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40 | Mafia

Von meinen eigenen Gedanken eingenommen, saß ich neben meinem Vater in seinem Auto. Er lenkte den Wagen sicher durch die Straßen, während ich darüber nachdachte, was für ein Mensch aus mir werden würde. Ich war sicher nicht normal, so wie alle anderen. Doch gab es heutzutage überhaupt noch ein normal?

"Hast du Hunger?", fragte mein Vater in die Stille und ich schüttelte verneinend meinen Kopf, um aber nachdenklich zu ihm herüber zusehen.

"Bist du immer ehrlich zu mir, Padre?"

"Natürlich", entkam es ihm sofort, als er auf den kleinen Parkplatz einer Tankstelle einbog. Die Lichter fielen schwach ins Auto herein und erhellten unsere Gesichter, sodass ich ganz genau erkennen konnte, dass er mir in diesem Moment auswich. Seine Atmung ging tief, als würde ihn etwas belasten und ich empfand es als richtig, jetzt bloß nicht locker zu lassen.

"Sicher? Da gibt es nämlich einige Dinge, die ich nicht verstehe."

"Und die wären?"

Er stellte den BMW aus und drehte sich kaum merklich zu mir herum. Seine dunklen Augen lagen genau auf meinen und ich hatte für einen Moment das Gefühl, mir selbst entgegen zu blicken. Diese Kälte, die selbst dann noch so intensiv wirkte, obwohl er jemanden ansah, den er über alles liebte.

"Vor 18 Jahren, als ich geboren wurde... In dieser Nacht ist nicht nur Julias Mutter gestorben, sondern auch Onkel Mauro."

"Zufälle", meinte mein Vater sofort, was mich abwertend Auflachen ließ.

"Zufälle?", wiederholte ich ihn und gestikulierte wild mit meinen Händen. "Padre! Ich hab alles gelesen, was ich wissen wollte! Bianchi ist der frühere Nachname von Onkel Felice und Jennifer! Bianchi, genau wie die vielen Menschen hießen, die allesamt in kürzester Zeit auf absolut willkürliche Weisen ums Leben kamen."

"Ich kenne keine Bianchis", erwiderte er mir und setzte dabei eine ausdruckslose Mine auf. Er wollte mir ausweichen und aussteigen, da hielt ich ihn jedoch an seinem schwarzen Hemd zurück.

"Wenn du mir nicht die Wahrheit sagst, werde ich alleine weiter forschen!"

"Warum ist das wichtig!?", wurde er lauter und dachte wohl, ich würde mich davon unterdrücken lassen. Tja, bei anderen funktionierte das sicher, doch nicht bei mir.

"Weil nichts in meinem Leben normal abläuft! Ich bin 18 und habe einen Bodyguard! Wozu? Nur weil ich mit einem Typ auf einer Party Stress hatte? Sicher nicht! Da steckt mehr dahinter! Liegt es daran, dass er ein Russe war? Komischerweise ist euch allen nämlich bei dem Wort Russe die Farbe aus dem Gesicht gewichen!"

"Nives, es-"

"Ich war noch nicht fertig!", wurde auch ich lauter, was ihn nur die Augenbraue heben ließ. "Du hast also einen ganz normalen Club mit einigen Stripperinnen. Woher haben wir dann das ganze Geld? Cecilio hat seine Geschäfte, aber wieso sollte jemand sein gesamtes Einkommen mit der ganzen Familie teilen? Von Mama kann es auch nicht kommen. Sie verdient wenig, da sie hauptsächlich ehrenamtliche Tätigkeiten hat!"

"Kannst du nicht einfach zufrieden sein!", setzte er mir entgegen. "Du hast ein schönes Zuhause! Ich hab dir alles ermöglicht, was du je haben wolltest! Wieso musst du so sein und alles hinterfragen?!"

"Weil ich nicht so naiv bin wie meine Brüder! Ich will wissen, was genau mich in meiner eigenen Familie erwartet! Ich will wissen, wieso mein Onkel eine Messersammlung hat! Wieso er Narben hat, die aussehen wie Schusswunden! Ich will wissen, wieso deine Hand zittert, wenn du wütend wirst! Ich will wissen, wieso du es normal findest, dass ich ein Mädchen mit einem Messer bedrohe und wieso es dir nichts ausgemacht hat, drei Männer im Wald hinzurichten!"

Er atemete tief durch und wandte seinen Blick von mir ab, um geradeaus aus der Windschutzscheibe zur Tankstelle zu sehen. Ich behielt ihn die gesamte Zeit über im Auge und hoffte einfach nur, er würde ehrlich zu mir sein. Ich hatte es verdient und war keine kleine Blume, die nach einer Offenbarung eingehen würde. Egal was er mir erzählen würde. Egal was ich erfahren würde, es würde nichts in mir verändern!

"Bianchi", sprach mein Vater schließlich und zündete sich dabei eine Zigarette an, während er seine Tür ein Stück öffnete. "Die Familie deiner Mutter."

"Sie waren krank, stimmt das?"

"Krank?", lächelte mein Vater gequält und sah flüchtig zu mir herüber. "Sie waren schlimmer als das und selbst jetzt, nach all den Jahren, ist mein Hass nicht verschwunden. Es war eine große Familie, voll mit Bastarden, die Inzest betrieben und dachten, ihnen würde ganz Palermo gehören."

