Kapitel 68 (Draco)
Als ihre Großmutter in den Raum gekommen war, wären mir beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen und mein Herz stehengeblieben. Im Unterricht war es schwer ihr zu folgen, ohne mich dauerhaft zu fragen, wie das alles nur Enden sollte. Louisa zu ignorieren war schon eine Herausforderung gewesen.
Natürlich konnte man nicht von ignorieren sprechen, denn immerhin konnte ich mich mit ihr treffen und wenn ihre Freunde die einzigen Menschen in unserer Nähe waren, stahl ich mir auch den ein oder anderen Kuss von ihr. Aber es war alles so anders.
An den Nachmittagen, zumindest wenn es keine Hausaufgaben gab, trafen wir uns meist als Freunde irgendwo im Schloss. Zwischendurch überlegten wir, ob wir nicht wieder unsere Zimmer im dritten Stock beziehen sollten und dann am Besten so, wie wir es gern gehabt hätten, aber McGonagall hätte uns sämtliche Flüche an den Hals gehetzt. Und sicher nicht nur sie, sondern auch Lady Arista.
Manchmal fragte ich mich, ob Louisas Großmutter mich überhaupt leiden konnte, ob sie mich wohlmöglich nicht mochte.
Als sie mich an einem Freitag nach der VgdK-Unterricht zu sich in ihr Büro holte, hatte ich schon etwas Sorge, dass sie irgendwelche Vorurteile gegen mich hatte oder ich mir irgendwelche Predigten halten würde. Ich hatte einfach mit allem gerechnet, aber nicht mit dem was dann geschah.
,,Draco, schön, dass du hier bist. Bitte setz dich doch." Sie wies mir einen Stuhl, welcher ihrem Schreibtisch gegenüber stand, hatte dabei ein charmantes Lächeln aufgesetzt. Das war bereits der erste Moment in dem ich mit der Situation überfordert war. Lady Arista war unsagbar nett zu mir und es verwunderte mich schon ziemlich, dass sie so sein konnte.
Da ich Sorge hatte sie wieder zu verärgern, nahm ich schnell auf dem Stuhl platz. Ich schluckte, nicht wissend was mich jetzt erwarten würde.
,,Sicher fragst du dich weswegen du hier bist." Arista stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Tisch ab, legte ihre Hände übereinander und sah mich durchdringlich an. ,,Ich möchte gern von dir wissen, ob du mit meiner Enkeltochter auf den Ball gehst."
Erleichterung stieg in mir auf und ich konnte auf eine Art und Weise erleichtert sein und durchatmen. Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Lady Arista mir eine solch harmlose Frage stellen würde.
Wartend sah sie mich an, schien dabei schon nahezu ungeduldig.
,,Ja, Miss. Das war zumindest unser Plan gewesen." Zwar war ich erleichtert, dass sie ein solch simples Anliegen hatte, dennoch war ich verunsichert. Unsicher auf was sie hinaus wollte, unsicher was sie dabei von mir wollte. Natürlich würde sich dies zeigen, aber was war, wenn Lday Arista nicht damit einverstanden war, dass ich mit ihrer Enkelin auf den Ball ging. Sie war immerhin schon sehr bedient gewesen, als mein Vater ihr sein Anliegen vorgetragen hatte, Louisa mit mir zu verloben.
Dies lag zwar sicher daran, dass meine Familie nach dem Brief an ansehen verloren hatte, konnte aber nicht ändern, das ich sie liebte. Ich wollte keine Andere mehr an meiner Seite und am liebsten hätte ich dies sofort zugegeben und nicht erst in ein paar Wochen.
,,Deine werte Mutter wäre sehr erfreut, wenn sie mit meiner Enkelin ein Kleid für eben diesen Ball kaufen dürfte, nur war ich mir nicht vollends sicher, ob du und den Vater eine andere Vereinbarung über eure Verlobung habt. Ich bin der Überzeugung, dass eine Partnerschaft zwischen einem Gryffindor und einem Slytherin der Abschlussklasse Vorbild seien können, für alle folgenden Generationen." Sie hielt kurz inne, schob ihren Stuhl zurück und stand auf um zum Fenster hinüber zu gehen. Der Himmel hatte sich zugezogen und mittlerweile sah es aus, als würde es demnächst anfangen zu schneien, auch wenn dies im November noch viel zu früh war.
Erst jetzt war ich ruhig genug um meinen Blick einmal durch das Büro der Hexe schweifen zu lassen. ich hatte es mir immer ein wenig karger vorgestellt, stattdessen säumten weiße Vorhänge die Fenster. Vor dem Kamin standen zwei rote Sessel, welche zu einem gemütlichen Tee einluden. Die Wand zu meiner linken war verzieht und geschmückt mit einigen Fotos, auf welchem unter anderem Louisa zu erkennen war. Irgendwie ließ mich dies jedoch stutzig werden, hatte sie nicht zu Beginn ihrer Tätigkeiten hier noch klargestellt, dass nach ihr der Zweig der Familie abgerissen war? Hatte sie es sich doch anders überlegt und wollte nun dazu stehen, dass Louisa ihre Enkelin war?
,,Komm doch bitte kurz zu mir, mein Lieber."
Ich tat wie mir geheißen und erhob mich von meinem Platz, ehe ich zu Lady Arista hinüber ging. Ihr verträumter Blick ließ nicht einmal ansatzweise darauf deuten, was dann geschah.
Mein Magen zog sich zusammen, verkrampfte sich regelrecht. Das Bild vor meinen Augen begann zu flackert und drehte sich schließlich. Irgendetwas hatte mich von den Beinen gerissen.
Als ich wieder zum stehen kam und das Bild vor meinen Augen klarer wurde fand ich mich in einer Shopping Mall in London wieder. Direkt vor einem Herrenausstatter.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro