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Wo ein Wille, da ein Trampelpfad

Tom stand unter der Dusche.
Das tat gut. Er war eben noch eine Stunde durch die Stadt gejoggt, etwas dass er erst vor Kurzem für sich entdeckt hatte.
Playlist an, Kopfhörer rein, losrennen und sein Tempo finden.
Hinterher fühlte er sich zwar ausgepowert, aber auf die gute Weise, in der man sich, zumindest nach dem Duschen, wieder richtig frisch fühlte.
Er stellte den Wasserhahn aus und verließ die winzige Duschkabine.
Das Bad war minimalistisch: klein und leer. Auf einer winzigen Ablage standen aneinander gequetscht seine Utensilien, die er im Bad brauchte.
Tom sah sich kurz um, während er mit dem Handtuch Tropfen aus seinem Gesicht wischte.
"Julian!", brüllte er durch die geschlossene Tür, "Hast du schon wieder meinen Rasierer benutzt? Und wo um alles in der Welt, ist mein After-Shave?"
Einen Moment später wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet und sein Mitbewohner reichte ihm seine Sachen ins Bad.
"Stell dich nicht so an. Hier ist es ja," hörte Tom Julian undeutlich nuscheln und nahm das Gereichte entgegen.
Es war nicht das erste Mal, dass Julian seine Sachen benutzte und obwohl es Tom so richtig anekelte, konnte er es auch nicht verhindern.
"Kauf dir endlich deinen eigenen Kram und hör auf damit, meinen zu benutzen! Du kannst echt froh sein, mich als Mitbewohner zu haben, sonst würdest du hier noch vergammeln", setzte er noch nach und zog energisch die Tür wieder zu.
"Ich hätte es echt besser wissen müssen, als ich mich auf das hier eingelassen habe", murmelte er sein Spiegelbild an und seufzte genervt.
Das Erste was Tom damals, als er bei Julian eingezogen war, fest auf seine Einkaufsliste gesetzt hatte, war Klopapier gewesen. Eine Investition, die die Wohnung sofort um etliche Prozent aufwertete.
Tom wischte den Nebel vom Spiegel und schaute sich ins Gesicht. Er betrachtete seine nassen, braunen Haare und sah, dass er sich jetzt eigentlich dringend rasieren müsste.
Das musste bis morgen warten, denn er musste los zur Arbeit.
Tom schlang sich das Handtuch fester um seine Hüfte und verließ das Bad. An Julians halbgeöffneter Tür blieb er stehen.
"Julian, du bist echt der schlampigste Kerl, den ich kenne. Räum wenigstens dein Geschirr in der Küche auf, wenn ich weg bin. Ich hab echt keinen Bock mehr darauf, deinen Dreck weg zu machen."
"Tom, entspann dich. Mach ich ja nachher, also husch, ab zur Schicht mit dir." Er wedelte dabei mit den Händen und versuchte Tom zu verscheuchen, als wäre er eine Taube.
Kopfschüttelnd ging Tom in sein Zimmer.
"So ein blöder Affe."
Inzwischen war ihm klar, warum sein Vor-Mitbewohner damals über Nacht verschwunden war.
Julian war nicht gerade das, was man sich unter einem perfekten Mitbewohner vorstellte.
Ordnung, oder auch nur etwas, was annähernd in diese Richtung ging, war ihm scheinbar völlig unbekannt. Doch, obwohl sie das Reizthema "Sauberkeit" fast täglich neu ausfochten, waren sie bereits seit Jahren miteinander befreundet.
Tom war froh gewesen, dass er so schnell bei seinem Freund einziehen konnte, als er von seinem Jahr Ausszeit wieder nach Deutschland zurück gekommen war. Da er noch bis zum nächsten Semester warten musste, bis er sein Jurastudium starten konnte, musste er mit jedem Cent rechnen. Ein WG-Zimmer zu bekommen war reine Glückssache und er war sich durchaus bewusst, dass er es bestimmt auch schlimmer haben könnte.

Tom stylte seine Haare, zog sich die Klamotten für die Arbeit an und schnappte sich sein Handy.
Nach einem kurzen Moment, den er brauchte, um sich in die richtige Stimmung zu versetzen, nahm er eine Sprachnachricht für seine Freundin auf.
"Hey meine Hübsche. Du fehlst mir. Ich würde mich viel lieber mit dir treffen, als anderen Leuten ihre Getränke zu servieren, aber dafür freue ich mich um so mehr auf morgen. Hast du schon überlegt, wann wir uns treffen? Ich kann es kaum erwarten, dich in meine Arme zu schließen und mit Küssen zu verwöhnen."
Die Nachricht war bereits abgeschickt, als ihm noch etwas einfiel.
"Du kannst dich auch schon auf eine ausgiebige Rückenmassage freuen," schnurrte er leise ins Handy, in der Hoffnung, sie würde sich damit zufrieden geben.
Seine Freundin Sabrina war einsame Klasse. Tom grinste vor sich hin. Mit ihr hatte er wirklich einen Erfolg gelandet.
Sie sah total durchtrainiert aus, obwohl sie noch nie ein Fitness Studio von innen gesehen hatte. Sie war rothaarig und genauso rassig und impulsiv, wie man sich eine sexy Rothaarige vorstellte. Ihre Sommersprossen sorgten dafür, dass sie mädchenhafter wirkte und sie war voll durchgestylt.
Sie sah aus wie ein Model und jeder Typ starrte ihr hinterher. Das war zwar nervig, aber er hatte geschafft, sie als Freundin zu bekommen. Der Neid der Anderen war ihm also sicher und dieses Gefühl war ausgesprochen cool.
Allerdings war Sabrina anspruchsvoll.
Er musste sich verdammt hart ins Zeug legen, um ihr zu gefallen und sie umwerben.
Ständig nörgelte sie herum, weil sie mehr Zeit mit ihm brauchte und ihn völlig für sich vereinnahmte. Und abgesehen davon, dass es ihm die Luft zum Atmen nahm, war das alleine wegen seinem Job schon echt schwer.
Er hatte schon so oft versucht ihr das zu erklären, wenn sie ihn wieder anmaulte.

Tom verließ die Wohnung ohne sich zu verabschieden, knallte aber unmissverständlich laut die Tür hinter sich zu.
"Wehe der Kerl hat heute Abend die Küche nicht fertig", drohte er ins leere Treppenhaus und beeilte sich, um pünktlich im "Come in" zu sein.

Schon von Weitem konnte er die Schlange sehen,die sich vor dem angesagten Szenetreff gebildet hatte.
"Tschuldigung, lasst ihr mich eben mal durch? Dankeschön, euch bediene ich auch extra schnell", sagte er augenzwinkernd zu einer Gruppe junger Frauen in seinem Alter. Einige von denen waren regelmäßig hier und er nahm auf dem Weg nach drinnen noch ein paar Luftküsse entgegen.
Draußen war es noch ganz schön kalt, aber selbst jetzt, saßen die Gäste auf gemütlichen Loungesesseln,- und sofas, in kuschelige Decken eingewickelt zwischen großen Feuerschalen, die für Gemütlichkeit sorgten.
Drinnen war alles in schwarz-weiß gehalten und in kleine, gemütliche Sitzgruppen eingeteilt.
"Hey, kannst du uns nicht vorlassen?", rief eine kleine Blondine ihm zu und Tom machte eine bedauernde Geste während er mit dem Kopf schüttelte.
"Dann bekomme ich Ärger mit der Chefetage, sorry."
"Den bekommst du auch, wenn du dir nicht zackig deine Schürze umbindest und deine Schicht beginnst."
Anna, die heute hinter dem Tresen arbeitete, grinste ihn frech an und warf ihm seine schwarze Schürze zu.
"Solange meine liebste Kollegin mich nicht verrät, habe ich wahrscheinlich das Glück, dass niemand erfährt, dass ich eventuell ein wenig spät dran war", sagte er mit einem unterwürfigem Augenaufschlag und zwinkerte ihr frech zu.
Anna lachte und verdrehte kopfschüttelnd die Augen.
Die Arbeit hier war perfekt für ihn. Er konnte seinen Charme spielen lassen und es war in sicherer Job, der ihm zur Zeit ermöglichte, seine WG-Miete zu zahlen. Außerdem hatte er mit dem, was er an Trinkgeld einfuhr, genug übrig, um seinen Alltag bezahlen und weggehen zu können.
Und um Sabrina bei Laune zu halten.
Sie hatte einen hohen Anspruch. Sie erwartete nicht nur, dass er rund um die Uhr Zeit für sie hatte, sondern auch, dass er sie überall einlud.
In vier Monaten war er wieder berechtigt Kindergeld zu bekommen, was ihm wegen dem Auslandsjahr zur Zeit fehlte.
Dann hatte er die Möglichkeit weniger zu arbeiten und sich mehr um Sabrina zu kümmern, obwohl er sich noch genau durchrechnen musste, ob er sich das leisten konnte.
Bis dahin musste sie sich damit abfinden, dass er viel arbeiten musste.
Nervig war es für beide, aber das musste sie eben verstehen. Sie hatte sich ja auch darauf eingelassen, und schließlich hatte schon seine Oma immer gesagt :"Wo ein Wille, da ein Weg! "

Und das war ein Motto, das ihm sehr gefiel!















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