Kapitel 71 (Louisa)
Hermine sah einfach nur hinreißend aus. Sicher würde Blaise dahin schmelzen, wenn er sie so sehen würde, aber leider mussten wir uns noch ein wenig gedulden, bis wir seinen Blick sehen würde. Wenn dieser junge Zauberer nicht schon in Hermine verliebt wäre, dann würde er sich sicher in dem Moment in sie verlieben, in dem sie die Treppe nach unten kommen würde.
Anders sah es ja bei mir und Ginny auch nicht aus, immerhin waren wir zwei so gut wie verheiratet und ich war mir sicher dessen, dass auch Harry die Augen aus dem Kopf fallen würden, von Draco ganz zu schweigen.
Die Tage bis zum Weihnachtsball waren gezählt und damit auch die restlichen Tage für das Schulhalbjahr, aber das hinderte unsere Lehrer nicht daran uns tausende von Aufgaben zu geben.
Meine Großmutter hatte es sich natürlich auch nicht nehmen lassen uns einen Aufsatz zum Thema Chimären schreiben zu lassen. Natürlich hatte sie mir damit die Gelegenheit geboten mich mit meinen Freunden zu treffen, aber ich bezweifelte stark, dass das ihre Absicht war.
Hermine hatte viel Zeit mit Blaise verbracht und ihm mehrfach versucht das Geld für ihr Kleid zurück zu zahlen. Doch irgendwie hatte sie es dann stets auf ihrem Nachtschränkchen wiedergefunden. Irgendwann hatte sie es dann doch aufgegeben und das Geld beiseite gelegt um es zu benutzen, wenn er vielleicht einmal eine finanzielle Unterstützung brauchen würde. Ich war mir jedoch sicher, dass es nie soweit kommen würde.
Es gab Tage an denen saßen wir alle gemeinsam auf dem Hof, zumindest dann wenn das Wetter mitspielte. An anderen Tagen besuchte ich mit Hermine und Ron unseren lieben Riesen Hagrid, der trotz aller Vorbehalte immer nach Blaise und Draco fragte und seine Grüße ausrichtete. Wie oft hatte ich nur versucht Draco dort mit hinzunehmen, aber er stellte sich einfach Queer, wollte sich nicht vollkommen dem Image als Gryffindor-Liebhaber hingeben. Er wusste, dass sich alles ändern würde, wenn er zugab, dass er mit mir zusammen war, aber noch wollte er seine Tage genießen an denen er nicht als Verräter beschimpft wurde und an dem seine ehemaligen Freunde ihm den Rücken zuwenden würden. Es war jetzt schon selten geworden, dass er der Eisprinz von Slytherin genannt wurde, denn es war jedem aufgefallen, dass seine Laune viel besser geworden war.
Eine dieser Freunde hatte sich aber ganz schön zusammen gerissen, war von allein zu uns gekommen. Es war am Anfang der Woche gewesen, als Pansy in einer der Pausen zu uns gestoßen war. Zuerst hatten wir sie versucht zu ignorieren, aber Blaise hatte sich erbarmt und sie angesprochen.
,,Kann man dir helfen, Pansy?" Man merke ihr ihre Unsicherheit genau an und man merkte auch genau, dass sie mit sich kämpfte.
Seitdem herausgekommen war, dass sie Ron am Anfang nur ausgenutzt hatte und ihm etwas vorgespielt hatte, hatte Niemand von uns auch nur ein Wort mit ihr darüber geredet. Natürlich war Ronald auch sauer auf Blaise, immerhin hatte der auch seinen Teil dazu beizutragen, aber seines Erachtens nach hätte Pansy doch, nachdem sie herausgefunden hatte, dass er Hermine nicht treu war, die ganze Sache beenden können. Er hatte ihr die Worte nicht geglaubt, als sie ihm gesagt hatte, dass sie sich wirklich in ihn verliebt hatte und dass sie deswegen nichts gesagt hatte.
Die Frage war jedoch für wem es schlimmer war, ob für Ronald oder für Pansy.
,,Ich wollte Ronald fragen, ob er schon eine Verabredung für den Ball hat." Schüchtern sah sie zu Boden, so schüchtern wie man es von ihr nicht kannte.
,,Pansy, ich glaube Ron hat kein Interesse daran mit dir auszugehen." Hermine hatte das Wort an sich genommen. Zum einen Verdankte sie Pansy, dass sie nicht weiterhin unglücklich war, sondern in einer wundervollen Beziehung war, aber zum anderen war sie ziemlich sauer auf die schwarzhaarige Slytherin. Egal ob es ein Trick war oder nicht, man nahm es jemandem doch übel, wenn er oder sie sich an den Partner ran machte. Ich an ihrer Stelle würde kein Wort mit Pansy reden, aber das war allein ihre Entscheidung, nicht meine. Jedoch fand selbst Neville, welcher mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Gruppe geworden war, die ganze Sache ziemlich scheiße. Aber jeder von uns hatte die letzten vier Tage gehabt um sich dessen klar zu werden, ob wir Pansy noch eine Chance geben wollten, oder nicht. Selbst Ron hatte ihr diese gegeben.
,,Ich wollte eigentlich allein gehen."
,,Dann kannst du doch aber stattdessen lieber mit mir gehen, oder?" Ihre Aussage glich eher einer Frage und ich musste mir eingestehen, dass Pansy recht hatte. Anstelle allein zu gehen konnte Ron auch einfach mit ihr zusammen gehen.
Als Hermine ihr wieder ihre Meinung an den Kopf werfen wollte, hielt ich sie an der Hand fest, wollte sie wissen lassen, dass es einzig und allein die Entscheidung von Ron war und dieser schien sich entschieden zu haben.
Somit war es dann beschlossene Sache, dass Pansy vorerst bleiben durfte. Und, dass sie Ronalds Date für den Juleball (=Weihnachtsball) war.
Ronald ging also mit Pansy auf den Ball.
Hermine ging mit Blaise.
Ginny freute sich bereits, dass Harry uns an diesem Abend besuchen würde, war sich aber nicht besonders sicher, was dieser zu unserer neu entdeckten Freundschaft mit den Slytherins sagen würde.
Draco ging mit mir, oder ging er mit Lucrezia? Ich war unsicher wer genau ich an diesem Tag sein würde, beschloss aber Louisa zu bleiben. Natürlich hätte ich mit einem großen Knall in die große Halle kommen können und allen Kundgeben können wer ich bin, aber das hätte die ganze Sache nur kompliziert gemacht.
Stattdessen saß ich an einem Donnerstagmorgen, vor dem Unterrricht, in meinem Zimmer und versuchte meinen Aufsatz für VgddK fertig zu schreiben. Hermine hatte ihren schon nach zwei Tagen fertig gehabt, wobei zwei Tage für sie schon beinahe viel waren. Ich war jedoch viel mehr dadurch abgelenkt, dass heute Abend unser Weihnachtsball sein sollte und bekam daher kein vernünftiges Wort mehr aufs Papier. Mir fehlte nur noch ein Schluss, damit ich endlich abgeben konnte.
Natürlich war ich mir dessen bewusst, dass meine Freunde bereits auf dem Weg in die Große Halle waren um zu frühstücken, aber mir war gerade nicht danach etwas zu essen. Ich wollte diesen Verdammten Aufsatz fertig bekommen, immerhin musste er morgen auf dem Tisch meiner Großmutter liegen und ich wusste genau, dass diese mich nicht bevorzugen würde.
Seufzend klappte ich meine Bücher zusammen, verstaute sie in meiner Tasche und beschloss, dass es doch besser war zu den anderen zu gehen. Krampfhaft an diesem Aufsatz zu arbeiten würde so oder so nicht funktionieren. Und vielleicht konnte mir ja jemand der Anderen einen kleinen Tipp geben.
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