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Kapitel 7.2 - Das Element "Geist" ✅

»Ja, bitte?«, sagte Miss Johnson und die Tür wurde geöffnet. Herein trat der schwarzhaarige Junge namens Will. Seine sturmgrauen Augen blickten in die meinen.
»Will. Was für eine Überraschung.«, sagte Miss Johnson freundlich. Ja. Was für eine Überraschung. Gerade eben hatte ich noch an ihn gedacht. »Ich habe interessante Neuigkeiten für dich. Du wirst den Westturm nicht mehr alleine bewohnen.«
Wie bitte? Den Westturm? Soweit ich mich erinnerte, stand auf dem Stundenplan, dass der Westturm nicht betreten werden durfte. Die Direktorin schien meinen verwirrten Blick zu bemerken.

»Ja, den Westturm.«, bestätigte mir die Direktorin mit einem geheimnisvollen Lächeln. Sie deutete auf Will. »Wie du ist er ein Geistelementar. Nur war es bei ihm so, dass alle ihn von Anfang an für einen Luftelementar hielten. Also kam er in die Klasse der Luftelementare. Es fiel niemandem auf, dass er gar keiner von ihnen ist. Bis auf mir. Daraufhin bekam er ein Zimmer im Westturm, der vor vielen Jahrhunderten, als die Geistelementare noch nicht wegen ihrer Macht gejagt wurden, für die Geistelementare war. Zwar geht er immer noch in die L-Klasse, aber niemand außer mir weiß, was er wirklich ist. Es fällt auch nicht auf, dass er gar nicht bei den anderen im Flügel schläft.«
Ich konnte nichts anderes tun, als Will anzustarren. Er war wie ich. Ich war nicht allein. Hatte er mich deshalb beobachtet? Weil er geahnt hatte, was ich war?

»Und woher wussten Sie, dass er keiner der Luftelementar ist?«, wollte ich wissen. Daraufhin lächelte Miss Johnson bedrückt. »Eine meiner Freundinnen in meiner eigenen Schulzeit ist ein Geistelementar gewesen. Auch sie wurde für einen Luftelementar gehalten. Mir jedoch fiel jedes mal auf, wenn sie etwas zum Schweben brachte, dass ein lila Flimmern auftrat.«, erklärte die Direktorin. »Genau wie bei Will.« Sie seufzte schwer. Ein zutiefst trauriger Ausdruck verdunkelte ihr Gesicht wie ein schwarzer, halbdurchsichtiger Schleier. »Leider wurde ihre Familie gefunden und seither ist sie untergetaucht. Zumindest hoffe ich, dass sie nur untergetaucht ist.«
»Soll ich sie in den Westturm bringen?«, fragte Will.

»Ja, bitte.«, sagte Miss Johnson. »Und bringe ihr in eurer freien Zeit bitte bei, das Element zu beherrschen und kennenzulernen.«

»Natürlich.«, erwiderte Will und wandte sich an mich. »Komm.« Er ging voran, ohne sich noch einmal zu vergewissern, ob ich ihm auch folgte. Hastig versuchte ich mit ihm Schritt zu halten. Er hatte ein ganz schönes Tempo drauf.

»Und was ist mit meinen Sachen?«, fragte ich Will zögerlich und fing an zu joggen, um nicht zurückzufallen.

»Die werden auf dein neues Zimmer gebracht.«, sagte Will, ohne anzuhalten oder sich zu mir umzudrehen. Er bog ab, in Richtung des Erdelementar-Flügels. Urplötzlich blieb er stehen, sodass ich beinahe in ihn rein lief. Er sah sich um als wollte er sich vergewissern, dass wir beide auch alleine waren.

Abgesehen von uns beiden war der Gang menschenleer. Und er befand sich auch eher in einer Ecke des Schlosses, in der sich ohnehin nicht viele Schüler aufhielten. Die Klassen- und Freizeiträume befanden sich alle auf der anderen Seite des Schlosses. Dementsprechend gab es keinen Grund, hierher zu kommen. Zumal dieser Teil des Schlosses, im Gegensatz zum Rest, alt und verlassen wirkte. Außerdem war er nicht so prunkvoll gestaltet. Es war ein einfacher steinerner Gang. Durch die Fenster fielen die Schatten der Bäume, sodass alles noch eine Spur verlassener wirkte, als es wirklich war. Da halfen auch die altersschwachen Lampen nicht aus, die wie Fackeln an den Wänden befestigt worden waren.

Keinerlei Verzierungen waren zu sehen. Keine Gemälde, keine Deckenmalereien. Nichts. Es wirkte so anders als der Rest des Schlosses. Wenn das hier schon immer der Flügel der Geistelementare gewesen war, war es dann Absicht, dass hier keinerlei Prunk und Verzierungen aufzufinden waren? Waren die Geistelementare dann schon immer verachtet worden?

Will wandte sich der Wand zu und seine Hand legte sich auf einen der leicht heraus ragenden Steine in der Wand. Er drückte leicht dagegen und plötzlich tat sich die Wand auf. Der Blick auf eine Tür aus dunklem, schweren Holz wurde frei gegeben. In der Tür war wieder das Wappen der Elementare zu sehen. Der Kreis, der in vier Farben eingeteilt war. Nur, dass dieses Wappen anders war. In der Mitte des Kreises, dort wo sich alle vier Farben hätten treffen sollen, war ein Kreis. Ein Kreis, der die anderen Farben miteinander verband. Eine neue, zusätzliche Farbe. Dunkles lila. Beinahe schwarz.
»Das ist die Farbe für unser Element.«, erklärte mir Will kurz, dann öffnete er auch schon die Tür und vor uns erschien eine Steintreppe. Er ging voran. Ich ihm hinterher. Die Treppe war eine Wendeltreppe aus Stein. Im Gegensatz zu allem was ich in diesem Schloss schon gesehen hatte, wirkte dieser Teil uralt. Will stieg ohne zu zögern hinauf. Wir kamen immer höher und höher. In die Wand der Treppe waren Fenster eingelassen, sodass Licht auf die Treppe fiel. Plötzlich war die Treppe zu Ende und wir waren oben angekommen.
»Willkommen im Westturm.«, sagte Will feierlich und grinste. Ich konnte nicht anders als zu staunen. Vor uns lag ein runter, großer Raum. Es gab einen Kamin, in dem das Feuer fröhlich knisterte. Darüber hing ein großer Fernseher. Davor wiederum stand ein gemütliches, schwarzes Sofa und zwei dunkle Sessel. Am Fenster stand ein Tisch, der an einer Seite rundlich war, damit er auch genau an die Wand des runden Turmzimmers passte. Neben dem Tisch standen mehrere Bücherregale, die gut gefüllt waren. Ganz anders als der Aufenthaltsraum der Luftelementare wirkte die Einrichtung hier nicht wahllos zusammengewürfelt, sondern aufeinander abgestimmt und gemütlich. Es gefiel mir.

Von dem runden Zimmer gingen drei Treppen ab. Eine für jeden Jahrgang.
»Du musst die Treppe ganz links hoch. Oben musst du dann die rechte Tür nehmen, denn da ist der Mädchenflur. Dein Zimmer kannst du dir selbst aussuchen.«, sagte Will. »Wir sind die einzigen Geistelementare hier. - Und du wirst weiterhin am Unterricht der L1 teilnehmen. Auch, wenn die jetzt wissen, dass du eine keine von ihnen bist.«

Meine anfängliche Freude versiegte. Ich würde zurück zur L1 müssen? Etwas in meinem Inneren zog sich krampfhaft zusammen. Auf keinen Fall wollte ich zurück! Nicht nachdem, was ich getan hatte! Niemand von ihnen würde sich jetzt noch in meine Nähe trauen. Ich wäre ganz allein. Ich schwieg.

»Warum sind wir die einzigen Geistelementare hier?«, fragte ich ihn schließlich. Er sah zu mir.

»Das hat Miss Johnson dir doch bestimmt schon gesagt.«, sagte er. »Wir wurden und werden noch immer gejagt. Zwar nur noch selten, aber es kommt vor. Wir sind fast ausgestorben und die, die noch übrig sind, sind untergetaucht und halten sich von der Gesellschaft fern. Nur weil die Jäger nicht mehr ganz so präsent sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sie fort sind. Jeder von uns, der sich unter andere Elementare traut, ist ständig in Gefahr.«

Ich nickte. Gut, das konnte ich sehr gut nachvollziehen. Dennoch ließ mich das irgendwie nicht los. Wie grausam musste man sein, um andere Elementare so lange zu jagen, bis sie ausgestorben waren? War ihnen nicht bewusst, dass nicht alle Geistelementare ihre Macht dafür benutzten, um anderen zu schaden?

»Such dir am besten jetzt ein Zimmer aus, richte dich ein und lebe dich erst einmal ein.«, sagte er. »Zum Essen hole ich dich hier dann ab.« Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwand er über die dritte Treppe. Will war wohl im letzten Jahrgang. Demnach musste er ungefähr achtzehn sein. Anders als er hatte ich meine komplette Schulzeit hier noch vor mir. Wenn er von der Schule gehen würde, wäre ich erneut vollkommen allein. Und niemand wäre mehr da, der meine Kraft und mich verstehen würde.

Ich ging auf die erste Treppe zu. Auch sie war aus Stein, jedoch wurde sie nicht vom Tageslicht, das durch Fenster fiel, erleuchtet. Sondern durch mehrere kleine Lampen, die an der Steinwand angebracht waren. Ich ging hinauf und öffnete die rechte Tür. Der Flur war nicht so lang wie der, der L1. Aber insgesamt war in dem Turm wirklich sehr viel Platz.

Hatte es viele Geistelementare gegeben? Wie Luft-, Feuer-, Erd- und Wasserelementare? Ich schritt in den Gang. In jeder der Türen steckte ein kleiner schwarzer Schlüssel. Auf eine dieser Türen ging ich zu und öffnete sie. Das Zimmer, das hinter der Tür erschien, war groß. Größer, als das der L1. Es gab ein großes Fenster, vor dem schwarze Vorhänge hingen. Die Tapete des Zimmers war in einem Mischmasch aus blau und violett. Auf dem Boden lag ein flauschiger schwarzer-violetter Teppich und in dem Zimmer gab es einen Schrank, zwei Regale, einen Schreibtisch und einen normalen Tisch mit jeweils einem Stuhl. In der rechten Ecke am Fenster stand ein recht großes Bett. Dieses Zimmer war viel schöner, als das Zimmer bei den Luftelementaren. Es gab sogar ein flauschiges, rotes Sofa, vor dem ein Fernseher stand. Ich ging wieder hinaus und nahm den Schlüssel an mich, in dem eine silberne 7 eingraviert war.

Als ich mich umdrehte, sah ich am Anfang des Flures mein Gepäck. Anscheinend war schon alles aus meinem alten Zimmer bei den L1 ausgeräumt worden. Ich nahm meine Sachen und hatte kurz darauf alles in mein neues Zimmer eingeräumt.
Aber wie sollte es jetzt weitergehen? Vor meinem innerem Auge blitzte wieder das Bild von vorhin auf, als Claire mich entsetzt ansah. Ebenso der Coach und die Anderen. Sie alle hatten Angst. Angst vor mir.

Jetzt war ich vollkommen allein. Nicht einmal Claire würde mehr zu mir halten. Nur Will war da. Aber ob der Lust hatte, die ganze Zeit über mit mir herumzuhängen war fraglich. Ganz sicher hatte er Freunde, zu denen er gehen konnte. Die ihn mochten.
Meine Kraft und die Angst vor ihr - vor mir - hatte mir meine einzige Freundin genommen. Angst. Es war schon merkwürdig, was Angst alles anstellen konnte. Sie brachte die Tapfersten zum Fall. Sie ließ alles ein stürzen, ließ nicht mehr klar denken, nur verzweifeln. Angst war ein mächtiges Gefühl. Ob es überwunden werden konnte?

Auf dem Weg hierher hatte ich gedacht, in Claire endlich eine Freundin gefunden zu haben. Wir hatten uns ein Zimmer geteilt und sie hatte zu mir gehalten. Selbst dann noch, als alle anderen sich auch von ihr abgewandt hatten. Doch sie war geblieben.
Aber so schnell konnten sich Dinge ändern. Ansonsten würde ich auch alleine klar kommen. Bis jetzt war ich immer alleine klar gekommen. Freundinnen hatte ich nie gehabt. Es hatte immer nur meine Mutter und mich gegeben. Nun war ich seit noch nicht einmal einer Woche hier und vermisste sie bereits jetzt schon schrecklich. Sie war immer mein Fels in der Brandung gewesen. Mit ihr war ich nicht allein.


»Hey, Mika!«, ertönte wenig später Wills Stimme von unten. »Kommst du?«
»Ja!«, rief ich und rannte zu ihm. Er stand wartend im Gemeinschaftsraum.
»Hast du ein Zimmer gefunden?«, fragte er. Zur Antwort nickte. Danach wusste keiner von uns, was er sagen sollte. Gemeinsam ließen wir den Gemeinschaftsraum hinter uns und liefen liefen die lange Wendeltreppe hinunter.

»Weshalb ist die Treppe zum Turm überhaupt so versteckt?«, wollte ich schließlich wissen. Damals, vor langer Zeit, hatte doch jeder gewusst, dass es auch Geistelementare auf dem Internat gab. Weshalb also war der Eingang zu ihren Unterkünften so versteckt?
»Damals, als das Internat gebaut wurde, waren für jeden der Unterkünfte für die verschiedenen Elementare, Elementare anwesend. Die Elementare der vier anderen Elemente gestalteten jeweils die Unterkünfte für Ihresgleichen. Diese Unterkünfte waren einfach zu finden und wurden mit wenig Aufwand erbaut.«, erzählte Will. »Die anwesenden Geistelementare jedoch wollten nicht so etwas Einfaches. Sie wollten etwas Einzigartiges. Etwas, das nicht so leicht zu finden war. Also erbauten sie diesen Turm, zu dem man nur durch die versteckte Tür kommt. Außerdem war das Internat schon damals eine Sammelstätte für viele verschiedene Elementare. Und demnach bot es auch ein gutes Angriffsziel. Vor allem weil es Geistelementare beherbergte. Diese wollten hier nicht wie auf dem Präsentierteller leben. Hinzu kommt, dass das Internat sehr alt ist und damals nicht alle Elementare damit einverstanden waren, dass die verschiedenen Arten von Elementaren zusammen auf ein Internat gehen sollten. Damals waren die Elementare in verschiedene Clans eingeteilt. Und rivalisierten miteinander, beziehungsweise pflegten Feindschaften.« Irgendwie musste ich bei dieser Erklärung an die Feuerelementare denken und wie stolz diese wirkten. Und auch an meinen Angreifer.
»Und weshalb steht auf dem Stundenplan, dass niemand Zutritt zum Westturm hat?«, fragte ich. »Er ist doch sowieso versteckt.«
Will zuckte bloß mit seinen Schultern. »Ja, schon. Und die Anderen wissen auch nicht, wie man zu dem Turm kommt. Für sie ist er eher nur ein Gerücht, aber für den Fall, dass doch einmal ein Elementar den Eingang zum Turm finden sollte, fand die Direktorin es besser, im Stundenplan zu schrieben, dass der Zutritt verboten ist. Außerdem ist dieser Turm nur für die Geistelementare da.« Ich nickte nachdenklich. Das klang logisch. Dennoch bot es ein gewisses Risiko. Andere Schüler könnten dies nämlich als Herausforderung ansehen und doch hierher kommen. Claire hatte bei unserer Ankunft etwas ganz Ähnliches gesagt.

Durch die Tür gelangten wir wieder in den Gang, der zum Westflügel führte. Die Wand hinter uns schob sich automatisch wieder vor die Tür.

Es dauerte nicht lange, dann standen wir schon vor der gewaltigen Tür, die zum Speisesaal führte. Nun war mir schon ein wenig mulmig. Wie würden die Anderen reagieren, wenn sie mich sahen, nach dem, was auf dem Kampfplatz gewesen war? Wie würde Claire reagieren? Hier konnte ich ihnen nicht entfliehen.

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