43 | der schein kann trügen
43 | DER SCHEIN KANN TRÜGEN
» "Wenn man privilegiert und reich genug ist, muss man sich keine Gedanken machen und kann das Kasino genießen. Wenn man arm ist, dann ist dieser Ort die Hölle auf Erden." «
[ P R E S E N T ]
*****
Amaraa sah grinsend die Strandpromenade entlang. Das war vermutlich das einzige, was sie an diesem Ort vermisst hatte. Canto Bight war einst der Ort gewesen, den sie ihr Zuhause genannt hatte. Sie wunderte sich, ob ihre Mom oder ihre Schwester noch immer hier lebten und Kasinos betrieben, aber eigentlich wollte sie die Antwort darauf gar nicht wissen.
"Hey! Das hier ist ein öffentlicher Strand, ihr könnt hier nicht einfach parken!",rief ihr jemand hinterher, aber sie stapfte bereits die Treppen Richtung Kasino empor.
"Vielleicht sollten wir woanders parken",schlug Finn vor und drehte sich zu dem Typen um, der ihnen hinterhergerufen hatte. Amaraa schüttelte bloß den Kopf.
"Zeitverschwendung. Wenn wir den Codeknacker finden und schnell genug wieder von hier runter kommen, dann wird das kein Problem sein",antwortete sie und blieb kurz stehen, um sich zu orientieren. Dann lief sie weiter voraus.
"Und wenn nicht?",fragte Finn und er klang dabei leicht verunsichert. Amaraa drehte sich seufzend zu ihm um und verdrehte die Augen.
"Wenn wir die ganze Zeit damit verbringen um "Was ist wenn?" nachzudenken, dann sind wir sicherlich nicht schnell genug",erwiderte sie und musterte den Ex-Sturmtruppler. Die beiden kannten sich jetzt schon eine Weile. Das erste Mal getroffen hatten sie sich, als sie zusammen mit Han Solo den Falken mit Bomben beladen hatten. Finn hatte geschrien wie ein kleines Mädchen, als er herausfand, dass er eine Bombe in der Hand hielt. Er war ziemlich ängstlich. Amaraa mochte ihn trotzdem. "Wir müssen uns einfach beeilen, also los jetzt, okay?"
"Okay",antwortete Finn und nickte. Er wusste, dass er Amaraa mit der Sache vertrauen musste. Sie kannte sich hier aus und sie wusste, wie die Dinge laufen. Sie war schließlich vom Widerstand.
"Gehen wir."
"Unter anderen Umständen würde ich vorschlagen, dass wir uns aufteilen",murmelte Amaraa mehr zu sich selber als zu ihrem neuen Freund neben sich. Sie warf einen Blick zu der Eingangstür des Kasinos. "Aber Frischfleisch wird hier auseinander genommen und besonders wir fallen hier auf. Es wäre wirklich unpraktisch, wenn du getötet werden würdest."
Das stimmte. Das Duo war nicht gerade passend gekleidet. Im Gegensatz zu ihnen lief jeder schick rum, Amaraa trug hingegen noch immer ihre Widerstandsjacke. Sie zogen viele neugierige Blick auf sich. Die Blondine verfluchte sich selbst, dass sie sich nicht umgezogen hatte.
"Am besten bleiben wir einfach zusammen",murmelte Finn und warf BB-8 einen Blick zu. "Damit mein ich auch dich Kumpel. Amaraa ist jetzt der Boss, nicht mehr ich, wie auf dem Flug."
Belustigt verdrehte Amaraa die Augen. Als ob Finn jemals während des Fluges wirklich der Boss war. Eigentlich hatte sie von Anfang an die Kontrolle, aber wenn er sich dadurch besser fühlte, ließ sie ihn in dem Glauben.
"Was ist, wenn uns einer von denen kontrolliert?",fragte Finn nun etwas nervös und zeigte auf einen der großen und breiten Securitymänner, die in schwarzen Anzügen vor dem Kasino herum spazierte.
