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Sechzehn (Stand 2025)

Fünf weitere schweigsame Tage waren vergangen. Amy schien nur noch genervt davon zu sein, dass ich sie ignorierte, doch das hielt sie nicht davon ab, mir weiterhin ständig auf die Pelle zu rücken. Die Arbeit mit den Pferden wurde allmählich Routine. Meine Hände bewegten sich wie von selbst, während meine Gedanken meist woanders waren. Jeden Tag ging es schneller von der Hand, aber es erfüllte mich nicht. Malea kam nach der Schule immer direkt zu mir und versuchte mit ihrer sonnigen Art, mir ein Lächeln zu entlocken. Meistens scheiterte sie - zumindest äußerlich.

Jetzt saß ich vor dem Stall auf einem Strohballen und ließ den Blick schweifen. In der Ferne beobachtete ich Liz, umringt von einer Gruppe Kinder. Dieses Bild hatte sich mir in den letzten Wochen schon öfter geboten, und jedes Mal zog sich dabei etwas in meinem Inneren zusammen. Das schüchterne Mädchen stand wie ein Reh im Scheinwerferlicht, während die anderen Kinder sie umrundeten und hin und her schubsten. Ihre Körperhaltung war eingefallen, die Schultern hingen nach unten, der Kopf war gesenkt - ein Bild von Resignation.

Die Kinder lachten, sprachen durcheinander und schienen ihren Spaß zu haben. Liz hingegen wirkte verloren. Sie wehrte sich nicht, unternahm keinen Versuch, die Situation zu ändern. Wahrscheinlich hatte sie längst aufgegeben, sich zu verteidigen. Der Anblick machte mich wütend. Liz sollte sich hier sicher fühlen, sollte sich wohlfühlen. Stattdessen wurde sie in ihrem eigenen Zuhause so behandelt.

Ich stieß ein langes, gereiztes Seufzen aus, schob meine Hände in die Hosentaschen und stand auf. Mit schnellen Schritten lief ich auf die Gruppe zu. Die Kinder waren so vertieft in ihr Spiel - wenn man das so nennen konnte -, dass sie mich erst bemerkten, als ich schon fast bei ihnen war. Liz, die sich widerstandslos hatte schubsen lassen, sah mich aus großen, überraschten Augen an. Sie sagte kein Wort, aber ihr Blick sprach Bände. Sie war es gewohnt, allein zu sein, ohne Hilfe, ohne Schutz.

„Hey! Was soll das?", brach ich heute das erste Mal mein Schweigen. Meine Stimme schnitt durch das Gelächter wie ein Messer durch Butter. Fünf erschrockene Augenpaare richteten sich auf mich. Ein blonder Junge löste sich aus der Gruppe, die Liz eben noch umstellt hatte, und stellte sich mit verschränkten Armen mir gegenüber. Seine Haare waren kurz geschoren, die Stirn glatt, und seine Augen funkelten mich arrogant an. Seine Haltung erinnerte an jemanden, der glaubte, alles unter Kontrolle zu haben, doch seine Lippen zuckten leicht - ein verräterisches Zeichen.

Liz war 12 Jahre alt, die anderen mussten also auch etwa in diesem Alter sein, und der arrogante Kotzbrocken, der da vor mir stand, schien sich für den coolsten Typen auf diesem Planeten zu halten. Ein breites Grinsen füllte sein Gesicht, und er blickte zu den anderen: ein weiterer Junge mit wirrem braunen Haar und Sommersprossen sowie zwei Mädchen - die eine klein und zierlich mit glatten, schwarzen Haaren, die andere größer, mit auffallend blondem Haar, das im Wind wehte. Sie hatten sich hinter ihn gestellt und Liz nun in Ruhe gelassen.

„Was ist das denn für eine?" Lachend blickte er zu mir. Sein ausgestreckter Zeigefinger deutete auf mich, und ich hatte auf einmal das Bedürfnis, ein paar Knochen knacken zu hören, aber ich hielt mich zurück. Er war noch ein Kind. Ein Kind, das sich bei weitem überschätzte. Wie sagte man so schön? Hochmut kommt vor dem Fall.

Immer noch lachend drehte sich der Junge zu Liz um. „Hast du das wirklich nötig? Dich von einem eurer Feriengäste beschützen zu lassen?", fragte er mit einem hämischen Unterton.

Das blonde Mädchen trat zu ihm auf gleiche Höhe und sagte mit einer Stimme, die vor Arroganz triefte: „Wie armselig ist das denn bitte?"

Was war das denn bitte für ein Getue? Am liebsten würde ich im Strahl kotzen, aber die Tatsache, dass ich an diesem Morgen das Frühstück hatte ausfallen lassen, machte das schwierig.

Kurz herrschte Schweigen. Ich blickte zu Liz, die nervös ihre Brille zurechtrückte. Sie fühlte sich gerade alles andere als wohl. Wie sollte sie auch, wenn sie nicht mal bei sich zu Hause vor diesen Sticheleien sicher war? Diese Kinder, die Liz das Leben schwer machten, hatten eindeutig zu viel Selbstbewusstsein, wenn sie nicht mal davor scheuten, genauso mit einer Jugendlichen zu reden, die fünf Jahre älter war.

„Sie ist kein Gast", brach Liz nun ihr Schweigen, und über ihr Gesicht zuckte ein kurzes, kaum merkliches Lächeln. Ich blinzelte, erstaunt über den plötzlichen Funken Mut, der in ihrer Stimme lag. Sie hatte etwas vor, das war offensichtlich.

„Ist ja noch schöner", erwiderte der Junge, das Grinsen unverändert. „Dann hast du jetzt einen Aufpasser, der selbst kein Wort rausbekommt? Wie passend." Er lachte wieder und schaute zwischen mir und Liz hin und her, die Arme immer noch verschränkt, als wäre er der unangefochtene Herrscher über diesen kleinen Hof.

Ich verschränkte ebenfalls die Arme vor meiner Brust und ließ ihn reden. Während ich ihn musterte, reifte ein Gedanke in mir. Er war ein Kind, aber Kinder brauchten manchmal eine klare Grenze. Es wurde Zeit, dass jemand diese Grenze zog - auf eine Art, die er nicht so schnell vergessen würde.

Liz holte tief Luft, zögerte einen Moment, bevor sie dann mit einem warnenden Blick fortfuhr: „Sie ist eine von denen, die meine Schwester betreut. Die Polizisten haben sie hergebracht. Eigentlich darf sie hier gar nicht alleine rumlaufen. Sie ist gefährlich. Sie hat ihre Schwester so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus musste."

Kurz herrschte Stille. Für einen Moment schienen alle vier unsicher. Der arrogante Schnösel jedoch verfiel schnell wieder in sein gewohntes Muster.

„Natürlich, Liz", sagte er mit einem höhnischen Lachen, doch ich trat ein paar Schritte näher und baute mich vor ihm auf. Das reichte schon, um ihn sichtlich einzuschüchtern.

„Hast du noch etwas hinzuzufügen, oder bist du jetzt fertig?", fragte ich scharf. Er zuckte unter meinem Ton zusammen. Ha! Was für ein Weichei.

Nun wirkte er sichtlich verunsichert. Mein Blick wanderte zu Liz, die überrascht und ein wenig verwirrt aussah. Sie wich leicht zurück, als ich auf sie zuging.

Sie hatte die Brauen zusammengezogen, die Augen auf den Boden gerichtet. Ich sprach mit fester Stimme: „Und jetzt zu dir", was sie noch weiter zurückweichen ließ. Dieses Mädchen hatte keinen Funken Selbstvertrauen - kein Wunder, dass sie von den anderen so fertig gemacht wurde.

Ich zwang sie, mir in die Augen zu schauen. „Wenn du deiner Schwester von dem hier erzählst, haben wir beide großen Ärger, verstanden?", sagte ich laut und bestimmt. Sie nickte, noch immer verunsichert.

Dann drehte ich mich wieder zu dem arroganten Jungen und seinem Gefolge. „Und was euch angeht", sagte ich, „verschwindet hier sofort!" Meine Stimme war laut und durchdringend. Die Mädchen zögerten kurz, dann fingen sie an, sich zurückzuziehen.

„Eins", sagte ich nachdrücklich, und die beiden begannen zu rennen. Ich lief nun auf die beiden Jungs zu, die noch immer stumm da standen. Als ich in ihre Nähe kam, ballte ich demonstrativ die Fäuste.

„Zwei", sagte ich, und auch sie machten sich schnell aus dem Staub. Als sie sich umdrehten, rief ich nach: „Drei! Und wagt es ja nicht, hier wieder aufzutauchen!"

