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Kapitel 6

Das Gespräch mit Katie ließ ihn nicht los, denn es regte Tristan zum Nachdenken an. Vielleicht hatte seine Freundin recht und er sollte es probieren – vielleicht war noch jemand da draußen, der zu seiner Familie gehörte und ebenfalls Antworten wollte. Tristan fragte sich, wie oder ob, wenn sie denn noch lebten, seine Großeltern mütterlicherseits Bescheid bekommen hatten, dass ihre Tochter und ihre gesamte Familie ausgelöscht worden waren. Irgendwie wirkte das doch beängstigend auf ihn, schließlich konnte er sich nicht vorstellen, wie man sich fühlen musste, wenn man solch eine Nachricht übermittelt bekam. Bei ihm selbst war es eine komplett andere Situation gewesen, denn als er Tage nach dem Vorfall im Krankenhaus wach geworden war, war ihm sofort klar, dass er von da an allein durch die Welt wandeln würde. Niemand sonst hatte es geschafft, er hatte sie alle sterben sehen. Ihm war das bewusst geworden, noch bevor er das Bewusstsein vor Schwäche verloren hatte.

Aber vielleicht sollte er deshalb versuchen. Vielleicht würde er fündig werden und sogar ein wenig Klarheit finden oder zumindest jemanden, an den er sich wenden konnte. Irgendwo musste es doch irgendjemanden geben, der genauso viele Fragen, wie er hatte.

Außerdem war er sich sicher, dass Katie ihn bei dieser Sache unterstützen würde, immerhin hatte sie das immer getan. Sie war da gewesen, sie hatte sich immer darum gesorgt, dass es ihm gut ging, dass er die Ruhe fand, die er eigentlich brauchte. In den meisten der Fälle hatte das funktioniert, nur glaubte Tristan momentan nicht daran, jemals Frieden finden zu können.

Es war zu viel passiert und es gab eine Menge, die er aufarbeiten musste. Es gab viele Erinnerungen, die er noch nicht überwunden hatte. Das waren die Gedanken, die ihn in dieser Nacht wieder wachhielten und davon abhielten, ein wenig Ruhe zu finden. Und nachdem sie beide nicht zuhause waren, sondern in Irland, in einem Hotel, in einem gemeinsamen Hotelzimmer, konnte Tristan nicht einen anderen Raum aufsuchen, sich hinsetzen und seinen Gedanken nachhängen. So, wie er es immer getan hatte, solange Katie und er ein Paar gewesen waren. Dann war er in ihrer Wohnung meistens ins Wohnzimmer gegangen, hatte sich ans Fenster gesetzt und hinausgeblickt, während er nachdachte, damit Katie in Ruhe schlafen konnte. Das hatte nicht immer sonderlich gut geklappt, denn oft war die Blonde doch wach geworden, hatte sich zu ihm gesetzt, ihm Gesellschaft geleistet und wenn er darüber hatte sprechen wollen, dann hatte sie ihm die Möglichkeit dazu gegeben. Aber hier in dem Hotelzimmer war es recht schwierig und weil der Mann sich nicht im Bett wälzen wollte, entschied er sich dazu, sich in das dunkle Badezimmer zu setzen, damit seine Freundin in Ruhe weiterschlafen konnte. Er wollte sie nicht stören und sie nicht um ihren Schlaf bringen. Das fand er nicht fair.

Also saß Tristan auf dem kalten Fliesenboden, hatte sich an die Wanne gelehnt und versuchte in seinem Kopf abzuwiegen, was der richtige Weg war. Wohin es ihn bringen würde oder was seine Ziele für die Zukunft waren. Für manche Menschen mussten das leichte Entscheidungen sein, für den Arzt selbst war das eine Qual, da er sich in seinem Kopf alle möglichen Szenarien zurechtlegte und oft vom Schlimmsten ausging. Er war bei weitem kein Optimist, im Gegensatz zu Katie – der Braunhaarige versuchte, alles realistisch zu sehen, merkte aber oft nicht, dass er in den Pessimismus abdriftete.

„Hey", hörte er plötzlich Katies Stimme, die ihn wieder zurück in die Realität brachte und dafür sorgte, dass er aufblickte und zu ihr sah, wobei ihn das Licht im Flur ein wenig blendete, das sie angemacht hatte.

„Warum sagst du nichts?", wollte sie wissen und ließ sich kurzerhand neben ihm nieder, wobei sie im Schneidersitz da saß, während er selbst die Beine angezogen hatte.

„Ich wollte dich schlafen lassen. Hier ist es einfach nicht wie zuhause. Ich kann mich nicht einfach ins Wohnzimmer setzen", erklärte er leise und sah dabei zu der Blonden, die ihm ein warmes Lächeln schenkte.

„Du hättest mich aber auch einfach wecken können, wenn dich etwas beschäftigt. Ich hoffe doch, das weißt du." Tristan seufzte und legte den Kopf auf seine Knie, brauchte einen Moment, um sich zu sammeln.

„Und jetzt komm zurück ins Bett, hier drinnen ist es doch viel zu kalt auf dem Boden." Katie schien besorgt, stand direkt wieder auf und hielt ihm die Hände hin.

„Wenn du grübeln willst, kannst du das auch gerne im Bett machen. Und wenn du reden willst, bin ich auch hier." Der Arzt brauchte einen guten Moment, sah hoch zu Katie, die ihm geduldig die Hände hinhielt. Nachdem er einen Augenblick gezögert hatte, ergriff er diese und ließ sich von der Frau aufhelfen, damit sie gemeinsam zurück ins Bett gehen konnten.

