Abnormal
Draußen parkte ein schwarzer Tesla und Alex stieg aus um zur Tür zu laufen. Ich beobachtete alles von meinem Zimmerfenster aus und drehte mich schnell nochmal zu meinem Spiegel um. Das Kleid saß perfekt, der dunkelblaue Stoff floss wunderschön an meinem Körper hinab und die dünnen Träger schmiegte sich an meine Schultern. Ich griff nach meinem Handy und packte es zu den anderen Sachen in meiner kleinen Handtasche und lief die Treppe hinunter zur Tür um Alex zu öffnen. Diese hatte mittlerweile fest auf die Klingel taste gedrückt und das Laute Geräusch schallte durch das ganze Haus.
Als ich die Tür öffnete, fiel sie mir um den Hals: "Ich freue mich so, dass Du mitkommst. Schnell, beeil dich, sonst kommen wir zu spät." Sie griff nach meiner Hand, und bevor ich etwas sagen könnte, hatte sie mich bereits auf die Rückbank des Autos gezogen. Ich bewunderte ihr Kleid. Es war schwarz, wie fast alle ihre Klamotten, aber es passte perfekt zu ihr. Ich fragte mich nur, ob es nicht zu düster für eine Hochzeit war.
Im vorderen Teil des Wagens drückte der Fahrer, ich kannte ihn nicht, auf die Bremse. Alexandra blickte mich an und sagte: "Du siehst wunderschön aus, das Kleid steht dir wirklich perfekt." Ich bedankte mich und machte ihr ebenfalls ein Kompliment. "Darf ich fragen warum du mich eingeladen hast?", traute ich mich zu fragen. Sie lachte: "Na weil du meine Freundin bist natürlich. Und weil ich eine Begleitung gebraucht habe." Ich war verwundert. "Eine Begleitung? Wie meinst du das?" "Na ich kann doch nicht alleine tanzen, außerdem haben alle jemanden mit. Sogar mein erst zehn Jahre alter Cousin bringt seine Freundin mit."
Sie verwirrte mich immer aufs neue. Was meinte sie damit? Sah sie mich etwa als ihre Freundin an? Und, würde mich das eigentlich stören? Warte was? Hatte ich das wirklich gerade gedacht? Mein Herzschlag beschleunigte von einem Moment auf den anderen und ich nahm alles wie in Zeitlupe war. Plötzlich erschien mir das Auto viel zu eng, obwohl es eigentlich sehr geräumig war. Das konnte doch gar nicht sein. Ich konnte doch nicht auf Mädchen stehen, das war unmöglich. Bestimmt bildete ich mir das alles nur ein.
Anscheinend musst Alex meinen Nervositätsanfall mitbekommen haben, da sie sich besorgt zu mir drehte und fragte: "Alles okay?" Ich nickte und bemühte mich ein halbwegs glaubhaftes Lächeln auf meine Lippen zu bekommen. Vermutlich sah es sehr verkrampft aus, aber sie schien es durchgehen zu lassen und fasste nur nach meiner Hand. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag erneuert. Warum hielt sie meine Hand? Dieses Mädchen war immer noch ein riesiges Rätsel für mich. Ich wollte jedoch meine Hand nicht wegziehen. Ihre Berührung hinterließ ein angenehmes Prickeln auf meiner Haut. Aber das war doch abnormal.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt das Auto endlich an und Alex lies meine Hand aus. Gleichzeitig erleichtert und enttäuscht stieg ich aus.
Diese Hochzeit würde definitiv interessant werden.
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