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8. »Wer ist Marcus?«

[Oliver]


Oliver war sich gar nicht bewusst gewesen, wie schnell er sich in Hogwarts eingewöhnt hatte, doch auf einmal war es wieder Frühling, und die Prüfungen rückten immer näher. Und während Percy ihn an den Nachmittagen nun immer häufiger zum Lernen zwang, war er froh um die Ablenkung, die die Unterhaltungen mit Marcus boten. Marcus schien Quidditch genauso zu lieben wie er selbst, und der Gedanke daran, endlich einen Gleichgesinnten gefunden zu haben, zauberte ihm jedes Mal aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht.

Je mehr er mit dem anderen schrieb und je besser sie sich verstanden, desto mehr wuchs der Wunsch in Oliver, mehr über den anderen zu erfahren als nur seinen Namen, doch zu seiner Häuserzugehörigkeit hatte Marcus bisher eisern geschwiegen, und immer wenn Oliver ihn darauf ansprach, blockte der Andere ab. Tatsächlich hegte Oliver seit Januar den Verdacht, eine Ahnung zu haben, welchem Haus Marcus angehörten könnte. Dass er sich so vehement weigerte, es preiszugeben, deutete – Olivers Meinung nach – darauf hin, dass er entweder in Gryffindor oder Slytherin war, denn unter keinen anderen Häusern herrschte eine solche Rivalität und Feindschaft, und vielleicht hatte Marcus einfach Angst, was passieren würde wenn sich herausstellte, dass sie in verfeindeten Häusern waren.

Doch würde es etwas ändern? Diese Frage beschäftigte Oliver eine ganze Weile. Die ehrliche Antwort lautete nein. Sie verstanden sich gut und würden sich auch weiterhin gut verstehen. Wieso sollte so etwas durch Häuserrivalität zerstört werden? Zum ersten Mal seit er an dieser Schule war stellte er die Einteilung des Sprechenden Huts in Frage. War es das wirklich wert, deshalb eine mögliche Freundschaft infrage zu stellen? Nein. Das war es nicht. Und das war der Moment, als Oliver beschloss, dass es ihm egal sein würde, dass in diesem Fall ihre Häuser keine Rolle spielten. Selbst wenn Marcus ein Slytherin war.

~ • ~

Es wurde wärmer draußen. In den Mittagspausen saßen sie jetzt immer häufiger unten am See, und obwohl sie die meiste Zeit lernten, genoss Oliver das schöne Wetter. Dabei ertappte er sich hin und wieder dabei, dass er die anderen Schüler in ihrer Nähe beobachtete und sich fragte, ob einer von ihnen wohl Marcus war. Ob sie vielleicht nur ein paar Meter voneinander entfernt saßen, ohne es zu bemerken. Oliver wollte nicht einsehen, warum sie, wenn sie sich so gut verstanden, nichts miteinander unternehmen sollten. Stattdessen musste er hier sitzen und sich denselben langweiligen Schulstoff immer wieder anhören, da Percy, wie er sagte, am besten lernte, wenn er sich seine Aufzeichnungen laut vorlas.

Tatsächlich war es Percy, der ihn in den Osterferien auf eine Idee brachte. Während Oliver, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, auf der Wiese am See lag und sich die Sonne ins Gesicht scheinen ließ und Percy neben ihm halblaut einen Buchtext über Aufspür- und Enthüllungszauber rezitierte, wurde Oliver plötzlich hellhörig.

Er setzte sich auf und warf einen Blick auf das Buch, das Percy auf dem Schoß liegen hatte. »Wann haben wir das im Unterricht gemacht?«, fragte er eine Spur beunruhigt. Er konnte sich nicht erinnern, dass Flitwick das Thema jemals in Zauberkunst angesprochen hatte.

»Haben wir nicht«, erwiderte Percy konzentriert, den Blick in die Luft gerichtet und die Stirn angestrengt gerunzelt, um sich den Wortlaut des Kapitels ins Gedächtnis zu rufen. »Ich denke nur, dass ein wenig zusätzliche Lektüre nicht schaden -«

»Kann ich mir das ausleihen?«, fragte Oliver.

Nun war es Percy, der überrascht schien. »Ähm ... klar. Ich möchte bis zum Wochenende die Kapitel über enthüllende Zauber durch haben. Danach kannst du es haben.«

»Wann ist Wochenende?«, fragte Oliver gähnend, während er sich zurück in die Wiese sinken ließ und die Augen schloss. In den Ferien verlor er immer so schnell den Überblick.

Percy antwortete nicht. Oliver blinzelte fragend zu ihm hoch, doch der andere blickte nur stirnrunzelnd in die Luft. »Was ist das denn?«

Nun wurde auch Oliver aufmerksam. Ein kleiner Zettel war zu ihnen herübergeflattert und zog nun über ihren Köpfen Kreise. Als Percy danach griff, wich er flatternd aus und ließ sich erst beim dritten Versuch einfangen. Mit zusammengekniffenen Augen faltete Percy den Zettel auseinander und überflog die Zeilen. »Wer ist Marcus?«

Oliver setzte sich so schnell auf, dass ihm für einen Moment schwindelig wurde, und griff nach dem Pergament. »Der ist für mich.« Er riss dem verdutzten Percy den Zettel aus der Hand, strich ihn glatt und las die Zeilen, deren Schrift ihm inzwischen fast so gut bekannt war wie seine eigene. Unterzeichnet hatte Marcus mit seinem Namen, doch Oliver hätte seine Schrift auch so erkannt. Seine Augen flogen über den Zauberspruch, den Marcus auf dem Zettel vermerkt hatte. Er ignorierte Percys neuerliche Frage, wer Marcus war, und hielt ihm den Zettel unter die Nase. »Der Zauber. Kannst du mir den beibringen?«

Percy runzelte die Stirn, während seine Augen über den Spruch huschten. »Ich ... denke schon«, erwiderte er zögerlich.

Oliver strahlte.

~ • ~

Entgegen Percys Befürchtungen liefen die Prüfungen besser als gedacht. Mithilfe der Notizen seines Freundes hatte Oliver sogar Geschichte der Zauberei mit Ach und Krach bestanden, obwohl er seit November praktisch nichts mehr aus Binns' Unterricht mitgenommen hatte.

Der Grund dafür schickte ihm inzwischen seit nunmehr drei Wochen verzauberte Zettel, die flatternd ihren Weg zu ihm fanden, egal ob er gerade am See, beim Essen oder im Gemeinschaftsraum war. Darüber hinaus hatte Percy, nachdem sie ihre Prüfungen hinter sich hatten, sich endlich dazu bereit erklärt, ihm dabei zu helfen, die Zettel seinerseits ebenfalls zu verzaubern. Und wenn Oliver nicht gerade dabei war, eben diesen Zauber zu üben, verbrachte er die letzten Wochen vor den Sommerferien unten am See liegend, das Buch, das er sich von Percy ausgeliehen hatte, aufgeschlagen vor sich im Gras, und suchte nach Zaubern, die enthüllen würden, wer die Zettel schrieb. Wer Marcus war.

Die Zeit verging schnell, viel zu schnell, und plötzlich waren die letzten Schultage vorbei, und Oliver sah sich mit einem gepackten Koffer, der viel zu schwer für ihn war, in dem viel zu leeren Schlafsaal stehen. Fast stimmte es ihn traurig, wieder nach Hause zu fahren. Auch wenn nun endlich die lang ersehnten Sommerferien anstanden, hatte er die letzten Wochen in Hogwarts sehr genossen und würde das Schloss und seine Ländereien vermissen. Das Quidditchfeld, den See. Sogar Percy, der zwar unglaublich nervig sein konnte, aber den er trotzdem ins Herz geschlossen hatte.

Nach dem Frühstück wurde ihr Gepäck zum Zug gebracht, während sie selbst erneut unter der Leitung von Hagrid dem Wildhüter in die Boote stiegen, mit denen sie bereits zu Beginn des Schuljahres zum Schloss gebracht worden waren, und die sie über den schwarzen See zum Bahnhof Hogsmeade übersetzten. Hinter ihnen rückte Hogwarts in die Ferne. Oliver ließ das Schloss nicht aus den Augen und beobachtete voller Sehnsucht, wie das Quidditchstadion aus seinem Sichtfeld verschwand. Zwei Monate. Ganze zwei Monate würde es dauern, bis er wieder dort oben zwischen den Torringen schweben konnte. Und dann, dachte Oliver, und ein Lächeln breitete sich aus seinem Gesicht aus, dann würde er Hüter sein.


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