12
Alexandras Cousine war eine schlanke, nette Frau, die maximal 25 war.
Sie begrüßte uns mit Wangenküsschen und gab mir gleich das Gefühl, als wäre es das Normalste dieser Welt, dass eine beinahe Fremde auf ihrer Hochzeit zu Gast war.
Was mich aber noch mehr verwunderte, als die herzlichkeit der Gastgeberin, war, dass anscheinend alle dachten, dass Alex und ich ein Pärchen wären. Meine Freundin führte mich herum und stellte mir verschiedene Tanten, Onkels und Großeltern vor. Ich vergaß beinahe sofort wieder ihre Namen, aber sie alle machten einen wirklich freundlichen Eindruck auf mich und begrüßten mich, als würden sie mich schon ewig kennen.
Nur aus irgendeinem Grund waren Alexs Eltern nicht da, oder sie hatte mich ihnen jedenfalls nicht vorgestellt.
Nach einer Weile zupfte ich leicht an ihrem Ärmel und fragte sie danach. Sie antwortete bloß, dass sie nicht kommen würden.
Nach einer Weile traf auch ein weiteres Auto ein. Anscheinend war die kirchliche Hochzeit bereits gewesen und das sollte bloß die Feier dazu sein, dacht ich mir in diesem Moment.
Alle drängelten sich um das neu hinzugekommene Auto, sodass ich keine Blick auf den Neuankömmling werfen könnte. Jedoch schien es der Bräutigam zu sein.
Alex bahnte sich einen Weg durch die Menschen vor ihr und zog mich einfach mit. Ich versuchte eher im Hintergrund zu bleiben, aber das war so gut wie unmöglich.
Schließlich sah ich wer aus dem Auto Ausstieg. Es war eine in einen schwarzen Anzug gekleidete Frau mit blonden Haaren, die zu einem Dutt gebunden waren.
Alexandra's Cousine, die Eleanoar hieß, gab der Frau einen Kuss und alle Applaudierten.
Da traf mich die Erkenntnis. Die beiden müssten das Brautpaar sein. Jetzt ergab es endlich auch Sinn, dass Alex's Eltern nicht gekommen waren. Vielleicht unterstützten sie die Ehe der beiden einfach nicht.
Alles begann schwarz um mich herum zu werden. Was wenn es wirklich so war? Ich hatte Alexandra geküsst. Obwohl nein, sie hatte eigentlich mich geküsst. Aber ich hatte mich in sie verliebt. So war es nun Mal. Das würde mir in diesem Moment klar. Nach diesem Gedanken würde alles dunkel.
Ich wachte wieder auf, als mich jemand sanft an meiner Schulter schüttelte. "Bea? Bist du okay?" Vorsichtig blinzelte ich. Mein Kopf schmerzte ziemlich. Jemand hielt mir ein Glas Wasser an die Lippen. Dankbar streckte meine noch immer zitternden Hände danach aus.
Vor mir kniete Alex und ich lag am Boden, irgendjemand hatte mir eine Weste unter den Nacken geschoben, damit mein Kopf nicht auf dem Boden lag.
Mühsam richtete ich mich wieder auf, wobei mir Alex behutsam half. "Es tut mir so leid.", Bat ich das Brautpaar um Verzeihung. Die Beiden lächelten bloß und Eleanor fragte mich, ob es mir wieder besser ginge, oder ob sie nicht doch lieber einen Krankenwagen rufen sollte. Ich lehnte schnell ab, da es mir tatsächlich wieder besser ging.
Die Gäste verteilten sich wieder in alle Himmelsrichtungen und meine Begleitung half mir zu den Tischen, die im Park aufgestellt waren.
Dort setzte ich mich auf die dazugehörigen Sessel. Mir war immer noch ein bisschen schwindelig, aber langsam wurde es zum Glück wieder besser.
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