Prolog
U N B E K A N N T P O V
Mein Herz stach schmerzvoll, während ich an der Bar des Clubs angelehnt stand und einen Shot nach dem anderen in mich hineinkippte. Meine Beine hielten mich kaum noch und zitterten nur noch kraftlos unter mir. Mein Kopf hämmerte, doch ich wusste nicht, ob es an der lauten Musik oder der Übelkeit lag. Schwarze Punkte tanzten vor meinem Blickfeld herum. Ich krallte mich fester an die klebrige Theke, um weiter auf den Beinen zu bleiben. Ich bewegte mich nur, um weiter Alkohol in mich einzuflößen. Ansonsten versuchte ich große Bewegungen zu vermeiden.
Ich sah immer nur in eine Richtung. Auf dieses eine wunderschöne Mädchen mit den blonden Locken und den unschuldigen braunen Augen. Dieses eine wunderschöne Mädchen, welches vor Lebensfreude nur so strotzte. Dieses eine wunderschöne Mädchen, welches ich unglaublich sehr vergötterte. Welches mein Herz höher schlagen ließ.
Wie sie zu dieser lauten Musik tanzte, mit ihren Freundinnen lachte und ihre kirschroten Lippen zu dem Text des Liedes bewegte. Ich wusste, dass es ab heute mein Lieblingssong sein würde. Ich kannte das Lied nicht, aber ich würde alles dafür geben, den Titel herauszufinden.
Grazil schwang sie ihre Hüfte, warf ihren Kopf in den Nacken, sodass ihr zarter Hals zusehen war und fuhr mit ihren Händen über ihren Körper, der nur von einem engen Kleid bedeckt war. Den Stoff ihres roten, hautengen Kleides zog sie immer höher, damit man für einen kurzen Moment mehr von ihren langen Beine sehen konnte, bevor sie es wieder zurückschob.
Jedes Mal stellte ich mir vor, dass sie nur für mich tanzte, während wir alleine in einem Zimmer waren, während ihre Augen begierig funkelten. Wie ich sie an der Hüfte packte und sie gegen die Wand drückte. Ihre blonden Lockensträhnen aus dem hübschen Gesicht wegstrich und ihren Hals bis zum Dekolleté herunterküsste, während sie sich stöhnend an meinen Rücken krallte und ihren Körper fest an mich drückte.
Wenn ich daran dachte, wollte ich sie umso mehr. Ich wollte sie so sehr um mich spüren, dass es wehtat. Wie sehr wollte ich, dass sich ihre Lippen auf meine legten, während ich ihre Haare um meine Hand wickelte, um sie noch enger an mich zu pressen. Doch sie wusste nicht, dass ich so fühlte. Dass wilde Schmetterling in meinem Bauch tanzten, während ihre Haare meinen Arm streiften, wenn ich unauffällig an ihr vorbeiging, nur um etwas näher bei ihr zu sein. Dass ich mich nach ihrem Lachen sehnte. Ihr wunderschönes, bezauberndes Lachen, dass dafür sorgte, das ihre Augen heller strahlten als jeder Stern. Ich vergötterte sie. Ihren kurvigen Körper, ihre himmelblauen Augen, ihre freche Stupsnase, ihre vollen Lippen und ihr glockenhelles Lachen. Alles.
Doch die Liebe war unerwidert. Sie liebte mich nicht. Sie liebte mich nicht, weil sie nicht wusste, dass ich überhaupt existierte.
Und deshalb sah ich zu, wie sie lachend ihre Hüfte schwang, während hinter ihr ein Mann stand und mit seinen Händen ihre betörenden Kurven entlang fuhr.
Eigentlich sollte ich an seiner Stelle sein. Dieses glückliche Schwein! Er verdiente sie nicht. Genauso wie alle anderen Männer sie nicht verdienten, die ihr hinterhersahen. Ich wusste welche dreckigen Gedanken in ihren hohlen Köpfen waren. Und jeder einzelne verdiente es dafür zu leiden.
Dabei wusste ich doch, dass sie alle nur das eine wollte. Das eine, was ich ebenfalls wollte, bloß wollte ich es nicht nur für eine Nacht, sondern am besten für immer. Wollte sehen wie sie morgens in meinen Armen aufwachte. Eng an mich gepresst, damit jede Stelle ihres Körpers an meinem war. Damit ich ihre Körperwärme spüren konnte.
Aber niemand bemerkte mein Begehren für sie. Niemand bemerkte den Schmerz, den ich tief in meinem Inneren verspürte, während ich sah, wie sie ohne mich glücklich war. Wie sie andere Männer anlächelte. Wie sehr liebte ich ihr charmantes Lächeln. Es ließ alle meine Sorgen verschwinden.
Bald würde sie mich auch so anlächeln, hoffte ich.
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