Ich musste kurz lachen, als sie außer Hörweite waren, und sah zu Liz, die mich noch immer mit großen, erschrockenen Augen anstarrte.

Ich seufzte genüsslich und versuchte, die Spannung zu lösen. „Immer wieder schön, wie sie davonlaufen, findest du nicht, Liz?", fragte ich, und sie nickte schüchtern, immer noch etwas unsicher.

Ich verdrehte die Augen, während ich mich zu ihr drehte. Sie hatte nervös an ihrer gerünen Bluse herumgespielt und ihre Brille zurechtgerückt - fast mechanisch. „Komm schon, Liz. Jetzt hab dich nicht so. Ich hab doch nur dein Spiel mitgespielt, als das ‚gefährliche Mädchen' aus der Stadt, das von der Polizei gebracht wird und sich nicht frei bewegen darf."

Ihre Augen weiteten sich plötzlich, und ein Hauch von Erleichterung durchzog ihren Gesichtsausdruck. Die Spannung in ihren Schultern löste sich, und sie wurde merklich ruhiger.

„Oh... Entschuldige", sagte sie leise, und ich konnte die Unsicherheit in ihrer Stimme hören. „Ich wollte dich nicht so darstellen. Ich weiß, dass du nicht so bist."

Ich legte eine Hand auf ihre Schulter, spürte die leichte Anspannung, die noch immer von ihr ausging. „Kein Problem", sagte ich und grinste. „Es hat mir tatsächlich Freude bereitet, mitzuspielen."

Ich seufzte tief. Es gab einfach nichts Befreienderes, als ein paar arrogante Kotzbrocken wieder zurück in ihre Realität zu holen.

Liz lief ruhig neben mir her, und ich warf ihr einen kurzen Blick zu. „Nun erzähl mal, wer sind die überhaupt?"

Ein Moment der Stille zog sich hin. Nur das Knirschen der Kiesel unter unseren Füßen begleitete uns, während wir langsam auf die Scheune zugingen. Ansonsten herrschte Totenstille.

„Meine Freunde", sagte Liz schließlich leise.

„Irgendwelche Idioten?", wiederholte ich, was ich aus ihrer Antwort herausgehört hatte, und fügte hinzu: „Ja, da hast du wohl recht. Du hattest schon öfter Probleme mit denen, seit ich hier bin. Das solltest du dir nicht gefallen lassen. Du bist viel besser als die."

Liz blieb plötzlich stehen. Wir hatten mittlerweile die Scheune erreicht, und sie blickte hilflos zu mir.

„Was soll ich denn machen?", fragte sie mit einem Hauch von Verzweiflung in der Stimme. „Nach denen tanzt die ganze Klasse. Die sind die coolen, mit denen jeder befreundet sein will."

„Diese arroganten Kotzbrocken da?", fragte ich lachend und schüttelte den Kopf. „Sowas hast du doch überhaupt nicht nötig. Lass dich von denen nicht so klein machen, Liz."

Liz schwieg und starrte auf den Boden, als ob sie die Antworten in den Kieseln suchen würde. Ihre Schultern sanken etwas nach unten, und ich konnte die Unsicherheit förmlich spüren. Offenbar hatte sie die Probleme mit ihrer Klasse schon lange in sich hineingefressen und verborgen gehalten. Aber so, wie sie dastehte, wirkte sie wie jemand, der sich die ganze Last der Welt auf den Schultern trägt.

Ich stellte mich vor sie und hob sanft ihr Kinn an, sodass sie mir in die Augen sah. „Du bist mehr als genug, Liz. Und wenn diese Leute das nicht sehen können, dann ist das ihr Problem, nicht deins."

Ich stellte mich direkt vor Liz, schritt auf sie zu, näher, und sie wich zurück. Ihre Augen weiteten sich, und ich konnte die Unsicherheit und das leichte Zittern in ihrem Blick erkennen. „Was soll das?", fragte sie, ihre Stimme zitterte fast.

„Na los, sag mir doch, dass ich dich in Ruhe lassen soll", forderte ich heraus, meine Stimme leicht spöttisch.

„Lass mich in Ruhe", murmelte sie, immer noch zurückweichend.

„Wie niedlich", lachte ich. Es war fast schon traurig, wie wenig sie sich wehrte. So könnte sie allenfalls eine Maus verjagen, aber keinen der Jungen, die sie quälten. Ich trat einen Schritt näher und suchte wieder ihren Blickkontakt. „Lauter!", sagte ich. „Bleib stehen. Zeig mir, dass du das nicht willst. Zeig mir, dass ich zu weit gehe. Du musst aufhören, dich einfach so umherschubsen zu lassen."