"Wenn die hier irgendwen wirklich kontrollieren würden, würden sie ihre besten Gäste verlieren, so illegal ist der ganze Planet",antwortete Amaraa und aus irgendeinem Grund konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken. Illegale Geschäfte, Dealer, das Kasino. Auf den ersten Blick war es beinahe wie in den alten Zeiten.
Zusammen betraten sie das Kasino. Es war gut besucht und die Musik spielte laut. BB-8 zu Finns Füßen piepte aufgeregt und auf dem ehemaligen Sturmtruppler klappte die Kinnlade hinunter.
"Dieser Ort ist unfassbar schön! Du hast hier mal gewohnt?",fragte Finn auf einmal aufgeregt und riss sie so aus ihren Gedanken. Amaraa nickte verwirrt, woraufhin er seine Hand auf ihre Schulter legte und sie schüttelte.
"Wieso hat du so einen schönen Ort freiwillig verlassen? Ich glaubs nicht!"
Sie dachte automatisch an die andere Seite dieser Welt. Die Seite, die nicht glamourös und schick war. Die, bei der illegale Geschäfte und Dealer kein Spaß und Witz waren, sondern die Realität. Die Seite voller Hass, Mord, Betrug.
"Das ist alles nur Fassade",erwiderte sie und presste die Lippen aufeinander, sodass sie nur noch ein schmaler Strich waren. "Wenn du genau hinsiehst wirst du sehen, dass dieser Ort schrecklich ist."
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier irgendwas schrecklich ist",widersprach Finn und lief los zu den Spieltischen. Amaraa fluchte leise und eilte ihm hinterher. Was war aus „Wir bleiben zusammen" geworden?
"Meinst du wir können eine Runde spielen?"
"Wir stehen unter Zeitdruck, schon vergessen?",fragte Amaraa verwirrt und strich sich einer der blonden Locken hinters Ohr. Sein plötzlicher Enthusiasmus lag wohl an dem Kasino. Die Atmosphäre veränderte Menschen und zwang sie förmlich dazu, länger zu bleiben und ihr Geld zu verspielen. Es war pure Manipulation.
"Außerdem bist du Anfänger, du hast gar keine Chance irgendwas zu gewinnen."
"Schon mal was von Anfängerglück gehört?",fragte Finn belustigt und lief weiter von Tisch zu Tisch. Amaraa nutze die Chance und sah sich währenddessen nach dem Codeknacker um.
"Das Kasino verliert nie",murmelte sie gedankenverloren vor sich hin und folgte Finn weiterhin. Er sprach weiter, aber sie hörte ihm gar nicht mehr zu. Stattdessen wanderte ihr Blick umher aus der Suche nach einer roten Plom-Blüte.
"Amaraa, hörst du mir überhaupt zu?",fragte Finn und er klang beinahe ein wenig beleidigt. Amaraa sah überrascht zu ihm und nickte schnell, aber Finn schien ihr nicht zu glauben. Er griff nach ihrem Arm und zog sie raus auf einen der Balkone. Er deutete auf das Stadion, das man von dem Balkon aus perfekt einsehen konnte.
"Ich hab dich gefragt, was das für Dinger sind."
"Das sind keine Dinger, sondern Tiere. Sie heißen Fathiers",Amaraa beobachtete das Rennen, das gerade begonnen hatte mit gequältem Gesichtsausdruck.
"Hier ist es echt wundervoll. Ich meine, komm schon, abgesehen von den illegalen Dingen die hier vielleicht abgehen",Finn lehnte sich ans Geländer und musterte Amaraa von der Seite. Viele ihrer blonden Locken hatten sich aus ihrem hohen Zopf bereits befreit und umzingelten nun ihr schmales Gesicht. Am Ansatz waren ihre Haare viel dunkler, was im Dunkeln der Nacht kaum auffiel. Finn bemerkte, dass Amaraa irgendwie nach Zitrone doch.
