Kapitel 33 (Louisa)
So ein mieses, kleines Arschloch!
Wie hatte ich Draco nur glauben können, als er gesagt hatte, dass er mich mag? Es konnte immerhin ein Blinder erkennen, dass er ein eingebildeter, hochnäsiger Reinblüter war und dass ihm nichts an mir lag. Wieso sonst sollte er dann auch unsere Beziehung geheim halten wollen?
Und dass seine Mutter uns eingeladen hatte, konnte er sich auch sonst wo hinklemmen. Sicher war das auch nur eine seiner Lügen.
Als ich am Morgen durch die Gänge gelaufen war, hatte ich gehört, wie ein paar Schüler getuschelt hatten. Erst hatte ich nichts verstanden, aber später hatte eine von ihnen gesagt, dass Draco ja wirklich nichts anbrennen ließ. Ich wusste natürlich nicht genau wovon sie sprach und hatte es datauf bezogen, wie er sich eigentlich verhielt, wäre da nicht ich gewesen.
Doch als am Nachmittag Ginny zu mir kam und meinte, dass sie mit mir reden müsste, fiel mir die Wahrheit wie Schuppen von den Augen.
Ginnys Worte rissen mir den frisch verlegten Boden unter den Füßen weg und ich konnte nicht glauben was ich hörte. Von mehreren Leuten war sie zwar gefragt worden, was da zwischen Draco und mir lief, aber diese Leute hatten ihr auch erzählt, dass er etwas mit dieser kleinen Ravenclaw-Schlampe hatte.
Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Wir waren grade mal eine Woche zusammen, wenn man überhaupt sagen konnte, dass wir zusammen waren, und dann tat er soetwas? Und das obwohl meine beste Freundin erst von ihrem Freund betrogen wurde?
Jetzt saß ich auf dem Boden vom Badezimmer und schluchzte vor mir her. Die Tatsache, dass er vor mir noch tat als wüsste er von nichts und einen auf heile Welt machte, ließ es nur noch schlimmer werden. Ich wollte gar nicht wissen, ob diese blöde Kuh wusste, das da noch eine andere Frau war.
,,Louisa?" Er stand noch immer vor der Badezimmertür. Mein Schluchzen konnte er glücklicherweise nicht hören, denn ich hatte das Wasser der Dusche aufgedreht, was jetzt viel lauter war. Ich konnte ihn immerhin grade so hören.
,,Komm schon Süße! Rede mit mir!" Doch ich wollte nicht reden, vor allen Dingen nicht mit ihm. Also zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche, wo ich zunächst eiskaltes Wasser über meinen Körper fließen ließ.
Ich zitterte bereits, aber genau das lenkte mich ab. Mir war egal wie kalt mir war, solange ich seine Stimme nicht hören musste.
So ein Idiot, ein Verräter!
Nachdem ich fast eine Stunde im Badezimmer verbracht hatte, war es bei dem Blick aus dem Fenster schon dunkel geworden. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es nach neun war und ich vieleicht versuchen sollte zu schlafen.
Schon mehrere Tage hatte ich nicht wirklich geschlafen und wenn doch, dann war ich nach spätestens 30 Minuten aus einem traumlosen Schlaf erwacht.
Ein kurzer Blick aus der Tür verriet mir dann, dass Niemand in unserem Gemeinschaftsraum war und ich somit schnell in mein Zimmer konnte. Wo auch immer die Anderen waren, es interessiere mich kein Bisschen. Ich war froh, dass Hermine auch nicht zu sehen war und dass sie mir somit nicht irgendwelche dummen Fragen stellen konnte. Sicher hätte sie wissen wollen, was ich jetzt mit Draco machen wollte oder was aus uns werden würde. Aber wo nichts war, daraus konnte auch nichts werden.
Wieso zerbrach ich mir überhaupt den Kopf über solche Dinge? Es änderte immerhin nichts an der Tatsache, dass Draco ein dummes Arschloch war. Ich hätte es eigentlich vorher wissen müssen. Ich hätte Draco nicht vertrauen dürfen, nur weil er mich mit einem Male nicht mehr als Schlammblut beschimpfte.
Ich hatte nur das Gute versucht zu sehen und mich davon leiten lassen, was er sagte. Worte konnte man sich so zurecht legen, wie man sie brauchte und Draco schien das Bestens zu wissen.
Jetzt lag ich hier im Zimmer, starrte an die Decke meines Himmelbettes und wolte nicht mehr an ihn denken.
Irgendwann fiel ich in einen sehr unruhigen Schlaf und obwohl ich meine Augen nicht öffnen konnte, war ich doch der festen Überzeugung, dass die Bilder real waren.
Ich war hier in Hogwarts und als ich in die Große Halle kam lachten alle über mich. Viele zeigten mit dem Finger auf mich und ich wusste nicht, ob es nicht besser war, einfach davon zu rennen.
Doch der Weg aus der Halle war versperrt und die Schüler aus meinem Jahrgang hatten einen Kreis um mich gebildet. Sie zeigten mit den Fingern auf mich und selbst die Leute, bei denen ich dachte, dass sie meine Freunde waren, standen nun da und lachten. Und dann tauchte da Draco auf, der mich fragte ob ich wirklich geglaubt hatte, dass ich etwas besonderes bin, ob ich wirklich dachte er würde mich lieben. Er lachte und ich fühlte mich, als würde ich auf den Boden geschmettert und getreten werden. Ich war wie eine Außenseiterin, über die man sich lustig machen konnte.
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