Kapitel 46 (Louisa)
Wir standen vorm Manor, als Draco meine Hand nahm. Von Kings Cross aus waren wir hierher appariert, was mir den Magen noch mehr umdrehte. Normalerweise hatte ich keine Probleme damit, aber in diser Situation war es wohl alles andere als normal.
Mein Kopf dröhnte und ich hatte immer noch das Gefühl, als würde ich in der Luft schweben.
Hermine und Ginny hatten mich noch liebevoll verabschiedet und auch Blaise wünschte uns viel Erfolg. Wir wussten alle, dass es nicht leicht werden würde, aber wir wussten auch, dass ich es irgendwie schaffen würde.
Dracos Handgriff wurde fester, wärend ich noch das Anwesen betrachtete. Es war groß, keine Frage, aber einladend wirkte es nicht wirklich. Durch die spitz zulaufenden Türme rechts und links wirkte es nicht wie ein normales Wohnhaus, sondern eher wie ein kleines Schloss. Der Garten und das ganze Erscheinungsbild an sich wirkten düster. Und meine einzige Frage, wärend wir vom Eingangstor zur Tür liefen, war jene wieso man einen schön gepflegten Garten rechts und links des Weges hatte, wenn doch Hecken die Sicht auf diesen versperrten.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieser Garten nicht gepflegt war. Schon allein die Hecken waren akkurat in Form gebracht und wirkten eher wie gezwungen. Die hohen Fenster der Fassade versprachen mir wenigstens, dass es im Inneren heller sein würde.
Ich hatte das Manor nicht so trostlos in Erinnerung gehabt und wusste, dass ich hier niemals leben könnte. Schon die Tatsache, dass ich hier ein perfektes Auftreten haben musste, machte mich wahnsinnig.
,,Meine Mutter wartet schon auf uns." Draco war stehengeblieben und hatte mich zu sich gedreht. Seine Hände hatte er auf meine Schultern gelegt. Ernst sah er mich an und seine grauen Augen zeigten Besorgnis. Er schien ähnliche Befürchtungen zu haben wie ich und das gefiel mir nicht. Ich wollte Lucius nicht über den Weg laufen, hoffte aber, dass Draco sich vielleicht doch einmal im Leben gegen seinen Vater durchsetzen würde.
Er ließ seine Händezu meinem Kinn gleiten, umfasste meinen Kopf und zog mich zu sich. Seine Lippen legten sich auf meine und zogen mich in ihren Bann, lösten sich jedoch zeitnah wieder. Dann legte seine Stirn sich auf meine, als er mir sagte, dass wir besser reingehen sollten.
Ich wollte nicht gehen, sog noch einmal seinem betörenden Duft ein, ehe unsere Hände wieder ineinander glitten und wir weiter liefen.
Er hatte nicht gelogen, denn kurz bevor wir an der Tür waren wurde diese geöffnet und Narcissa trat in diese. Die Zeit hatte ihr Gesicht gezeichnet und doch war sie nach wie vor eine hübsche Frau.
Draco begrüßte sie, indem sie ihren Sohn in die Arme zog und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Ich rechnete schon fast damit, dass ein Abdruck auf dieser zurück bleiben würde, aber nichts war zu sehen. Ihr roter Lippenstift hielt perfekt und irgendwie beneidete ich sie schon fast darum.
Mitlerweile kam ich mir schon fast vor, als würde ich nur einen Sack tragen. Doch sie lächelte mich an und gab mir das Gefühlt, dass ich doch zu etwas wert war. Ihre Augen musterten mich neugierig und dann geschah etwas, das ich nicht erwartet hatte.
Narcissa zog mich in ihre Arme.
,,Es ist schön dich endlich kennen zu lernen." Ihr Lächeln hatte etwas vertrautes, etwas schönes. Sie gab mir das seltsame Gefühl hier willkommen zu sein. Ich konnte es beinahe nicht fassten, aber genau das war es.
Ich war willkommen.
,,Kommt erstmal rein. Das Essen wird sonst noch kalt." Sie legte eine Hand auf meine Schulter und zog mich nach Drinnen. Hier kam ich in eine große Eingangshalle und auch, wenn sie äußerst beeindruckend war, war es doch so düster im Manor. Draco hatte mich vorgewahrnt, mir erzählt wie es war, aber es sah in meinen Erinnerungen vollkommen anders aus.
Wir folgten Dracos Mutter in ein großes Esszimmer, wo schon irgendwer den Tisch für drei Personen gedeckt hatte. Das Essen war schon aufgetischt worden und eine letzte Hauselfe verschwand gerade in der Tür.
Mein Blick fiel auf den Tisch. Tatsächlich war wirklich nur für drei Personen gedeckt.
Wo war Dracos Vater?
Schnell verwarf ich diese Frage wieder, denn Narcissa bat uns zu Tisch. Wir kamen ihrer Aufforderung nach und somit setzten wir uns, einander gegenüber, an die lange Tafel. Erst jetzt nahm ich mir die Zeit, den großen Raum zu betrachten.
Am anderen Ende lohderte ein Feuer im Kamin und ließ die Wand daher nicht so langgezogen wirken, wie sie tatsächlich war. Die Fenster erstreckten sich von der Decke des Zimmers bis auf den Boden. Über uns befand sich ein Krohnleuchter, welcher mit echten Kerzen leuchtete. Alles erschien mir so edel und ich kam mir wieder vollkommen fehl am Platz vor.
Wieso war ich überhaupt hierher gekommen? Ich passte ja nich mal in diese Welt. Mich störte es schon, wenn ich bei meinen Großelteen zu besuch war und auch diese waren äußerst Wohlhabend. Nur bei diesen war es so, dass ihr Anwesen viel einladender und freundlicher aussah und nicht ganz so prunkvoll und düster.
,,Ich hoffe du wirst dich bei uns wohlfühlen. Dracos Vater ist noch für zwei Tage unterwegs, weswegen er uns erst am Sonntagabend beehren wird." Sie nahm einen Schluck aus einem der kristallinen Gläser, die mit Wein gefüllt zu sein schienen.
,,Lasst es euch schmecken. Ihr seid sicher hungrig."
Grinsend und nicht recht wissend, ob ich es mir erlauben konnte, nahm ich mir eine Scheibe des Bratens, der auf dem Tisch stand. Er roch köstlich und mir lief schon beim ansehen das Wasser im Mund zusammen.
Das Essen verlief ruhig und fast ohne irgendwelche Gespäche, was eigentlich ganz gut war. Bei meinen Großeltern konnte ich Manieren an den Tisch legen, wie ich wollte, sie waren es nicht anders von mir gewohnt, aber hier musste ich mich definitiv benehmen, spätestens wenn Lucius Malfoy zurück sein würde.
,,Ich bin gespannt wie mein Mann reagieren wird. Er will ja eigentlich, dass Draco Aatoria Greengrass heiratet um die Reinheit der Familie Malfoy zu erhalten, aber er scheint sehr glücklich mit dir zu sein und das kann ich ihm nicht verübeln." Narcissa hatte allem Anschein nach fertig gespeist und war nun bereit dazu mit mir zu reden. Ich nickte nur, um ihr zu verstehen zu geben, dass ich sie verstanden hatte.
,,Du musst wissen, Louisa, dass es mir egal ist, ob du Muggelstämmig bist oder nicht. Ich urteile nicht nach deinem Blut, sondern möchte das Mädchen kennen lernen, dass meinem Draco den Kopf verdreht hat. Ich denke, dass wir das hinbekommen werden, sofern Lucius dich hier duldet."
,,Hast du noch nicht mit Vater gesprochen?" Veewundert sah Draco seine Mutter an, welche als Antwort den Kopf schüttelte.
,,Ich habe ihm gesagt, dass du deine Freundin mitbringen würdest und schon da hat er getobt. Wie sollte ich ihm dann noch erklären, dass sie Muggelstämmig ist?"
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