Kapitel 45 (Louisa)
Heute war Freitag.
Heute war der Tag, an dem wir in das Manor wollten.
Wir würden so wie alle anderen nach Kings Cross fahren und von dort appareren. Aber jetzt hieß es erstmal den Tag zu überstehen.
Mitlerweile saßen wir in der großen Halle und diskutieren darüber, was wir jetzt machen wollten. Hermine und ich hatten den Aufsatz unserer Gruppe am Vorabend abgegeben und somit hatten zumindest wir zwei bis Mittags um 12 nichts wirklich zutun.
Erst um 12 würde der Hogwartsexpress fahren und erst dann würden wir in unsere wohlverdiente freie Woche starten.
Auch Ginny war bei uns und hatte vorgeschlagen dass wir einfach alle schon nach Hogsmade gehen sollten, um dort noch ein wenig Spaß zu haben, aber MacGonagall hatte verboten, dass die Schüler vor elf das Schloss verließen.
Genau deswegen hatten wir uns dann später, zusammen mit Blaise und Draco, im Innenhof getroffen. Wir hatten es uns gemütlich gemacht, mussten aber ziemlich darauf acht geben, dass uns Niemand sah. Ich hatte mich absichtlich nicht neben Draco gesetzt und Hermine sich nicht neben Blaise.
Das Meiste, was wir taten, war quatschen. Wir hatten die verschiedensten Theman gefunden, als plötzlich Neville vor uns stand. Er grinste breit und fragte, ob er sich zu uns setzen durfte. Zuerst sah er etwas schüchtern zwischen Blaise und Draco hin und her, weil er nicht mehr wusste, was er von ihnen halten sollte. Der Krieg hatte auch ihn verändert und das natürlich nicht zum schlechteren.
,,Na klar, setz dich Longbottom!" Draco winkte ihn zu uns runter und er nahm sofort an. Sicher hätte auch er nicht erwartet, dass er irgendwann mal mit den Slytherins etwas unternehmen würde.
,,Alles gut bei dir?" Ginny sah ihn neugierig an. Die letzten Tage war er immer mit Ron unterwegs gewesen, aber heute schien es so, als wäre er allein.
,,Ja schon. Ich habe nur heute nicht so viel Lust auf Ron. Er ist die ganze Zeit mit Pansy unterwegs. Er meint sie möchten ihre Zeit zusammen nutzen. Das nervt mich." Er seufzte, langte dann in unsere Obstschale, die in unserer Mitte stand.
Die Sonne strahlte auf unsere rot-weiß-karrierte Decke und erwärmte unsere Haut. Blaise und Draco saßen sogar ohne ihre Mäntel da, wobei man sagen musste, dass Draco so oder so in einem Anzug fahren würde. Hermine zum Beispiel hatte sich in ihren Gryffindormantel eingekuschelt, welcher ziemlich warm sein konnte. Ich hatte mir normale Sachen angezogen und hoffe, dass ich damit der Familie Malfoy gerecht werden würde.
Eine schwarze Jeans und ein grauer Pullover, den ich bis zu den Ellenbogen hoch geschoben hatte mussten dafür reichen. Meine schwarze Jacke hatte ich auf die Seite gelegt und spielte momentan mit dem Gedanken mich hinzulegen und diese als Kopfkissen zu verwenden. Meine Haare würde ich damit nicht zerstören, aber meine Jacke würde vielleicht zerknittern.
Ich überlegte ob ich vielleicht meinen Kopf auf Dracos Schoß legen sollte und diesen als Kopfkissen benutzen sollte. Doch diesen Gedanken verwarf ich schnell wieder, unter anderem auch, weil MacGonagall plötzlich auftauchte.
,,Meine Lieben, wollen Sie sich nicht langsam auf den Weg zum Bahnhof machen?" erkundigte sie sich. Ein Blick auf meine Halskettenuhr verriet mir, dass es tatsächlich schon halb zwölf war. Wahnsinn wie die Zeit vergehen konnte, wenn man sie mit seinen Freunden verbrachte.
Also machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und nahmen dort, kaum angekommen, auch schon Platz im Zug. Wir hatten beschlossen uns ein Abteil zu teilen und auch Neville leistete uns jetzt wieder Gesellschaft.
Der Zug war nicht mal halb voll, als er losrollte.
,,Was macht ihr alle in dieser Woche?" Neville grinste. Er konnte immerhin nicht wissen, was wir alle geplant warten. Hermine nahm es in Angriff ihm zu Antworten.
,,Ginny und ich fahren in den Fuchsbau. Ich hoffe, dass alles gut läuft." Nach wie vor hatte sie Angst, dass ihre Ferien schrecklich werden konnten. Aber wenn ich das Manor überleben würde, warum dann nicht auch sie den Fuchsbau.
Blaise hatte ebenso vor zu sich nach Hause zu fahren, gab vor Neville sogar zu, dass seine Freundin ihn nicht begleiten würde. Als dieser ihn fragend ansah, versprach er ihm nach den Ferien genaueres zu erzählen. Auch mich sah er jetzt fragend an und ich wusste nicht genau, was ich antworten sollte.
Doch Draco nahm mir dies ab.
,,Sie begleitet mich in das Anwesen meiner Familie."
,,Du fährst zu dem Frettchen?!" Entsetzt stand Ron plötzlich in der Tür und sah uns schockiert an. Na das war ja wieder super gelaufen.
,,Stell dir vor Ron! Du erinnerst dich doch sicher daran, dass ich diese schrecklichen Albträume davon habe, dass Bellatrix Hermine umbringt. Draco's Mutter hat den Vorschlag gebracht mich mit der Situation und dem Ort zu konfrontieren." Nevilles Blick verriert mir, dass er mir glaubte und Ron, der zunächst noch sehr skeptisch guckte, schien mir jetzt auch zu glauben. Er war jetzt mit Pansy zusammen, wieso konnten wir dann nicht auch mit ein paar Slytherins befreundet sein?
,,Na gut. Ginny, ich wollte dir sowieso nur sagen,dass Harry erst morgen kommt." Mit diesen Worten schob er die Tür unseres Wagons zu. Seine Anwesenheit hätte wirklich nicht sein müssen.
,,Und ich dachte du fährst zu den Malfoys, weil ihr ein Paar seid." Neville zuckte mit den Schultern, ehe er sich einen Schokofrosch in den Mund schob. Wir hingegen sahen ihn alle nur verwirrt an. Wie kam er nur darauf? Wenn selbst jemand wie Neville hinter unser Geheimnis kommen konnte, wer wusste dann noch von uns?
Ich wollte ihn gerade fragen, als er zu einer Antwort ansetzte. Scheinbar hatte er unsere Blicke gedeutet.
,,Leute, ihr braucht nicht so tun, als wäre es nicht so. Ich hab zufällig gehört wie ihr darüber geredet habt, aber schon vor ein paar Tagen. Abgesehen davon stehe ich zwar manchmal ganz schön auf der Leitung, aber mir entgeht nicht wie er dich ansieht, Louisa. Und keine Sorge, ich habe es Niemandem gesagt. Euer Geheimnis ist bei mir also in guten Händen."
Das grenzte ja beinahe an ein Weltwunder. Unser Geheimnis war doch allen Ernstes grade vor Neville aufgeflogen.
Er versprach uns aber es niemandem zu Erzählen. Und auch Ginny und Hermine versprachen, dass sie Harry die gleiche Geschichte wie Ron erzählen wollte, falls er fragen würde.
Und eine würde definitiv fragen und das war Molly.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro