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13. Schokolade und Blut

[Marcus]


Mit tief in die Gesichter gezogenen Kapuzen rannten Marcus und Adrian über das Schlossgelände. Das erste Hogsmeade-Wochenende stand an, und sie waren auf dem Weg ins Dorf. Ein ekelhafter Schneeregen hatte eingesetzt und einen Großteil der Schülerschaft davon abgehalten, das Schloss zu verlassen, doch die Drittklässler, die zum ersten Mal das Zaubererdorf besuchen durften, kämpften sich durch den eisigen Regen über den matschigen Weg, der vom Schloss aus hinunter nach Hogsmeade führte.

Der Schlamm spritzte unter ihren hastigen Schritten auf und durchnässte ihre Schuhe und die Säume ihrer Umhänge, während sie sich den ersten Häusern des Dorfes näherten, die grau und trostlos zwischen den Regenschlieren auszumachen waren. Nicht unbedingt das, was Marcus sich unter seinem ersten Hogsmeade-Besuch vorgestellt hatte.

Sie suchten Schutz unter den Vordächern, während sie durch das Dorf liefen. Inzwischen begann Marcus in seinem nassen Umhang zu zittern. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich in die warme Stube des Honigtopfs oder der Drei Besen zu gelangen. Seinetwegen auch irgendein anderer Laden. Das war ihm im Moment egal. Marcus strich sich die nassen Haare aus der Stirn und ließ suchend seinen Blick über die Häuser schweifen.

»Da.« Adrian deutete an ihm vorbei die Straße entlang.

Durch den Regen konnte Marcus in einer Seitengasse die schwach erleuchteten Fenster eines Gasthauses erkennen. Als sie näherkamen, sahen sie über der Eingangstür ein rostiges Schild hängen, das den abgetrennten Kopf eines Ebers zeigte. Marcus und Adrian wechselten einen Blick. Das sah irgendwie gar nicht nach den Drei Besen aus.

Muffige, warme Luft schlug ihnen entgegen, als sie die schwere Holztür aufstießen und zögerlich eintraten. Der Schankraum war klein und schäbig, und wurde nur durch schummriges Kerzenlicht erhellt. Der Pub war nur wenig besucht. An den alten Holztischen saßen lediglich zwei dicht in Kapuzenumhänge gehüllte Gestalten, und in einer Ecke kauerte ein zwielichtig aussehender Mann, dessen strähniges, rotes Haar ihm bis zu den Schultern reichte, und der einen Krug rauchender Flüssigkeit vor sich stehen hatte.

Adrian, der in der Tür stehengeblieben war, warf Marcus einen unsicheren Blick zu.

»Macht doch einer die verdammte Tür zu«, knurrte eine Stimme, die Marcus nicht zuordnen konnte, von wem sie kam, und Adrian zuckte leicht zusammen, ehe er vollständig eintrat. Während die Tür hinter ihnen zuschlug, streifte Marcus sich die Kapuze aus dem Gesicht und trat an den Tresen.

Der schäbig aussehende Wirt hielt in seiner Tätigkeit inne und warf den schmutzigen Lumpen beiseite, mit dem er gerade noch Gläser gewischt hatte. »Na, ihr habt euch wohl verlaufen«, brummte er. »Was darf's sein?«

»Zwei Butterbier.«

Mit griesgrämiger Miene holte der Wirt zwei staubige Flaschen unter dem Tresen hervor und knallte sie auf die Theke. »Vier Sickel.«

Sie bezahlten und zogen sich an einen Tisch in der Ecke neben dem Kamin zurück. Adrian, der sich sichtlich unwohl fühlte, rutschte etwas an Marcus heran.

»Wo sind wir hier?«, fragte er gedämpft, als sie miteinander anstießen.

»Keine Ahnung.« Marcus ließ seinen Blick durch die Stube schweifen. »Sieht irgendwie ziemlich zwielichtig aus, oder?« Als er Adrians Blick bemerkte, stieß er ihn sanft mit der Schulter an. »Hey, entspann dich.« Er hob demonstrativ die Flasche an seine Lippen und trank einen Schluck. Das Butterbier schien ihn von innen heraus zu wärmen, und Marcus lehnte sich seufzend zurück. Adrian tat es ihm wenig später gleich.

Sie blieben nicht lange in dem Pub; nicht zuletzt, weil Marcus selbst es hier auch nicht gerade einladend und gemütlich fand. Nachdem sie sich etwas aufgewärmt hatten und ihre Umhänge wieder einigermaßen trocken waren, standen sie auf und verließen das Gasthaus, um sich den Rest von Hogsmeade anzusehen.

Draußen war inzwischen der Nachmittag angebrochen; und es regnete nach wie vor. Vor dem Pub blieben sie stehen und zogen ihre Kapuzen wieder auf.

Adrian warf einen Blick nach oben. »Eberkopf

»Was?«

»Eberkopf. So heißt der Laden hier.« Er wies auf das Schild über der Tür.

Marcus grinste. »Genau so hab ich mir den Tag vorgestellt.«

Adrian fing an zu lachen und blickte die regennasse Straße entlang. »Honigtopf?«

Marcus nickte und gemeinsam rannten sie wieder hinaus in den Regen.


Mit den Taschen voller Süßigkeiten und Scherzartikel liefen sie Stunden später durch die Straßen Hogsmeades. Adrian gähnte bereits – er hatte gestern nicht viel Schlaf abbekommen, da er bis spät in der Nacht noch Strafarbeiten für McGonagall abgeschrieben hatte. Marcus verstand zwar nicht, warum er das nicht am Sonntag machen wollte, doch er hatte ihn machen lassen. Und da auch Marcus inzwischen recht kaputt war, hatten sie einstimmig beschlossen, sich wieder auf den Weg in Richtung Schloss zu machen. 

Es hatte aufgehört zu regnen; Rinnsale dreckigen Wassers liefen an den Straßenrändern entlang, während sie durch eine Seitengasse stapften. Marcus ließ seinen Blick über die Läden schweifen und stutzte, als er ein bekanntes Gesicht erblickte.

Auch Adrian schien überrascht. »Ist das nicht Terence?«

Es war tatsächlich Terence Higgs, der dort am Fenster in einem Café saß, das Marcus sicher nicht betreten hätte.

Er blickte stirnrunzelnd nach oben auf das Schild, auf dem in kunstvoll verschlungenen Buchstaben Madame Puddifoot's stand.

»Was bei Merlin macht Terence in so einem Laden?«, fragte er sich laut.

Ein weiterer Blick zum Fenster verriet ihm, was genau Terence dort machte. Adrian räusperte sich und wandte den Blick ab, ein wenig rot um die Nase.

Marcus grinste, als er seinen verlegenen Gesichtsausdruck sah. »Ach komm schon, Adrian. Hast du noch nie zwei Menschen gesehen, die sich küssen?«

Adrian nuschelte etwas unverständliches. Und Marcus, der sich mit einem unwohlen Gefühl an ein gewisses Gespräch vor etwas mehr als einem Jahr erinnerte, klopfte seinem Freund auf die Schulter: »Na komm, gehen wir hoch zum Schloss. Mir wird langsam kalt.«

Den gesamten Weg nach Hogwarts war Adrian sehr schweigsam.

~ • ~

»Fragst du dich nicht manchmal, wie das ist?«, fragte Adrian drei Stunden später aus heiterem Himmel, während sie in ihrem Schlafsaal auf ihren Betten saßen und ihre Einkäufe aufteilten.

»Was?« Marcus warf abwesend eine Packung Schokofrösche zu Adrian hinüber.

»Na ... jemanden zu küssen.«

Marcus hielt inne, irgendwie hatte er das Gefühl, diese Unterhaltung schon einmal geführt zu haben.

»Weiß nicht ...«, murmelte er nach einer Weile, nicht sicher, was er sagen sollte.

Eine Weile war es still, nur das Knistern von Verpackungen war zu hören, wenn einer von ihnen dem anderen Süßigkeiten aufs Bett warf.

»Aber ... ich meine, fragst du dich nie, wie sich das anfühlt?«, begann Adrian schließlich wieder, und Marcus, den die Fragerei langsam nervte, verdrehte innerlich die Augen.

»Na dann komm her und find's raus.« Marcus biss sich auf die Lippe. Es war ihm herausgerutscht. Unsicher blickte er zu Adrian hinüber, der ihn überrascht anblinzelte. »Sorry, das war ... ich wollte nicht –«

»Okay.«

Jetzt war es Marcus, der Adrian aus großen Augen ansah, als dieser aufstand und zögerlich zu seinem Bett herübertapste.

»Das heißt ... nur, wenn du auch willst.«

»Ich ... äh – was?« Marcus war sich wirklich nicht sicher, ob er gerade etwas völlig falsch interpretierte.

Nun war es Adrian, der grinste. Zwar etwas unsicher, aber immerhin. »Ich hätte eigentlich gedacht, dass du kein Problem damit hast, einen Jungen zu küssen.« Und er setzte sich ihm gegenüber auf Marcus' Bett.

Marcus schluckte und räusperte sich. »Ähm ... okay.« Was genau hier gerade los war, verstand er immer noch nicht. Aber die Entwicklung gefiel ihm.

Adrian schlug die Beine zum Schneidersitz übereinander, langte nach einem von Marcus' Schokofröschen und riss die Verpackung auf. »Sag Bescheid, wenn du bereit bist.«

Marcus sah ungläubig zu, wie sein Freund in aller Seelenruhe von seinem Schokofrosch abbiss und ihn abwartend ansah. Was war denn jetzt mit Adrian los? Der grinste schon wieder; Marcus Überförderung schien ihn sehr zu amüsieren.

Na gut, das konnte er auch anders haben.

In einem Anflug von Entschlossenheit setzte sich Marcus ruckartig auf und rutschte näher zu Adrian. Der sah ihn angesichts seines Sinneswandels nun doch etwas unsicher an. »Na, doch Angst?«, fragte Marcus grinsend, während er sich nahe zu ihm beugte. Er sah, wie Adrian Mühe hatte, ihm in die Augen zu sehen, und sein Grinsen wurde noch breiter. Dann jedoch wurde er wieder etwas ernster. Auch, wenn er es nur ungern zugeben würde, er war ja selbst auch nervös. Dennoch rutschte er noch ein Stückchen näher zu Adrian und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Okay?«

Adrian nickte.

Marcus beugte sich vor und neigte leicht seinen Kopf. Er sah, wie Adrian die Augen schloss und tat es ihm gleich.

Schokolade. Das war das Erste, was er wahrnahm, als seine Lippen die seines besten Freundes trafen. Fast unwillkürlich musste er grinsen.

Im selben Moment löste sich Adrian von ihm. »Mach ich was falsch?«

»Du hast doch bis jetzt noch gar nichts gemacht«, erwiderte Marcus amüsiert und küsste Adrian erneut. Diesmal ein bisschen selbstbewusster.

Etwas überrascht darüber verspannte sich Adrian kurz, doch er fing sich schnell wieder. Als Marcus begann, seine Lippen probehalber leicht gegen Adrians zu bewegen, erwiderte dieser beinahe sofort. Wahrscheinlich etwas unbeholfen – Marcus konnte es nicht einschätzen, ihm fehlte ein Vergleich.

Als er mit der Zunge leicht gegen Adrians Lippen stupste, löste dieser den Kuss und blickte ihn verwirrt an. »Was machst du?«

»Wenn du nicht immer wegsehen würdest, wenn Terence ein Mädchen küsst, würdest du's wissen«, erwiderte Marcus und beugte sich wieder vor, doch Adrian hielt ihn auf, indem er eine Hand auf seine Brust legte.

»Warte. Sag erst.«

»Lass dich doch überraschen.«

»Du hast genau so wenig Erfahrung, wie ich. In Wirklichkeit hast du doch keine Ahnung, was du tust – aua!«

Marcus grinste. Er hatte es doch geschafft, sich vorzubeugen, doch anstatt ihn zu küssen, hatte er seinem Freund leicht in die Lippe gebissen.

»Sag mal, geht's noch?«, fluchte Adrian und wandte sich von ihm ab.

Marcus sah, dass seine Lippe blutete und sofort tat es ihm leid. So hatte er das nicht beabsichtigt. »Sorry, das wollte ich nicht«, sagte er, griff nach Adrians Kinn und drehte sein Gesicht zu sich. »Lass mal sehen.«

Adrian wand sich aus seinem Griff. »Geh weg.«

»Hey. Ich hab doch schon gesagt, dass es mir leid tut.« Marcus sah Adrian an, grinste vorsichtig. »Ein Kuss drauf soll helfen.«

»Ich –«

Marcus wartete nicht auf Adrians Antwort, sondern drückte ganz vorsichtig seine Lippen auf Adrians. Diesmal schmeckte er Blut.

»Und ich war noch nicht fertig«, nuschelte Adrian leicht beleidigt gegen Marcus' Lippen.

»Hm?« Marcus lehnte sich zurück und sah ihn aufmerksam an.

»Ich wollte sagen, du hast keine Ahnung was du tust ... aber ich finde, du machst es gut.«

Marcus lächelte.

In diesem Moment flog die Tür auf und Adrian rutschte hastig ein Stück von Marcus weg, während dieser sich zu Terence umdrehte, der gerade in den Schlafsaal gekommen war. »Was ist denn hier los?«

Marcus warf Adrian einen etwas panischen Blick zu, und der verstand. »Kissenschlacht«, erwiderte er leichthin. Mit einem Deuten auf seine blutende Lippe fügte er hinzu: »Auch wenn er«, er stieß Marcus leicht gegen die Brust, »das Wort ›Kissen‹ in ›Kissenschlacht‹ anscheinend nicht versteht.«

Marcus konnte nicht anders, als Adrian für diese Lüge zu bewundern.

Terence immerhin schien ihm das ohne weiteres abzukaufen. Er warf sich mit allem, was er anhatte, auf sein Bett und grinste zur Decke hinauf. »Jungs, ihr solltet euch echt auch mal mit Mädchen treffen. Küssen ist toll.«

Marcus wechselte einen Blick mit Adrian, und beide wandten sich verstohlen grinsend ab.


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