"Wieso hasst du diesen Ort?"
"Hab ich doch schon gesagt, weil es nur Fassade ist. Eine Lüge, nicht mehr",sie deutete auf das Fernglas vor ihm. Jetzt konnte auch er die Waffen sehen, die gegen die Tiere und Kinder eingesetzt wurden.
"Wenn man privilegiert und reich genug ist, muss man sich keine Gedanken machen und kann das Kasino genießen. Wenn man arm ist, dann ist dieser Ort die Hölle auf Erden."
"Aber du warst reich und privilegiert",Finn rückte wieder von dem Fernglas weg und näher an Amaraa heran. Ihre Stimme bebte und spürte, wie aufgewühlt sie innerlich war.
"Ja, das war ich. Lange Zeit hat es mich auch nicht gekümmert, aber dann hab ich angefangen, das Unrecht zu sehen. Und diese ganzen schrecklichen und falschen Menschen erkannt, die Waffen an die Erste Ordnung und den Widerstand verkaufen und durch Krieg ihr Geld verdienen. Ich konnte nicht länger hierbleiben und den Leuten dabei zusehen, deshalb bin ich zum Widerstand gegangen",Amaraa schüttelte den Kopf und seufzte leise.
"Ich wünschte nur, ich hätte irgendwas ändern können."
"Das was hier passiert ist nicht deine Schuld",erinnerte sie Finn leise und strich ihr vorsichtig über den Arm.
"Wenigstens hast du nichts schlimmes getan."
"Nur zuzusehen ist genau so schlimm, wie etwas zu tun",erwiderte Amaraa und sie öffnete gerade wieder den Mund, um etwas hinzuzufügen, als BB-8 hinter ihnen auftauchte und aufgeregt piepte.
"Du hast ihn?"
BB-8 raste sofort wieder ins Kasino und Finn und Amaraa Eileen ihm hinterher. Sie drängten sich durch die Menge und blieben hinter dem Droiden stehen. Der Mann mit der roten Plom-Blüte stand an einem Spieltisch und warf einen Würfel.
"Wir haben ihn gefunden!",rief Finn freudig und zeigte mit einem breiten Grinsen auf ihn.
"Na ja, eigentlich hat BB-8 ihn gefunden."
"Wenigstens einer, der sich nicht hat ablenken lassen",gab Amaraa mit einem mindestens genau so breiten Grinsen zu. Doch bevor sie einen weiteren Schritt auf den Mann zugehen konnten, schob sich jemand vor sie.
"Das sind die Falschparker!",rief er aufgeregt.
Innerlich begann Amaraa wieder zu fluchen, sie hatten wohl doch zu lange gebraucht. Warum hatten Finn und sie sich auch so ablenken lassen?
"Oh, Amaliaa. Ich wusste doch, dass du irgendwann wieder nachhause kommst",eine blonde junge Frau, vielleicht etwas jünger als Amaraa und Finn blieb neben dem Typen stehen, der sie aufgehalten hatte. Die Frau trug ein weinrotes, eng anliegendes Kleid und ihre blonden Locken, waren in eine schicke Frisur geflochten. Amaraa zuckten augenblicklich zusammen, als sie die Frau erkannte. Die Frau hingegen sah jedoch nur zu den zwei Bodyguards, die sich hinter Finn und Amaraa positioniert hatten.
"Worauf wartet ihr noch, ihr Vollidioten? Tasert die beiden und bringt sie in eine Zelle!"
*****
word count:1542
nennt mich den CEO of unregelmäßige updates!
aber dafür amaraa und finn content. ich liebe die beiden !!! 🥰🥰
as always, wenn's euch gefallen hat würde es mich sehr freuen, wenn ihr ein sternchen und ein kommentar hinterlasst und die geschichte mit euren freunden teilt!!! :)
alles, alles liebe,
louiseamalie
06.04.2021
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro