Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

{ 15. Kapitel }

Schließlich begaben wir uns auf den Rückweg zur Akademie und verließen unsere kleine, blaue Blase. Nun musste ich den Weg jedoch nicht mehr in totaler Dunkelheit zurücklegen, sondern Aryan erfüllte mit seiner Edelsteinmagie den Gang mit fahlem Licht, sodass ich nicht mehr ständig drohte, zu stolpern.

Unsere Hände und Arme berührten sich immer wieder, als wir den engen Gang nebeneinander durchschritten und irgendwann verschränkten sich unsere Finger, so, als hätten sie noch nie etwas anderes getan. Es war leicht und unkompliziert – meine besorgten Gedanken von heute Morgen und gestern Abend waren offenbar vollkommen unbegründet gewesen.

Als wir ein paar Meter in einträchtigem Schweigen nebeneinander her gelaufen waren, sprach ich schließlich einen Gedanken aus, der mich seit unserer Verfolgungsjagd durch den Wald nicht mehr losgelassen hatte.

„Sag mal, Aryan...warum bist du eigentlich vorhin vor mir geflüchtet? Du hast eben gesagt, dass dich die Sache ebenso sehr beschäftigt hat wie mich und dass du auch nicht wusstest, wie du dich verhalten solltest." Zögernd blickte ich ihn von der Seite her an und suchte seinen Blick.

Der Oreade mit den silbrigen Augen pausierte einen Moment und schien nachzudenken. „Ich schätze, ich war einfach enttäuscht. Ich dachte ehrlich gesagt, die ganze Gefährten-Sache würde dir nichts bedeuten."

„Wegen Milo?" erkundigte ich mich zaghaft und Aryan wandte den Kopf ab – allerdings hatte ich sein verlegenes Grinsen noch erhaschen können.

„Schätze schon", murmelte er undeutlich.

Mir kam ein Gedanke. „Moment mal, warst du etwa eifersüchtig?" Provozierend piekte ich ihn in die Seite und ein diebisches Schmunzeln huschte über meine Züge.

„Ich? Nein, gar nicht", erwiderte Aryan, schaute mich aber immer noch nicht an.

Mit einem Hechtsprung sprang ich vor ihn und zwang ihn so dazu, stehen zu bleiben und mir in die Augen zu blicken. Eine leichte Röte hatte sein Gesicht überzogen.

„Natürlich! Du bist wirklich eifersüchtig!", rief ich lachend und sah zu, wie er sich verlegen am Hinterkopf kratzte.

Er murmelte irgendetwas so leise, dass ich ihn kaum verstehen konnte.

Nanu, was war denn mit meinem sonst so selbstsicheren Freund los, der mich heute durch diese finstere Höhle ohne einen winzigen Funken Reue gejagt hatte?

„Komm schon, Aryan. Du kannst es ruhig zugeben", forderte ich ihn auf.

Endlich wandte er mir sein Gesicht wieder zu. „Ja gut! Ich war eifersüchtig", gab er widerwillig zu und zog einen Schmollmund.

„Oh, wie süß!", quietschte ich – allerdings verstummte mein Gequietsche sofort, als ich mich auf einmal rückwärts gegen die kalte Wand gedrückt wiederfand. Ich riss meine Augen auf und fixierte Aryan, der seine beiden Hände gegen meine Schultern gedrückt hatte, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.

„Serena. Übertreib es nicht", sagte er ernst mit gesenkter Stimme und schaute mich drohend an. „Du weißt, dass du im Moment die Einzige bist, die hier verlieren kann, nicht wahr?"

Ich hatte mich wieder gefangen und blickte ihn spöttisch an. „Das denke ich nicht."

Plötzlich erlosch das bläuliche Schimmern und tunkte uns in völlige Dunkelheit.

Sofort ging mein Atem hektischer und ich kniff die Augen zusammen, bemüht, die Finsternis zu durchdringen. Einen winzigen Moment lang spürte ich seinen heißen Atem gegen meine Lippen prallen und schloss in Erwartung eines Kusses instinktiv die Augen, als ich plötzlich losgelassen wurde und die kühle Luft der Höhle meinen Körper umspielte.

Protestierend riss ich die Augen wieder auf. „Aryan! Komm zurück!"

