Kapitel 9: Bekenntnisse im Regen
„Und die Gewinner dieses Wettbewerbs ist das Paar mit der Nummer 22!" rief der Veranstalter aus.
„Na los Dreh dich um los!" schrie mir Meggi entgegen und fasste mich an den Armen um mich mit den Rücken zu ihr zu drehen.
Ich tat natürlich das was sie wollte.
Erst als ihr enttäuschtes „Oh" vernahm, drehte ich mich wieder zu ihr um.
„Wir haben verloren!" bestätige sie mir traurig, doch trotzdem lächelte sie mich freundlich an und half mir unsere Nummer von meinem Rücken zu bekommen. Wir hatten die Nummer „12" gehabt.
Absolut zufrieden legte ich meinen Arm um ihre Schulter und zusammen verließen wir die Tanzfläche. Unsere Freunde erwarteten uns bereits mit einem breiten Grinsen, doch ich ignorierte es einfach, denn ich hatte Meggi im Arm.
Zu siebt verließen wir das Gebäude und versammelten uns vor den Treppen. Eric hatte eine Frau in den Zwanzigern kennen gelernt und die beiden schienen sich gut zu verstehen. Jedenfalls klammerte die Blonde an seinem Arm und kicherte ununterbrochen über Dinge die er sagte.
Sie stand sicherlich auf ihn und wollte die Nacht mit ihm verbringen und Eric schien nichts dagegen zu haben. Nur meine Schwester wirkte misstrauisch, sagte aber nichts.
Die beiden verabschiedete sich dann ziemlich schnell und wir fünf entschieden das es das beste war, wenn Tilda mit Blake und Yara nach Hause fuhr, sie wohnten ja quasi neben an.
Megan und ich wohnten zwar in der Nähe aber im selben Studentenwohnheim. Deswegen wollten wir separat fahren.
Blake warf mir noch einen ziemlich auffälligen Blick zu und nachdem wir uns nach der Reihe alle mal gedrückt hatten trennten sich unsere Wege.
Megan hatte sich natürlich durch die Verabschiedung von unseren Freunden von mir gelöst und mir fehlte diese Wärme.
Wir liefen still neben einander her und ich überlegte krampfhaft was ich sagen sollte.
"Schade das wir nicht gewonnen haben..." begann ich vorsichtig ein einfaches Gespräch.
"Ja, das wäre echt super gewesen." antwortete sie ehrlich und errötete leicht. Nein das konnte nicht sein. Megan war nicht die Person die rot wurde. Sie war stark, laut und unberechenbar. Das einzige was berechenbar war, war das sie nie vor einem Jungen rot wurde.
Doch ehe ich mich versah, war es weg und auf einmal war mir noch nicht mal mehr so sicher, ob sie überhaupt errötetet war.
Megan erhielt ihren Autoschlüssel vom Fahrservice und sie lief direkt auf den alten schwarzen Ford Mustang zu. Ich schnappte hörbar nacht Luft und sah irisiert auf das Auto. War das Lennys? Ich wusste gar nicht was ich tun sollte und blieb erst wie angewurzelt stehen.
Meg drehte sich um und sah mich mit einem leichten Lächeln an.
"Kommst du jetzt oder willst du bis morgen da stehen bleiben?"
Sie war so ungeduldig.
Immer noch verwirrt lief ich auf sie zu und nahm auf dem Beifahrersitz platz. Ich wusste nicht was ich sagen sollte aber ich wollte es wissen. War es das Auto indem Lenny gestorben war?
Ich strich über das alte Leder, meiner Sitzlehne und sah nervös zu Megan herüber.
"Es ist nicht das Auto!" sagte sie plötzlich nach Minuten des Schweigens, doch sie sah mich nicht an.
"Woher....?"
"Woher ich wusste das du mich das fragen wolltest? -Dein Gesicht!" redete sie weiter und unterbrach mich.
Natürlich hatte sie gesehen wie ich auf das Auto reagiert habe.
"Es erinnert mich an ihn. Tilda hatte mir bei der Suche, des gleichen Modells geholfen und alles so lackiert und eingerichtet, wie es bei Lenny war. Selbst der Geruch ist gleich, denn ich habe seinen Duftbaum an meinen Spiegel gehangen. Und im Handschuhfach liegt das selbe Bild, das er von uns in seinem liegen hatte." sagte sie ruhig aber wurde immer kälter bei jeden Wort.
