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XVIII

Ich schrecke aus dem Schlaf, weil ein festes Klopfen durch meinen Kopf hallt. Dann hallt es durch meine Wohnküche und ich bin augenblicklich hellwach. Ich hebe meinen Kopf von Julians Brust, aber er merkt es nicht. Ich habe nicht gemerkt, dass ich gegen ihn gesunken bin, doch das ist zweitrangig. Denn es klopft wieder. Vier Mal.

Vielleicht besitze ich wegen Julian und Nagi frischen Mut, denn ich stehe augenblicklich auf und greife nach meiner Axt. Etwas, das ich die vergangenen Wochen nicht gewagt hätte. Ich schleiche zur Vordertüre, gerade als es erneut klopft. Aber dieses Mal ist es ein lautes, energisches Hämmern. Ich zucke heftig zusammen und ducke mich neben die Türe. Julian schläft immer noch und ich starre entgeistert zu ihm hinüber. Seine Silhouette rührt sich nicht, als das Hämmern in ein Kratzen umschlägt, das mir sämtliche Haare zu Berge stehen lässt.

Meine Hände um den hölzernen Griff der Axt werden zuerst schweißnass, dann taub. Was soll ich nur machen? Julian wecken? Nagi wecken? Warum wachen sie nicht auf? Ich schluckte heftig und dann ist es plötzlich mucksmäuschenstill. Ich halte den Atem an und lausche.

Sachte, ganz, ganz sachte vernehme ich Schritte. Der Klopfer entfernt sich von meiner Veranda und aus irgendeinem Grund lässt das meine Panik gipfeln. Bisher hat sich dort draußen nichts bewegt. Nur das Klopfen und Kratzen ist erklungen. Körperlos. Und jetzt besitzt dieses Klopfen und Kratzen einen Körper.

Ich lehne mit dem Rücken gegen die Wand. Schweißperlen rinnen mir den Rücken hinunter und bringen mich zum Zittern, obwohl mir schrecklich heiß ist. Ich verweile und warte. Gerade, als ich denke, es ist vorüber, höre ich endlos leises Klickern von meiner Hintertüre. Julian schläft immer noch.

Ich stehe auf und schleiche geduckt am Sofa vorbei, bis ich in den engen Korridor gelange, der zu meinem Geräteschuppen hinaus führt. Ich schiebe mich mit dem Rücken zur Wand an das kleine Fenster. Jemand tastet mein Schloss ab und mit Grauen erkenne ich, wie sich das Balkenschloss langsam, aber unmissverständlich dreht. Ich halte die Luft an, meine ganze Welt kommt zum Stillstand.

Der Riegel gleitet mit einem melodischen Knirschen träge, ach so träge auf. Als würde der Eindringling sich nicht sicher sein, wie dieses Schloss funktioniert. Ich schlucke, obwohl meine Kehle staubtrocken ist. Millimeter für Millimeter lehne ich mich nach vorne. Ich bin der Türe so nahe, dass ich sie beinahe mit der Schulter berühre. Ich atme nicht. Doch dadurch höre ich, was draußen vor der Türe atmet.

Ganz sacht strömt der Atem von jemandem gegen meine grün lackierte Hintertüre. Ich kann das Schnaufen hören, ein subtiles Pfeifen. Wieder zieht jemand seine Finger über das Schloss. Ich lehne mich nach vorne und spähe aus dem Fenster.

Vielleicht ist da etwas. Ich kann es nicht sagen. Es ist zu dunkel und das leicht gewellte Glas des Fensters verzerrt die Landschaft hinter meinem Haus zu stark. Aber es bewegt sich etwas, oder sind das nur die Lichtspiegelungen? Ich muss atmen, halte schon viel zu lange die Luft an und denke wieder an die Aufforderung, zu ihnen gehen zu müssen, ehe sie einen Weg hier hinein finden.

Ich wage nicht, zu blinzeln, als sich das bemüht leise Kratzen von dem Balkenschloss zum Türstock bewegt. Da klopft es wieder.

»Kari.«

Das Blut gefriert in meinen Adern. Ich bilde mir das ein, ich höre Stimmen, ich höre das Wispern, verwechsle den Wind mit einer zarten Stimme vor meiner Türe. Warum sind Julian und Nagi nicht wach?

Wieso fordert mich derselbe Absender, der mir sagte, ich solle mir gut überlegen, ob ich die Türe öffne, nun dazu auf, hinauszugehen? Es ergibt keinen Sinn. Es sei denn, sein erster Brief war gar kein ausdrücklicher Befehl, die Türe nicht zu öffnen. Ich soll es mir nur gut überlegen. Und jetzt scheint diese Überlegung eine Entscheidung zu verlangen. Oder eine ganz bestimmte Entscheidung.

Jetzt muss ich da hinaus, weil ich aus Versehen geantwortet habe.

Ich kann mich nicht rühren, schaffe es nicht, zurück aufs Sofa zu kriechen und schon gar nicht die Türe zu meinem Schlafzimmer zu öffnen. Ich sitze schweigend am Boden neben dem Hinterausgang, dessen Balkenschloss sich von selbst geöffnet hat, und umklammere meine Axt.

Am nächsten Morgen weckt mich Julian verdattert und ich blinzle ihn aus erschrockenen, verschlafenen Augen an. Ich denke, ich will die Aufzeichnung der Überwachungskamera nicht sehen.

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