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19. Kapitel - Abschied

Die folgenden Tage zeigten sich sowohl für Nyra, wie auch für Conan, als eine Herausforderung. Während das Mischwesen durch seine Verletzungen in seiner Freiheit eingeschränkt wurde, dadurch nahezu regungslos in der Höhle versauerte und von seiner Situation sichtlich genervt war, hatte der Elf Conan Schwierigkeiten mit den Informationen der vergangenen Tage klar zu kommen. Das Geheimnis seiner Mutter lastete noch schwer auf seinen Schultern, ebenso wie die Macht des Mischwesens, welches von nun an mit ihm leben würde. Dementsprechend herrscht vor allem Schweigen in der Höhle. Beide hingen zentral ihren eigenen Gedanken nach, trösteten sich jedoch unterbewusst durch die Anwesenheit des jeweils anderen. Selten verließen sie die Höhle, meist um sich bei dem Wasserfall zu waschen, oder um ein wenig zu laufen.

Orima schaffte es in diesen fünf Tagen nur zwei kurze Male, nach Nyra zu sehen. Zu sehr waren alle Elfen damit beschäftigt, den Wald so gut es geht wieder auf zu bauen und den gebildeten Schaden wieder zu beheben. Die Trümmer wurden geräumt, die Verletzten versorgt und die ersten Häuser und Eigentümer wurden wieder errichtet. Ungeplant verschob sich die Stadt dabei ein wenig in den Osten, da dort nicht so viele Bäume verbrannt waren.

In ihre Arbeiten vertieft bemerkten nur die wenigsten Elfen, wie der Waldgeist regelmäßig durch die rußschwarzen Stämme schritt. Die Wenigen, die ihn erblickte, spürten eine Welle an Trauer und Verlust von dem Wesen strömen, welche sie in die Knie zwang. Die Emotionen des Geistes wirkten sich auf den ganzen Wald aus. Der sonst lebhafte Wald verstummte allmählich. Still taten seine Bewohner alles in ihrer Macht stehende, um den verletzte Teil wieder zu heilen.

Nach fünf Tagen, standen die Reisevorbereitungen an ihrem Ende. Nyras Wunden waren großteils verheilt. An ihrem rechten Bein deutete nur noch gerötete Haut auf die einstige lange und teils doch recht tiefe Schürfwunde. Gleiches galt für Großteile ihres Rückens, welcher nur noch an wenigen kleinen Stellen von Schorf überdeckt war. Lediglich die Verletzung an ihrem Arm war nicht gänzlich verheilt. Zumindest machte sich Nyra dort Sorgen, da es die tiefste Verletzung war und sie sich von Beginn an hatte denken können, dass sie etwas länger brauchen würde.

So kam es, dass Nyra und Conan genau eine Woche nach der großen Schlacht ihre Sachen in zwei großen Taschen und einem Korb für das Essen packten. Zwischen der Stille, die sich über beide gelegt hatte, waren der Weg und das Ziel außerhalb des Elfenwaldes bereits geplant. Bei ihrem letzten Besuch zwei Tage zuvor, versprach Orima noch einmal vorbeizuschauen und sogar die seit dem Überfall viel beschäftigte Lya mit zu nehmen. Und obwohl Nyra und Conan nicht viel mit einander sprachen, war dem Mischwesen bewusst, dass sich ihr Begleiter ebenso von seiner Familie verabschieden würde.

„Hast du alles zusammen?", unterbrach Conan die Stille, als ich meine Tasche gerade verschloss. Ich bejahte knapp und hing die Tasche über meine Schultern. Bepackt mit allem was ich benötigen würde, machte ich mich auf den Weg hinunter. Seit ich mich wieder mehr bewegen konnte, kletterte ich auch gerne immer wieder an der Felswand entlang. Immerhin musste ich die Strecke nicht immer als Drache hinauf springen. Während ich langsam nach den richtigen Stellen suchte, an welchen ich mich gut festhalten konnte, ging ich noch einmal alles durch, was wir benötigen würden.

Wir hatten uns darauf geeinigt, zwei Kopien der Karte des Landes mit zu nehmen, falls uns eine abhanden kommen sollte. Außerdem hatten wir uns eingestehen müssen, dass wir keine große Auswahl an Kleidung mitnehmen konnten. Es würde nur unnötig viel Last anfallen, die mich nicht nur während des Fluges verlangsamen würde, sondern auch dann unpraktisch wäre, wenn wir zu Fuß gehen sollten. Letztendlich wogen die Waffen, die Conan an diesem Morgen in der Früh wieder gebracht hatte, am meisten.