„Es tut mir leid, Katie. Ich wollte dich nicht wecken", entschuldigte sich der Mann bei ihr, nachdem sie sich beide hingelegt und zugedeckt hatten, wobei er seine Freundin an sich kleben hatte, die ihre Arme um ihn gelegt hatte und sich liebevoll an ihn schmiegte.

„Du hast mich nicht geweckt...also nicht direkt. Ich habe nur gemerkt, dass dein Platz leer ist und ich denke, das ist mittlerweile eine Funktion, die sich bei mir eingestellt hat. Ich werde wach, sobald ich merke, dass du nicht da bist." Sie lächelte, aber die Aussage brachte Tristan nur zum Seufzen.

„Tut mir wirklich leid", eine weitere Entschuldigung von ihm, obwohl Tristan gut wusste, dass er sich nicht zu entschuldigen brauchte. Er wusste, dass es für Katie in Ordnung war, aber seine eigenen Gedanken machten ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Weshalb er da lag und versuchte, sich zu überlegen, ob und wenn er darüber sprach, was oder wie er sich ausdrücken sollte. Sein Geburtstag und der Todestag seiner Familie rückte immer näher und das setzte ihm wieder zu, vor allem, nachdem ihm klar geworden war, dass er durchaus andere Möglichkeiten hatte. Er hatte die Chance, seine restlichen Familienmitglieder zu finden, die hier in Europa sein mussten, wenn sie nicht sogar auf der ganzen Welt verteilt war – wer wusste das schon.

„Was geht dir durch den Kopf?", wollte Katie wissen und richtete sich ein wenig auf, um ihn besser ansehen zu können, stützte ihr Kinn vorsichtig an seiner Brust ab und legte ihm eine Hand auf die Wange.

„Sofern du natürlich darüber sprechen möchtest", fügte Katie hinzu und schenkte ihm ein Lächeln. Er wusste, dass er es sein lassen konnte, aber vielleicht hatte Kathleen recht und er sollte darüber sprechen. Er sollte sagen, was ihn beschäftigte.

„Ich denke, dein Vorschlag von vorhin hat einiges aufgewirbelt in mir. Ich denke nun wirklich darüber nach, diese Leute zu finden, sofern sie sich finden lassen, immerhin müsste ich mir überlegen, wie ich das angehe. Ich bin mir nämlich sicher, dass das alles gar nicht so einfach sein wird, aber ich möchte dem Ganzen einen Versuch geben. Vielleicht ist wirklich noch jemand da draußen, der zu mir gehört oder zu dem ich gehöre und wenn das klappen sollte, würde ich es womöglich als sehr angenehmen Gedanken empfinden, mit diesen Leuten zu tun zu haben, den Kontakt zu ihnen zu suchen und auch zu halten, sofern das möglich ist", fing er dann an zu sprechen und sich von der Seele zu reden, was ihn so beschäftigte.

„Du weißt aber, dass du das nicht alleine machen musst, oder? Wie alles andere im Leben auch, Tristan", hörte er Katie sagen, die eine leichte Schnute zog.

„Und als ob ich dich das alleine machen lassen würde, du kleiner Idiot. Natürlich, es wird sicher nicht einfach, aber wir haben die besten Chancen, irgendetwas zu erreichen. Wir sind Ärzte in einem Krankenhaus und wer, wenn nicht wir, hätte da die besten Quellen... Es gibt immer einen, der einen anderen kennt. Wir fragen einfach mal los und hören uns um, ob es jemanden geben könnte, der uns helfen könnte bei der Suche." Nun musste die Blonde grinsen und Tristan blickte sie an, fuhr ihr dabei sanft durch ein paar lose Strähnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten.

„Lass dich nur nicht entmutigen. Vielleicht können wir Dokumente über deine Mutter aus Kanada anfordern und anhand dieser machen wir uns dann auf die Suche."

Möglicherweise hatte die Frau recht und das alles klang nach einem Plan. Er war zwar nicht sattelfest, da sie sich in etwas verrennen konnten, aber es war eindeutig einen Versuch wert.

„Ich denke, das können wir so machen", meinte Tristan und schloss für einen Moment die Augen und ließ sich das noch einmal durch den Kopf gehen.

„Wir sollten es versuchen." Tristan drückte die Frau an sich und hielt sie in seinen Armen fest. „Ich weiß, dass das nicht wirklich einfach für dich ist...aber ich weiß, dass wir das schaffen können."

Tristan nickte stumm, hielt die Frau fest in seinen Armen und versuchte wieder, ein wenig runterzukommen. Er wollte den Moment zu nutzen, um seine Gedanken zu sortieren, schließlich war das für ihn eine riesige Herausforderung.

„Kann ich dir jetzt etwas Gutes tun?", wollte Katie von ihm wissen und streichelte ihm weiterhin über die Wange, sah ihm dabei in die Augen und Tristan brauchte einen Moment, bis er wieder etwas sagen konnte. Deshalb schluckte er und musterte die Frau in seinen Armen.

„Wenn ich dich weiterhin festhalten könnte, wäre mir schon geholfen", flüsterte er ihr zu und Kathleen schien sich das nicht zweimal sagen zu lassen und legte sich wieder bequemer hin, streichelte ihm dabei sanft über die Brust und Tristan merkte, dass sie versuchte seinem Herzschlag zu lauschen. So, wie sie es immer getan hatten, wenn es ihm nicht gut ging und da wusste er, dass alles besser werden würde, denn er hatte so etwas, worauf er sich konzentrieren und seine Gedanken kanalisieren konnte. Und allein, weil er Katie festhalten durfte, half es ihm, ein wenig wieder herunterzukommen und obwohl es dauerte, schlief er doch ein und fand somit ein wenig Ruhe für diese Nacht. 

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