Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 70 - Vorbereitungen

Die Tür schloss sich hinter mir. Still stand ich einfach nur dar. Hatte Damon das gerade wirklich gesagt? Schnell verbannte ich diesen Gedanken aus meinem Kopf. Es hatte mich nicht zu interessieren. Es war unwichtig. Vollkommen unwichtig. Mein Aussehen verwandelte sich beinahe beiläufig wieder in das von Lune.

Ich blickte auf und bemerkte, dass ich von allen erwartungsvoll angestarrt wurde.

"Und?", wollte Liam wissen. "Was hast du erfahren?" Mit einer kurzen Geste bedeutete ich ihm, still zu sein. Mein Blick huschte kurz zu Nawin, dem das nicht unbemerkt blieb. Ich konnte ihm ansehen, dass er sichtlich nervös wurde. Er ahnte schon, was Damon mir gesagt hatte. Doch beruhigen konnte ich ihn nicht. Noch nicht. Ich war ihm nicht böse. Ich konnte sein Verhalten vollkommen nachvollziehen. Und wir würden dieses Problem lösen. Bald.

"Es sollten alle dabei sein.", sagte ich. "Wir sollten sofort zu Lady Darkstone. Dann muss ich es auch nur ein mal erzählen. Kommt." Liam seufzte daraufhin leicht genervt. Doch er erwiderte nichts. Nawin dagegen wirkte wie auf heißen Kohlen. Mein Bruder, der sein Verhalten falsch zu verstehen schien, klopfte ihm einmal kurz auf die Schulter. Wie würde Will nur reagieren, wenn er Nawins kleines Geheimnis erfährt?

Ariadne war die einzige, die vollkommen ruhig wirkte. "Desdemona und ihre Tante werden sicher nicht allzu lange dauern.", meinte sie. "Und wenn, ist es auch egal. Das hier ist wichtiger." Mit einem kurzen Blick auf mich, sagte sie: "Ich hoffe, du hast Damon nicht zu sehr eingeschüchtert."
Etwas in mir zog sich zusammen und ich spürte Wills Blick auf mir. "Was? Wieso?", fragte er. "Was hat Mika denn da drin angestellt?" Ariadne schenkte meinem Bruder nur ein knappes Lächeln. "Ich formuliere es mal so: Mika hat mehr Biss, als ich bisher dachte." Danach ignorierte sie jeden von uns und schweigend, aber aufgewühlt, liefen wir alle durch die Gänge des Kellers.  Immer wieder spürte ich Wills verwirrten Blick auf mir und ich kannte die Frage, die ihm auf der Zunge brannte. Allerdings sprach er sie nicht aus. Vielleicht dachte er, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.

Wir ließen die Kerker hinter uns und auf halbem Wege zu Lady Darkstones Büro kam uns auch schon Desdemona entgegen. Als sie uns sah, sah sie überrascht aus. "Seid ihr etwa schon fertig?", wollte sie mit gerunzelter Stirn wissen.
Ariadne nickte. "O ja.", meinte sie mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen. Ich musterte Desdemona. Sie sah ein wenig düster aus. Doch das lag vermutlich an ihrem Gespräch mit ihrer Tante. "Wie ist es gelaufen?", fragte ich sie, woraufhin sich Desdemonas Gesicht bloß noch mehr verdüsterte. "Frag nicht.", sagte sie schlecht gelaunt und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Kurz musterte sie uns. "Sagt nicht, ihr wollt jetzt zu Cassandra!", fluchte sie, als sie begriff, wohin wir wollten. "Die ist gerade ganz schlecht drauf und mich will die bestimmt auch nicht so schnell wiedersehen!"
Ich seufzte. "Ich glaube, du schätzt deine Tante falsch ein. Sie macht sich doch nur Sorgen um dich."
Das hätte ich wohl nicht sagen sollen, denn Desdemona schnaubte nur abwertend. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht!", brummte sie. "Na los. Bringen wir es hinter uns."
Noch schlechter gelaunt als vorher, folgte Desdemona und zurück zu ihrer Tante. Vor der Tür von Cassandra Darkstones Büro blieben wir stehen. Ich drehte mich zu den anderen um. "Egal was ihr gleich hört. Bleibt bitte ruhig und hört euch alles bis zum Ende an. Und urteilt nicht zu schnell." Mein Blick huschte ganz kurz zu Nawin, der anscheinend nun die Gewissheit hatte, dass das, worauf ich gerade anspielte, definitiv mit ihm zutun hatte. Seine Schultern sanken. Nawin schien vor meinen Augen in sich zusammen zu schrumpfen. Innerlich wappnete er sich auf das, was gleich geschehen würde.