Da ich nicht mehr so schwach war, fürchtete ich mich auch nicht, als der Geruch des Metalls meine Sinne vernebelte. Zusätzlich schienen auch meine Instinkte Conan soweit zu vertrauen, dass ich nicht in Panik geriet. Da der Elf ursprünglich geplant hatte, der Armee beizutreten, hatte er bereits sehr viele Waffen. Er musste sich mit dem Gewicht eines Bogens, Köchers, einiger Dolche und einem relativ großen Schwert plagen.

Meine einzige Waffe, der schwarze Anderthalbhänder lag in meinem Rucksack verstaut, da es mir in Drachenform nur im Weg läge. Ebenso erschwerten Besteck, sowie Schalen und eine Menge an Verbänden und ähnlichem das Gewicht unserer Taschen. Soweit ich wusste, hatten wir einfach alle Gegenstände mitgenommen, die wir alltäglich nutzten und auch wirklich brauchten.

Unten angekommen, machten wir uns auf den Weg zu unserem Treffpunkt mit unseren Liebsten, um uns dort ein letztes Mal zu verabschieden.

Wir bogen gerade um die letzte Kurve, als mir die sieben Figuren bereits in die Augen stachen. Ein breites Lächeln legte sich auf mein Gesicht, als ich Lya, Orima und sogar meinen Meister erkannte und ohne länger auf Conan zu warten, stieß ich mich ab und sprintete zu ihnen hin. Die Schritte meines Begleiters folgten langsamer, aber nicht weniger leichtfüßig.

Stürmisch warf ich mich in Lyas Arme, die ich seit dem Tag meiner Verbannung nicht mehr gesehen hatte. Wortlos drückte ich sie an mich und vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter, während sie es mir gleich tat. Einige Augenblicke später lösten wir uns langsam und sie blickte mich mit Tränen in den Augen an.

„Weißt du... als du vor einigen Wochen sagtest, du könntest von deinen Problemen nicht erzählen, da es uns zerstören würde...", sie stockte und schluckte leicht. „Ich dachte immer, du würdest übertreiben. Aber ich verstehe, warum du es getan hast", flüsterte sie mit schwacher Stimme und lächelte traurig.

„Das freut mich, Ly. Aber warum erzählst du mir das?", wollte ich etwas irritiert wissen. Ihr Antwort bestand anfangs aus einem lauten Aufschluchzen. Sie war schon immer die emotionalere von uns beiden gewesen und so zögerte ich auch nicht, sie erneut in meine Arme zu schließen. Es dauerte einige Zeit, bis sie sich etwas beruhigt hatte. Dabei bemerkte ich, wie Conan sich zu seinen Geschwistern gebeugt hatte.

„Ich möchte nichts zwischen uns stehen haben, wenn ich mir nicht einmal sicher sein kann, dich jemals wieder zu sehen", schluchzte sie leise. Die Verzweiflung in ihrer Stimme ließ mich schwer schlucken und der Gedanke, dass ich Lya, Orima und Meister Aloïs womöglich nie wieder sehen könnte, drängte sich stetig mehr in den Vordergrund.

Dennoch zwang ich mich nun stark zu bleiben und blickte meiner besten Freundin fest in die Augen. Wir standen nun wieder so da, wie vor wenigen Wochen, kurz bevor sie einen Schwertkampf mit Conan hatte ausüben müssen.

„Lya! Fange erst gar nicht an so zu denken!", warnend hob ich meine Brauen, nicht ohne meine Augen von ihr zu lösen. Blau starrte in blau. „Du bist die beste Freundin, die ich mir je hätte wünschen können. Das wird sich auch trotz getrennter Wege nicht ändern. Du warst immer da, als ich dich brauchte. Ich konnte dir alles erzählen, auch wenn ich es aus allerlei Gründen nicht tat. Du hast auf mich aufgepasst und mir geholfen, selbst wenn ich hin und wieder zu stur war, deine Hilfe an zu nehmen. Und am wichtigsten... du kannst mich immer zum Lachen bringen. Mit dir konnte ich los lassen.

Ja, Lya", ein trauriges Lächeln zog sich auf meine Lippen und so sehr ich auch versuchte an mich zu halten, spürte ich meine Mauern langsam brechen. „Unsere Wege trennen sich. Es wird noch vieles in unseren Leben passieren. Natürlich wünsche ich mir dich an meiner Seite. Aber das geht nun einmal nicht. Du hast ein Volk zu leiten. Mit dir als Königin, werden wir die Gefahr die uns bedroht, bewältigen können. Da bin ich mir sicher. Und ich glaube fest daran: unser letztes gemeinsames Treffen ist nicht heute. Wir werden uns wieder sehen. Nicht sofort. Aber eines Tages, werden wir uns wieder gegenüber stehen. Und dann freue ich mich auf all deine Geschichten. In der Zwischenzeit, werde ich dir immer wieder Nachrichten zu kommen lassen. Ich weiß schließlich wo du bist... keine Sorge ich erwarte auch keine Antwort", versuchte ich einen Scherz und gab somit Lya aus meinem Blick frei. Diese verdrehte lächelnd die Augen und nickte zaghaft. Dann zog sie mich in eine weitere feste Umarmung, aus welcher sie sich scheinbar nicht mehr lösen wollte.

Nach einiger Zeit lockerte sich unsere Umschlingung und mit einem letzten traurigen Lächeln zu Lya, wollte ich mich meiner Mutter zu wenden. Blass grüne Augen hielten mich jedoch auf ein Mal gefangen, sodass ich, anstatt zu meiner Mutter zu gehen, nur dem Elfenmädchen entgegen blickte, welches stumm zu mir sah. Ihre Augen hatten keinen Fokus und dennoch schien es mir, als sehe sie tief in meine Seele.

Es war das Kind von der Lichtung. Der blasse Minz-Ton ihrer Augen deutete nur darauf hin, wie tief grün sie einst hatten sein müssen. Was auch immer in ihre Augen geraten war, es musste sie verätzt haben.

„Naida! He, ich weiß, dass es alles grad viel für dich ist, aber ich bin mir sicher, dass alles gut wird!", unterbrach Conans Stimme unseren Blickkontakt. Ich schaute kurz zu ihm, bevor meine Aufmerksamkeit wieder auf dem Kind lag. Dieses tapste unsicher in meine Richtung. Mit ihren Händen und Füßen tastete sie dabei immer wieder, ob etwas vor ihr lag. Regungslos beobachtete ich sie, bis ihre kleinen Hände zielgerichtet um den Stoff meiner Hose griffen. Ihr großer Bruder, sowie alle anderen auf der Lichtung waren verstummt.

„Ich kenne deine Stimme". Ihre leise gemurmelten Worte ließen mich erstarren. Zaghaft griff sie höher, sodass sich ihre Hände in meine Bluse krallten. Da sie mich dabei etwas am Bauch kitzelte zuckte ich kurz zurück. Ansonsten blieb ich jedoch still. Die Situation überforderte mich.

So gerne ich Kinder auch hatte, für gewöhnlich hielten sie sich von mir fern. Meistens schienen sie Angst vor mir zu haben. Ich hatte nie ganz verstanden, warum dies so war, doch seit dem her hielt ich mich von ihnen fern und freute mich mit größerer Distanz über ihr kleinen patschigen Finger und ihre schusseligen Aktionen.

„Du hast zu mir gesprochen. Kurz nachdem es dunkel wurde. Du hast die Seele des Waldes gerufen, damit er meine Wunden heilt", erkannte sie, während sich ihr Blick hob. Erneut starrte ich in das erblasste Grün. Ein wenig irritiert schüttelte ich den Kopf - nicht merkend, dass sie das überhaupt nicht wahrnahm.

„Ich habe den Waldgeist nicht gerufen", widersprach ich sanft. Das hatte ich wirklich nicht. Bisher wusste ich nicht einmal, dass er sie geheilt hatte. Doch das Mädchen schüttelte stur dem Kopf. Um sie nicht weiter zu verschrecken, schwieg ich lieber, bis Conan mich aus der ungewohnten Situation befreite; oder es zumindest versuchte.

„Naida, ich glaube Nyra wollte sich noch von ihrer Mutter verabschieden. Komm doch bitte nochmal her", sanft klang seine Stimme in der Luft nach, als er leise auf uns zu trat. Doch seine kleine Schwester hinderte ihn erneut an seinem Vorhaben, indem sie ihn vollkommen ignorierte. Ich musste grinsen, als mir auffiel, dass wir damit bereits eine Gemeinsamkeit hatten. Wir schienen Conan gerne vollkommen zu verdrängen, wenn wir andere Gedanken hatten.

„Du wirst mit Cons gehen, nicht wahr?", wollte sie neugierig wissen. Stumm nickte ich, bis ich dann doch merkte, dass dies nichts brachte und würgte dann ein leisen ja hervor. Das Kind überraschte mich noch mehr, als sich plötzlich ihre Arme um meine Hüften schlangen und sie ihren Kopf an meiner Taille vergrub. Ein wenig überfordert und innerlich vor Freude vergehend, tätschelte ich leicht ihren Kopf.

„Dann pass gut auf ihn auf, ja?". Conan wollte bereits protestieren, doch ich brachte ihn mit einem warnenden Blick zum Schweigen. Seine Mutter die dies auch mitbekam, gab ihm sogar einen leichten Schlag auf den Arm, wodurch er empört aufsah. „Ich möchte, wenn wir ihn das nächste Mal wieder treffen, nicht hören, dass er verstorben ist!", warnte sie mich auf einmal und klang dabei sehr erwachsen. Überrascht blinzelte ich einige Male bevor ich mich zu einer Antwort durch rang.

„Keine Sorgen. Wir werden aufeinander aufpassen. Und du wirst deinen Bruder schon bald wieder zu Gesicht bekommen", versprach ich ihr. Dann löste ich mich aus ihrer Umklammerung, wobei sie nur widerwillig folgte, und kniete mich vor sie.

„Und wenn Conan dich das nächste Mal sieht, dann wird er sich keine Sorgen mehr um dich machen, weil du dann schon zu einer noch stärkeren Elfe herangewachsen bist, als du es jetzt schon bist!", flüsterte ich ihr aufmunternd ins Ohr. Die Worte ließen sie eifrig nicken und mit großen vorsichtigen Schritten eilte sie zu ihrer Familie zurück. Lächelnd blickte ich ihr nach, als meine Mutter sanft meine Schulter berührte und ich langsam aufstand.

„Ich glaube, du hast eine Verehrerin", bemerkte sie vergnügt, doch ich schüttelte nur stur den Kopf. „Sie hat mich bisher auch nicht gesehen", widersprach ich leise. Orima antwortete darauf nicht.
„Ich habe noch etwas für dich", murmelte sie nach einer kurzen Pause. Irritiert schaute ich zu ihr auf. Sie wirkte nachdenklich.

„Man hatte mir geraten, ich solle es dir geben, wenn ich glaubte du seist soweit. Ich habe dich all die Jahre beobachtet und trotzdem habe ich es nie über mein Herz gebracht dir dies zu überreichen". Sie holte eine Rolle Pergament hervor. Ihre Stimme klang rau und verunsichert. Es überraschte mich, noch etwas von ihr zu bekommen. Immerhin hatte sie in den letzten Tagen dafür gesorgt, dass weder Conan noch mir etwas auf der Reise fehlen würde. Umso weniger konnte ich daher mit dieser Schriftrolle anfangen. Die Erklärung zu diesem Stück Pergament ließ mich jedoch erstarren.

„Du weißt bereits seit jungen Jahren, dass du nicht meine leibliche Tochter bist. Ich habe dich in einer Zeit gefunden, in der ich glaubte kein Licht mehr zu sehen. Als der kleine Weidenkorb dann jedoch angeschwommen kam, hatte ich neue Hoffnungen. Du warst wie ein Geschenk des Waldgeistes. Ein neues Licht in meiner Dunkelheit, die durch die Trauer um meine leibliche Tochter entstanden war. In dem Weidenkorb fand ich jedoch nicht nur dich, sondern auch zwei Briefe. Eine dieser Schriften war an mich gerichtet. Sie verriet mir deinen Namen, dein Geburtsdatum und die Bitte so gut wie möglich auf dich aufzupassen. Ebenso erklärte es die Bedeutung des zweiten Papyrus'."

Nur nebenbei bemerkte ich wie alle um mich herum verstummt waren und gespannt den Worten meiner Mutter, meiner Ziehmutter folgten.

„In diesem Brief stehen die letzten Worte deiner Eltern, deiner leiblichen Eltern an dich. Ebenso wie deine Herkunft, der Grund deiner Verstoßung sowie... eine Erklärung dafür warum du so bist wie du bist". Mein Herz setzte für einige Schläge aus. Erstarrt blickte ich zu meiner Mutter, wusste nicht was ich sagen sollte. In dieser Schriftrolle standen nicht nur die Antworten auf all meine Fragen. Es standen dort auch die Worte, die meinem derzeitigen Leben endgültig ein Ende setzen würden.

Und das ließ die Rolle für mich aus irgendeinem Grund bedrohlich wirken. Es würde mich immerhin nicht mehr zu einer Elfe machen. Es würde endgültig beweisen, dass ich all die Jahre eine Außenseiterin gewesen war. Doch Orima schien meine Sorgen zu erkennen.

„Hab keine Angst vor dieser Schriftrolle. Es ist nicht wichtig was dort steht. Es ist viel wichtiger, wie du dich in deinem Herzen fühlst. Abgesehen davon, musst du zum Teil Elfe sein! Auf irgendeine wundersame Art und Weise hast du Fähigkeiten von unserer Art!". Ich nickte stumm und nahm die Rolle entgegen. Ausnahmsweise hatten Orimas Worte nicht geholfen. Zu viel war in den letzten Wochen geschehen, als das ich mich so einfach einer Art zuordnen konnte. Immerhin war ich nun von meiner Heimat verstoßen.

Dennoch wollte ich meiner Mutter nicht meine Angst vor der Schrift zeigen und so steckte ich die Rolle ein und umarmte sie fest. Ähnlich wie bei Lya wollte ich sie nicht los lassen, doch ein fremder Duft ließ mich endgültig zurück weichen. Ein kurzer Blick zum Rande der Schlucht genügte, um einige Elfenkrieger zu erblicken. Ich neigte höflich den Kopf in ihre Richtung und machte somit nicht nur ihnen, sondern auch allen in der Schlucht deutlich, dass ich sie entdeckt hatte.

„Wir sollten aufbrechen", bemerkte ich beherrscht. Mit jeder Minute fiel mir der Abschied schwerer. Bevor ich zu sentimental werden konnte, zwang ich mich dazu Distanz von allen Gefühlen zu nehmen und verwandelte mich. Mit aufforderndem Blick sah ich zu Conan, welcher mit einem leisen Seufzen die Decke über meine Schultern warf und sie am Bauch festband, damit seine Schenkel während des Flugs vor meinen Schuppen geschützt waren. Ebenso band er unsere beiden Taschen um meinen Bauch. Dann sah er ein letztes Mal in die Runde.

Bevor er jedoch anfangen konnte, auf zusteigen, trat Meister Aloïs vor.
„Ich wünsche euch eine gute Reise. Ihr ward zwei meiner besten Schüler und auch wenn du Nyra zu Beginn einige Schwierigkeiten hattest, hast auch du alles gegeben. Durch eure Verbannung und den Angriff kommt es allerdings leider nicht mehr dazu, dass ihr das Fest eurer vollendeten Ausbildung feiern könnt. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, euch heute Endgültig von eurem Kindesalter zu befreien.

Conan, Sohn von Evander und Arcane, Nyra, Ziehtochter von Orima, hiermit soll eure Ausbildung offiziell beendet sein. Ihr seid nun nicht nur körperlich, sondern auch geistig ausgewachsen, wobei ihr natürlich nie aufhören werdet zu lernen. Allerdings sollt ihr von diesem Tag als Erwachsene gelten. Unter normalen Umständen würde ich euch ein angenehmes Einfinden in euren Beruf wünschen, allerdings steht ihr hier leider als Verbannte vor mir. Deshalb wünsche ich euch stattdessen eine angenehme Reise und die Möglichkeit, sich an einem anderen Ort sicher ein zu Hause zu erbauen. Gebt die Hoffnung nicht auf. Auch nach der längsten Nacht wird die Sonne wieder über dem Horizont erscheinen".

Mit diesen Worten trat er vor und legte zuerst sich und dann Conan Zeigefinger und Mittelfinger auf die Stirn. Den gleichen Prozess wiederholte er bei mir, wobei er vorsichtig und voller Respekt meine schwarz glänzende Haut berührte. Mein Atem wehte sachte seine Haare auf.

Sobald er fertig war neigte ich ehrfürchtig den Kopf und stieß daraufhin Conan sanft in die Seite.
Wir müssen wirklich los. Sonst kriegen nicht nur wir weitere Probleme", übermittelte ich ihm leise meine Sorgen. Mein Kamerad blickte kurz zu mir und nickte dann widerwillig.

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