste es von Anfang an. Du wirst perfekt sein in allem was du tust, mein Küken", hauchte er mir ins Ohr und löste sich schnell wieder von mir. Er sah stolz zu mir herab und löste seinen Blick erst von mir, als meine Mutter das Messer laut auf den Tresen knallte und schnellen Schrittes aus dem Wohnzimmer in den Flur verschwand.
"Ai, Anatra!", rief mein Vater und wollte ihr nach, da stellte sich jedoch Enzo in seinen Weg.
"Lass mich das machen", forderte mein Opa. "Ich habe diese Familie aufgebaut und sie sollte es von mir hören, dass wir nicht einfach alles aufgeben können."
Mein Vater nickte und nachdem mein Opa meiner Mutter hinterher eilte, drehte mein Vater sich zu mir herum.
"Gestern Abend, das war der erste Schritt in ein neues Leben für dich."
"Was habt ihr gestern Abend gemacht", wollte Cecilio neugierig wissen und nahm dabei eine der Tomaten, um mit einem Grinsen reinzubeißen.
"Meine Tochter ist Madrisa ein für alle mal los geworden."
Mein Vater hatte so viel Stolz in seiner Stimme, dass ich automatisch mein Kinn etwas anhob. Es fühlte sich fantastisch an, wenn er so von mir sprach.
"Und Elio weiß davon?"
"Ach", erwiderte mein Vater Cei und wank mit seinen Händen ab. "Er muss es nicht wissen. Er wird dankbar sein, wenn er irgendwann die richtige trifft und dieses Miststück vergisst. Sie war wie Gift und ich kann mir nicht erklären, wieso er so an ihr festhalten wollte! Du hättest sie sehen sollen, als Nives ihr das Messer an die Kehle gehalten hat! Es war wie eine Erlösung."
Cecilio blickte zu mir herab und lächelte, was mich zum Grinsen brachte und wir verbrachten den Rest der Zeit damit, den Gartentisch und den Grill fürs Essen vorzubereiten.
Nach einiger Zeit kam auch meine Mutter gemeinsam mit Enzo, Adamo und Stella in den Garten. Meine Mutter schien immer noch enttäuscht zu sein, aber ich kannte sie. Sie beruhigte sich auch schnell wieder.
"Naaaa", sprach Stella mir zu und schubste mich leicht mit ihrer Schulter an. "Hab Ayaz in der Einfahrt gesehen. Freust du dich schon?"
"Sei still!", warnte ich sie und sah mich kurz um, um auszuschließen, dass jemand uns hören konnte. Doch die anderen waren alle in ihre eigenen Gespräche vertieft und nahmen langsam am Tisch Platz. "Natürlich freue ich mich", erwiderte ich Stella schließlich grinsend und ließ mich ebenfalls mit ihr am Tisch nieder. Auch Nunzio und Jennifer kamen heute zu uns und als wir endlich alle saßen, auch ein gut gelaunter Malino und ein süßer Antonio, wollten wir bereits anfangen zu essen.
"Elio?", fragte mein Vater dann aber in meine Richtung.
"Er wollte noch kurz in die Stadt", erklärte ich ihm und spürte plötzlich mein Handy vibrieren. Ich holte es aus meiner Jeanstasche und erkannte eine Nachricht von Ayaz. Die erste, seit er weg gegangen war.
"Ich habe gerade etwas mitbekommen und es tut mir so leid! Wenn du reden möchtest, schreib mir. Wenn du weg möchtest, ruf mich an!"
Irrtiert las ich die Nachricht mehrere Male und dachte dann, dass er sicher davon wüsste, dass mein Vater mir die Wahrheit gesagt hatte. Immerhin arbeitete Yavuz mit meinem Vater und der hatte es ihm sicher gesagt.
Als ich dann aber schlagartig spürte, wie mein Magen sich zusammenzog, wusste ich, dass etwas schreckliches passieren würde. Ich spürte es in jeder Phase meines Körpers und selbst der Wind, der mir verspielt durchs Haar wehte, schien eine Warnung auszusprechen.
"Stella", flüsterte ich, doch ehe sie mir etwas zurückgeben konnte, erkannte ich Elio an der Terassentür, der raus zu uns kam. Ich freute mich, ihn zu sehen, doch mir wich jegliche Farbe aus dem Gesicht, als ich erkannte, wessen Hand er fest in seiner hielt.
"Was zu Teufel..", hörte ich meinen Vater neben mir, der bereits aufstand und Madrisa feindseelig ins Visier nahm. Auch ich stand auf, denn ich hatte das Gefühl, gleich einen Herzinfarkt zu bekommen. Mein Puls raste vor Aufregung und ich hatte überhaupt keine Ahnung mehr, was diese dreckige Hure bei uns Zuhause zu suchen hatte.
"Guten Mittag, Familie", sprach Elio mit einem Lächeln und stellte sich gemeinsam mit Madrisa vor den Tisch, woraufhin wir alle zu ihnen sahen. Meine Augen lagen genau auf denen von Madrisa und als diese plötzlich dreckig zu grinsen begann, schnappte ich mir eines der Messer vom Tisch und wollte auf sie los.
"Nives!", warnte meine Mutter und ich spürte plötzlich Hände um meine Taille.
"Lass mich los!", schrie ich über meine Schulter zu Cecilio, der mich aber fest an sich hielt.
"Beruhige dich!", wies Cecilio mich an, da ertönte die Stimme meines Vaters, der ebenfalls wirkte, als würde er gleich vollkommen durchdrehen.
"Sofort raus! Ich will dieses Mädchen nicht in meinem Haus!", brüllte er wütend, da schüttelte Elio den Kopf und nahm meine Mutter ins Visier.
"Mama. Wusstest du, dass Padre Nives darauf angesetzt hat, Madrisa mit einem Messer anzugreifen?"
Meine Mutter sah vollkommen geschockt zu mir und es tat mir leid, dass sie es auf diese Weise erfuhr, jedoch war mein Hass auf Madrisa in diesem Moment größer, als das Mitleid meiner Mutter gegenüber.
"Ich hätte ihr das Messer ins Herz rammen sollen!", zischte ich und wollte erneut auf sie los, da riss Cecilio mich aber erneut zurück.
"Elio! Wie kannst du deine Familie so hintergehen?!", fragte mein Vater aufgebracht nach und schlug dabei mehrere Male wütend auf den Tisch. "Wir tun alles für dich und sie?! Sie fickt andere Männer und du bringst diesen Dreck in mein Haus! Mein Haus! Verstehst du das! Du wirst sie sofort raus bringen oder ich werde Cecilio sagen, er soll Nives los lassen!"
"Gino!", mahnte meine Mutter und stand ebenfalls auf. "Ich wohne auch hier und-"
"Anatra! Misch dich jetzt nicht ein! Ich möchte nicht ausfallend werden!"
"Oh - doch! Ich mische mich ein! Ihr-"
"Madrisa ist ab jetzt genauso meine Familie wie ihr", unterbrach Elio meine Eltern und ich hätte sofort wieder austicken können, als Madrisa sich verliebt an ihn lehnte. Es war die reinste Provokation ihrerseits. Was mich jedoch vollkommen aus der Bahn warf, waren die Worte, die Elio anschließend aussprach.
"Denn ich werde Vater."
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