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Die vierundzwanzigste Nacht

Die vierundzwanzigste Nacht

Nasuh schießt zweimal, dann nimmt er einen Atemzug und schießt noch einmal.

Davud wird getroffen, zweimal an der rechten Schulter und dann auf die Brust.

Begüm schreit und ich reiße mich mit einer solchen Wucht von Nasuh, dass ich mit dem Kopf gegen den Wagen stoße.

Zuerst ist einen Moment alles schwarz, ich blinzele zweimal, bis meine Sicht aufklart. Ich höre wie Begüm schreit und sie kniet vor Davud, aus dessen Körper viel zu viel Blut fließt. Das kann er unmöglich überleben.

Davud presst die Zähne zusammen, sieht Begüm ein letztes Mal an, hat jedoch keine Kraft für ein einziges letztes Wort. So schließt er die Augen und lässt sie zurück.

»Bitte nicht. Bitte, Davud«, flüstert Begüm. Sie drückt ihn an sich, als würde er nur sterben, wenn sie ihn loslässt. Tränen wie Wasserfall fließen über die rot gewordenen Wangen. Ihre Hand, ihre Hose, alles ist rot und sie drückt auf die Wunde mit der flachen Hand, damit die Blutung stoppt, aber es bringt nichts. Das macht sie noch verzweifelter, gleich beginnt sie zu hyperventilieren.

Begüm ruft immer wieder nach Davud, bittet ihn, durchzuhalten, aber er reagiert nicht mehr darauf.

Ich versuche meinen Kopf in Nasuhs Richtung zu drehen und es wird wieder alles schwarz. Mein Kopf pocht, ich habe das Gefühl, das Bewusstsein zu verlieren, als meine Sicht dann doch entscheidet, aufzuklaren.

Er starrt sie an. Nasuh starrt die beiden an. Wo ist die Genugtuung in seinen Augen? Da ist nichts mehr. Nicht einmal mehr Hass oder Wut. Nur noch eine Leere.
Er hat sich selbst umgebracht.
Das merke ich erst, als er zu mir blickt und das Gift in seinen Augen alle seine Nerven übermannt hat und ihn wie Säure verätzt.

Seine Waffe fällt ihm fast aus der Hand, er sieht sie an, dann sieht er wieder zu mir. Und dann höre ich wieder einen Schuss, der so laut ist, dass in meinem Ohr ein penetrantes Piepen entsteht.

Ich sehe, wie Blut aus seiner Brust quillt. Nasuh zieht die Brauen zusammen, wie jedes Mal, wenn ich ihn verwirrt hatte. Wie jedes Mal, als ihm klar wurde, dass er das alles nicht will, aber die Schuldgefühle ihn zwangen, das zu verdrängen. Nur dieses Mal tut er es, weil er zu sterben droht. Er öffnet den Mund und keucht, bevor er mit dem Finger an seiner Wunde ist und das Blut dort abfärbt.

Er hebt schwer die zitternde Hand in Augenhöhe und sieht das Blut.
  Dann geben seine Beine nach. Zuerst fällt er auf die Knie, danach sackt sein ganzer Körper ein.

Begüm steht da wie paralysiert, hält immer noch Davuds Pistole, geschockt darüber, dass sie wirklich schießen konnte. Sie sieht, wie Nasuh auf dem Boden landet und schnappt sich dann ihr Handy aus der Hosentasche. Sie weint und sagt, dass es ihr leid tut, wem, weiß ich nicht. Wie ein Kind hockt sie sich runter und tut die eine Hand auf ihren Kopf, als müsse sie sich schützen.

»Ist da die Polizei?«, fragt sie und ich erlaube mir, loszulassen. Hiernach wird es nicht mehr schlimmer. Es wird besser. Die Polizei wird uns retten, denn wir können es nicht.

»Es tut mir leid«, höre ich Begüms Stimme noch. Sie schluchzt. »Es tut mir leid.«
Nach dem Telefonat legt sie beide Hände auf den Kopf und wiederholt, dass es ihr leid tut. Immer und immer wieder- wie eine kaputte Kassette.

Ich weiß noch, wie sie mir einmal den Unterschied zwischen 'Entschuldigung' und 'Es tut mir leid' in ihren Augen erklärt hatte. Wir hatten zusammen mit unseren Familien gepicknickt und uns dabei auf das warme Gras gelegt.

Sie hatte mit der Hand auf die Sonne gezeigt, wie sie es immer tut. Reine Gewohnheitssache. Ich hatte nicht verstanden, wieso da so ein großer Unterschied sein sollte.

»Na, Entschuldigung ist einfach nur die Aufhebung der eigenen Schuld. Es beinhaltet keine Reue. Aber zu sagen, dass es einem leid tut. Das ist das genaue Gegenteil. Die Behebung Schuld steht nicht im Vordergrund. Du zeigst nur Reue, du erklärst, dass dir das weh getan hat- und das was du bereust und was dir weh tut, wieso solltest du das wiederholen?«

Jetzt verstehe ich es.
Sie bittet nicht um Vergebung.
Das alles tut ihr einfach nur weh.
Und ich denke, das ist genau das, was ich auf fühle. Es tut einfach nur weh. Verdammt weh.

Als ich langsam wieder zu Bewusstsein komme, sind meine Hände nicht gefesselt. Meine Beine sind nicht gefesselt. Ich bin nicht entführt.

Ich hasse den Geruch von Desinfektionsmittel. Das ist es, wonach der kahle Raum stinkt. Ich blinzele mehrmals. Irgendwie ist alles noch verschwommen, sodass ich mit der Hand, die an einer Infusion gebunden ist, über meine Augen reibe.

Ich hatte das Gefühl, ich sei allein in Krankenzimmer, aber als ich endlich scharf sehe, steht Nasuh vor mir.
Er starrt mich an, stumm.
Das Gesicht ist rein, der Bart gepflegt, er trägt einen Patientenkittel. Er wurde doch angeschossen.
Ich will genau denken, dass er es überlebt hat, da korrigiere ich mich.

Er muss Einbildung sein, denn nach einem Schuss ist sein Zimmer bestimmt nicht unbewacht. Er könnte nicht hierher und wenn, wieso sollte er? Sagen wir, er hat es getan, wieso sollte er nun schweigen?

Ich versuche mich aufzurichten. Wieso spielt mein Kopf mir so einen Streich? Ist das wieder eine Art Alptraum? Versuche ich Nasuh zu verarbeiten? Ist es möglich, ihn zu verarbeiten? Jemals?

»Ich habe an das Gute in dir geglaubt«, spreche ich zu ihm. Meine Stimme hört sich kratzig an. Er schweigt.

»Aber du hast mich nicht gerettet wegen dem Guten in dir. Du hast mich gerettet, weil du dich selbst in mir gesehen hast, den kleinen Jungen, der du damals warst. Du wolltest dich nicht selbst umbringen und du willst, dass du einen anderen Weg hättest gehen können- den Weg ohne Mord. Deshalb willst du mich aus allem raushalten. Deshalb kannst du mich nicht töten. Weil du diesen kleinen Jungen damit töten würdest, der du einmal warst.«

Ich weiß nicht, wieso ich überhaupt spreche. »Unsere Situationen sind so ähnlich. Du hast als kleiner Junge vor deiner Familie gestanden, die umgebracht wurde und ich stand vor meiner kleinen Schwester. Wir wollten beide dasselbe. Dass der Täter stirbt«, erkläre ich und das, was ich sage, klingt immer plausibler. »Du hast dich für das Morden entschieden und den kleinen Jungen von damals getötet.«

Ich frage mich, wie ich die ganze Zeit so blind sein konnte und irgendetwas Gutes in ihm gesucht habe. »Und als du mich gesehen hast, da hast du dich an dich selbst erinnert. Noch einmal wolltest du dich nicht umbringen.«

Wie dumm. Wie dumm von mir. »Es ging die ganze Zeit um dich, nicht um mich.«

Ich sehe, wie seine Augen glasig werden und das bricht mir das Herz. Bei mir war es im Gegenteil. Es ging immer nur um ihn, nicht um mich. Wie dumm von mir.

Er will einen Schritt auf mich zumachen, da wird die Tür aufgerissen und zwei Polizisten stürmen rein. Jeder von beiden schnappt sich einen Arm von Nasuh, aber dieser wehrt sich nicht und so bringen sie ihn raus.

Das war kein Traum.
Ich reiße die Augen auf.
Er war echt.

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Ich bin so gespannt auf eure Meinung!

Übrigens sind zwei meiner Abiprüfungen geschrieben. Ich bin so unendlich dankbar für eure Gebete, habe ein gutes Gefühl.
Jetzt nur noch ein weiteres schriftliches Fach und die letzte mündliche Prüfung, danach kann ich wieder aktiver schreiben.

Eure hayaleyna

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