Ich hörte ihm gespannt zu und mir wurde unwohl bei den Gedanken an meine Mutter. Immerhin hatte ihr eigener Cousin ihr grausame Dinge angetan.

"Dario war früher verlobt mit einer von ihnen, um die Familien zusammenzubringen."

"Onkel Dario? Der Dario?", hakte ich nach, da Dario mir nicht wie ein Mann vorkam, der je vorhatte zu heiraten. Er war so kalt im Umgang mit Menschen. Dazu noch ständig in sich gekehrt.

"Ja, der Dario."

"Was ist aus seiner Verlobten geworden?"

Mein Vater zog an seiner Zigarette und legte anschließend ein schiefes Grinsen auf, ehe er zu mir herüber blickte.

"Ich hab ihr eine Kugel in den Kopf gejagt."

Meine Augen weiteten sich und ich dachte sicher, er würde einen Scherz machen. Anhand seines Blickes wurde mir aber schnell bewusst, dass er seine Worte ernst meinte. Ich brauche kurz, um das zu realisieren, ehe ich tief durchatmete.

"Und warum? Was hat sie getan?"

"Sie wollte deine Mutter aus dem Weg räumen."

"Was?! Wieso sollte jemand sowas vorhaben?!"

"Sie war eine gestörte Psychopathin. Sie brauchte keine Gründe, um deine Mutter bei jeder Gelegenheit zu demütigen."

Ich schüttelte fassungslos meinen Kopf. Endlich verstand ich, wieso mein Vater und Dario solch ein schlechteste Verhältnis hatten. Er hatte einfach seine Verlobte abgeknallt. Ich fand es jedoch angesichts dessen, was diese Frau meiner Mutter antun wollte, als gerechtfertigt. Ich hätte meine Mama auch beschützt, denn sie war der offenherzigste Mensch den ich kenne. Kaum vorzustellen, dass jemand ihr je etwas schlechtes wollte.

"Was ist dann passiert?"

"Ein Krieg hat begonnen, den wir gewonnen haben. Mauro und Julias Mutter waren die Opfer aus diesem Krieg. Ich konnte sie nicht beschützen."

"Und Stellas Mama? Ist sie auch..."

"Nein", erklärte mein Vater. "Die Bianchis waren zwar mehr als wir, doch sie hatten trotzdem keine Chance. Irgendwann haben sie Geschäfte mit einigen Russen angefangen. Ihr Boss hat Stellas Mutter das Leben genommen."

Ich schluckte fest und empfand es als grausam, was in der Vergangenheit alles passiert war. Es hörte sich wie ein verdammter Horrorfilm an. Kaum zu fassen, das meine Familie trotz allem so glücklich und stark wirkte.

"Hör zu, Küken", setzte mein Vater nach und nahm mein Kinn dabei zwischen seine Finger. "Es gibt einen Grund, wieso deine Mutter und ich dich beschützen wollen. Die Welt ist grausam und ein wirklich beschissener Ort. Als wir gehört haben, dass ein Russe sich mit dir angelegt hat, gingen wir vom Schlimmsten aus."

"Aber ich dachte, ihr habt den Krieg gewonnen? Wieso sollte jetzt noch etwas passieren?"

"Weil es immer wieder Feinde für uns geben wird. Es kommen wieder mehr Russen nach Palermo, die Onkel Cecilio Probleme machen. Dazu hatte Nunzio damals ein Mädchen adoptiert. Du erinnerst dich sicher an sie. Sie war eine Bianchi und im Alter von Julia. Als sie erfahren hat, was wirklich passiert ist, hat sie uns verlassen und wir haben keine Ahnung, wo sie ist oder was sie vorhat."

"Moment", warf ich ein und zog irrtiert meine Stirn in Falten. Das Mädchen war mir egal. Ich wusste noch, wer Bianca war, hatte jedoch nie eine Bindung zu ihr. Mir fiel aber etwas anderes an den Worten meines Vaters auf. "Was meinst du mit *sie machen Onkel Cecilio Probleme*?"

"Du bist so verdammt schlau. Denkst du wirklich immer noch, er verkauft irgendwelche Immobilien?"

Ich schüttelte leicht den Kopf und sah meinem Vater neugierig entgegen. Ehe er aber etwas sagen konnte, zählte ich eins und eins zusammen.

Zwei große Familien.
Geschäfte mit Russen.
Krieg und Waffen.

Es lag mir auf der Zunge, auch wenn es absolut absurd war, diesen Gedanken laut auszusprechen.

"Wir gehören zur Mafia, oder?"

"Nein", grinste er und lehnte sich in seinem Sitz etwas nach hinten. "Wir sind die Mafia."

_
Ob es so gut ist, dass sie die Wahrheit erfährt? Immerhin kommt sie damit auch dem näher, was ihr Vater beruflich macht. Gewalt hin oder her. Was er mit Frauen macht, wird ihre Sicht vielleicht für immer verändern.

Bald kommt schon ihr 19. Geburtstag und im nächsten Kapitel ist unser Bodyguard auch wieder in Tour.

Hoffe es gefällt euch immer noch 🔥

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