Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Vier (Stand 2025)

„Du bekommst eine kurze Führung über den Hof, und dann wartet eine Menge Arbeit auf uns", sagte Amy, ihr Blick fest auf ein langes Gebäude vor uns gerichtet. Ihre Stimme klang bestimmt, beinahe kühl, als hätte sie diesen Satz schon hundertmal gesagt.

„Ich dachte, die Klemmbrettfrau hat gesagt, ich soll hier wohnen und nicht arbeiten", warf ich ein. Im nächsten Moment blieb Amy so abrupt stehen, dass ich unweigerlich in sie hineinlief.

„Die Klemmbrettfrau heißt Frau Schulz", sagte Amy scharf, ihre Augen blitzten auf. „Und ihr wirst du in deiner Zeit hier öfter begegnen, also merk dir ihren Namen." Sie machte eine kurze Pause, als wolle sie sich sammeln, doch ihre Stimme war immer noch angespannt. „Und nur damit du es verstehst: Du hast vom Gericht die Weisung bekommen, bei unserer Familie zu leben. Und zu unserem Familienleben gehört nun mal Arbeit – viel Arbeit – damit der Hof läuft und wir Geld verdienen können."

Ihre Worte klangen wie ein Donnerschlag, und ich wich instinktiv einen Schritt zurück. Warum war sie darüber so wütend? Ich hatte doch nur eine harmlose Frage gestellt.

Amy seufzte hörbar, als wolle sie ihre Geduld zurückgewinnen, und deutete mit einem Finger auf eine Ansammlung von kleinen, liebevoll gestalteten Häusern, die hinter dem Speisesaal lagen. „Die Häuser da drüben sind die Ferienhäuser. Dort leben die Familien, die hier Urlaub machen. Da hast du nichts zu suchen, verstanden?"

Ich nickte nur, zu unsicher, um etwas zu erwidern. Amy schien eine dieser Personen zu sein, bei denen man die Launen nur schwer einschätzen konnte.

„Gut." Sie atmete tief durch, ihre Schultern sanken leicht. „Wir haben hier viele Tiere, und die müssen natürlich alle versorgt werden. Das wird hauptsächlich deine Aufgabe sein."

Mit einem schrillen Pfiff auf ihren Fingern rief sie zwei Hunde herbei. Aus der Ferne sah ich sie wie Pfeile auf uns zuschießen. Der Staub der Hofwege wirbelte unter ihren Pfoten auf, bis sie kurz vor uns bremsten und in einer kleinen Staubwolke verharrten.

„Sitz!", sagte Amy mit ruhiger Autorität, und die beiden ließen sich sofort nieder. „Das sind Molly und Chef, unsere beiden Hunde. Sie laufen hier den ganzen Tag frei herum. Um die kümmert sich mein Bruder, die musst du nicht versorgen, aber du solltest wissen, dass sie hierhergehören." Sie deutete auf die Hunde: eine Golden-Retriever-Hündin mit warmem, honigfarbenem Fell und einen kräftigen Berner-Sennen-Rüden mit glänzendem schwarzen Fell und weißen Abzeichen. Beide wedelten unablässig mit ihren Ruten, als wollten sie uns willkommen heißen.

Amy drehte sich um und lief weiter, die Hunde trotteten fröhlich hinter ihr her. „Wir haben auch drei Katzen", sagte sie beiläufig. „Die holen sich den Großteil ihrer Nahrung selbst und halten die Ställe frei von Mäusen."

Wir erreichten eines der niedrigen Gebäude, das nach frischem Heu und Holz duftete. Amy öffnete die Tür, und ich sah hinein – ein großer Stall, erfüllt von leisen Geräuschen. Kuschelige, flauschige Kaninchen hoppelten über den Boden, einige hatten sich in die Ecken zurückgezogen.

„Das hier ist deine Aufgabe." Amy deutete auf die Kaninchen. „Im Moment brauchen sie nicht viel Futter, weil sie hinter dem Gebäude eine große Wiese haben. Aber der Stall muss sauber gehalten werden. Hinter der Tür nebenan findest du Heu, Stroh und Utensilien zum Saubermachen. Dort hängt auch eine Liste, wie viele Kaninchen es sein sollten und wie viel Futter sie bekommen."

Mein Blick blieb an einem kleinen, schneeweißen Albinohäschen hängen, das mich mit seinen roten Augen anstarrte. „Sag bitte nicht, dass ihr die esst", platzte ich heraus und spürte, wie mein Magen sich zusammenzog.

Amy erwiderte meinen Blick, ein kühles Lächeln huschte über ihre Lippen. „Nein, die sind Haustiere. Sie sind für die Kinder, die mit ihren Familien hierherkommen. Manche mögen Pferde nicht so gerne, aber Kaninchen sind fast immer ein Hit."

Erleichtert atmete ich auf. Amy schloss die Tür des Stalls wieder und deutete auf die nächste. „Nebenan sind die Hühner. Dasselbe Spiel: Füttern, Wasser auffüllen, Eier einsammeln."

Von dort führte sie mich weiter zu einer Koppel, auf der Esel friedlich grasten. Ihre langen Ohren drehten sich in alle Richtungen, aufmerksam und neugierig. „Das sind unsere Esel. Wir haben vier: Horst, Egon, Wilma und Mila", erklärte Amy mit einem Hauch von Stolz in der Stimme.

Mein Blick wanderte weiter zu einem Bereich, der wie ein kleiner Putzplatz wirkte. Dort standen Amy's jüngere Geschwister, vertieft in ihre Arbeit. Sie striegelten die Pferde mit einer Routine, die fast mühelos wirkte. Die großen Tiere standen geduldig da, als hätten sie das alles schon tausendmal erlebt.

„So, jetzt fehlt nur noch der Stall", sagte Amy und ging zügig weiter. Ich hingegen blieb wie angewurzelt stehen. Auf keinen Fall würde ich diesen Tieren näherkommen, als unbedingt nötig war.

Amy merkte es natürlich sofort und drehte sich mit einem genervten Gesichtsausdruck zu mir um. „Was ist jetzt schon wieder dein Problem?" Ihre Stimme klang gereizt, als hätte sie keine Geduld mehr übrig.

„Ich mag Pferde wirklich nicht", erklärte ich zögerlich, bemüht, möglichst ruhig zu klingen.

Amy musterte mich einen Moment, bevor ein breites Grinsen ihre Lippen umspielte. „Du hast doch nicht etwa Angst vor diesen friedlichen Tieren, oder?"

„Friedlich?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Du meinst genauso friedlich wie: ‚Wenn wir uns erschrecken, trampeln wir dich einfach in Grund und Boden'?"

Amy rollte mit den Augen. „Jetzt übertreib mal nicht. Stell dich nicht so an. Die sind alle in ihren Boxen, da trampelt dich garantiert nichts nieder." Damit marschierte sie entschlossen in den Stall, und ich hatte keine andere Wahl, als ihr zu folgen.

Der Stall war riesig, und überall standen Pferde in ihren Boxen. Einige wieherten leise, andere steckten ihre Köpfe neugierig über die Türen. Der Duft von Heu und warmem Leder lag in der Luft, vermischt mit dem weniger angenehmen Geruch von Pferdemist. Ich fühlte mich plötzlich klein, fast verloren zwischen diesen majestätischen Tieren, die mich mit ihren großen, dunklen Augen musterten.

Ein junger Mann kam aus einer der vorderen Boxen, eine Schubkarre voller Pferdemist vor sich herschiebend. Seine schwarzen Haare standen wild in alle Richtungen, durchsetzt von vereinzelten Strohhalmen. Er stellte die Schubkarre mit einem zufriedenen Seufzen ab und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.

Amy grinste, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Das ist Milo. Er kümmert sich um die Pferde und die Esel. Und – Überraschung – du wirst ihm ab jetzt dabei helfen, immer dann, wenn du mit den Kaninchen und Hühnern fertig bist."

Milo also. Ich musterte ihn neugierig. Er hatte etwas Junges und Unbekümmertes an sich, und dennoch strahlte er eine gewisse Sicherheit aus – zumindest bis sein Blick auf mich fiel.

„Ist was?" Er zog fragend die Augenbrauen hoch.

„Du heißt wie der Esel", platzte ich grinsend heraus, bevor ich mich zurückhalten konnte.

Er verzog das Gesicht. „Ahaha, immer wieder witzig", sagte er mit gespielter Begeisterung und fügte dann, leicht beleidigt, hinzu: „Der Esel heißt Mila. M-I-L-A."

„Gut zu wissen, dass man selbst hier im Nirgendwo auf Bildung achtet", konterte ich, das Grinsen nicht aus meinem Gesicht bringend.

„Lass mich raten." Milo verschränkte die Arme und sah Amy an. „Du willst sie bei mir abladen?"

„Nur für eine Stunde", erwiderte Amy mit einem unschuldigen Lächeln, als wäre sie gerade dabei, einen besonders schlauen Deal abzuschließen. „Ich habe eine Reitgruppe, außerdem kannst du sicher eine helfende Hand gebrauchen."

Milo schaute mich skeptisch an, als würde er mich einschätzen wollen. „Sieht nicht so aus, als hätte sie viel Interesse."

„Du bist hier der Chef, nicht sie", stellte Amy klar und warf mir einen warnenden Blick zu. „Benimm dich."

Damit ließ sie uns stehen und verschwand, bevor ich protestieren konnte.

„Also, los geht's", sagte Milo schließlich und rieb sich unsicher den Nacken. „Halfter dran, Pferd auf die Weide, Box ausmisten. Verstanden?"

„Hältst du mich für blöd?" Ich sah ihn herausfordernd an, doch er ließ sich nicht auf meine Sticheleien ein.

„Da hinten fängst du an", erklärte er stattdessen und deutete auf das Ende des Stalls. Dort streckte mir eine elegante Fuchsstute den Hals entgegen, als wolle sie mich schon begrüßen.

Ich schluckte. Mein selbstbewusstes Auftreten bröckelte in dem Moment, in dem das Pferd mich fixierte. Milo grinste, als hätte er genau darauf gewartet. „Ist irgendwas unklar?", fragte er mit belustigter Stimme.

„Ich hasse diese Viecher", stellte ich mit gespielter Gelassenheit klar. Dann ließ ich meinen Blick über seinen Kopf wandern und sagte trocken: „Übrigens sitzt eine Spinne auf deinem Kopf."

Er hob amüsiert eine Augenbraue. „Netter Versuch. Ich habe keine Angst vor Spinnen – ich bin schließlich kein Mädchen."

Während er das sagte, machte er sich an die Arbeit und holte mit routinierten Bewegungen ein Pferd aus seiner Box. Ich überlegte kurz, ob ich ihn darauf hinweisen sollte, dass die Spinne tatsächlich existierte. Aber dann entschied ich mich dagegen. Er hatte es nicht anders gewollt.

Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte er mir den Strick der Fuchsstute in die Hand gedrückt. „Festhalten und laufen bekommst du hin, oder? Los jetzt!"

„Aye, aye, Chef", murmelte ich und zwang mich, in Bewegung zu kommen.

„Ist ja mal wieder typisch", rief er über die Schulter, als wir das Tor zur Weide erreichten. „Erst eine große Klappe haben und dann Angst vor Pferden."

Ich knirschte mit den Zähnen, konnte mir ein Grinsen aber nicht verkneifen. „Fragt sich, wer von euch beiden zuerst da war: Du oder der arme Esel, der deinen Namen teilen muss."

Milo hielt inne und wandte sich zu mir um. Seine Wangen waren leicht gerötet, doch er schien sich schnell wieder zu fassen. „Fürs Protokoll: Die Eselstute heißt Mila. Sie hat überlebt, weil ich sie mit der Flasche großgezogen habe. Angela hat sie nach mir benannt."

Ich zog eine Augenbraue hoch. „Rührende Geschichte. Und wer ist Angela?"

„Angela Holstein", sagte er, als hätte er es schon tausendmal erklärt. „Die Besitzerin des Hofes. Die Mutter von Amy und ihren Geschwistern."

„Aha", erwiderte ich nur und folgte ihm zur Weide.

„Das Halfter abnehmen, dann geht's an die Boxen. So schlimm ist das alles gar nicht, oder?" Er grinste schief, und ich spürte, wie meine Fassade bröckelte.

Dieser Milo war wirklich anstrengend – aber irgendwie auch faszinierend.

...nächste Aufgabe." Milo zeigte auf den Verschluss des Halfters. „Zieh es vorsichtig über die Ohren und lass das Pferd dann los. Aber langsam, nicht erschrecken."

Ich biss die Zähne zusammen und nickte, auch wenn ich alles andere als begeistert war. Die Stute beobachtete mich mit ihren großen, dunklen Augen, die seltsam ruhig wirkten, als würde sie genau wissen, dass ich mit ihr nicht ganz klarkam. Meine Hände zitterten leicht, als ich das Halfter löste, aber die Fuchsstute blieb geduldig stehen. Mit einem kleinen Schnauben wandte sie sich schließlich um und trottete auf die Weide.

„Nicht schlecht", sagte Milo, der mit verschränkten Armen zusah. „Vielleicht bist du doch nicht völlig unfähig."

„Danke für das überwältigende Lob", erwiderte ich trocken und klopfte mir imaginär den Staub von den Händen. „Ich fühle mich direkt motiviert."

„Motivation wirst du brauchen", entgegnete er, ohne auf meine Ironie einzugehen. „Du hast noch einige Boxen vor dir."

Ich sah ihn an und überlegte, ob ich darauf etwas Entgegnendes sagen sollte, aber sein Ton war unerwartet ernst geworden. Stattdessen nickte ich nur knapp und ging zurück zum Stall, um mich an die Arbeit zu machen. Die Realität des Lebens auf dem Hof wurde mit jeder Minute greifbarer, und während ich anfing, den Mist aus einer Box zu schaufeln, fragte ich mich, wie ich diesen Sommer überstehen sollte.

Womit hatte ich das verdient? Am Ende der Welt zu landen und das mit einem Haufen Idioten...


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro