
Kapitel 19: Get started
Megan POV:
Die Fahrt des Aufzuges verlief wie in einem Wimpernschlag. Am Ausgang wartete bereits Leo in seinem schicken Anzug und mit einer bemitleidenden Miene auf mich. Alles in seinen Augen zeigte die Schuld, die in seinem Inneren brannte. Er hatte es von Anfang an gewusst, wie immer. Eine unglaubliche erneute Wutwelle überflutete meinen Körper.
"Hast du es gewusst?" Fragte ich ihn jedoch ganz ruhig und gelassen aber laut genug so das er es deutlich verstehen konnte, obwohl ich die Antwort schon kannte.
Er vermied es mir direkt in die Augen zu sehen.
"Antworten Sie mir!" Knurrte ich jetzt sogar bedrohlicher. Ich wollte es aus sei em Mund hören.
"Ja." Gab er als klare Antwort und obwohl ich es gewusst hatte schmerzte mich seine Antwort dennoch. Ich dachte wir wären mittlerweile so etwas wie Freunde gewesen.
"Miss Megan Sie wussten das ich nichts sagen durfte."
"Mein Name ist Miss Grayson" schnauzte ich ihn an und er zog überrascht seine Augenbrauen hoch.
Eigentlich richtet sich meine Wut gar nicht gegen ihn, er konnte am wenigsten dafür aber ich konnte nicht mehr klar sehen.
Leo fehlten die Worte.
„Geh mit aus dem Weg! Ich rufe mir ein Taxi."
Der Fahrer meines Vaters bewegte sich nicht von der Stelle, was es mit leichter machte an ihm vorbei zu kaufen.
Endlich aus diesem stickigen Gebäude draußen, wischte ich mir tapfer meine Tränen weg und hielt nach einem Taxi Ausschau.
„Miss kann man ihnen helfen?" fragte Fremder nicht besonders gut gekleideter Mann der Anfang dreißig zu sein schien.
Er lächelte mich an und zeigte mir seine ungepflegten Zähne.
Irgendwie war er mir nicht ganz geheuer aber ich hatte gerade größere Probleme.
„Ich warte auf ein Taxi!" antwortete ich ihm so knapp wie möglich.
„Ah das trifft sich ja gut. Ich bin Taxifahrer mein Wagen steht gleich da drüben und ich bin noch frei." schnurrte er und zeigte mit dem Finger auf das gelbe Auto einen Block entfernt.
Ich nickte, denn ich wollte niemanden den ich kannte mehr begegnen.
„Okay..." sagte ich zurückhaltend.
Der ruhige Mann ging vor und ich schloss fast zu ihm auf.
„Vielen Dank, das sie mich fahren." redete ich weiter. Ich hatte irgendwie das Bedürfnis ihm zu danken.
„Kein Problem." antwortete er knapp und rau.
Er begann sich immer wieder zu allen Seiten umzusehen und er wirkte aufgeregter. Seine Bewegungen waren unkoordiniert und abgehackt. Ehe ich mit bewusst werden konnte was nicht stimmte, griff er grob nach meinem Handgelenk und zog ich mich in eine dunkle Seitengasse.
Ich wollte schreien, doch ich bekam nicht die Chance dazu. Stattdessen presste er mir einen dreckigen abgenutzten Stoff vor Mund und Nase, der seltsam roch.
Nein das durfte nicht passieren! Tilda hatte mich vor genau solchen Situationen gewarnt und mir eingetrichert wie ich mich verhalten sollte. Luft anhalten und bloß nicht dieses Betäubungsmittel einatmen.
Ich tat so als ob ich müde wurde, obwohl mir wirklich schon etwas schwummrig war.
Es funktionierte der „Taxifahrer" lockerte seinen Griff um meinen Arm und meine Taille. Jetzt war ich freier, obwohl ich kurz davor war zu hyperventilieren und so wieder dieses Gift einzuatmen, konzentrierte ich mich und wendete eine Verteidigungstechnik an, die Tilda mir gezeigt hatte.
Ich spitzte meinen Ellbogen und in einer Ruckartigen schnellen Bewegung rammte ich meinem Angreifer diesen in den Magen.
Stöhnend ließ er mich sofort los und krümmte sich leicht. Das Adrenalin wurde durch meine Blutbahnen befördert und ich rannte los. Doch das Betäubungsmittel hatte schon seinen Beitrag geleistete und meine Sinne waren schon benebelt.
Mein Blickfeld begann bedrohlich zu schwanken und meine Zunge war schwer, so konnte ich nicht nach Hilfe rufen.
Ich hörte die schweren Schritte meines Verfolgers hinter mir und sofort war mir klar das ich laufen musste egal was komme.
Ein paar flankender Lichter von Autos konnte ich wahrnehmen, dass war mein Licht am Ende des Tunnels. Denn dort waren andere Menschen und da würde er es nicht wagen vor Zeugen mir etwas anzutun.
Doch je näher ich diesen Lichter kam desto schwere und müder wurden meine Beine.
„Bleib stehen Du Miststück!" hörte ich seine Stimme erneut hinter mir. Diesmal viel näher.
Mein Herz schien mir förmlich aus der Brust zu springen und der Sauerstoff, den ich einatmete kam nicht mehr richtig an meinem Gehirn an.
Ich stolperte und merkte das ich einen Sturz nicht mehr verhindern konnte. Doch der Schmerz des Aufpralles blieb aus. Erneut versuchte ich nach Hilfe zu rufen, doch meine Stimme versagte in meiner Kehle.
Wieder wurde mir dieses wiederliche Tuch ins Gesicht gedrückt und langsam verschwamm meine Umgebung vor meinen Augen, bis alles schwarz war...jetzt war alles weg und fühlte sich so schwerelos an...es war so, als ob ich fliegen würde, hindurch der warmen butterweichen Wolken...bis das NICHTS kam.
Kay POV:
(Zurück auf dem Dach bei Tilda und Kay)
...Also erzählte ich ihr alles! Ich ließ keines der schmutzigen kleinen Details aus und ihr Gesicht verdüsterte sich von Minute zu Minute. Ich sah die Wut, die Trauer und den Funken Enttäuschung in ihren Augen aufblitzen.
Jedoch hörte sie mir geduldig zu und unterbrach mich kein einziges Mal.
Anschließend holte ich die Dokumente aus meinem Rucksack, die ich Osten überbringen sollte.
Ich erklärte ihr wie sie damals keine Akten finden konnte, wie unsere Vater mich bedroht hatte und warum ich so tun musste als wären sie in gedruckter Form irgendwo bei ihm gewesen.
Es war als würde eine Zentnerlast von meinem Herzen genommen werden, als ich ihr endlich die ganze Wahrheit sagen konnte.
Sie verstand das wir keine andere Wahl gehabt hatten und das es damals die einzige Möglichkeit war so unseren Vater zu besiegen.
Auch wenn ich ihr den Schmerz ansah, das ich sie so lange angelogen hatte, so sah sie auch wie ich sie beschützt hatte.
Doch diesmal war es anders.
Ich hätte es nie alleine geschafft und das wusste ich jetzt auch.
Osten war gerissen und mir immer einen Schritt voraus gewesen. Ich rätselte noch darüber wie er alles wusste, wo ich war, mit wem und was ich tat.
Ein Schauer lief mir bei diesem Gedanken über den Rücken.
Und Tilda sprach endlich genau diese Frage aus.
„Aber woher wusste er immer wo du warst und vor allem mit wem? Er hat dich ja immer gleich gefunden!"
Sie überlegte angestrengt, bis sich ihre Augen vor Schreck weiteten. Ihr war etwas eingefallen. Mit einem schnellen Handgriff hatte sie ihr Handy aus der Jackentasche gefischt und mir eine Nachricht geschrieben, obwohl ich ihr genau gegenüber stand.
Irritiert sah ich ihr in die grünen Augen.
Doch sie deutete mir an nichts zu sagen.
Dann las ich endlich die Nachricht:
...Er hört dich ab!! Auch jetzt gerade ich bin mir hundertprozentig sicher!...
Erschrocken sah ich sie an und sie nickte mir heftig zu. Das hieß er hatte auch jetzt jedes Wort gehört und wusste das ich es Tilda gesagt hatte. Mir wurde Speiübel!
...Woher willst du das wissen?" antwortete ich ihr über die Textnachricht.
Sofort schrieb sie mir. Redete aber gleichzeitig wirres Zeug.
„Ach keine Ahnung Kay ich weiß auch nicht wie er sich diese Informationen beschafft haben könnte. Er hat dich wohl die ganze Zeit bespitzelt!"
Sie zwinkerte mir dabei zu und gleich darauf kam ihre Antwort.
...ich war lange genug bei unserem Vater gewesen, um gewisse Dinge aufgeschnappt zu haben. Ich habe mitbekommen wie er und Osten an einer modernen Abhör und Ortungstechnik gearbeitet hatten....den Rest erkläre ich dir später.
Wir müssen jetzt vorsichtig sein und dürfen absolut über nichts mehr in dieser Art sprechen...
Ich nickte ihr zu, damit sie wusste das ich alles verstanden hatte.
Gerade als ich ihr nochmal per Textnachricht antworten wollte klingelte Tildas Handy. Als sie abnahm hörte ich nur eine gedämpfte hysterische Frauenstimme. Ich konnte aber nicht ausmachen was gesagt wurde.
Tilda wurde blass und Gesicht verzerrte sich in pure Wut und Hass. Ich befürchtete das schlimmste. Nachdem sie aufgelegt hatte wollte sie gerade sagen was los ist, als mein Telefon klingelte.
Es war Osten!
Ohne zu zögern nahm ich ab, aber statt seiner Stimme erklang ein leises Wimmern durch mein Telefon, darauf folgte ein leiser Schluchzer bevor die Person endlich leise sprach.
„K...k...Kay..." hauchte Meggi, meine Meg.
„Baby." rief ich erschrocken und damit brachen all ihre Dämme.
Unter Tränen schluchzte sie: „Jaaaa...Kay ich habe Angst. Bitte hilf mir." stotterte sie und dann wurde ihr das Telefon entrissen.
„Na Kay...lange nichts mehr von dir gehört! Was macht mein Auftrag?" heuchelte Osten.
Saure Galle stieg in meiner Magenröhre hinauf als ich seine ekelhafte Stimme hörte. Ich konnte nichts sagen und zitterte nur so vor Wut.
„Wenn du dein kostbares Lieblichen zurück haben willst dann kommst du zu dem Aussichtspunkt, an dem du dich zweimal mit ihr getroffen hast und bringst alles mit. In zwei Stunden oder ich zeige deiner kleinen Freundin noch ganz andere Seiten von mir." knurrte er Rau und Megan weinte im Hintergrund.
„Ich komme!" antworte ich so ruhig wie möglich.
„Gut! Und deine Schwester kannst du gleich mitbringen, jetzt wo sie alles weiß. Ich brauche niemanden der in der Zwischenzeit zu den Bullen rennt!"
„In Ordnung." gab ich zurück.
„Wenn sie nicht mitkommt, will ich nicht in deiner Haut stecken Kay! Beeilt euch. Ich verliere so langsam meine Geduld. Du willst doch nicht das es so endet wie mit Livery oder?" knurrte er.
„Wenn du ihr nur ein Haar krümmst, bringe ich dich um! Schrie ich durch das Handy.
„Na na..Kay was sind das denn für Manieren?"
Lachte er.
„Gib mir Meggi zurück, lass mich mit ihr reden!" rief ich aufgebracht.
Doch dann ertönte nur noch der lange Ton im Hörer für die verlorene Verbindung.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Tilda hatte sich ganz nah neben mich gestellte und alles mitgehört, so musste ich ihr wenigstens nichts erklären.
„Wer ist Livery?" hauchtet sie.
Doch ich ignorierte ihre Frage und stellte stattdessen ihr eine über den Anruf, den sie kurz vorher gehabt hatte. Die Antwort folgte gleich darauf.
... Megan's Mutter hatte mich angerufen. Megan wird seid gestern Abend vermisst.Was machen wir jetzt?"...schrieb sie mir und sah mich ängstlich an.
...Das was er gesagt hat!... antwortete ich fest entschlossen.
Doch ab jetzt würden wir nach meinen Spielregeln spielen und ich würde kein Leben riskieren, weder das von Tilda und Megan, noch von sonst irgendjemanden. Nur mein eigenes, den mit den Schatten meiner Vergangenheit musste ich mich befassen und sie ausbaden und sonst niemand.
Also schrieb ich mit Tilda einen finalen Plan, der alles in Ordnung bringen würde....
Hey 👋🏻
wie geht es Euch?
Der erste Höhepunkt in diesem Buch bahnt sich an. Ich habe selber den Anspruch an mich die nächsten Kapitel schneller zu schreiben, damit ihr nicht so lange warten müsst...
Mehr habe ich heute nicht zu sagen. Ich hoffe das Kapitel hat die Spannung bei euch gesteigert☺️🤗
Bis bald!!
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