3 - Dinner
Zusammen liefen sie dann zum nächsten Mc Donalds, welcher keine 10 Minuten entfernt war.
Sie bestellten ihre Menüs anhand des riesigen Touchscreen Monitors und setzten sich dann in eine ruhige Ecke.
Das Essen liess nicht lange auf sich warten und schmeckte so wie üblich.
Samira und Kenji fanden dabei zur Genüge Gesprächsstoff. Schliesslich betrug ihr Altersunterschied auch nur knapp 1 Jahr. Sie studierten sogar beide das selbe, allerdings an unterschiedlichen Universitäten.
Ausserdem stellte sich herraus, dass sie relativ nahe beieinander lebten. Nur mit dem Unterschied, dass Kenji alleine wohnte und Samira in einer 4er WG.
Sie verstanden sich wirklich auf Anhieb und Samira tat es unglaublich gut mit jemanden so offen reden zu können. Dabei musste sie sich auch nicht verstellen, damit derjenige sie mag. Denn Kenji respektierte ihre wahre Art, wenn auch mit viel Sticheleien und unnötigen Bemerkungen. Aber wiederum genau das gefiel der Rothaarigen so sehr. Sie schätzte nämlich den direkten, ehrlichen, spötischen Charakter des jungen Rebellen, welcher ein grosses Herz für Tiere hatte. So wusste man wenigstens woran man war.
Völlig unbeschwert teilten die beiden daher ihre Interessen und Vorlieben aus. Nicht erstaunlich, dass die Zeit viel zu schnell vorüberging und sie sich daher den McFlurry auf dem Heimweg gönnten.
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Während sie nebeneinander liefen und sich gleichzeitig ihr Eis schmecken liessen, fühlte sich die Rothaarige erstmals wertgeschätzt. Dieses neuartige Gefühl kitzelte leicht an ihrem inneren Wohlbefinden und stimmte Samira deshalb glücklich. Ein leichter Rotschimmer legte sich daher auf ihre Wangen, während sie zufrieden schmunzelte und vor sich hin träumte. Dabei schwärmte sie insgeheim von Mr. Rowdy und seinen knuffigen Haarfransen, welche wiederum überhaupt nicht zu seiner sarkastischen Persönlichkeit passten.
Er ist echt ein gutherziger Kerl, dachte sie verliebt und liess genüsslich das Softeis auf ihrer Zunge zergehen, bis nur noch die M&M's Stücke übrig blieben.
Wieso bin ich ihm nicht schon eher begegnet?, und zerkaute mit viel Sorgfalt die feinen Erdnuss-/Schokoteilchen.
"Jetzt links oder?", riss Kenji sie dann aus dem traumversunkenen Zustand, weil er sie noch bis vor die Haustür begleiten wollte.
Sie standen nun vor einer Gabelung und die kupferfarbene Schönheit wusste, dass es nicht mehr weit war.
Ihr zuvor federleichtes Glücksgefühl wurde von der grausamen Wirklichkeit zerfressen.
Denn sobald Samira in die Wohnung treten würde, wäre alles wieder wie zuvor. Sie würde dann in ihrem Herzen die boshaften Lästereien der drei Mitbewohner spüren, welche diese auch noch hemmungslos weitertratschten.
Und wenn Kenji ihnen vor die Linse geraten würde, würden sie bestimmt auch über ihn schlechte Gerüchte verbreiten. Und das wollte Samira auf keinen Fall!
Dafür war er ihr viel zu wertvoll.
Ausserdem wusste sie, dass Kenji es nicht tolerieren würde, wenn sie die paar Meter noch alleine in der Dunkelheit zurücklegen würde.
Sie befand sich in einer Zwickmühle und wusste keinen Ausweg. Ihr war deshalb echt zum Trinken zumute, was sie direkt leise ansprach:
"Sollen wir nicht noch was trinken gehen?"
Kenji entging dabei ihre plötzliche Stimmungsschwankung nicht. "An einem Mittwoch?"
"Und jetzt?"
Der gutmütige Rebell vernahm Traurigkeit aus ihrer sonst so quirligen Stimme und ahnte bereits, dass sie sich mit ihren WG-Bewohner womöglich nicht vertrug. Das war auch der Grund, warum er alleine lebte. Da er so seinen Frieden hatte.
Er wollte Samira aber nicht darauf ansprechen. Sie sollte sich nämlich nicht von ihm dazu gezwungen fühlen oder gar meinen er sei ein Kontrollfreak.
Wenn sie genug Vertrauen zu ihm gefasst hatte, würde sie schon selbst auf ihn zukommen. Davon war er der festen Überzeugung.
Aber nur schon diese Annahme bereitete ihm grossen Kummer, da er befürchtete sie würde ihn gar nicht erst so nahe an sich heranlassen.
"Von mir aus können wir gerne am Freitag die Sau rauslassen, aber nicht heute Samira."
"Dann gehe ich eben alleine!", antwortete die einen Kopf kleinere Studentin schnippsch. Sie war offensichtlich enttäuscht von ihm und wollte gerade davon eilen, als Kenji sie am Oberarm packte.
"Ey Diva!" Er sah ihr einen Moment lang mahnend in die bildhübschen, eiskalten Augen, ehe er einen schwarzen Marker aus seiner Umhängetasche nahm.
"Melde dich wegen Freitag", und schrieb unterdessen seine Nummer auf ihren Unterarm. "Oder wenn sonst irgendwas sein sollte, okay?"
Sie nickte jedoch nur.
"Versprochen?", hauchte der Jüngere deshalb besorgt und stellte dabei erneut intensiven Augenkontakt her.
Sie antwortete mit einem zögerlichen "Ja".
Flüchtig küsste Kenji sie dann zum Abschied auf die Stirn, bevor er in der Nacht verschwand.
Die Rothaarige stand nun ganz alleine da und fragte sich verliebt:
Womit habe ich ihn bloss verdient? ~
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