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6. Ablenkung

[Oliver]


Aufgeregt biss sich Oliver auf die Lippe, während er das Spielgeschehen verfolgte. Das hier übertraf bei weitem seine Vorstellungen. Er hatte es sich vorgestellt, sich ausgemalt, wie es sein würde, das erste Spiel der Quidditchmannschaften von Hogwarts seines Lebens zu sehen. Doch niemand hatte ihn hierauf vorbereiten können. Auf die Stimmung, wenn zwei Fangemeinden gegeneinander ansangen. Auf die Spannung, die fast greifbar wurde, wenn sich die Jäger einer Mannschaft dem gegnerischen Torraum näherten. Auf die atemlosen Sekunden, bevor ein Tor fiel und den Stadionsprecher, der über das Feld hallte: »Sechzig zu fünfzig für Gryffindor!«, während Jubel über den Tribünen anschwoll und die Gryffindors eine Einheit bildeten, fest zusammengehalten von einem Gemeinschaftsgefühl, wie es Oliver noch nie zuvor in seinem Leben gespürt hatte.

Es trieb ihm beinahe die Tränen in die Augen, und als Charlie Weasley sich plötzlich unvermittelt in den Sturzflug fallen ließ, schien das gesamte Stadion mit einem Mal die Luft anzuhalten. Alles schien plötzlich gedämpft, wie durch einen Schleier sah Oliver Charlie gen Boden stürzen und klammerte sich an dem Geländer fest, niemand bekam mit, dass Gryffindor in diesem Moment ein weiteres Tor geworfen hatte. Für wenige Sekundenbruchteile sah es so aus, als würde der Sucher auf den Boden krachen, doch dann, im letzten Moment, riss Charlie seinen Besen nach oben, die Hand triumphierend erhoben, und um ihn herum brach das Stadion in Jubel aus.

Oliver bemerkte nicht einmal die Tränen, die ihm über die Wangen liefen, als er freudestrahlend dem völlig überrumpelten Percy in die Arme fiel, doch in dem heillosen Durcheinander auf der Tribüne fiel es niemandem auf. Überall lagen sich Gryffindors glücklich in den Armen, selbst das Quidditchteam um Charlie Weasley schaffte in einem großen, heiser schreienden Haufen gerade noch die Landung.

»GRYFFINDOR GEWINNT! ZWEIHUNDERTZWANZIG ZU FÜNFZIG SCHICKEN SIE DIE SLYTHERINS NACH HAUSE!«, hallte der Stadionsprecher zum wiederholten Male über die Tribünen, und als Oliver die Mannschaft der Gryffindors Seite an Seite auf dem Platz stehen sah, strahlend und von jubelnden Fans in Empfang genommen, da wusste er, dass er genau da stehen wollte, und er würde alles dafür geben.

Im Gryffindorturm war die Siegesfeier bereits in vollem Gange, als Oliver durch das Porträtloch schlüpfte, sodass er sich kurz orientieren musste. So voll hatte er den Gemeinschaftsraum noch nie erlebt; scheinbar hatte sich wirklich ganz Gryffindor hier versammelt, um den Sieg über Slytherin gebührend zu feiern. Es war laut und stickig. Irgendjemand hatte Getränke besorgt, und einige der älteren Schüler verteilten Süßigkeiten an die Menge.

Bill Weasley hatte unterdessen zusammen mit einem von Gryffindors Treibern seinen Bruder auf die Schulter genommen, um den ›Held des Abends‹ feiern zu lassen. Die gesamte Quidditchmannschaft war umringt von begeisterten Gryffindors, die nach einer Weile wieder den Fangesang anstimmten und begannen, ausgelassen auf- und abzuhüpfen. Charlie, den es glatt von den Schultern seines Bruders gehauen hatte, tauchte einen Moment später lachend und etwas zerzaust wieder zwischen seinen Teamkollegen auf und stimmte laut und schief mit ein.

Oliver hatte sich von irgendwoher eine Flasche Butterbier ergattert, und beobachtete nun von einem der Fensterbretter aus glücklich das ausgelassene Treiben.

»Ich glaub's ja nicht!«

Oliver sah sich stirnrunzelnd um und erkannte Percy, der sich durch die feiernden Gryffindors seinen Weg zu ihm gebahnt hatte.

»Hey, Perce«, erwiderte Oliver gut gelaunt. »Freut mich auch, dich zu sehen.« Er hob das Butterbier an die Lippen, nur um im nächsten Moment einen Teil davon zu verschütten und Percy entrüstet anzusehen, der ihm die Flasche aus der Hand genommen hatte. »Hey!«

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht erlaubt ist«, bemerkte dieser und betrachtete kritisch die Flasche in seiner Hand. »Ist da Alkohol drin?«

Oliver wischte sich mit dem Ärmel über das Kinn und angelte nach der Flasche. Percy drehte sich geistesgegenwärtig weg und musterte das Etikett der Flasche misstrauisch.

»Das einzige, was hier nicht erlaubt ist, ist, dass du hier die Spaßbremse spielen musst«, erwiderte Oliver ungehalten und rutschte vom Fensterbrett, um erneut nach der Flasche zu langen. »Mann, Perce, wir haben das Spiel gewonnen, da wird man doch noch ein bisschen feiern dürfen! Jetzt gib schon her.«

»Nein.« Percy blieb beharrlich. »Wieso verteilen die das Zeug überhaupt an Erstklässler?« Er blickte sich suchend um, offenbar nach seinem Bruder Ausschau haltend, der als Vertrauensschüler die Verantwortung hatte.

Oliver nutzte den Moment, um Percy die Flasche wieder aus der Hand zu reißen. »Danke auch.« Ihm war eine Idee gekommen, und so schob er sich an Percy vorbei zum Porträtloch.

»Wo gehst du hin?«, fragte Percy argwöhnisch.

»Quidditchfeld«, erwiderte Oliver kurz angebunden. Im Vorbeigehen zog er seine Feder aus seiner Schultasche und steckte sie in seinen Ärmel. Am Porträtloch angekommen bemerkte er, dass Percy ihm gefolgt war. Etwas genervt wandte er sich zu ihm um. »Es ist erst Nachmittag, ich darf sehr wohl auf das Schlossgelände.«

Percy schien kurz über seine Worte nachzudenken und zu dem Schluss zu kommen, dass er Recht hatte. »Was willst du überhaupt dort unten?«, wollte er stattdessen in versöhnlicherem Tonfall wissen.

»Ach, nichts besonderes. Ich ... such meinen Gryffindorschal.«

»Dann komm ich mit!«, verkündete Percy, verschwand für einen Augenblick in der Menge und tauchte kurz darauf wieder auf, sich seinen warmen Umhang über den Kopf ziehend. »Ich halte den Lärm nicht mehr aus«, erklärte er an Oliver gewandt, nachdem er mit zerzausten Haaren aus dem Umhang aufgetaucht war.

»Wenn du mir versprichst, dass ich mein Butterbier behalten darf?«

Percy wirkte hin- und hergerissen.

Wenig später betraten sie zu zweit das Quidditchstadion, das Oliver nach dem Spiel und dem ganzen Trubel vorhin jetzt seltsam still und leer vorkam. Über ihnen neigte sich die Sonne langsam dem Horizont zu.

»Also ...« Percy war stehengeblieben und sah sich um. »Wo warst du überall?«

Oliver jedoch hörte schon gar nicht mehr zu und lief zielstrebig auf die Tribünen zu seiner Linken zu.

»Oliver? Oliver, warte mal. Da oben saßen die Slytherins.« Percy folgte ihm und redete weiter auf ihn ein.

Oliver reagierte schon gar nicht mehr, sondern lief unbeirrt die Treppen hoch. Ganz oben angekommen streifte er zielstrebig die Reihen entlang, während Percy hinter ihm leicht außer Atem wissen wollte: »Was willst du denn hier oben?«

Ein Lächeln stahl sich auf Olivers Gesicht. Er hatte den Platz gefunden.

»Was ist da?«, wollte Percy wissen und kam durch die Reihen näher. Als er einen Blick auf das Geländer warf, erbleichte er. Fassungslos betrachtete er die in das Holz eingebrannten Buchstaben. »Wer war das?«

Oliver sah ihn verwirrt an. »Was?«

»D-das ist Schuleigentum. Wer macht denn sowas? Weißt du, wie alt das hier alles ist?«

»Nein, weiß ich nicht«, erwiderte Oliver, und merkte selbst, dass seine Stimme etwas lauter war als nötig. »Weißt du, wie verzweifelt jemand sein muss, dass er sowas schreibt?«

Percy schien knapp davor, etwas zu sagen. Einen Moment wirkte er hin- und hergerissen, dann senkte er den Blick und betrachtete nachdenklich die Buchstaben im Holz.

Oliver sah den Ausdruck von Betroffenheit in seinem Gesicht und wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder es ihm leid tun sollte. Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken und wandte sich stattdessen wieder der Tribüne zu – und dem kleinen Zettel, der immer noch dort zwischen den Brettern steckte. Täuschte er sich, oder war das Papier anders gefaltet als zuvor? Als er das Stück Pergament auseinanderfaltete, machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Er hatte tatsächlich zurückgeschrieben. Umso mehr verwirrten ihn die Worte, die dort auf dem Pergament standen:

Wo sitzt du in Geschichte der Zauberei?

Ein paar Sekunden lang starrte er verwirrt auf den Zettel, dann, langsam, zog er den Federkiel aus seinem Ärmel und setzte seine Antwort darunter:

Vorletzte Reihe, Fenster. Warum?

~ • ~

Warum, das stellte sich am kommenden Dienstag heraus. Genauer gesagt: in Geschichte der Zauberei. Oliver war nahe daran, einzuschlafen, unter dem endlosen Geleier Professor Binns' über die Koboldaufstände, als ihm der Zettel auffiel, der zwischen Tisch und Fensterbrett geklemmt war. Mit einem Mal hellwach, zog Oliver das Pergament heraus und faltete es auseinander.

So können wir uns besser unterhalten. Ich dachte mir, bei Professor Binns könnten wir Ablenkung am besten gebrauchen.

Oliver grinste in sich hinein, als er – zum ersten Mal in dieser Unterrichtsstunde – die Feder zückte und ein einzelnes Wort daruntersetzte:

Hey.

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