"Maggi ich..." begann ich erneut.
"Spar es dir Kay, du verstehst das nicht! Du kannst es einfach nicht verstehen!" gab sie bissig von sich und ihre Finger verkrampften sich um das Lenkrad.
"Ja das lässt sich immer einfach sagen!" gab ich mit unterdrückter Wut zurück und sah stur aus dem Seitenfenster.
"Wie meinst du das?" fragte sie sauer nach.
"Das ich das verstehen kann! Besser als du denkst. Aber du hast keine Ahnung davon was ich durch gemacht habe. Du urteilst einfach nur über mich, weil es dir dann leichter fällt mich zu hassen! Dabei hasst du mich nicht." presste ich wütend hervor.
Dazu sagte sie nichts mehr und schweigend fuhr sie uns zum Studentenwohnheim. Dort angekommen ertrug ich diese bedrückende Stille nicht mehr und sprang aus ihrem Auto. Mittlerweile war es heftig am regnen, ein warmer stark Sommerregen, aber es interessierte mich nicht das ich nass wurde. Diesen Anzug würde ich eh nie wieder tragen.
"Kay!" schrie sie hinter mir her.
Doch ich reagierte nicht. Im Moment war ich einfach zu wütend. Wütend darüber das sie mich immer verurteilte, nur das schlechte in mir sah und mich bewusst hassen wollte, obwohl sie es nicht musste.
Das Klappern ihres Absatzes auf dem nassen Weg war lauter zu hören als sonst, als sie hinter mir her lief.
"KAY!" rief sie wieder so laut.
"Was willst du noch von mir?" fragte ich wütend und drehte mich zu ihr um. Sie stand direkt hinter mir. Ihr nasses Haar war jetzt wider etwas gewellt und hing ihr in ihr wunderschönes Gesicht. Ihr Make Up war etwas verlaufen und trotzdem war sie noch nie so schön gewesen wie jetzt. Wir waren uns so nah, wie lange nicht mehr und die Spannung zwischen uns war noch nie so groß gewesen. Sie war spürbar zum greifen.
Ehe ich begriff was passierte, hatte sich schon nach meinem Nacken gegriffen und zog mich an ihre rosigen Lippen und küsste mich wütend. Mein Herz schlug so schnell und fest in meiner Brust und mein Gehirn hatte gerade Probleme allem zu folgen und zu verstehen was passierte.
Doch mein Körper wusste plötzlich wieder wie er zu reagieren hatte, deswegen packte ich sie an der Taille und zog sie ganz eng an mich. Ich wollte alles von ihr spüren, jeden Zentimeter ihr nassen Haut. Ich küsste sie zurück und kehrte ihren wütenden Kuss in einen leidenschaftlichen um.
Sie stöhnte leise, was mir einen Kick gab.
Ich konnte es immer noch nicht fassen, das ich sie in den Armen hielt. Nie hätte ich wissen können wie sich Megan anfühlt, aber es fühlte sich verdammt gut an und ich wollte nichts anderes mehr. Ich wollte nur Sie!
Langsam löste ich mich von unserer innigen Umarmung und sah zu ihr herunter, mit einem breiten Grinsen. Endlich war sie eingeknickt.
"Ich hasse dich nicht, aber ich wünschte ich könnte es!" hauchte sie und sah dabei traurig zu mir hoch.
Moment mal, ich dachte das wäre ein Durchbruch gewesen! Warum fühlte es sich dann so an als wären wir jetzt zehn Schritte zurück gegangen. Sie wischte sich die Tränen aus ihren Augenwinkeln mit dem Handrücken weg. Ich dachte es sein Regentropfen gewesen, aber hatte sie ernsthaft geweint? Vielleicht sogar als wir uns geküsst hatten? Hatte ich was falsch gemacht oder ihr weh getan?
Nein, nein...das konnte nicht sein! Sie hatte mich doch als erstes geküsst.
"Hab....hab ich was falsch gemacht?" wollte ich wissen und griff nach ihrem Gesicht, doch sie wich mir aus.
"Nein, das ist es ja gerade!" antwortete sie und verwirrte mich noch mehr.
"Maggi ich verstehe nicht!" gab ich heiser von mir und verstand die Welt nicht mehr.
"Ich muss jetzt alleine sein und über alles nachdenken." sagte sie aber ein kleines Lächeln formte sich auf ihren Lippen.
War das jetzt wieder ein gutes Zeichen?
Diese Frau verwirrte mich mehr als sonst irgendjemand.
"Soll ich dich noch zu deinem Zimmer bringen?" fragte ich, weil ich nicht mehr wusste was ich noch machen konnte. Doch sie schüttelte traurig ihren Kopf und ließ mich im Regen stehen. Erst als sie durch die Tür verschwand folgte ich im Abstand und ging zu meinem Zimmer.
Völlig erschöpft öffnete ich meine Zimmertür und fand einen schlafenden Zac vor, der gar nichts mehr mitbekam. Naja wenigstens hatte ich da Glück. Ich zog meine durchnässten Klamotten aus und ließ sie auf dem Boden liegen. Anschließen machte ich mich auf zu den Duschen. Eine heiße Dusche war jetzt umumgänglich, da ich mir keine Erkältung zu ziehen wollte.
Ich wusch meinen müden und kalten Körper und stolperte danach nur noch in mein Bett. Aber schlafen konnte ich trotzdem nicht. Alles was ich tat war zu analysieren, was ich wieder falsch gemacht hatte, warum Megan nach unseren Kuss so litt und was ich tun konnte damit sie sich endlich besser fühlte.
Wenn ich an unsern Kuss dachte überzog mein Nacken direkt wieder eine dicke Gänsehaut. Das letzte mal als ich mich so Gefühlt hatte war bei Liv gewesen.-meine Liv! Wie sehr ich sie doch vermisste...Monate hatte ich nicht mehr an sie denken müssen. Warum gerade jetzt? Warum kamen diese Albträume über ihren Tod zurück?
Livery war so ganz und gar das Gegenteil von Megan gewesen. Ruhig, zurückhalten, ein Bücherwurm, blonde lange Haare, eine kleine Brille und blaue Augen. Sie war ein Engel gewesen. Ein Engel der mich aus der Dunkelheit meines Vater befreit hatte.
Und doch war sie tot und ich wusste, das ich sie nie mehr wiedersehen würde.
Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich ließ sie heimlich raus. Livery wüsste jetzt was ich tun musste, sie wusste es immer und war immer für mich da gewesen. Was würde ich dafür geben um sie noch einmal sprechen zu können. Mein Innerste brannte bei den Gedanken an sie. Hilfesuchend griff ich an meinen Hals und fand sofort den Anhänger meiner Kette.
Die Kette die mich mit ihr verband. Der Anhänger der Koordinaten bei denen wir uns kennen gelernt hatten. Die hatte ich ihr damals geschenkt und nachdem mein Vater sie ermordet hatte, war es das letzte gewesen, was mir von ihr geblieben war.
Langsam beruhigte ich mich und meine Tränen versiegten bis in das tiefe Traumland abdriftete, das mich verschluckte und mich in den Abgrund der Albträume zog aus denen ich Stunden nicht fliehen konnte.
Doch diesmal war es kein Albtraum von Livery, diesmal hatte Meg ihren Platz eingenommen und ich musste ihr Schreie ertragen und ihren Schmerz mitansehen als mein Vater sie schlug, genau wie bei Liv....
Hey Leute,
...ich weiß war ein heftiges Kapitel aber die Beiden machen gerade einfach einiges durch. Ich wollte euch einen Einblick in ihrer Gefühlswelt geben. Wenn ihr euch fragt warum ich weniger update dann liegt es daran das ich auch weiter an meinen anderen Geschichten schreibe. Dazu kommt noch das es echt schwierig ist, hauptsächlich aus der Perspektive eines Mannes zu erzählen.
Versteht mich nicht falsch, ich will das so und bei O'Kay ist das auch wichtig das ich hauptsächlich aus Kay's Sichtweise schreibe, aber es ist halt echt hart....
Kay ist mein persönlicher Liebling geworden. Ich weiß nicht warum aber ich mag seinen Charakter einfach 🙈
Welcher ist Euer Lieblingscharakter aus allen drei Teilen?
#Tilda😅
#Everil🥵
#Blake😏
#Yara🦊
#Megan🔥
#Kay 😇
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