11 -> Ungewohnt
Während der Kuss außer Kontrolle geriet, hatte ich aufgehört, mich gegen ihn zu wehren. Für mich zählte grade nur der Moment. Das Gefühl, das mir sagte, dass ich es später bereuen würde, versuchte ich zu ignorieren...
KNOCK KNOCK
Ich zuckte zusammen, als es leicht gegen die Tür klopfte. Namjoon löste sich ebenfalls überrascht von meinen Lippen.
Jetzt war es wohl vorbei. Lee Y/N, 23 Jahre alt, wurde mit seinem besten Freund in der Herrentoilette einer Bar beim Rummachen erwischt...
Wortwörtlich spürte ich die Röte in mein Gesicht steigen, und es wurde mir sehr unangenehm.
Es klopfte erneut leicht an der Tür, und nun war sogar eine Stimme zu hören.
''Kann jemand die Tür aufmachen? Y/N! Ich weiß, dass du da drinnen bist, komm raus!''
Hoseoks besorgte Stimme drang in meinen Ohren, und ich atmete erleichtert aus. Ich dachte schon es ist jemand fremdes!
Trotzdem hatte ich keine Ahnung, wie ich es ihm erklären sollte.
Namjoons Blick war wieder auf mich gerichtet, und ich flüsterte in sein Ohr:
''Ich gehe zuerst raus, mir fällt schon eine Lüge ein. Du kommst nach mir raus, verstanden?''
Er nickte nur stumm, und versuchte so leise es ging, mit dem Schlüssel die Tür aufzuschließen. Ich konnte sehen, dass es ihm sehr schwerfiel, keinen Lärm zu machen, da das wirklich viele Schlüssel waren, die leise klimperten mit seinen Bewegungen. Um diese Geräusche zu verdecken, fing ich an, an der Tür zu rütteln.
''Eh Hoseok, ich komme warte kurz...''
Sagte ich mit meiner zittrigen Stimme.
''Geht es? Soll ich den Bar-Inhaber holen?''
Fragte er besorgt.
''Ja es geht, ich komme sofort!''
Namjoon hatte inzwischen die Tür aufgemacht, und ich wollte die Klinke runterdrücken, jedoch drückte er mich sanft gegen die Tür bevor ich diese öffnen konnte und flüsterte in mein Ohr:
''Jetzt kannst du nicht mehr lügen Y/N... Ich habe gespürt, wie du meinen Kuss erwidert hast.''
Daraufhin tritt er ein paar Schritte zurück, und grinste mich an. Ich schluckte und drückte die Türklinke runter.
Vor mir stand ein besorgter Hoseok, der seine Arme vor seiner Brust verschränkt hatte und ungeduldig darauf wartetet, dass ich endlich rauskam.
Er zog mich sofort in seine Arme, und sagte:
''Was suchst du in der Herrentoilette einer Bar? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!''
Ich lachte nervös und antwortete ihm:'
'Naja... Ganz einfach, ich habe die Toiletten verwechselt... Und dann ging die Tür nicht mehr auf...''
''Aha''
Sagte er nur daraufhin kalt.
Ich wollte ihn eigentlich fragen, wie er mich gefunden hat, aber ich hatte Angst, dass er Namjoon gesehen haben konnte. Deswegen entschied ich mich dazu, lieber zu schweigen.
Ich dachte schon, dass er sauer auf mich sein würde, aber stattdessen packte er mich an meinem Handgelenk, und zog mich mit nach draußen, wo auch schon Jimin auf uns wartete.
Wir stiegen in Hoseoks Auto ein, und er fuhr los. Fragend blickte mich Jimin von der Seite an, und fragte mich, wo ich so plötzlich verschwunden war. Ich schluckte und wollte antworten, doch Hoseok unterbrach mich.
''Sie war nur kurz auf Toilette.''
Irgendwie war das komisch. Hatte er Namjoon vielleicht doch gesehen?
Ah man! Diese Ungewissheit bringt mich um!
Als wir nun vor meiner Haustür ankamen, half mir Jimin raus und ich spürte jetzt erst wie sehr meine Füße weh taten.
Wer hat diese Pumps eigentlich erfunden?
Das sind einfach nur Mörder für die zierlichen Füße der Frauen!
Mit Schmerz biss ich auf meine Unterlippe, und hinkte zu meiner Haustür.
Jimin grinste, als er meinen Kampf mit den Schuhen sah und verabschiedete sich daraufhin von mir.
Ich winkte zu Hoseok, der ausgestiegen war und am Auto gelehnt auf seinen Bruder wartete. Er winkte mir zurück und lächelte warm.
Also wirklich diese Jungs! Entweder haben sie auch Stimmungsschwankungen, oder sie sind sehr gut ausgebildete Schauspieler...
Ich öffnete mit meiner Schlüssel so leise es ging die Haustür. Drinnen schmiss ich sofort die Pumps in eine Ecke im Wohnzimmer, und schlich mich auf Zehenspitzen in mein Schlafzimmer. Ich hoffte einfach nur, dass die Treppenstufen nicht knarren würden, während ich mich darauf befand.
Nachdem ich in meinem Zimmer angekommen war, und die Tür hinter mir langsam zuschloss, atmete ich erleichtert aus.
Ich hatte es in mein Zimmer geschafft, ohne meine Eltern zu wecken!
Darüber könnte ich mich jedoch auch später freuen.
Jetzt wollte ich nur noch in meine warme Badewanne...
Ich schnappte mir aufgeregt meine Badelotion und meinen Bademantel. Jedoch wurde ich von dem Piepen meines Handys aufgehalten.
Genervt warf ich meine Badesachen auf mein Bett, und nahm mein Handy in meine Hand.
Eine neue Nachricht von Namjoon...
Ohne zu zögern, ging ich in unseren Chat rein.
Namjoon:
Treffen wir uns morgen bei mir?
Mir stockte der Atem, und ich ließ mein Handy auf meinem Bett fallen. Was denkt der sich?!
Ich schnappte gierig nach Luft, und nahm mein Handy wieder in meine Hand.
Y/N:
Natürlich nicht!
Namjoon:
Hast du so sehr Angst davor, mit mir alleine zu sein?
Y/N:
Was denkst du wer du bist...
Namjoon:
Jemand, den du anscheinend magst...
Y/N:
Ich komme nicht zu dir, das kannst du vergessen!
Namjoon:
Soll ich zu dir kommen?
Ah Y/N mach es doch nicht kompliziert...
Du wohnst mit deinen Eltern. Es wäre riskant, es bei dir Zuhause zu machen.
Y/N:
WIE BITTE?
Namjoon:
Ich mache doch nur Spaß!
Y/N:
Super! Dann mach alleine weiter, ich gehe duschen.
Namjoon:
Aha...👀
Y/N:
Nein! Nicht wieder dieser Blick von heute!
Namjoon:
Soll ich dir ein Bild von mir schicken?
Y/N:
Was ist nur passiert mit uns? Als wir noch beste Freunde waren, war es nicht so.
Namjoon:
Ah, also gibst du zu, dass wir jetzt mehr sind?
-Y/N ist Offline gegangen-
Namjoon:
Okay, tut mir leid...
Y/N?
Ich hatte seine Nachrichten gesehen, aber hatte Angst wieder in den Chat reinzugehen.
Egal! Ich würde es mir später anschauen!
Ob wir jetzt mehr waren, wusste ich auch nicht, aber den Kuss von heute Abend bekam ich nicht mehr aus meinen Gedanken raus...
Kopfschüttelnd griff ich wieder nach meinen Badesachen, und trottete ins Badezimmer...
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