Ich drehte mich um, klopfte und öffnete die Tür. Sofort fiel mein Blick auf eine ziemlich fertig aussehende Cassandra Darkstone, die entkräftet an ihrem Schreibtisch saß und ihren Kopf auf ihre Hände gestützt hatte. Ihr ganzes Büro sah so als, als hätte hier ein Tornado gewühlt. Mein Blick schwenkte zu Desdemona, der das nicht entging. Sie hob ihr Kinn ein wenig an und ignorierte ihre Tante. Ich verbot es mir, meine Augen zu verdrehen.

Als Lady Darkstone uns bemerkte, versuchte sie sich schnell wieder zusammen zu reißen, erhob sich hastig von ihrem Stuhl und setzte eine unbeteiligte Miene auf. Vielleicht war das hier wirklich nicht der beste Moment um mit so vielen Personen in das Büro der Direktorin herein zu schneien. Allerdings war unser Anliegen mehr als nur wichtig. Es war lebensnotwendig, dass Lady Darkstone von dem erfuhr, was ich aus Damon herausbekommen hatte.

"Was wollt ihr denn alle hier?", wollte sie wissen. Ihre Stimme klang müde. Mit einer kurzen Handbewegung erlaubte sie uns allen einzutreten. "Ich hoffe es ist wichtig.", fügte sie noch hinzu. Ich trat vor. "Es ist wirklich wichtig.", fing ich an. "Während Sie und Desdemona miteinander gesprochen haben, haben die anderen uns ich die Jäger hinunter in die Kerker gebracht und einen der Jäger verhört."
Nun sah die Direktorin mich interessiert an und setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch, während sie uns alle mit ihrem Blick durchleuchtete.
Ich wartete, ob sie nicht etwas dazu zu sagen hatte. Da sie das aber nicht hatte, sprach ich weiter. "In drei Tagen werden die Jäger das Internat angreifen.", informierte ich meine Freunde und die Direktorin.
"In drei Tagen?!", rief Desdemona entsetzt aus. Liam starrte mich ungläubig an, während Nawin den Blick gesenkt hielt. Ob er davon schon wusste?
Alle sahen mich bestürzt an. Hofften, dass ich mich versprochen hatte und vielleicht 'Monate' statt 'Tage' gemeint hatte. Doch als ich mich nicht korrigierte, hörte ich mehrere Herzen auf einmal stark klopften. Sie hatten vielleicht mit schlechten Neuigkeiten gerechnet, aber nicht, dass unsere Vernichtung schon so kurz bevor stand.
"Es werden alle Jäger kommen, die es gibt. Sie bereiten sich auf den ersten finalen Schlag gegen uns vor.", fuhr ich fort. "Außerdem werden sie nicht nur von außen versuchen uns anzugreifen. Sondern auch von innen."
Wie auf Stichwort unterbrachen mich Liam und Desdemona.
"Wir haben einen Verräter!", riefen sie wie aus einem Munde. Wut war in ihren Gesichtern zu sehen.
"Wer?", wollte Liam mit zornig zusammen gebissenen Zähnen von mir wissen.
"Den mach ich fertig!", schwor Desdemona. Ihre Augen funkelten gefährlich. "Sag mir nur, wer es ist, Mika!"

Nawin war vorsichtig einen Schritt zurück gewichen. Die Verzweiflung war ihm anzusehen. Sein Herz klopfte nicht nur, es raste, als würde es an einem Marathon teilnehmen.
"Pscht!", machte ich nun wütend. "Ich habe doch gesagt, ihr sollt zuhören und nicht zu schnell urteilen! Ich bin noch nicht fertig!" Auffordernd sah ich Liam und Desdemona an.
"Ja, ja.", brummte Desdemona und Liam sagte gar nichts. Beide sahen mich trotzig an.
"Der Verräter", fuhr ich fort, während ich Liam und Desdemona noch einmal einen warnenden Blick zuwarf, "wird dazu gezwungen. Er hat gar keine Wahl. Tut er nicht das, was die Jäger von ihm erwarten, töten sie seinen Bruder, der in ihrer Gewalt ist." Alle waren ruhig.

Nicht einmal Desdemona sagte etwas. Schweigend sah sie auf den Boden. Ihre Hände hatte sie zu Fäusten geballt, während ihr Körper langsam zu beben begann. Sie hatte sich angespannt, versuchte sich noch unter Kontrolle zu halten. Doch ich ahnte schon, was jetzt passieren würde. Desdemona würde platzen. Und das tat sie auch. Ruckartig hob sie ihren Kopf und ihr Blick schoss zu ihrer Tante. Die Wut stand ihr in das Gesicht geschrieben. Aber da war auch Trauer. Eine tiefe Trauer.
"Das!", rief sie aus, während sie ihre Tante mit ihrem stählernen Blick betrachtete. "Das wäre eine Entschuldigung gewesen! Dieser jemand hat immer eine plausible Rechtfertigung!" - Aber du ...!" Desdemonas Augen loderten. Noch nie haben sie so giftig auf mich gewirkt wie in diesem Moment. "Dieser jemand wird dazu gezwungen! Und er würde alles dafür tun, dass sein Bruder - seine Familie! - am Leben bleibt!" Ihre Stimme war lauter geworden. Desdemonas Augen schimmerten wässrig. Die Schatten sammelten sich bedrohlich um Desdemona.
Schweigend sah Cassandra Darkstone ihre Nichte an. Sie wirkte leer. Ihr Geist war fort und ließ nur ihre Hülle zurück. "Aber du!", rief Desdemona. Die ersten Tränen rollten ihr über die Wangen. "Du hast genau das Gegenteil gemacht! Um deinen eigenen Arsch zu retten!" Desdemonas Stimme brach und ein Schluchzen brach aus ihr hervor. Zum ersten mal sah ich, wie kaputt Desdemona eigentlich war.
"Du hast uns alle verraten! Deinetwegen sind sie tot! Deinetwegen wäre auch fast ich tot!", schrie Desdemona ihre Tante an. Ihre Stimme zitterte. Aber Desdemona war stark. Sie würde nicht zulassen, dass die Taten ihrer Tante über sie siegen würden. Sie würde alles erdenkliche tun, nur um Lady Darkstone das Leben zur Hölle zu machen.

"Desdemona ...", murmelte Liam und wollte Desdemona am Arm packen und aus dem Büro ziehen. "Das ist nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt ..." Doch Desdemona riss sich los und warf Liam einen Todesblick zu. "Du hast doch keine Ahnung!", fauchte sie. "Wenn das nicht der richtige Zeitpunkt ist, welcher dann? In drei Tagen sind wir alle doch sowieso tot! Wann also, wenn nicht jetzt?!" Sie stieß Liam von sich und machte ein paar Schritte auf Cassandra Darkstone zu, bis sie vor ihrem Schreibtisch stand. Die Schatten folgten ihr. Sie wirkten wie ein schwarzes Loch, das die Direktorin mit Haut und Haar verschlingen würde, wenn Desdemona es ihnen befehlen würde.

"Deine einzige Ausrede ist, dass du Angst hattest! Dass die Jäger dich töten, wenn du ihnen nicht hilfst!", zischte Desdemona. Sie war so unfassbar wütend und traurig zugleich. "Dafür hast du in Kauf genommen, dass deine Familie ermordet wird! Für dein eigenes, beschissenes Leben!" Desdemona rümpfte angewidert die Nase, während sie ihre Tante betrachtete. "Du bist widerlich, Cassandra. Und erbärmlich. Wie kannst du nur immer noch erwarten, dass ich dir verzeihe? Deinetwegen habe ich keine Eltern. Deinetwegen werde ich niemals Geschwister haben. Alles ist deine Schuld. Und du kannst dich nicht rechtfertigen. Mit keiner Entschuldigung der Welt."

Desdemonas flache Hand schlug laut auf Cassandras Schreibtisch auf. So laut, dass Lady Darkstone erschrocken zusammen zuckte. "Vermassle es bloß dieses mal nicht. Hunderte von Elementary zählen auf dich. Hunderte vertrauen auf deinen Schutz. Enttäusch nicht auch noch sie.", sagte Desdemona mit einer bedrohlich leisen Stimme. "Denn wenn du wieder aus Angst das Leben anderer opferst ...  Dann schwöre ich dir, dass ich dich eigenhändig in die Hölle werfe!"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro