5 - Vertrauen
Es war nach Mitternacht und die beiden befanden sich nun in Kenjis bescheidener 1 Zimmerwohnung.
Das ticken der Uhr war das einzige was man nebst dem Surren des Kühlschrankes vernahm.
Samira sass derweil auf Kenjis Bett, weil er kein Sofa hatte und er den Esstisch als Schreibtisch umfunktioniert hatte.
Sie hielt ein zerknittertes Nastuch in den Händen und war noch immer über die neusten, wie auch ältesten Ereignisse aufgewühlt.
Trotzdem fühlte sie sich seit dem Geheule deutlich besser und war Kenji mehr als nur dankbar, dass sie diese Nacht bei ihm verbringen durfte. Denn nur an seiner Seite empfand sie wahre Geborgenheit, Wertschätzung und Liebe.
Der Braunhaarige holte gerade ein Beutel Mischgemüse aus dem Tiefkühlfach, welches schon lange abgelaufen war.
Seit dem Vorfall, hatte Samira kein einziges Wort mehr mit ihm gewechselt. Er machte sich wirklich ernsthafte Sorgen um die kleine Diva und hoffte, dass sie bald freiwillig darüber sprach.
Kenji hielt ihr nun den eiskalten Beutel an die geschwollene Stelle und versuchte die Stimmung etwas aufzuheitern, indem er trocken anmerkte:
"Du siehst echt scheisse aus."
"Gleichfalls", nuschelte sie daraufhin schmunzelnd, zugleich abwesend und nahm ihm das gefrorene Gemüse ab, damit er sich neben ihr auf die Bettkante setzen konnte.
Kenji bemerkte, dass Samira weiterhin versunken vor sich hin grübelte. Jedoch wollte er sie nicht mit aufdringlichen Fragen bedrängen. Auch wenn es wichtig war, dass man darüber redete, so hatten sie dafür immer noch alle Zeit der Welt.
Deshalb versuchte er sie erstmals etwas aufzubauen und lief daher zu dem geräumigen Gitterkäfig, welcher Samira gar nicht aufgefallen war.
Sie hob neugierig den Kopf, als der Student etwas aus diesem herausholte und anschliessend mit einem weissen Fellknäuel auf den Armen zu ihr zurückschritt.
Es war ein niedliches Frettchen, was er da gerade auf ihren Schoss gelegt hatte. Verliebt quietschte es auf, als Samira mit der flachen Hand über dessen Fell strich.
"Zu süss", dachte die Rothaarige laut und streichelte das samtige Wollknäuel weiter.
"Sie heisst übrigens Nana", erklärte Kenji dann und kraulte sein geliebtes Haustier kurz unter dem Kinn, welches für einen Moment seine roten Augen schloss.
"Ich habe sie damals aus dem Tierheim geholt", erzählte er mit ruhiger Stimme weiter, "Nana lebte nämlich schon sehr lange dort und wurde damals anonym abgegeben. Vermutlich weil sie über die Jahre blind wurde."
Die Rothaarige blickte ihn schockiert an. Die Menschheit konnte ja so grausam sein! Obwohl sie ja nicht gerade besser war..
"Glück für mich!", meinte Kenji bloss lächelnd. "Denn für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Ihr Handicap, wie auch ihr stolzes Alter, stören mich nicht im Geringsten. Sie ist genauso umwerfend wie alle anderen Frettchen und hat darum auch das selbe Recht auf ein schönes Zuhause mit viel Liebe."
"Sie kann sich wirklich glücklich schätzen dich an ihrer Seite zu haben", lobte Samira ihn mit feutchen Augen und einem ehrlichen Lächeln.
Sie war sichtlich gerührt, was den jüngeren Studenten gleich erröten lies und deshalb verlegen "Danke" hauchte, während er sich am Nacken kratzte.
"Übrigens mag Nana Äpfel. Willst du ihr ein Stück geben?", versuchte er von seinem Schamgefühl abzulenken und begab sich direkt zum Kühlschrank, ohne auf Samiras Antwort abzuwarten.
"Äpfel?", fragte diese jedoch nur verwirrt und schaute ihrem gutherzigen Rowdy hinterher, den sie gerade überaus knuffig fand mit seinen roten Bäckchen. "Ich dachte das seien Fleischfresser.."
"Sind sie auch", lachte Kenji kurz auf und kam mit einem Stück Obst zurück. "Aber sie steht nun mal total drauf!"
Er zwinkerte der Rothaarigen zu, bevor er ihr das Stückchen überreichte, welche den Happen wiederum an den Albino verfütterte.
Nana quitschte zufrieden und dankbar auf, während sie sich den Mitternachtssnack schmecken liess.
Dabei herrschte eine relativ angenehme Stille zwischen den Dreien, welche Samira schon bald leise durchbrach, weil sie endlich Klarheit wollte.
"Dich stört es also nicht, wenn man anders ist?"
Diese Frage kostete die Rothaarige einiges an Mut, was Kenji anhand ihrer Stimmer sofort heraushörte.
"Alles andere wäre doch total öde", entgegnete er deshalb gelassen und beobachtete Samira dabei, wie sie dezent lächeln musste. "Warum fragst du?"
"Ach..", sie zuckte beiläufig mit den Schultern, "Nur so."
"Hmm..", grummelte der Brünette unterdessen nachdenklich und entnahm ihr den Gefrierbeutel, um ihr besser ins Gesicht blicken zu können. "Würdest du den gerne normal sein?"
Sie schaute ihn überrascht an, wobei seine dunkelbraunen Augen sie bereits neugierig musterten. Ihr wurde dabei ganz warm ums Herz.
"Ähm naja..", und dachte kurz nach. "Es gibt schon Dinge die ich gerne ändern würde.."
"Aber dann wärst du nicht mehr du.. auch wenn du ein Snicker essen würdest.."
"Was?"
"Ach nichts", lachte Kenji nervös, weil das gerade echt dämlich klang. Er war wohl übermüdet.
"Aber du hast schon recht", meinte Samira dann abwesend.
"Mit dem Snicker?"
"Nein!", und klatschte ihm eine auf den Hinterkopf. "Das andere!"
"Ach so! Ja!", lächelte er verlegen und rieb sich die pochende Stelle. "Findest du dich denn selbst so schlimm?", und suchte gleich wieder ihre bezaubernden Augen, trotz Veilchen, auf.
Samiras Herz pochte dadurch immer lauter. "Naja geht so, es sind viel mehr die Dinge, die ich getan habe."
"Aber wen interessiert schon die Vergangenheit?", äusserte sich Kenji charmant und strich ihr liebvoll eine rotkupferne Haarsträhne hinters Ohr. "Das Hier und Jetzt zählt doch."
Dieser eine simple Satz, bewirkte wahre Wunder. Samira ging endlich ein Licht auf!
Mit geöffnetem Mund bewunderte sie nun den gutmütigen Rebellen, welcher sich in der Zwischenzeit zu ihrem persönlichen Freiheitskämpfer weiterentwickelt hatte.
Dieser wiederum hob verwundert die eine Augenbraue und fragte leicht verunsichert mit feiner Stimme nach: "Hab ich was falsches gesagt?"
Samira schüttelte den Kopf, legte dann die süsse Nana behutsam in den Käfig zurück, ehe sie glücklich auf ihren Freiheitskämpfer zu hüpfte und trällerte:
"Du hast mich ab jetzt nur an der Backe Kenji, ob du willst oder nicht!"
Dabei grinste sie ihn überglücklich an und verspürte zugleich ein aufregendes Kirbbeln im Bauch.
Selbst seine Lippen formten sich zu einem herzlichen Lächeln und er hauchte erfreut:
"Etwas anderes würde ich auch gar nicht erst tolerieren meine geliebte Diva~"
Und zog nun langsam ihr Gesicht zu sich, um sie leidenschaftlich zu küssen.
The End~
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😏 Seht ihr?
Ich wusste doch, dass ihr auf ein Happy End wartet.
Oder wolltet ihr etwa eine 🍋???
😱😱😱
Tz tz tz, also wirklich meine lieben Kinder
😏🌚🔥
SCHÄMT EUCH!!!
Nein Quatsch als gut!
Ich fand nur, dass dieses Mal keine Lemon nötig war. 🤷♀️
Oder was meint ihr dazu?
Diese Geschichte habe ich übrigens für AnjaHinz4 geschrieben.
Ich hoffe sie hat dir (natürlich auch allen anderen xD) gefallen und dass ich Kenjis Persönlichkeit einigermassen gut widergespiegelt habe.
Über Feedback, Kommentare bla bla bla..
Ich glaube diejenigen, die meine Kurzgeschichten verfolgen wissen was das bedeutet. 😂✌❤
Für all die anderen.. schaut einfach in meinen anderen Fanfictions vorbei, dann wisst ihr es auch.
☆°•' Also Merci beaucoup fürs Lesen! '•°☆
Schmatzer, Schmatzer, Schmatzer
🖤▪︎'Jamboloambo'▪︎🖤
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