Liz blickte erneut zu mir. Es schien, als hätte sie endlich verstanden, dass ich ihr helfen wollte. Doch sie wollte es nicht. Ihre Unsicherheit war deutlich. „Lou, hör auf damit. Ich möchte das nicht", sagte sie mit ihrer leisen, schüchternen Stimme.

Sie wollte an mir vorbeigehen, doch ich trat einen Schritt zur Seite und blockierte ihren Weg.

„Denkst du, betteln würde mich davon abhalten?", fragte ich, wieder auf sie zugehend, der Spott in meiner Stimme nicht zu überhören.

Liz streckte mir ihre Hand entgegen, um etwas Abstand zu gewinnen und die unangenehme Nähe zu unterbinden.

„Lass mich in Ruhe", sagte sie nun mit festerer Stimme. Ihre Haltung war nun entschlossener, ihre Körperhaltung weniger ängstlich. Es war ein erster Schritt, aber er zählte.

„Jetzt könnte ich fast darüber nachdenken, dich in Ruhe zu lassen", sagte ich und machte eine Pause. „Aber weißt du was? Nein! Heute habe ich einfach Lust, jemanden zu ärgern", fügte ich mit einem Grinsen hinzu. Ich sah sie herausfordernd an. „Kinn hoch, Brust raus, klare Körpersprache. Geh auf denjenigen zu, der dich bedrängt, weise ihn zurück und sei laut. Mach die anderen um dich herum auf dich aufmerksam, wenn es sein muss!"

Ich ließ eine kurze Pause, um ihr Zeit zu geben, das alles zu verarbeiten. Liz stand da, die Arme wieder schlaff an den Seiten hängend, ihr Blick wieder auf den staubigen Boden gerichtet. Alles, was sie gerade aufgebaut hatte, schien wieder zu schwinden.

„Wenn du zurückweichst oder dich so ohne Spannung zeigst und deinen Blick auf den Boden richtest, dann signalisierst du Angst. Du machst dich zu einem leichten Ziel für alle. Sie wissen genau, dass sie dich ohne Probleme schikanieren können", sagte ich nun lauter werdend. „Also, los, zeig mir, dass du keinen Bock mehr auf das hast."

Liz nickte langsam, und es schien, als würde sie wirklich begreifen. Sie stellte sich breitbeinig hin, suchte Blickkontakt, streckte die Brust raus und nahm eine viel entschlossener Haltung ein. Dann streckte sie mir die Hand entgegen - ruckartig, so entschieden, dass ich keinen anderen Ausweg hatte, als einen Schritt zurückzuweichen und den Abstand zwischen uns zu vergrößern.

Sie schloss wieder zu mir auf, ohne den Blickkontakt zu verlieren, und sagte mit fester Stimme: „Lass mich in Ruhe!"

„Lauter! Schrei es! Du kannst das, das weiß ich", forderte ich sie nun auf, während ich sie weiter in ihre Richtung drängte.

„Lass mich in Ruhe!", rief sie nun wirklich laut, immer wieder drängte sie mich gegen die Wand der Scheune. Als ich versuchte, sie zurückzudrängen, wehrte sie sich. Es war der Moment, in dem ich realisierte, dass sie es verstanden hatte. Sie war nicht mehr das ängstliche Mädchen von vorhin. Innerhalb so kurzer Zeit wirkte sie viel sicherer, entschlossener - und vor allem nicht mehr so leicht angreifbar. Sie würde es schaffen, sich irgendwann auch gegen die anderen durchzusetzen.

Wieder ertönte ihre Stimme, aber diesmal war es ein klarer Schrei: „Lass mich in Ruhe!"

In diesem Moment bemerkte ich plötzlich eine Bewegung im Augenwinkel. Ohne Vorwarnung tauchte Amy in meinem Sichtfeld auf, sprintete auf mich zu, und ehe ich reagieren konnte, traf ihr ausgestreckter Fuß mit voller Wucht gegen meinen Brustkorb. Ich wurde gegen die Wand hinter mir geschleudert, mein Kopf und Rücken schlugen hart auf die Wand, und ihr Schuh drückte schmerzhaft gegen meinen Hals. Die Luft blieb mir weg, und ich sackte sofort zu Boden.

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