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Kapitel 42


Novel 

Aber am nächsten Morgen fühlte ich mich nicht besser. Von hinten mochte Gräfin Russo so ausgesehen haben wie meine geliebte Beth, aber sie hatte sich völlig anders angefühlt. Ich habe das Spiel trotz allem genossen und als der Saalhüter Camilla ankündigte, wäre beinahe mein Herz stehen geblieben. Sie wusste es und ich hatte mein erstes Versprechen ihr gegenüber gebrochen. Alleine die Anwesenheit meines Adjutanten ersparte mir wahrscheinlich eine peinliche Szene. Deshalb bedeutete ich ihm eilig zu bleiben.

„Ich habe das Schreiben aufgesetzt, Majestät", sagte sie sachlich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Sie legte die beiden Blätter vor mir ab und sah mich abwartend an. „Ich habe schlecht geschlafen", antwortete ich darauf, worauf Camilla irritiert die Augenbrauen hochzog. Mein Adjutant räusperte sie umständlich und sah mich finster an.

„Das tut mir leid, Majestät. Ich werde mich entschuldigen, damit Ihr Euch ausruhen könnt", verabschiedete sie sich steif. Natürlich konnte ich nichts beweisen, aber Camilla fielen die Männerherzen zu Füßen, deshalb nahm ich an, dass sie weiß, von welchen Dingen ich sprach. Wahrscheinlich fühlte sie sich durch mein Kommentar ebenso bloßgestellt, wie ich selbst. Kopfschüttelnd sah ich ihr nach und gab Camillas Brief schnell an meinen Adjutanten weiter.

„Soll ich das Schreiben prüfen"

„Nein, nein – sie weiß, was sie tut"

Camilla 

Er hat schlecht geschlafen?! Ich saß neben George in Leilas Salon und wir waren alle in ein Buch vertieft oder unterhielten uns leise, eigentlich waren wir in Bücher vertieft und unsere Hofdamen und Adjutanten unterhielten sich leise. Es war gut so. Mir war erst aufgefallen, wie nah ich an George herangerückt war, als er einen Arm um legte und mir tröstend über den Oberarm strich.

Ich bekam bereits den ganzen Tag diesen Satz nicht aus dem Kopf, obwohl ich wirklich alles versuchte hatte, mich davon abzulenken. Der Gedanken eines gemeinsamen Diners bereitete mir bereits jetzt Unbehagen. Ich dachte, ich beschleunige die Sache am besten, dass diese Spannung von uns beiden abfiel, aber anscheinend hatte ich es nur schlimmer gemacht.

„Kommt", ergriff Leila schließlich das Wort und stand von ihrem Sekretär auf. Wir sollten uns diesen täglichen Treffen einfach verweigern, ging mir durch den Kopf, als wir den kurzen Weg zu Pagets Salon zurücklegten. Zu meinem Leidwesen war Novel schon anwesend und wirkte äußerst guter Dinge.

Paget bat uns gerade alle zu Tisch, als noch jemand den Raum betrat, mit dem wir nicht gerechnet hatten. Gräfin Russos Wangen waren gerötet, als hätte sie sich sehr beeilt. Verlegen trat ich auf sie zu und zog fragend die Augenbrauen nach oben. Was wollte sie hier?

„Verzeiht, Princesse. Als wir die Einkäufe erledigt haben, sind uns einige Telegramme für Euch übermittelt worden – ich dachte, ich bringe sie gleich vorbei", stammelte sie, als ihren Fehler bemerkte. Aber warum war es Fehler? Jede andere Hofdame hätte niemand bemerkt, aber Gräfin Russo starrte jeder an. „Das ist sehr nett, Gräfin", bedankte ich mich und lächelte sie auffordernd an, sich wieder zurückzuziehen.

„Wollt Ihr nicht mit uns Essen, Gräfin?", fragte Paget in die unangenehme Stille hinein. Mir blieb mein Herz für eine Sekunde stehen. Es war nicht ungewöhnlich, dass Hofdamen oder Adjutanten mit uns speisten, aber nur die engsten und am längsten im Dienst Stehenden und auch nur selten bei Familiendines. „Ich glaube wohl kaum, dass das angemessen wäre", hielt Avel dagegen und seine Geschwister nickten sofort heftig. Gräfin Russo sah mich hilfesuchend an, aber ich hielt meinen Blick gesenkt. Paget behandelte sie bereits wie ... ich schluckte und verdrängte das Wort. Lavinia musste nie mit Pagets Geliebten essen – warum verlangte er das von mir?

„Novel?", Gräfin Russos Stimme war ganz leise und trotzdem konnte jeder die Vertrautheit, die in diesem Wort mitschwang begreifen. Jeder Diener, jede Hofdame und jeder Adjutant, der irgendwo in diesem elenden Raum stand, wusste nun, dass Gräfin Russo mit meinem Verlobten das Bett teilte. Ich warf Paget einen feindseligen Blick zu, bevor ich meine Röcke raffte und schweigend aus dem Zimmer stürmte.

„Warte, Camilla", ich hörte einen Stuhl hinter mir scharren und Leilas Röcke raschelten. Hoffentlich würde sie mich nicht bitten ... „Ich begleite dich. Jungs?", ihre Stimme klang auffordernd und noch mehr Stühle bewegten sich. Ich presste meine Lippen zusammen, als George wieder seinen Arm um mich legte und mich aus dem Zimmer dirigierte. Avel, Novel und Paget blieben alleine zurück. 

Novel 

Ich biss mir einmal fest auf die Lippe und beobachtete, wie alle meine Geschwister, bis auf meinen Zwillingsbruder Camilla aus dem Raum folgten. Unschlüssig folgte ihnen Gräfin Russo. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, gab ich auch den anwesenden Dienern einen Wink den Raum zu verlassen, bevor ich Papa mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Er räusperte sich mehrere Mal, wandte den Blick Mal ab, dann wieder zu uns, bevor er sich erhob.

„Sie hat diesen Hof, diese Stadt, beinahe schon das ganze Land fest im Griff, nicht wahr?", fragte Papa schließlich und ich verdrehte die Augen. Als Avel laut seufzte, sah uns Papa verärgert an und stützte sich auf dem Tisch ab. „Unterschätzt sie nicht", warnte er und sah uns eindringlich an.

„Wenn Ihr sie nicht weiter demütigt, wird Camilla alles für unser Land tun, Papa"

„Es ist nicht ihr Land! Es ist dein Land und du beginnst an Macht zu verlieren"

Ich riebe mir einmal über das Gesicht und sah Papa genervt an. Sah er denn nicht, was er Camilla antat? Gerade sie, die alles für unsere Familie tun würde. Verzweifelt beugte ich mich ebenso nach vorne. „Ohne Euch zu nahe treten zu wollen, Papa, aber Camilla ist nicht Mama und ich bin nicht so wie Ihr. Ich verlange, dass Ihr Camilla als meine Braut, die immerhin Ihr gewählt habt, unbehelligt lasst", forderte ich und sah ihn abwartend an. Er mochte Mal ein mächtiger Mann gewesen sein, aber ich war der Kronprinz und ich würde nie zulassen, dass Camilla nach und nach zugrunde richtete.

Ich konnte die gesamte Nacht nicht schlafen. Einerseits vor Aufregung, weil ich heute ins Parlament fuhr und andererseits weil ich es nicht tun wollte, ohne mit Camilla ausgesöhnt zu sein. Es war alles so kompliziert seit Papa wieder hier war. Camilla bedeutete mir die Welt, aber ich konnte ihr das ohne die drei magischen Worte, die ich nun Mal nicht empfand, nicht begreiflich machen.

„Oh", stieß Camilla aus, als sie mich in ihrem Salon stehen sah. Ich lächelte schmal und hielt ihr ihren Mantel entgegen. Das war unelegant, aber wie sollte ich nach gestern ein Gespräch beginnen. Natürlich folgte sie mir schweigend in den Garten, wo sie immer wieder abwartend zu mir aufsah. Aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

„Besuchst du mich nach dem Parlament. Ich brenne darauf zu erfahren, wie es ist", bat sie schließlich und ich blieb abrupt stehen. Camilla drehte sich nur langsam in meinen Armen und sah mich abwartend an.

„Ich werde nicht zulassen, dass Papa dich weiter verletzt oder verdrängt"

„Solange ich meine Räume nicht verlassen kann, werde ich nach und nach an Verbindungen verlieren, die du aber brauchen könntest"

„Ich werde wohl die Herangehensweise ändern müssen"

Camilla lächelte mich stumm an, bevor sie mich seufzend weiterzog. Ich konnte nicht einordnen ob ihre Resignation von Papa, der Gefahr in der sie schwebte oder meiner Nacht mit Gräfin Russo herrührte. „Hast du dir meine Rede angesehen?", fragte sie mich und schmiegte ihren Kopf an meine Schulter. Da ich immer noch nicht mit der Sprache herausrückte, begann sie mit dem nächsten Thema.

„Nein, ich weiß, dass du mit Sicherheit die richtigen Worte gefunden hast"

„Aber Novel! Ich habe viel zu viel geschrieben, weil ich dachte, du wählst einfach aus, welche Elemente am besten zu deiner Rede passen"

„Ich will deine Worte nicht verfälschen, Camilla. Was du zu sagen hast, wird vorgelesen"

„Das ist töricht von dir Novel"

Sie sah tadelnd zu mir hoch, bevor sie mir einen Kuss auf die Wange drückte. Das Parlament war ihre Herzensangelegenheit und trotzdem überließ sie es mir, wie ich sie dort darstellte. „Du hast Gräfin Russo zu mir geschickt, damit ich ihr widerstehe und nicht, damit ich mir ihr schlafe, richtig?", brachte ich es doch heraus, worauf Camilla zusammenzuckte. Sie verlangsamte ihre Schritte und schwieg. Beunruhigt beobachtete ich ihr Gesicht. „Nein", sagte sie schließlich leise und lächelte mich traurig an, „Ich wollte, dass du ihr beiwohnst, weil ich dachte, dann sei zumindest diese ... du wüsstest dann zumindest, wie es ist und würdest nicht länger über Eventualitäten nachdenken. Aber ich hatte keine Ahnung, dass es mir so wehtun würde, wenn Paget sie als deine Geliebte behandelt"

Vorsichtig zog ich sie näher an mich, bis ich einen Arm um sie legen konnte. Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, weil sie Recht hatte. Seitdem ich Gräfin Russo geküsst habe, fragte ich mich, wie es sich wohl anfühlen würde, dass Bett mit ihr zu teilen. „Ich weiß, worauf ich mich einlasse, Novel, also brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben" ergriff sie schließlich wieder das Wort. Langsam nahm sie wieder mehr Abstand zu mir und ich bemerkte irritiert, dass unsere übliche Runde bereits vorbei war.

„Ich möchte dir ein schönes Leben bieten, Camilla. Sag mir, was du willst und ich tue alles mir mögliche, damit du es bekommst"

„Genieße deinen Tag im Parlament und iss danach mit mir. Ich bin wirklich neugierig"

Ich nickte langsam. Mir wurde klar, was ich tun musste, damit sie wieder von Innen strahlte. Sie brauchte einen Leibwächter, dem ich genug vertraute, damit sie sich zumindest kleine Ausflüge unternehmen konnte. 

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