Keine Antwort erklang.

„Aryan, ich warne dich!"

Ich hörte, wie sich leise Schritte schnell von mir entfernten.

„Aryan!"

Ich begann, den Schritten hinterher zu stolpern.

„ARYAN!"

Allmählich stieg die altbekannte Wut in mir empor, allerdings gepaart mit Furcht. Es fiel mir nicht schwer zu erkennen, welches Gefühl mir binnen kürzester Zeit kleine Schweißtropfen auf die Stirn trieb und meine Knie zittern ließ.

„Aryan...?", fragte ich zögerlich, bittend.

Keine Antwort erklang, auch das Hallen der Schritte war verstummt.

Mittlerweile war die Wut wieder aus meinem Kopf verschwunden und hatte nur noch die Furcht übrig gelassen. Bevor ich mich versah, folgte ich meinem Instinkt, der mir dazu riet, schnellstmöglich aus der Dunkelheit ins Licht zu gelangen – also rannte ich los.

Ich spürte, wie die raue Wand unter meinen Fingern dahinglitt, während ich mich bemühte, mit geschlossenen Augen und verkrampften Gesichtszügen den Biegungen und Windungen zu folgen. Zwei Mal stolperte ich und wäre fast in hohem Bogen hingeflogen, konnte mich jedoch im letzten Moment noch fangen. Alles, was ich in diesem Moment noch wollte, war, in wohliges, blaues Licht getunkt in Aryans Armen zu versinken. Ich bereute mittlerweile, dass ich ihn so provoziert hatte – denn er hatte recht gehabt. In dieser Umgebung konnte ich nur verlieren, und das hatte er besser als ich gewusst.

Tja, je höher man war, desto tiefer konnte man eben auch wieder fallen.

Apropos fallen...ich spürte, wie ich wieder einmal über einen Stein stolperte. Ich krallte meine Finger in die rissige Wand und versuchte, mein Gleichgewicht wiederzufinden, versagte jedoch kläglich. Ich kniff die Augen noch fester zusammen und riss unterbewusst beide Arme nach vorne, um meinen Sturz aus voller Laufgeschwindigkeit abzufangen, als mich plötzlich zwei starke Hände von der Seite umfassten und meinen Fall aufhielten.

Wild atmend und mit heftig klopfendem Herzen schlang ich meine Arme um meinen Retter und barg meinen Kopf an seiner Brust, während ich um Atem rang. Der vertraue Aryan-Duft stieg in meine Nase und ich sog ihn tief ein, während ich spürte, wie ich mich mit jeder weiteren Sekunde beruhigte.

Plötzlich boxte ich ihn ein paar Mal wütend in den harten Bauch. „Aryan!", schrie ich frustriert und aufgewühlt. „Was fällt dir ein du...du...blöder Oreade? Du weißt ganz genau wie viel Angst ich vor der Dunkelheit habe!" Er fing meine Schläge mit seinen Händen ab.

„Wie wär's erst mal mit einem Dankeschön an deinen tollen Retter?"

Ich schwieg ihn an, während mein Körper nach wie vor in kleinen Abständen zitterte. Als Aryan dies spürte, zog er mich dicht an sich.

„Tut mir Leid, Kleines. Ich hätte das nicht schon wieder machen sollen."

Ich nickte heftig und spürte, wie wieder das fahle, blaue Schimmern erschien, das den Gang erhellte.

Ich war zwar dankbar – für das Licht und seine Rettung in letzter Sekunde –, fand aber seine Aktion immer noch total unreif und blöd. Allerdings hatte er sich ja schon entschuldigt und der Gebrauch des alten, vertrauten Spitznamens hatte meine Wut schon wieder versiegen lassen.

„Mach das einfach nie wieder, okay?", bat ich ihn misstrauisch mit zusammengekniffenen Augen und atmete einmal tief durch.

Der Oreade nickte und führte seine Hand, die immer noch meine hielt, zu seinem Herzen. „Ich verspreche es. Aber nur... wenn du mir auch nie wieder einen Grund dafür gibst."

Ich seufzte, ich musste nicht lange überlegen – es gab nur eine mögliche Antwort, die nicht gelogen war. „Das kann ich dir aber nicht versprechen."

„Tja, dann haben wir wohl beide Pech gehabt", grinste er schadenfroh und ich hatte das Gefühl, dass er sich selbst in dieser Angelegenheit in einer bevorzugten Position sah.

Na, wenn du dich da mal nicht täuschen wirst, mein Lieber...

Obwohl ich das blaue Schimmern wirklich wunderschön fand, wollte ich im Augenblick nur noch aus dieser vermaledeiten Höhle raus. Ungeduldig löste ich eine Hand aus Aryans Griff und zog ihn an der anderen hinter mir her.

„Woah, da kann es ja jemand gar nicht erwarten, sich wieder der Welt zu stellen...", erklang es hinter mir und ich zog eine Grimasse, als mich seine Worte an die vertrackte Situation mit Ayala erinnerten.

Mit einem Ruck drehte ich mich um und tippte ihm vorwurfsvoll mit einem Finger auf die Brust. „Eigentlich kann ich es sehr wohl noch erwarten, aber ein gewisser Jemand hat mich in den letzten Stunden zwei Mal an meine Grenzen gebracht und für heute habe ich definitiv genug davon."

Als ich mich wieder umdrehte und entschieden weiterstapfte, lachte Aryan hinter mir leise auf.

Schön, dass es wenigstens einer von uns noch mit Humor nehmen konnte.

Wenige Minute später passierten wir den Hauptgang, der von mehr Edelsteinen erleuchtet wurde. Als ich verstohlen einen Blick zur Seite warf – Aryan hatte unterdessen wieder zu mir aufgeschlossen – entdeckte ich, dass das Schimmern des blauen Edelsteins nun erloschen war.

Während wir von den bunten Leuchtquellen in die verschiedensten Farben getaucht wurden, befand ich, dass der kleine Saphir von Aryan definitiv das schönste Licht abgab. Ich hoffte inständig, dass ich irgendwann noch einmal in die Situation kommen würde, dass ich dieses Schimmern würde genießen können – möglichst aber nicht in einer kühlen, finsteren Höhle.

Während uns jetzt rotes Licht umgab und grünes ablöste, kam mir eine Frage in den Sinn. „Sag mal, Aryan, hier ist doch im Augenblick gar keiner. Wie kann es sein, dass die Edelsteine dennoch leuchten?"

Postwendend kam seine Antwort.

„Je mehr Erfahrung die Oreaden in ihrer Magie haben, desto größer ist die Entfernung, die sie zu ihrem Edelstein aufbauen können, während er weiterleuchtet. Es fällt ihnen natürlich mit mehr Übung auch immer leichter. Mir beispielsweise ist es in unmittelbarer Nähe zu unserem Saphir mühelos gelungen, ihn an- und wieder auszumachen und auch durchgehend scheinen zu lassen. Ich musste mich kaum darauf konzentrieren und den Kraftentzug habe ich auch kaum gespürt. Würde ich mich nun hundert Meter weit entfernen und konstant immer weiter weggehen, würde es mir zunehmend schwerer fallen."

Ich nickte auf seine Erläuterung hin, ich fand es schön, ihm zuzuhören wenn er mich in die Geheimnisse der Oreaden einweihte und diese so bereitwillig teilte.

Allgemein war es bei uns Neyen so, dass wir uns wenig über einander austauschten. Auch die speziellen Gebiete und Orte der einzelnen Arten suchten wir nur selten auf – was sollten die Dryaden auch beispielsweise im Wasser tun außer zu schwimmen? Die Übungen, die die Oreaden, Nymphen und Nereiden in ihren Trainingsstunden durchführten, wurden auch nie von den anderen besucht. Bis heute hatte ich nicht einmal gewusst, wie es in der Höhe überhaupt aussah- und von ganz alleine kam man nun mal nicht auf so konkrete Fragen wie: „Ich weiß, dass ihr in Höhlen gut sehen könnt, aber benutzt ihr auch andere Leuchtmittel wie zum Beispiel Edelsteine – und wenn ja, wie funktioniert das?"

Solche Fragen kamen einem nun einmal nicht einfach so in den Sinn, und ehrlich gesagt interessierte es auch die wenigsten von uns, wie es bei den anderen aussah. Im Allgemeinen war es tatsächlich so, dass sich die Nereiden für das Meer beziehungsweise Wasser interessierten, die Dryaden für die Wälder und Bäume und die Oreaden für Höhlen und auch Berge. Diese Neigungen wurden uns sozusagen in die Wiege gelegt und verstärkten sich in der Regel, je älter wir wurden.

Während meiner Überlegungen hatten wir die Höhle durchquert und der erste Sonnenstrahl hieß mich wieder Willkommen, als er mich auf meinem Gesicht kitzelte und ich prompt niesen musste.

„Hatschi!"

„Gesundheit, Sea!", sagte Aryan grinsend und zog mich kurz in eine warme Umarmung. Als er mich wieder los ließ, musterte er mich auffällig von oben bis unten. „Vielleicht solltest du dich gleich zunächst einmal umziehen."

Verlegen strich ich mir über die zerzausten Haare und wandte meinen Blick von ihm ab. Hatte er mir damit sagen wollen, dass es ihm unangenehm war, so mit mir gesehen zu werden? Ich konnte es ihm auf alle Fälle nicht verdenken, wenn es so war.

„Ähm, ja, klar", erwiderte ich deshalb und setzte mich wieder in Bewegung. Ich lief ein paar Schritte vor Aryan und knöpfte meine Bluse wieder zu. Zum Glück war diese nun zumindest stellenweise getrocknet, sodass man wenigstens nicht mehr alles darunter sehen konnte. Im Allgemeinen erstaunte es mich, wie spät es schon war, die Sonne glühte mittlerweile in den ersten, frühen roten Abendtönen.

Plötzlich spürte ich, wie eine Hand die meine umfasste und fest hielt. Ich blickte überrascht zur Seite, wo mich Aryan mit schiefgelegtem Kopf musterte.

„Wenn ich schon zugegeben habe, dass ich tatsächlich eifersüchtig war, will ich jetzt auch mein Anrecht auf dich für alle offen sichtbar machen", erklärte er seine Geste und ich lächelte verlegen, aber glücklich. Wenn er gerade jetzt zeigen wollte, dass wir zusammengehörten, konnte es ihn doch nicht so sehr stören, dass ich momentan einem zerrupften Huhn ähnelte.

Wir redeten ein wenig über dies und das während Aryan mich an seiner Hand durch den Wald führte, bis er schließlich auf ein Thema zu sprechen kam, das mir sehr am Herzen lag.

„Sag mal Sea, was war eben eigentlich mit Ayala los?", erkundigte er sich verwundert. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht auf Milo eifersüchtig war, aber sie ist tatsächlich regelrecht vor der Situation geflohen."

Ich seufzte schwer, als meine Gedanken zu der armen Nereide glitten. „Der Punkt ist, dass sie nicht eifersüchtig auf Milo war, sondern auf mich!" Ich überlegte, wie viel ich ihm erzählen sollte, immerhin hatte Ayala mir heute ihre Gefühle im absoluten Vertrauen mitgeteilt. Andererseits war Aryan mein zukünftiger Sýntrofo und ich war mir ziemlich sicher, dass spätestens morgen zumindest Lilya und Nia von der Sache wissen würde, also beschloss ich, ihm die Wahrheit zu sagen.

„Ayala hat mir heute mehr oder weniger mitgeteilt, dass sie auf Milo steht. Ich hab ihr natürlich nichts davon gesagt, dass ich Milo im Wasser fast geküsst hätte und als sie das dank ihm erfahren hat, hat sie sich sicherlich verraten gefühlt. Immerhin habe ich sie quasi angelogen." Wieder entfuhr mir ein Seufzer. „Außerdem sah die Sache ja ziemlich eindeutig aus, als ihr beide Milo und mich gesehen habt, schätze ich."

Aryan nickte kräftig und wirkte schon wieder etwas pikiert. „Definitiv. Wenn ich ehrlich bin...es wirkte so, als hättet ihr euch gerade mehr als nur ein paar kuschelige Minuten in dem kleinen Häuschen gemacht. Ich bin nicht ohne Grund einfach abgehauen."

Ich entzog Aryan meine Hand und schlug mir beide Hände vors Gesicht. „Verdammt, verdammt, verdammt!", erklang es dumpf unter meiner Handfläche. „Selbst wenn sie mir irgendwann die Sache im Wasser verzeiht und mir glaubt, dass ich nichts für Milo empfinde, wird sie mir nie wieder vertrauen können!" Gequält ließ ich meine Hände wieder sinken und schaute den Oreaden neben mir verzweifelt an.

Aryan zwang mich dazu, stehen zu bleiben und nahm mein Gesicht in beide Hände. „Pass auf, Sea. Wir kriegen das schon wieder hin, okay? Ich werde auch mit ihr reden. Immerhin haben wir die Sache gemeinsam mitbekommen."

Als Antwort drückte ich ihm einen leichten Kuss auf die Lippen, mit so einer Unterstützung hätte ich nie gerechnet. „Okay", wisperte ich dankbar. Dann kam mir eine Frage in den Kopf.

„Sag mal, warum genau habt ihr eigentlich beide vor dem Umkleidehäuschen gestanden?"

„Also, Ayala hat mir gesagt, dass sie dir zugerufen hat, dass sie auf dich wartet."

Ich nickte nachdenklich. Vermutlich waren das die lauten Worte beim Duschen gewesen, die ich nicht verstanden hatte.

„Und ich...naja, wie schon gesagt, ich wollte die Sache einfach mit dir klären und hab sie da nur zufällig getroffen", fügte er hinzu.

„Achso", erwiderte ich nur. Diese ganze Situation war eine Reihe von Zufällen gewesen. Hätte ich nicht so über die Sache mit Aryan nachgedacht, hätte ich nicht so lange beim Duschen gebraucht. Wäre ich nicht letzte gewesen, wäre Milo niemals durch das Fenster in meine Umkleidekabine gesprungen. Wäre wiederum das Fenster nicht auf gewesen, wäre es so oder so für Milo unmöglich gewesen, zu mir zu kommen. Und hätten sich die Professoren nicht für diesen blöden Wettkampf entschieden, wäre mein ganzer Tag anders gelaufen...

Während wir weiterliefen, schaute ich zu Aryan und verschränkte meine Finger wieder mit den seinen. Der Tag hatte dazu geführt, dass eine sehr gute Freundin sauer auf mich war und dass Milo mir mit irgendwelche mysteriösen Konsequenzen gedroht hatte. Aber der Tag hatte mich die Sache mit Aryan klären lassen – wenn auch auf eine sehr komplizierte und nervenaufreibende Art und Weise – und das Ergebnis unseres Gespräches machte mich einfach nur glücklich und ließ mich die anderen beiden Probleme zumindest etwas vergessen.

Wieder zog ich Aryan zu mir heran und drückte ihm beim Weiterlaufen einen kleinen, zarten Kuss auf die Wange. Als daraufhin ein glückliches Lächeln sein Gesicht erhellte, lächelte auch ich. Nicht einmal im Traum hätte ich gedacht, dass das Ergebnis einer Suspendierung mein Leben so bereichern könnte.

Wenige Minuten später erreichten Aryan und ich das Akademiegelände. Ich entdeckte nicht viele Neyen, die meisten befanden sich wohl noch am See oder sonst wo. Die, die uns entdeckten, musterten uns und unsere verschränkten Finger neugierig. Ein paar Neyinnen unseres Alters schnappten sogar überrascht nach Luft – offensichtlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass ihnen jemand Aryan Valisur vor der Nase wegschnappte. Milo oder jemandem aus seinem Gespann, Lilya, Ayala oder Niasura trafen wir nicht.

Vor dem Mädchenwohngebäude trennten sich schließlich unsere Wege. Der Neye mit den quecksilberfarbenden Augen gab mir noch einen keuschen Kuss auf den Mund und verabschiedete sich, indem er kurz noch einmal lässig die Hand hob. Dann joggte er davon, ein fröhliches Pfeifen auf den Lippen tragend.

Lächelnd stieg ich die Treppen zu unserem Zimmer empor, lief den Flur entlang und öffnete die Tür zu unserem Zimmer. Als ich eintrat, trug ich immer noch ein glückliches Lächeln auf den Lippen, das jedoch verblasste, als ich zwei ganz bestimmte Neyinnen auf meinem Bett sitzen sah, die mich beide einheitlich vorwurfsvoll anschauten.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro